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Lageranordnung für schnellaufende, senkrechte Achsen Die zweckmäßige
Ausbildung senkrechter Gleitlagerfür schnellaufendeAchsenvonKleinmaschinen, beispielsweise
elektrischen Kleinmaschinen, wie Fahrradlichtmaschinen u. dgl., begegnet gewissen
Schwierigkeiten, die vor allem darin bestehen, daß diese Gleitlager den erforderlichen
Schmierstoff infolge ihrer senkrechten Lage schlecht halten können, da der Schmierstoff,
Öl oder nicht zu konsistentes Fett, das Bestreben hat, nach unten abzulaufen. Die
Gefahr, daß ein solches Gleitlager entweder zuviel oder zuwenig Öl hat, ist größer,
als das bei 'einem waagerechten Gleitlager in der Regel der Fall ist. Dazu kommt
noch die Schwierigkeit, etwa überschüssiges Öl im unteren Lagerende abzufangen und
zu verhindern, daß- es beispielsweise in Maschinenteile, wie Anker, Wicklungen u.
dgl., hineinläuft, die vor Öl geschützt werden müssen. Eine dritte Aufgabenstellung
hat sich dadurch herausgebildet, daß bei elektrischen Kleinmaschinen, wie beispielsweise
Fahrradlichtmaschinen, der zur Verfügung stehende Konstruktionsraum im Laufe der
Rationalisierung so klein geworden ist, daß für den Einbau von Schmiervorrichtungen,
also für die Zu- und Abfuhr des Schmierstoffes, Platz kaum mehr zur Verfügung steht
und daß vor allem im Zuge der technischen Entwicklung von solchen Gebrauchsartikeln
mehr oder weniger erwartet wird, daß sie einer regelmäßigen, zeitgebundenen Nachschmierung
nicht mehr bedürfen.
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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine solche Lageranordnung
für senkrechte, schnelllaufende Achsen, welche insbesondere bei elektrischen
Kleinmaschinen,
wie beispielsweise Fahrradlichtmaschinen, vorkommen, bei denen der rotierende Teil,
Anker oder Magnet, in der Regel auch noch fliegend unterhalb des Lagers angeordnet
ist und vor Ö1 geschützt werden muß.
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Die Erfindung beseitigt die oben geschilderten Schwierigkeiten dadurch,
daß sie im wesentlichen eine aus vielen Teilen bestehende Lagerpatrone -vor= sieht,
die bereits bei ihrem Zusammenbau mit einem für eine sehr große Anzahl von Benutzungsstunden
ausreichenden Schmierstoffvorrat angefüllt wird. Eine zylindrische, beispielsweise
aus Metall bestehende Patrone wird mit Plättchen aus Metall, Bakelit, Hartgewebe
oder anderem geeigneten Stoff angefüllt, und jedes dieser Plättchen hat neben einer
zentralen Bohrung für die senkrechte Achse und mit dieser verbünden einen Ausschnitt
von geeigneter Form, der als Fettkammer dient; so besteht wähl Verbindung innerhalb
jeden Plättchens zwischen der zentralen Bohrung und der zugeordneten Fettkammer,
die in der Patrone aufeinanderfolgenden, also benachbarten Fettkammern sollen einander
jedoch nicht berühren. Auf diese Weise hat jeder beispielsweise i bis 2 mm hohe
Umfangsring der in dieser Patrone laufenden Achse seine: eigene Fettkammer. Durch
gegenseitige Verdrehung der einzelnen Plättchen gegeneinander beim Zusammenbau wird
erreicht, daß die einzelnen Fettlämmern untereinander nicht in Verbindung stehen,
daß also bei der Erwärmung des Lagers während .des Laufes die Fettinhalte der einzelnen
Kammern nicht fortlaufend nach unten auslaufen können.
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In der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsform der Erfindung
in vergrößertem Maßstab dargestellt.
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Abb. i zeigt die Ansicht eines Plättchens von vorn, Abb. 2 einen Schnitt
nach der Länge A-B der Abb. i, Abb.3 eine aus solchen Plättchen hergestellte Patrone
im Schnitt und.
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Abb. 4 den Einbau einer Patrone in den oberen Teil einer Fahrradlichtmaschine.
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In allen Abbildungen bedeutet ,i das außen kreisförmige Plättchen,
2 die zentrale Bohrung des Plättchens und 3 die mit einer kleinen Fläche mit der
Bohrung in Berührung stehende Fettkammer. In der Abb. 3 ist 4 eine zylindrische
Blechhülse, in der mehrere Plättchen i so aufeinandergeschichtet sind, daß die Fettkammern
3 jeweils abwechselnd nach rechts, nach links, nach vorn oder hinten zu liegen kommen,
so daß sich benachbarte Fettkammern nicht berühren. Die Blechhülse 4 ist oben umgebördelt,
so daß die Plättchen nicht mehr herausgenommen werden können. Dagegen können die
Fettkammern nach Bedarf jeweils von außen nachgefüllt werden, und zwar in der Weise,
daß die Lagerpatrone in ihrem einen Ende verschlossen oder zugehalten wird, während
man von der anderen Seite mit einer Fettdruckspritze den ganzen Innenraum mit Fett
anfüllt und danach das in der Hauptbohrung stehengebliebene Fett wieder entfernt.
Die Erfahrung und Versuche haben gelehrt, daß solch eine Nachfüllung nur nach einem
außergewöhnlich langen Beanspruchungszeitraum erforderlich wird; denn eine einzige
Fettfüllung der Patrone reicht für viele hundert Beanspruchungsständen aus.
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Die Abb. 4 zeigt die Patrone ¢ in ihrer Anwendung bei einer Fahrradlichtmaschine.
Die Patrone ruht unter Zwischenschaltung eines Filzringes 8 in einem geeignet ausgebildeten
Ansatz 5a des Lichtmaschinendeckels 5 und wird von unten durch einen in gleicher
Weise ausgebildeten Ansatz.6a im oberen Boden des Lichtmaschinen-Cr 6 festgehalten.
In der Abbildung, die nur eine beispielsweise Anwendungsform darstellt, ist ferner
g .die Laufrolle, die oben an der in der Hauptbohrung 2 der Patrone laufenden Ankerwelle
io sitzt; 7 ist der permanente Magnet, der durch einen zweiten Ansatz 6b des oberen
Bodens des Lichtmäschinengehäuses zentriert wird. .Aus dem Anwendungsbeispiel ergibt
sich; daß die Lagerpatrone 4, also der Erfindungsgegenstand, noch den weiteren Vorteil
mit sich bringt, daB besondere Bauteile zum Zentrieren des nichtrotierenden Teils,
im Anwendungsbeispiel des Magneten 7, unnötig werden. Der Deckel 5 und das Gehäuse
6 halten nicht nur die Patrone q. in ihrer erforderlichen Lage fest, sondern können
auch leicht so ausgebildet werden, daß sie noch die genaue Zentrierung der rotierenden
und der nichtrotierenden Bauteile gegeneinander übernehmen. Dadurch macht der Erfindungsgegenstand
in einfacher Weise die fliegende Lagerung des rotierenden Teils der Maschine möglich.
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An Stelle der im Beschreibungsbeispiel erwähnten Ausführung .der Patronenhülse
4 aus Metallblech, beispielsweise Zinklegierung, können auch andere Ausführungsformen
gewählt werden; es ist möglich auch hier Kunststoffhülsen zu verwenden. Es kann
aber auch die Patronenhülse als fertiger Hohlraum beispielsweise in einem aus Metall
gespritzten oder aus Kunststoff gepreßten Maschinendeckel mitvorgesehen werden.