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Stoß- bzw. Zugvorrichtung für als Lastkraftwagen ausgebildete Rangiermaschinen
Als Lastkraftwagen ausgebildete Rangiermaschinen sind an den beiden Enden mit am
Fahrzeugrahmen befestigten Stoß- bzw. Zugplatten versehen, mit denen sie gegen die
Güterwagen drücken oder beim Ziehen hinter die Puffer derselben fassen. Für das
Ziehen -werden auch besondere Seile oder Stangen verwendet. Da die Stoß- bzw. Zugplatten
starr mit dem Fahrzeugrahmen verbunden sind, treten beim Rangieren Stöße und Rucke
auf, die sich mitunter sehr schädlich auf die Rangiermaschine und die Güterwagen
auswirken. Insbesondere kommen dadurch auch Beschädigungen der beispielsweise aus
Säure- oder Laugebehältern bestehenden Ladung vor.
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Die Stöße bzw. Rucke erfolgen bei allen Arbeiten der Rangiermaschine.
Diese sind a) Die Güterwagen werden über ein Zugseil oder über eine Zugstange von
der Rangiermaschine gezogen, wobei der Kraftangriff am Zughaken des Güterwagens
erfolgt; b) die Güterwagen werden von der Stoß- bzw. Zugplatte vor- oder rückwärts
gezogen, wobei wie bei a) sich die Rangiermaschine innerhalb des Gleises befindet;
c) eine der Stoß-bzw. Zugplatten der Rangiermaschine erfaßt den Güterwagen seitlich
an einem Puffer oder an einer Ecke der Bordwand und schiebt ihn vor sich her;
(1) das eine Ende der Stoß- bzw. Zugplatte faßt von der Seite hinter einen
Puffer des Güterwagens und zieht ihn. Dieses seitliche Arbeiten der Rangiermaschine
auch nach c) kommt immer dann vor, wenn zwischen zwei auf den Gleisen stehenden
Güterwagengruppen rangiert werden muß.
Bein i Anhängen eines einfachen
Zugseiles an Schienenfahrzeuge ist es schon bekanntgeworden, vor das Zugseil eine
Feder zu schalten oder das Zugseil an das eine Ende eines Hebels anzuschließen,
der sich mit seinem mittleren Teil gegen den Stoßpuffer des Schienenfahrzeuges'
legt, während das andere Ende des Hebels mit dem Zughaken des Schienenfahrzeuges
koppelbar ist. Derartige im Zugseil vorgesehene Einrichtungen können wohl auch das
Arbeiten einer Rangiermaschine erleichtern. Ein Zugseil ist aber für eine Rangiermaschine
umständlich und erfordert eine zweite Bedienüngs-1>erson. .
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Die bei den bisher verwendeten Rangiermaschinen beim Arbeiten eintretenden
Stöße und Rucke werden nach der Erfindung- unter Vermeidung eines Zug-Seiles dadurch
beseitigt, daß die am vorderen und hinteren Ende des Fahrzeugrahmens der als Lastkraftwagen
ausgebildeten Rangiermaschine befestigten Stoß- bzw. Zugplatten durch vier Federn,
die je zwei symmetrisch zur Fahrzeugachse angeordnet sind und nur auf Druck beansprucht
werden, abgefedert sind. Eine vorteilhafte Ausfühi-ungsform der Abfederung bestellt
darin, daß die Druckfedern um mit der Stoß- bzw. Druckplatte verbundene Zuganker
angeordnet sind, die durch je eine Öffnung des am Fahrzeugrahmen befestigten Querhauptes
hindurchreichen, wobei zwei Federn zwischen Stoß- bzw. Druckplatte und Querhaupt
und zwei Federn zwischen Querhaupt und je einer mit einem Zuganker verbundenen Abstützplatte
liegen.
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Durch die Abfederung der Stoß- bzw. Zugplatten der Rangiermaschine
wird das Rangieren wesentlich erleichtert. Der Kraftangriff der Stoß- und Zugplatten
an den Güterwagen erfolgt nicht plötzlich, sondern allmählich und nachgiebig, so
daß sowohl die Rangiermaschine als auch die Güterwagen und ihre Ladung weitgehend
geschont werden. Auch die Bedienung der Rangiermaschine ist vereinfacht, da innerhalb
des Federweges noch eine etwa notwendig werdende Lenkung des Fahrzeuges beim Andrücken
oder Anziehen möglich ist.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch
dargestellt. Es zeigen Fig. i eine Draufsicht auf die Stoß- bzw. Zugvorrichtung
nach der Erfindung und Fig. 2 und 3 das Arbeiten der Rangiermaschine beim Drücken
und beim Ziehen.
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Am Rahmen i der Rangiermaschine ist vorn und hinten je ein Querhaupt
2 fest angebracht, gegen das sich zu beiden Seiten symmetrisch zur Längsachse des
Fährzeuges- je zwei Druckfedern 3, 3' und 4, q.' mit ihrem einen Ende abstützen.
Das andere Ende der. Druckfedern 3, 3'- liegt gegen die Stoß- bzw. Zugplatte 5 an,
während die anderen Enden der Federn d., a' ihr Gegenlager: durch Abstützplatten
6, 6' erhalten, die am freien Ende von Zugankern 7, 7' angeordnet sind. Diese Zuganker
liegen innerhalb der als Schraubenfedern ausgebildeten Federn 3, 3' und d; q.',
und sie sind durch eine Öffnung f; in dem Querhaupt 2 bis zur Stoß- bzw. Zug-Blatte
5, an der sie mit dem anderen Ende befestigt sind, hindurchgeführt. Die Abstützplatten
6, 6' werden durch auf das freie Ende der Zuganker 7, 7' aufgeschraubte Muttern
9, g' in ihrer Lage gehalten, mit denen auch die Vorspannung der Federn 3, 3' und
q, 4'eigestellt werden kann. Zur Sicherung der genauen Lage der Stoß- bzw. Zugplatte
5 gegenüber dem Fahrzeugrahmen ist erstere mittels eine Bolzens io in einem in der
Fahrzeuglängsachse liegenden Schlitz ir des Querhauptes 2 geführt: Die Wirkungsweise
der an der Rangiermaschine befestigten Stoß- bzw. Zugvorrichtung beim seitliehen
Schieben und Ziehen geht aus Fig.2 und 3 hervor. Nach Fig. ? steht die Rangiermaschine
seitlich des Gleises zwischen zwei Güterwagengruppen und drückt mit dem linken Ende
der Stoß- bzw. Zugplatte gegen den rechten hinteren Puffer des letzten Wagens der
einen Gruppe. Hierbei werden lein i Anschieben -die Federn 3 und , zusammengedrückt
und die Federn 3' und d. entlastet. Nach Fig.3 steht die Rangiermaschine ebenfalls
seitlich des Gleises zwischen zwei Güterwagengruppen und fußt mit dem einen Ende
einer Stoß- bzw. Zugplatte hinter den vorderen rechten Puffer des ersten Wagens
einer Wagengruppe. Bei dem hierbei erfolgenden Ziehen der Wagen werden die Federn
in umgekehrter Weise wie in Fig: :2 belastet. Erfolgt das Ziehen oder Stoßen der
Güterwagen mit zwischen den Gleisen stehender Rangiermaschine, also wenn die Längsachsen
der Rangiermaschine und der Güterwagen zusammenfallen, dann werden -zwei nebeneinanderliegende
Federn durch Druck belastet, also entweder die Federn 3, 3' öder 4, d', während
die jeweils dahinterliegenden auf Zug beansprucht sind.
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Als Federn für die Stoß- bzw. Zugplatten der lZangiermaschine können
an Stelle der dargestellten Schraubenfedern auch Kegelstumpffedern mit rechteckigein
Querschnitt verwendet werden, deren Dämpfung etwas größer ist. Weiter kann parallel
zu den Federn zur Schwingungsdämpfung noch ein Stoßdämpfer an den Stoß- bzw. Zugplatten
angeordnet sein.