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Paßgewinde, vorzugsweise für optische Geräte, Meßgeräte uAgl.
Bei. optischen Geräten; -Zeßgeräten u. d.gl. tritt |
häufig die Notwendigkeit auf, die verwendeten Ce- |
winde so-herzustellen, daß sienicht -nur eine zügige |
Betätigung erlauben, sondern. vor allem auch die |
mit Gewinde ineinander laufendenTeile ,gegenseitig |
zentrieren. Die- Herstellung- solcher Gewinde in |
der bisher üblichen Weise setzt einen -ungewöhnlich |
hohen Genauigkeitsgrad in der Bearbeitung voraus |
und gestaltet sich dementsprechend. teuer. Bei. op- |
tischen Geräten, wie Feldstechern,- Fotoapparaten |
u. dgl., hilft man sich bisher -dergestalt; daß ein |
sehr konsistentes Fett - verwendet wird; das den |
Gewinden den zügigen Gang verleiht.. - Dazu |
kommt, daß -die mit solchen Gewinden versehenen |
Teile, wenn Ansprüche an Dauerhaftigkeit gestellt |
werden, nur aus solchen WeAestoffen hergestbllt |
werden können,. die über. gegenseitige gute Lauf= |
eigenschaften verfügen: __ Die- Herstellung__ :solcher |
Gewinde erfolgt daher :in der Regel aus-Meseing; |
während Aluminium, das aus Gewichtsgründen ge- |
rade bei optischen Geräten bevorzugt wird, wegen |
der Neigung zum Fressen für solche Gewinde |
nicht brauchbar ist. Dazu kommt, däß bei der |
Herstellung von- ineinander laufenden rohrförmigen |
Teilen, wie Objektivtuben u. dgl., die mit Gewinde |
versehen sind" mit Rücksicht auf die Gangtiefe eine |
Beschränkung- in der Wandstärke nach unten vor- |
liegt. da sonst -die Festigikeit des Objektivtu;bus |
leidet, insbesondere wenn beiderseits Gewinde ein- |
geschnitten werden muß: |
Nach der Erfindung werden alle genannten Mach- |
teile beseitigt, -und es wird-.vor allem die Möglich- |
keit geschaffen, einen ungewöhnlich hohen Grad |
hinsichtlich . :der, . -Zentrierung der- - ineinander |
laufenden - Teile bei- gleichzeitiger . bedeutender |
Herabsetzung des- Herstellungspreises zu erzielen. |
Erreicht-wird idies (dadurch,.daß das. Kernstück und -die Mutter
mit Lauf- bzw. SchieUesibz ineinander eingepaßt werden und daß in beide Teile eine
`Gewindenut eingeschnitten wird, wobei dann entweder in die Nut des Kernstückes
oder in die ider Mutter auf eine gewisse Zahl von Gängen ein gegen Verschiebung
gesickerter Draht eingelegt wird, ider seinerseits durch Eingriff in die Nut des
Gegenstückes dien Gewindegang bildet. Der Draht kann hierbei an sich beliebigen
Querschnitt besitzen; es kann ein. einfacher runder Draht verwendet wenden ebenso
wie ein Draht von. beispielsweise rechteckigem Querschnitt. Die Zentrierung :der
Teile erfolgt nun nicht mehr durch den. Gewindegang, sondern durch den Lauf-bzw.
Schibbesitz, mit dem beide Teile ineinander eingepaßt sind. Der in -die Nut einzulegende
.Draht kann entweder in Achsrichtung des Gewindes oder auch radial gewellt sein,
so.da& ein zügiger Gang und eine völlige Spielfreiheit.desGewindes erzielt wird.
Mit Vorteil können bei Verwendung eines Drähten von, rundem Querschnitt mit radialer
Wellung die Nuten .des Kernstrickes bzw. der Mütter trapezförmigen Querschnitt aufiweisen:.
Selbstverständlich kann in ähnlicher Weise auch bei Verwendung eines Drahtes von
rechteckigem Querschnitt verfahren werden, wobei dann lediglich das Profil der Nuten
entsprechend zu wählen .ist.
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In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand. beispielsweise in schematischer
Darstellung veranschaulicht. Es zeigt Fig. i einen teilweisem Längsschnitt. durch
das Gewinde, Fig. 2 einen Teilquerschnitt,durrch Fig. i., Fig. 3 eine Teildarstellung
der Nwtenausbildung im Schnitt, Fig. q. ebenfalls. in einem Teilschnitt eine Ausbildungsweise
bei Ineinanderanordnung-mehrerer Gewindeteile, Fig: 5 im Schnitt den in Achsrichtung
des Gewindes gewellten,@denGewindegangbilid#-,nden Draht in Ei.nzeldarsteltung,
Fig. 6 in einer Ansicht einen Draht mit radialer Wellung.
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Ein beispielsweise den Gewindebolzen bildendes Kernstück i ist mit
einer gewindegangartig laufenden Nut 2 versehen. Der Teil i ist im Gegensatz .zu
der bisher Üblichen Gewindehenstellungsweise in die Mutter 3 mitLauf-bzw: Schiebesitz
eingepaßt. Beiide Teile i und 3 können somit in einem .der üblichen Herstellungsgänge
ohne Schwierigkeiten turnd trotz hoher Genauigkeit in billigstem Bearbeitungsverfaliren.
.hergestellt werden. Durch .den Lauf- bzw. Schiebesitz wird gleichzeitig,die gegenseitige
Zentrierung der Teilei und 3 in einwandfreier Weist gewährleistet. Die Mutter, 3
ist ebenso wie das Kernstück i mit einer der Nut 2 ent--sprec'henden Gewindenut
q. versehen. In die Nut q. der Mutter 3 - ist nun auf eint gewisse Zahl von Gängen
ein .:QuerSchnitt,der Nut entsprechender Draht 5 eingelegt, der ,gegen Verschiebung
mittels eines -oder zweier abgebogener Enden 6, die in Bohrungen 7 der Mutter 3
einrasten, gesichert ist. Dieser Draht liegt sorcnit etwa zur Hälfte seines Durchmessers
in der Nut: ¢, während die andere Hälfte seines Durchmessers über die zylindrische
Innenfläche der Mutter 3 hinausragt und den Gewindegang bildet. Beim Ineinanderschrauben
der Teile i und 3 schraubt sich: somit der in der Mutter 3 festliegende Draht in
die Nut 2 des Kernstückes i ein.
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Um einen zügigen Gang des Gewindes zu erzielen, kann,der Draht 5 entweder,
wie Fi:g. 5 ,zeigt, in Achsrichtung des Gewindes gewellt sein so. daß er unter einer
gewissen axialen Spannung steht und somit eine gegenseitige Spielfreiheit der Teile
i und 3 sichert. Ebenso ]kann :der Draht auch nach Fig. 6 radial, gewellt sein,
wobei dann vorzugsweise die Nuten 2, q. des Kernstückes i und. der Mutter 3 trapezförmigen
Querschnitt besitzen, wie Fig.3 erkennen läßt. Auch diese Ausführungsweise sichert
eine völlige Spielfreiheit des Gewindes unter einem gleichmäßigen zügigen Gang,
wobei auch bei längerer Benutzungsdauer weder die Spielfreiheit noch der zügige
Gang nachläßt, und wobei vor .allem die gegenseitige Zentrierung der Teile i ,und
3 in vollem Umfang aüfrechterhalten bleibt.
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Der besondere Vorteil der erfindungsgemäßen Gewindeausbildung besteht
darin, da:B nunmehr, insbesondere bei optischen Geräten:, bei denen .das .geringe
Gewicht eine Rolle spielt, die -ineinanderzuschraubenden Teile i und 3 ohne Schwierigkeiten
und Beeinträchtigung ihrer Lebensdauer aus Leichtmetall hergestellt werden können.
Der den Gewindegang bildende Draht 5 kann, nämlich ohne weiteres aus Stahl bestehen,
so daß (bei,der Schraubbewegung die .aufeinander unter Beanspruchung ,gleitenden
Teile nunmehr nicht beiderseits aus: Leichtmetall, sondern einerseits aus Stahl
bestehen. Leichtmetall auf Stahl aber weist bekanntlich sehr gute Laufeigenschaften
auf.
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Einweiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Gewindes..@beste'ht:darin,
daß insbesondere -beider Herstellung von Objektivtuben ohne weiteres gezogene Rohre
verwendet werden können, :die trotz ihres geringen Preises über eine außerordentlich
genaue Passung verAgen, die die gegenseitige Zentrierung zweier ineinander gesteckter
Rohre gewährleistet. Diese Teile ;bedürfen somit bei: der, Herstellung des Gewindes
keiner Nacharbeit hinsichtlich der Passung, es genügt vielmehr, in den einer] Teil
eine Außengewindenut ,und in den anderen eine Innengewindenut einzuschneiden und
dann in die -eine dieser Nuten, wie oben beschrieben, den den eigentlichen Gewindegang
bildenden. Draht einzulegen. Es gelingt vor allem, wie Fig. q, erkennen.täßt,. nunmehr
ohne Schwierigkeiten, auch dünnstwandige Rohre beiderseits mit Gewinde auszurüsten,
so, -daß Mehrfachgewindetuben ineinander mit Passungsgenauigikeiten angeordnet werden
können, die bisher nur unter -größten Schwierigkeiten erreicht werden konnten. -
' Aber selbst in Fällen, in denen keine gezogenen Teile .als Massenerzeugnisse verwendet
werden, läßt-sich ein außerordentlich hoher Genauigkeitsgrad
ohne
Schwierigkeiten erzielen, da beispielsweise-das spitzenlose Schleifen des Kernstückes
bei größter Genauigkeit einen geringsten Aufwand an Herstellungskosten. beansprucht.
Bei mehrfach ineinander laufenden Gewindetuben können sogar Rohre bis herab zu einer
Wandstärke von i mm verwendet werden, was gegenüber der bisherigen Gewindeherstellung
völlig neuartige Anwendungsgebiete erschließt. Anderseits können aber auch stärker
beanspruchte Führungsgewinde u. dgl. bei Werkzeugmaschinen in, .gleicher Weise hergestellt
werden, wobei dann zweckentsprechend Drähte von kantigem, beispielsweise rechteckigem
Querschnitt verwendet werden. Auch hierbei läßt sich, wie schon oben gesagt,
abgesehen von einem zügigen Gang bei entsprechender Wellung des Drahtes jegliches
Gewindespiel mit Sicherheit ausschließen, ohne daß Freßerschein.ungen auftreten
können.