DE871552C - Verfahren zum Herstellen von Hartplatten aus Faserbrei - Google Patents

Verfahren zum Herstellen von Hartplatten aus Faserbrei

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DE871552C
DE871552C DEB1553D DEB0001553D DE871552C DE 871552 C DE871552 C DE 871552C DE B1553 D DEB1553 D DE B1553D DE B0001553 D DEB0001553 D DE B0001553D DE 871552 C DE871552 C DE 871552C
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DE
Germany
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pressure
temperature
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Expired
Application number
DEB1553D
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Inventor
Hermann Basler
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Classifications

    • DTEXTILES; PAPER
    • D21PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
    • D21JFIBREBOARD; MANUFACTURE OF ARTICLES FROM CELLULOSIC FIBROUS SUSPENSIONS OR FROM PAPIER-MACHE
    • D21J1/00Fibreboard

Landscapes

  • Paper (AREA)

Description

  • Verfahren zum Herstellen von Hartplatten aus Faserbrei Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Herstellen von Hartplatten .aus vegetabilischem Faserbrei und bezweckt bei besserer und sorgfältigerer Entwässerung, Verfilzung und Ausnutzung ,der gegebenenfalls Verwendung findenden Bindemittel, Hartplatten mit ,außerordentlich dichtem Gefüge und flecken- und blasenfreier Oberfläche m einer zur Masseaerzeugung geeigneten Weise herzustellen.
  • Erreicht wird der angestrebte Zweck erfindungsgemäß dadurch, daß der Faserbrei in kaltem Zustand zunächst leicht gepreßt und dabei vorentwässert, dann der Druck auf Null gesenkt und alsdann unter ungleichmäßiger Erhitzung der beiden Oberflächen des vorgepreßten Gutes durch die Preßplatten über einen längeren Zeitraum ein mittlerer D@ruch gegebenenfalls unter Saugwirkung angewendet, sodann der Druck abermals auf Null gesenkt und wieder unter Erhitzung, aber ohne Saug-,@Zrkung hoher Druck angewendet wird, worauf der Preßdruckohne Änderung der Temperatur herabgesetzt wird, der dann über eine längere Zeitdauer beibehalten. und schließlich bei stetiger Erhöhung der Temperatur allmählich bis ungefähr zum Höchstdruck wieder gesteigert wird.
  • Eine Anzahl bekannter Verfahren zum Herstellen der verschiedensten Gegenstände durch Pressen bei gleichzeitigem Entwässern und Trocknen lassen sich stufenförmig aufgiühren, wobei der Preßdruck auf Null gesenkt, d. h. das Arbeitsstück entlastet werden kann. Jedes dieser Verfahren findet j,Pdoch stets nur für die Herstellung eitles besonderen Gegenstandes Verwendung.
  • Auch in vorliegendem Fall handelt es. sich um ein besonderes Verfahren, das genau entsprechend obigen Angaben durchgeführt werden muß, um den angestrebten Zweck, d. h. das gewünschte Endergebnis, zu erreichen. Wird -das Verfahren -dagegen auch, nur in seinem einzigen Punkt ;abgeändert, kann die gewünschte Hartplatte nichterhalten werden.
  • Das Wesen der Erfindung liegt aber gerade darin, daß durch das besondere Verfahren auch ein besonderes Erzeugnis hergestellt wird.
  • Für ein Verfahren zur Herstellung des auf Iden Formling wirkenden Preßdruckes wird an sich Schutz nicht beantragt.
  • Ein weiteres Merkmal der Erfindung besteht darin, daß heim Pressen -die eine Seite des Preßgutes auf einem Sieb aufliegt, das auf höhe Temperatur erhitzt wird als die dem Sieb abgekehrter Seite des Preßgutes,, die von seiner Preßplatte be;aufschlagt wird.
  • Für dieses Verfahren, das fauch bei der Massenerzeugung von Faserstoffplatten beliebiger Eigenschaften, biet denen res aber darauf ankommt, seine fjscken- und blasenfreie Oberfläche zu erhalten, von..großem Vorteil ist, wird selbständiger Patentschutz beansprucht.
  • In: der Zeichnung ist ein den Verlauf des neuen Verfahrens veranschaulichendes Diagramm beispieIsweise dargestellt.
  • Brei der Durchführung,des neuen Verfahrens wird in; der fersten Stufe I der vegetabilische Faserbrei bei eeiner Temperatur von i o bis 70° C , in eine Pressee gebracht und in ,dieser einem Druck bis etwa 3 kg/cm2 für etwa 2 Minuten ausgesetzt. Die in dieser Weise vorgeformte Platte wird -dann nach vorübergehender- Herabsetzung :des Preßdruckes rauf Null in eileer zweiten Verfahrensstufe II anschließend in seiner zweiten Pressee, gegebenenfalls unter Saugwirkung, einem Druck von etwa 2o kg/cm2 aufdie Dauer von etwa q. Minutenausgesetzt. Bei @dieser Pressung liegt die untere Fläche ,der Faserstoffplatte auf feinem Sieb- auf, während auf ihre obere Fläche seine beispielsweise aus Kupfer bestehende Preßplatte drückt. Sieb und Preßplgtte können aber auch umgekehrt angeordnet sein. In dieser zweiten Verfahrensstufe wird erhöhte Temperatur angewendet, und zwar wird die dem Sieb uugekehi te Fläche der Faserstoffplatte höher erhitzt als ihre dem Sieb abgekehrte Fläche. Zweckmäßig wird an der dem Sieb abgekehrten Fläche der Platte eine Tempieratur von etwa. go° C gegenüber einer Temperatur von -etwa i 6o bis i 8o° C auf der -dem Sieb zugekehrten Seite der Fasers,toffplatte angewendet. Infolge der ungleich starken Erhitzung -der beiden Flächen der Faserstoffplatte trocknen die Faserteilchen in der Nähe der kälteren Preßplatte langsamer Tals die in der Nähe des Siebes. Hierdurch -wird die glatte Fläche der Platte, d.h. alsio die dem Sieb abgekehrte Fläche, plastisch gehalten. Dadurch wird verhindert, daß sich auf dieser Ob@erfläcbe vorzeitig einte Verfes.tigung zeigt, die insbesondere bei Anwendung von Bindemitteln einte Art von Film oder Kruste bilden kann, die dann die weitere Verdunstung aus dem Innern der Platte verhindert. Dadurch werden .auch die sonst leicht an dieser Seite der Faserstoffplatte auftretenden Flecken und Blasen vermieden. Durch das schnellere Abtrocknen der dem Sieb zugekehrten Seite der Easerstoffplatte wird letztere als Ganzes stanner und läßt sich in den nachfolgenden Stufen des Verfahrens leichter handhaben.
  • Durch die bisher geschilderte Behandlung der vorgeformten Faserstoffplatte wird erreicht, dars der Feuchtigkeitsgehalt des Faserkuchens bereits auf ein Minimum verringert ist, wodurch eine Entlastung bei der Behandlung der Faserstoffplatte in der letzten Verfahrensstufe sich insofern ;ergibt, als eine allzu starke, ,auf einen zu großen Feuchtigkeitsgehalt zurückführende Abkühlung nicht mehr erfolgen kann.
  • Die in, den beiden ersten Verfahrensstufen I und II behandelte Faserstoffplatte wird nun nach abermaliger vorübergehender Herabsetzung des Preß- -druckes auf Null in seiner dritten .Stufe entweder in der gleichen oder in reiner anderen Presse bei einer Anfangstemperatur von 1q.0° C für -oder 2 Minuten unter seinem Druck von etwa 5o kg/cm2 und anschließend unter gleichzeitiger Erhöhung der Temperatur auf etwa 16o' C und Senkung des. Preßdruckes auf etwa 2o kg/cm2 @abgepreßt. Dann wird in einer vierten Verfahrensstufe IV der Dmuck auf etwa. i 5 kg/cm2 verringert und, jie nach Stärke der herzustellenden Faserstoffplatte, die Temperatur in einer Zeit von 15 bis 2o Minuten auf i 6o bis 200° C erhöht, worauf ein Abhängigkeit von dieser Temperaturerhöhung in seiner fünften Verfahreinsstufe V der Druck. von etwa 15 kg/cm2 auf etwa 6o kg/cm2 während seiner Dauer von etwa 2o Minuten erhöht wird. Darauf ist !die Faserstoftplatte fertiggestellt. Sie ist vollkommen eben, sehr fest und gleichzeitig elastisch rund zeigt auch nach langer Lagerung oder langem Gebrauch keine Formänderung.
  • Das Mehrstufenverfahren gemäß der Erfindung unterscheidet sich sowohl in seiner Gesamtheit als auch in den Einzelheiten der verschiedenen Stufen wesentlich von ähnlichen bekannten Verfahren zum Herstellen von Hartplatten aus vegetabilischem Faserbrei.
  • Im Gegensatz zu bekannten Verfahren, bei denen der Druck der Heizplattenpnesse wähnend ;des Pressens allmählich gesteigert wird, findet bei dem Verfahren nach der Erfindung in der ersten Verfahrensstufe, in der ahne Heizplattenpresse gearbeitet -wird, bereits erstmalig ein, Druck Anwendung, der in. der zweiten Verfahrensstufe ohne allmählichen Übergang wieder von Null ausgehend sofort auf etwa 20 atü gesteigert wird, wobei gleichzeitig die Wärmezufuhr auf beiden Seiten der Platte urregelmäßig erfolgt. Auf diese Weise ist es möglich, Hartplatten auch ohne Bindemittel herzustellen, was bei: den bekannten Verfahren nicht der Fall isst. Diese setzen: vielmehr stets Beinen Bindemittelzusatz voraus. Selbstverständlich ist ,umgekehrt -die Verwendung seines Bindemittelzusatzes bei dem Verfahren mach der Erfindung nicht :ausgeschlossen. Wesentlich ist .auch, dal,) die Minderung oder Entfernung der Feuchtigkeits- und der Wassermenge aus dem Faserbrei, .die bei dem Verfahren, gemäß der Erfindung in den Stufen 1, il und 111 durch Druck erfolgt, gegenüber der sonst üblichen Vorverdampfung erhebliche Vorteile, insbesondere wirtschaftlicher Art, bietet.
  • Bisher war ein solches Verfahren, das die Er. findun:g vorschlägt, praktisch nicht durchführbar, weil sich bei wahlloser Anwendung von Drücken immer eine Blasen-;oder Streifenflächenbildung eingestellt hat, die ausschließlich durch die gemäß der Erfindung vorgeschlagene Verfahrensregel vermieden ist. Durch -die verschieden starke Beheizun:g der Platte sowie die eigentümliche Art der Pressung in verschiedenen Stufen wird die Erzeugung einer Hartplatte ermöglicht, die in jeder Beziehung einwandfrei ist und insbesondere an der Oberfläche keine Bläschen :od.,dgl. zeigt.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Herstellen von Hartplatten aus vegetabilischem Faserbrei, dadurch gekennzeichnet, daß !der Faserbrei in kaltem Zustand zunächst leicht gepreßt rund dabei vor-entwässert, dann der Druck auf Null gesenkt und runter ungleichmäßiger Erhitzung der beiden Seihen durch die beiden Preßplatten über einen längeren Zeitraute einem mittleren Druck (z. B. bis etwa 2o kg/Cm2) gegebenenfalls unter Saugwirkung ausgesetzt, sodann der Druck abermals auf Null gesenkt und unter Druckerhöhung, aber ohne Saugwirkung stark (z. B. mit etwa jokg/cm2) gepreßt wird, worauf der Preßdruck ohne Änderung der Temperatur herabgesetzt und dieser geringere Druck über eine längere Zeitdauer beibehalten und schließlich bei Erhöhung der Temperatur allmählich bis ungefähr zum höchsten Druck wieder erhöht wird.
  2. 2. Verfahren mach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, d.aß der Brei in einer ersten Stufe in kaltem Zustand einem Druck von etwa 3 kg/cm2 für etwa 2 Minuten unterworfen wird, worauf nach Herabsetzung des Druckes auf Null in einer zweiten Stufe die so vorgeformte Faserstoffplatte für eitre etwas längere Zeitdauer unter Saug-,virkung und ungleichmäßiger Erhitzung ihrer beiden Seiten bei einem Druck bis ,etwa 2o kg/cm2 gepreßt, dann der Druck abermals :auf Null herabgesetzt und in einer dritten Stufe auf eine Temperatur von etwa 14o bis i8o° C erhitzt und für kurze Zeit einem Druck von etwa 5o kg/cm2 meiner vierten Stufe sowie unter leichter Erhöhung der Temperatur wieder für längere Zeit einem Druck von etwa 2o kg/cm2 ausgesetzt wird -und schließlich in einer fünften Stufe bei allmählicher Temperaturerhöhung für :etwa 2o Minuten unter langsam auf Höchstdruck wachsendem Druck fertiggepreßt wird. .
  3. 3. Verfahren zur Herstellung von Hartplatten aus vegetabilischem Faserbrei, insbesondere nach den Ansprüchen i und 2, dadurch gekennzeichnet, da,ß während des Pressens der vorgeformten Faserstoffplatte unter Saugwirkung und einem Druck von etwa 2o kg/cm-' eine Seite dieser vor .geformten Platte auf einem Sieb aufliegt und höher erhitzt wird als die dem Sieb abgekehrte Seite der Faserstoffplatte.
DEB1553D 1939-09-21 1939-09-21 Verfahren zum Herstellen von Hartplatten aus Faserbrei Expired DE871552C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
FR2534850A1 (fr) * 1982-10-20 1984-04-27 Pamart Alain Procede et installation pour la fabrication de panneaux de fibres de bois agglomerees par voie humide

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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