DE869946C - Verfahren zur Herstellung wasserloeslicher Celluloseaether - Google Patents

Verfahren zur Herstellung wasserloeslicher Celluloseaether

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DE869946C
DE869946C DEA1082D DEA0001082D DE869946C DE 869946 C DE869946 C DE 869946C DE A1082 D DEA1082 D DE A1082D DE A0001082 D DEA0001082 D DE A0001082D DE 869946 C DE869946 C DE 869946C
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DE
Germany
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cellulose
alkali
water
cellulose ether
soluble
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Expired
Application number
DEA1082D
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English (en)
Inventor
Frank Hartranft Reichel
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Akzo Nobel UK PLC
Original Assignee
American Viscose Corp
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Expired legal-status Critical Current

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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08BPOLYSACCHARIDES; DERIVATIVES THEREOF
    • C08B11/00Preparation of cellulose ethers
    • C08B11/20Post-etherification treatments of chemical or physical type, e.g. mixed etherification in two steps, including purification

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  • Polymers & Plastics (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Polysaccharides And Polysaccharide Derivatives (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung wasserlöslicher Celluloseäther Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung wasserlöslicher Celluloseäther.
  • Es ist bekannt, Celluloseäther durchVerätherung von Alkalicellulose oder von Cellulose in Gegenwart von Alkali mit einem Verätherungsmittel herzustellen. Wenn die Umsetzung beendet ist, besteht das Reaktionsgemisch aus den Cellulose äthern, einem Überschuß an Alkali und, falls ein Alkylhalogenid oder Halogenhydrin als Verätherungsmittel benutzt worden ist, einer geringen Menge eines Salzes. Da sowohl das ütberschessige Alkali als auch das gegebenenfalls vorhandene Salz in Wasser löslich sind, ist die Abtrennung des wasserlöslichen Celluloseäthers aus demReaktionsgemisch umstindlich und kostspielig. So ist beispielsweise vorgeschlagen worden, bei der Herstellung eines in Wasser löslichen Celluloseäthers das Umsetzungsgemisch in ein Sàurebad zu gießen, um das Alkali zu neutralisieren, und alsdann eine große Menge Salz zuzusetzen und die Lösung auf eine erhöhte Temperatur, beispielsweise auf SoO, zu erhitzen, um den Celluloseäther auszufällen. Ein derartiges Erhitzen hat jedoch einen Abbau des Celluloseä.thers zur Folge und ergibt daher ein Erzeugnis von verringerter Viskosität.
  • Ein Zweck der Erfindung besteht mithin in der Schaffung eines Verfahrens zur einfachen und wirtschaftlichen Herstellung von wasserlöslichen Celluloseäthern, ohne eine umständliche und kostspielige Behandlung fluor das Trennen und Wiedergewinnen der Celluloseäther durchführen zu müssen.
  • Es hat sich herausgestellt, daß, wenn der von -der Verätherung von Alkalicellulose oder von Cellulose in Gegenwart von Alkali sich ergebende Überschuß an Alkali in dem Umsetzungsgemisch neutralisiert wird, ohne dieses zu verdünnen, und die Mischung getrocknet wird, ohne das entstandene Salz auszuscheiden, ein Celluloseäther mit wesentlichen Mengen eines derartigen Salzes erhalten wird. Weiter hat sich ergeben, daß die Gegenwart von Salz im Celluloseätber die Verwendung des Erzeugnisses für viele wertvolle technische Zwecke nicht hindert.
  • Bei der Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung wird Alkalicellulose oder Cellulose in Gegenwart von Alkali mit einem Verätherungsmittel behandelt, bis ein in Wasser löslicher Celluloseälther entstanden ist, worauf die Umsetzung unterbrochen und das Ciberschüssige Alkali in dem Umsetzungsgemisch durch Behandlung mit einer gasförmigen Säure oder einem gasförmigen Säureanhydrid neutralisiert wird, so daß ein Salz gebildet wird. Schließlich wird das Reaktionsgemisch getrocknet, ohne das Salz von diesem abzuscheiden.
  • Bei der Verätherung wird die Menge des Alkalis so niedrig wie möglich gehalten, so daß nach dem Neutralisieren die Menge des Salzes entsprechend gering ist.
  • Nach einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens wird Cellulose mit einer wäßrigen Alkalilösung von 25 0/o NaOH oder weniger, vorzugsweise von I7 bis 200/0, behandelt.
  • Die gequollene Alkalicellulose wird unter hohem Druck gepreßt, um die Menge der überschiiissigen Alkalilösung soweit wie mioglich zu verringern, und dann zweckmäßig bei einer Temperatur unterhalb 300 mit einem Verätherungsmittel behandelt, welches in so großer Menge Verwendung findet, daß die Erzeugnisse in heißem und bzw. oder kaltem Wasser löslich sind. Hierauf wird das ülberschüssige Alkali mit einer gasförmigen Säure oder einem SSureanhydrid neutralisiert.
  • Unter dem nachstehend benutzten Ausdruck cellulosehaltiges Ausgangsmaterial sollen sowohl die Cellulose als solche als auch beliebige Celluloseabkömmlinge verstanden werden, die sich als Rohmaterial bei der Durchführung des Verfahrens eignen. Als Erläuterung seien, ohne die Erfindung hierauf zu beschränken, nachstehende Beispiele geeigneter cellulosehaltiger Rohstoffe angeführt: Natürlich vorkommende Cellulose, wie die aus Baumwolle, Flachs, Hanf, Jute, Stroh und Holz stammende Cellulose, Sulfitcellulose und Baumwollinters, Cellulosehydrat beliebiger Herstellungsart, Oxycellulose und Hydrocellulose. Als Ausgangsmaterial kann auch ein Celluloseäther eines niedrigeren Substitutionsgrades, z. B. ein in Alkali löslicher Celluloseäther, Verwendung finden.
  • Bei der Herstellung der Alkalicellulose kann die rohe Cellulose erforderlichenfalls in an sich bekannter Weise einem Reinigungsverfahren ausgesetzt werden, um die nicht cellulosehaltigen Bestandteile zu entfernen oder das Gut zu bleichen.
  • Die Cellulose wird dann mit Alkali, beispielsweise einer wäßrigen Lösung von Natriumhydroxyd von Merzerisierstärke z. B. I80/o, bei einer Temperatur von z. B. 220 genügend lange Zeit getränkt, um die gewünschte Alkalicellulose zu bilden. Die Alkalicellulose wird dann, gegebenenfalls in verkleinertem Zustand und bzw. oder nach Alterung, auf ein möglichst niedriges Gewicht abgepreßt. Bei Baumwollinters ist dieses Gewicht für gewöhnlich geringer als das 2,5fach des ursptünglichen Cellulosegewichtes.
  • Zu den verwendungsfähigen Alkalien gehören starke anorganische oder organische Basen, wie beispielsweise Natriumhydroxyd, Kaliumhydroxyd und quaternäre Ammoniumhydroxyde.
  • Die Umwandlung der Alkalicellulose in den Celluloseläther geschieht unter Verwendung geeigneter Verätherungsmittel, z. R. eines alkylierenden Mittels, wie eines Alkylesters einer anorganischen Säure, z. B. Methylchlorid, Äthylchlorid, Äthylbromid, Dimethylsulfat, Natriumäthylsulfat, oder eines oxyalkylierenden Mittels, z. B. eines Halogenhydrins, wie Äthylenchlorhydrin, Propylenchlorhydrin, Epichlorhydrin, oder eines Alkylenoxydes, wie Athylenoxyd, Propylenoxyd und Glyciden, oder einer halogenierten Fettsäure bzw. deren Salz oder Ester, wie ChloressigsIäure, Chlorpropionsäure oder Bromessigsäure.
  • Unter dem hier verwendeten Ausdruck Celluloseäther soll jeder wasserlösliche Celluloseabkömmling verstanden werden, der sich durch Umsetzung einer Alkalicellulose mit einem oder mehreren der obenerwähnten Verätherungsmittel oder deren chemischen Äquivalenten erzeugen läßt.
  • Dieser Ausdruck umfaßt auch Alkylcelluloseäther, Oxyalkylcelluloseäther, Carboxyalkylcelluloseäther und gemischte Celluloseäther.
  • Selbstverständlich erfolgt die Umwandlung des cellulosehaltigen Rohmaterials in wasserlösliche Celluloseäther unter den geeigneten Bedingungen hinsichtlich Konzentration und Menge des Verätherungsmittels, Temperatur und Druck. Nach Beendigung der Umsetzung wird das in der Reaktionsmasse vorhandene Alkali dadurch neutralisiert, daß das Umsetzungsgemisch mit einer gasförmigen Säure oder einem gasförmigen Säureanhydrid, z. B. einem gasförmigen Halogenwasserstoff, Essigsäure oder Essigsäureanhydrid in Dampfform, Kohlendioxyd, Schwefeldioxyd, Schwefeltrioxyd, behandelt wird. Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird Kohlendioxyd benutzt, da es ohne weiteres zur Verfügung steht und wirtschaftlicher ist als die anderen obenerwähnten gasförmigen Säuren oder Säureanhydride. Selbstverständlich entsteht bei Verwendung von Kohlendioxyd ein Alkalicarbonat, wodurch die Reaktionsmasse eine schwach alkalische Reaktion behält. Wenn eine solche schwache Alkalität unerwünscht ist, muß das Alkali mit z. B. Chlorwasserstoff oder Schwefeldioxyd neutralisiert werden, wodurch ein neutrales Salz entsteht. Unter dem Ausdruck gasförmige Säuren bzw. gasförmige Säureanhydride sollen Säuren in dampf- oder gasförmigem Zustand und Säureanhydride ebenfalls in dampf- oder gasförmigem Zustand verstanden werden.
  • Das den Celluloseäther und das durch die Neutralisation erzeugte Salz enthaltende Reaktionsgemisch wind in geeigneter Weise getrocknet. Vorzugsweise erfolgt das Trocknen bei möglichst niedriger Temperatur, um einen Abbau des Celluloseäthers zu vermeiden. Das getrocknete Erzeugnis ist ein weißer fester Stoff. Durch Änderung des Suibstitutionsgrades und wider Verätherungsbedingungen kann ein Celliuloseäther erzeugt werden, der in verdünntem, wäßrigem Alkali und in kaltem Wasser löslich, dagegen in heißem Wasser unlöslich ist, oder cder sowohl in kaltem als auch in heißem Wasser sowie in organischen Lösungsmitteln löslich, dagegen in Alkali unlöslich ist.
  • Zur Erläuterung und ohne die Erfindung zu beschränken soll nachstehendes Beispiel gegeben werden. Die einzelnen Teile sind Gewichtsteile.
  • Beispiel 100 Teile Baumwollinters in Form von breiartigen Platten werden mit I000 Teilen einer 180/obigen Ätzalkalilösung bei 200 I Stunde getränkt, worauf die alkalische Lösung abgezogen und der Brei auf ein Gewicht von 250 Teilen oder, wenn möglich, auf ein geringeres Gewicht abgepreßt wird.
  • Nach dem Pressen werden die brei artigen Platten zerkleinert und für I Stunde bei 200 gereift. Die Alkalicellulose wird in ein verschließbares, beispielsweise drehbares Gefäß gebracht und gekühlt.
  • 70 °/o Athylenoxyfd, berechnet nach dem Gewicht des Breies, werden langsam zugesetzt, und die Umsetzung wird fortgeführt, bis das Erzeugnis in Wasser löslich ist, wobei die Temperatur unterhalb 250 und möglichst nahe 200 gehalten wird. Nach beendeter Umsetzung wird das überschüssige At!hylenoxyld durch Absaugen entfernt, und gasförmiges Kohlendioxyd wird in den Behälter in größerer Menge eingeleitet, als zum Neutralisieren des ganzen in der Reaktionsmasse vorhandenen Alkalis erforderlich ist. Da beim Neutralisieren Wärme erzeugt wird, muß darauf geachtet werden, daß die Temperatur während des Zusatzes von Kohlendioxyd und während fades Drehens des Behälters für 1/2 Stunde auf 200 gehalten wird. Die Reaktionsmasse wird in Tröge gebracht und durch erhitzte Luft bei mäßiger Temperatur getrocknet.
  • Der getrocknete Celluloseätherenthält 25 O/o Natriumcarbonat und ist in Wasser löslich.
  • Die Erfindung hat folgende nicht vorauszusehende Vorteile: 1. Das Verfahren schaltet die kostspieligen und umständlichen, bisher zum Trennen und Wiedergewinnen des Celluloseäthers erforderlichen Verfahrensstufen aus. 2. Durch Verwendung eines Neutralisierungsmittels in gasförmigem Zustand wird eine Verdünnung der Reaktionsmasse verhindert, so daß rdie zum Trocknen erforderliche Zeit und die Kosten herabgemindert werden. 3. Da eine Verdünnung vermieden wird, wird auch ein Gelatinieren des Erzeugnisses verhindert.
  • Erfindungsgemäß werden salzhaltige Celluloseäther gewonnen, die in Wasser löslich sind und aus diesem Grunde für viele technische Zwecke Verwendung finden können. Beispielsweise können sie bei der Herstellung von künstlichen Gebilden jeder Art als Klebestoffe und Leimersatz, als Appretur-, Überzugs- und Schlichtemittel für Textilwaren und Papier, als Sahutzkolloide, Bindemittel und Verdickungsmittel Anwendung finden.
  • Sie eignen sich insbesondere auch als Verteilungs-und Verdickungsmittel für Farbstoffe und Farben beim Drucken und Färben von Textilwaren und Papier, obwohl sie gegebenenfalls bis zu 25 0/o Salze enthalten.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren -zur Herstellung wasserlöslicher Celluloseäther :durch Verätherung von Cellulose in Gegenwart von Alkali, dadurch gekennzeichnet, daß das Reaktionsgemisch nach beendeter Umsetzung durch Behandlung mit einer gasförmigen Säure oder einem gasförmigen Säureanhydrid neutralisiert und ohne Entfernung des gebildeten Salzes getrocknet wird.
DEA1082D 1939-08-24 1940-08-17 Verfahren zur Herstellung wasserloeslicher Celluloseaether Expired DE869946C (de)

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