DE977104C - Verfahren zur Herstellung von wasserloeslichen Methylcellulosen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von wasserloeslichen Methylcellulosen

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DE977104C
DE977104C DEH11398A DEH0011398A DE977104C DE 977104 C DE977104 C DE 977104C DE H11398 A DEH11398 A DE H11398A DE H0011398 A DEH0011398 A DE H0011398A DE 977104 C DE977104 C DE 977104C
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Germany
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cellulose
methyl chloride
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alkali
methyl
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Expired
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DEH11398A
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English (en)
Inventor
Rudolf Dr Koehler
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Henkel AG and Co KGaA
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Henkel AG and Co KGaA
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Publication date
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08BPOLYSACCHARIDES; DERIVATIVES THEREOF
    • C08B11/00Preparation of cellulose ethers
    • C08B11/02Alkyl or cycloalkyl ethers

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
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  • Biochemistry (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Medicinal Chemistry (AREA)
  • Polymers & Plastics (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Polysaccharides And Polysaccharide Derivatives (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von wasserlöslichen Methylcellulosen Bei der Herstellung von wasserlöslichen Ceilulosederivaten ist man bestrebt, ein Produkt zu erhalten, das in wäßriger Lösung möglichst frei von Fasern ist, da diese die Transparenz der wäßrigen Lösung verringern und die Ergiebigkeit des Cellulosederivates herabsetzen.
  • Es wurde nun gefunden, daß man in schneller und glatter Reaktion nahezu vollständig wasserlösliche Methylcellulosen erhalten kann, wenn man auf in üblicher Weise durch Tauchen von Cellulose in Alkalilauge und Abpressen der überschüssigen Lauge hergestellte Alkalicellulose flüssiges Methylchlorid in einer Gewichtsmenge, die wenigstens das sache des Gewichtes der eingesetzten lufttrockenen Cellulose beträgt, bei Temperaturen zwischen 40 und go0 C einwirken läßt.
  • Das Verfahren ist beispielsweise in folgender Weise durchzuführen: Die Alkalicellulose wird in üblicher Weise unter Verwendung von 30- bis 406/obiger Natronlauge hergestellt. Sie kann vor der Reaktion zerfasert werden, Es können jedoch auch grobe oder unzerkleinerte Stücke der Alkalicelluloseblätter verarbeitet werden. Da die Alkalicellulose erfindungsgemäß mit flüssigem Methylchlorid bei Temperaturen oberhalb von dessen Siedepunkt behandelt wird, so ist die Verwendung druckfester Reaktionsgefäße erforderlich. Nach derBeschickung des Reaktionsgefäßes mit Alkalicellulose wird das Methylchlorid z. B. durch Pumpen flüssig eingeleitet. Die Reaktionstemperatur muß zwischen 40 und go0 C liegen. Zweckmäßigerweise arbeitet man bei 60 bis 700 C. Der Druck im Reaktionsgefäß stellt sich dann entsprechend dem Sättigungsdruck des Methylchlorids bei dieser Temperatur auf I5 bis 20 Atm. ein. Die Reaktion verläuft sehr schnell und ist bereits nach I bis 2 Stunden nahezu abgeschlossen. Der Verbrauch an Methylchlorid richtet sich nach der Menge des an die Cellulose gebundenen Alkalis. Durch Veränderung dieser Alkalimenge kann der Verätherungsgrad der Methylcellulose beeinflußt werden. Der überschuß an Methylchlorid kann flüssig aus dem Reaktionsgefäß abgelassen oder durch Abdestillieren entfernt werden. Die Aufarbeitung der erhaltenen Methylcellulose erfolgt nach an sich bekannten Verfahren, z. B. durch Auswaschen mit heißem Wasser und Trocknen.
  • Es ist bekannt, Methylcellulosen durch Umsetzung von Alkalicellulose. mit gasförmigem Methylchlorid bei einem Druck von wenigen Atmosphären und erhöhten Temperaturen herzustellen.
  • Es ist weiterhin bekannt, Alkalicellulose durch Umsetzung mit flüssigen oder gasförmigen Halogenalkylen bei Temperaturen von über IooOC in Celluloseäther umzuwandeln. Bei Anwendung von Methylchlorid als Alkylierungsmittel erhält man unter diesen Bedingungen wasserunlösliche, in organischen Lösungsmitteln lösliche und durch Zusatz von Wasser fällbare Produkte. Es war daher sehr überraschend, daß man bei Anwendung flüssigen Methylchlorids überhaupt wasserlösliche Cellulosederivate herstellen kann.
  • Gegenüber den bekannten Verfahren besitzt das erfindungsgemäße eine Anzahl von Vorteilen. Im Gegensatz zu dem mit gasförmigem Methylchlorid arbeitenden Verfahren erhält man bei dem erfindungsgemäßen nahezu völlig wasserlösliche Methylcellulosen. Während die nach dem eingangs erwähnten Verfahren mit strömendem gasförmigem Methylchlorid erhaltenen Methylcellulosen meist I5 bis 20 O/g und noch mehr wasserunlösliche Anteile enthalten, ergeben die nach dem neuen Verfahren erhaltenen Methylcellulosen in kaltem Wasser glatte und klare Lösungen, in denen kaum unlösliche Anteile nachzuweisen sind. Aus diesem Grunde ist auch die Ergiebbigkeit der erfindungsgemäß erhaltenen Methylcellulosen größer.
  • Bei der Herstellung der Celluloseäther ist eine gut kontrollierbare Temperaturführung sehr wichtig, da lokale Überhitzungen einerseits einen Abbau der Cellulose hervorrufen und andererseits zu weitgehende Methylierungen verursachen und damit die Eigenschaften der erhaltenen Produkte in unerwünschter Weise verändern können. Durch die Anwesenheit des Methylchlorids in flüssigem Zustand ist nun eine viel leichtere Temperaturführung möglich. Die am Reaktionsort entbundene Wärme menge verteilt sich beim erfindungsgemäßen Verfahren auf eine viel größere Masse, als das beim Arbeiten mit gasförmigem Methylchlocid möglich ist. Daher ist die Gefahr einer ungewollten Stempel ratursteigerung viel geringer, und man erreicht eine besonders schonende Umsetzung der Cellulose.
  • Man kann auf diese Weise besonders hochviskose Niiethylcellulosen erhalten oder, falls Methylcellulosen geringerer Viskosität gewünscht werden, die Alkalicellulose vor der Reaktion einem kontrollierten Abbau unterwerfen und einen unkontrollierbaren Abbau bei der Methylierung vermeiden.
  • Das Abführen der Reaktionswärme kann, insbesondere bei großen Ansätzen, verbessert werden, wenn man das flüssige Methylchlorid die Alkalicellulose durchströmen läßt. Dies ist z. B. bei Verwendung eines Reaktionsgefäßes möglich, das mit einem oben seitlich angebrachten Rohr versehen ist, das in den unteren Teil des Reaktionsgefäßes zurückführt. Wird das Reaktionsgefäß erhitzt, das seitlich angebrachte Rohr dagegen gekühlt, dann stellt sich ein Umlauf des Methylchlorids ein, und die Alkalicellulose wird durchströmt. Es hat sich weiterhin bei technischen Ansätzen als zweckmäßig erwiesen, das Reaktionsgefäß mit einem Rückflußkühler zu versehen. Der Rücklauf an. Methylclilorid kann dem Reaktionsgefäß an beliebigen Stellen wieder zugeführt werden.
  • Die Reaktionsmasse kann durch beliebige Vorrichtungen, z. B. Kneter, Förderschnecken, durch Verwendung rotierender Autoklaven oder ähnlicher Vorrichtungen bewegt werden, jedoch erhält man auch ohne Bewegen der Masse gut lösliche Methylcellulosen. Auch dies ist in Anbetracht der Schwierigkeiten der Rührung des faserigen Materials ein erheblicher Vorteil des neuen Verfahrens.
  • Beispiel I II kg Sulfltcellulose in Form der üblichen Blätter werden mit einem Überschuß an 33°/Oiger Natronlauge getränkt und nach Abgießen der überschüssigen Natronlauge so weit abgepreßt, daß 19 kg Alkalicellulose erhalten werden. Diese Ig kg Alkalicellulose werden grob zerrissen und in einem Autoklav mit 70 kg Methylchlorid zusammengebracht, wobei das Methylchlorid aus einem Druckgefäß in den Autoklav eingepumpt wird. Der Autoklav ist mit einem Rückflußkühler versehen, wobei der Rücklauf dem Autoklav von unten zugeführt wird.
  • Der Autoklav wird im Laufe einer Stunde auf 600 C angeheizt und 2 Stunden auf dieser Temperatur gehalten. Der Druck stellt sich dabei auf etwa 14 Atm. ein. Danach wird die Temperatur etwa 1/2 Stunde auf 700 C erhöht. Dann wird die Heizung unterbrochen, das überschüssige Methylchlorid in ein gekühltes Druckgefäß abgelassen und der im Autoklav verbliebene Rest von Methylchlorid durch Evakuieren des Autoklavs entfernt.
  • Die erhaltene Methylcellulose wird durch Auswaschen mit heißem Wasser gereinigt. Man erhält eine weiße, faserige Masse, die sich in kaltem Wasser praktisch vollständig zu einer glatten hochviskosen Lösung auflöst, in der kaum unlösliche Fasern zu erkennen sind.
  • Beispiel 2 8 kg Baumwoll-Linters mit einem Wassergehalt von 6°/o und 980/o Gehalt an a-Cellulose, beide auf trockene Cellulose berechnet, werden bei einer Temperatur von 12 bis 140 C I 1/2 Stunde in 210 kg 32,90/auge Natronlauge getaucht. Nach Ablassen der überschüssigen Lauge und Abpressen hinterbleiben 22,6kg Alka,licellulose, die in etwa handtellergroße Stücke zerrissen und sofort in einen Autoklav von I00 1 Inhalt gefüllt wird. Nach 5 Stunden wird der Autoklav evakuiert, und es werden 66 kg flüssiges Methylchlorid aus einem Druckgefäß eingefüllt. Ohne Rührung wird die Temperatur des Autoklavs innerhalb von 10 Minuten von 20 auf 600 C erhöht. Die Temperatur wird I Stunde auf 6oOC und 2 Stunden auf 800 C gehalten. Der Druck im Autoklav beträgt bei 600 C I3 Atm. und bei 800 C 20 Atm. Nach Beendigung der Reaktion werden 28 kg Methylchlorid als Flüssigkeit abgelassen. 30 kg Methylchlorid werden durch Abdestillieren aus dem Autoklav entfernt.
  • Im Autoklav hinterbleibt die mit Wasser und Kochsalz verunreinigte Methylcellulose. Die Aufarbeitung geschieht nach den üblichen Methoden durch Auswaschen mit heißem Wasser. Nach dem Trocknen erhält man 8,3 kg einer Methylcellulose mit etwa 5 bis 60/0 Wassergehalt. Das Produkt gibt, in der Ioofachen Wassermenge angerührt, eine viskose Lösung, die nicht nur als Klebstoff für Papiere, Ta.petenkleister und für ähnliche Verwendungszwecke benutzt werden kann, sondern wegen der Abwesenheit von Fasern und wegen der guten Durchsichtigkeit als Verdickungsmittel vor allem für Nahrungs- und Genußmittel geeignet ist.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: I. Verfahren zur Herstellung von Methylcellulose durch Umsetzen von Alkalicellulose mit Methylchlorid, wobei die Menge des letzteren wenigstens das 5fache des Gewichtes der eingesetzten lufttrockenen Cellulose beträgt, dadurch gekennzeichnet, daß man zur Herstellung sehr ergiebiger, weitgehend wasserlöslicher Produkte eine in üblicher Weise durch Tauchen von Cellulose in Alkalilauge und Abpressen der überschüssigen Lauge hergestellte Alkalicellulose mit flüssigem Methylchlorid bei Temperaturen zwischen 40 und go0 C umsetzt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß man bei Temperaturen von 60 bis 700 C arbeitet.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch I und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die nicht bewegte Alkalicellulose von flüssigem Methylchlorid durchströmt wird.
    In Betracht gezogene Druckschriften: Britische Patentschrift Nr. I84 825; Worden, Technology of Cellulose Ethers, 1933, S. 1343; Industrial and Engineering Chemistry, I939, S. 892.
DEH11398A 1952-02-12 1952-02-12 Verfahren zur Herstellung von wasserloeslichen Methylcellulosen Expired DE977104C (de)

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Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
GB184825A (en) * 1921-09-12 1922-08-31 George Young A new or improved process for the production of ethers of carbo-hydrates

Patent Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
GB184825A (en) * 1921-09-12 1922-08-31 George Young A new or improved process for the production of ethers of carbo-hydrates

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