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Lagerschale für die Unterwalzen von Streck- bzw. Lieferwerken an Spinnerei-
bzw. Zwirnereimaschinen Die Erfindung betrifft eine zur Lagerung der Unterwalzen
von Streck- bzw. Lieferwerken an Spinnerei- bzw. Zwirnereimaschinen, insbesondere
der Lieferunterwalze, dienende offene Lagerschale aus einem ölhaltenden Werkstoff,
z. B. Sintermetall, die an der Walzenstange befestigt ist.
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Zur Lagerung der Unterwalzen von Streck- bzw. Lieferwerken an Spinnerei-
bzw. Zwirnereimaschinen, insbesondere der Lieferunterwalze, werden seit langem allgemein
offene Lagerschalen verwendet, die an den Walzenstanzen befestigt sind. Zum Schmieren
dieser Lagerstellen wird üblicherweise konsistentes Fett verwendet. Zu diesem Zweck
wird die Lagerstelle nach dem Großputzen vollständig mit solchem Fett ausgelegt,
um für die Zeit bis zum nächsten Großputzen nach etwa drei Monaten eine Fettreserve
zu besitzen.
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Es ist auch schon der Versuch gemacht worden, an Stelle der üblichen
Lagerschalen, z. B. aus Rotgußmetall, solche aus einem ölhaltenden Werkstoff, z.
B. Sintermetall, zu verwenden. Tatsächlich konnte jedoch auch bei dieser Art von
Lagerschalen ein flüssiges Schmiermittel praktisch nicht verwendet werden, weil
es nicht möglich war, dieses an die Laufflächen heranzubringen, ohne daß es weggedrückt
wurde. Daher mußte auch .bei Lagerschalen aus ölhaltendem Werkstoff die Lagerstelle
nach wie vor mit Fett ausgelegt werden. Wenn jedoch auf diese Weise -bei Lagerschalen
aus ölhaltendem Werkstoff Fett verwendet wird, werden
bekanntlich
die Poren des Werkstoffes verschmiert und zugesetzt. Aus diesem Grund haben sich
Lagerschalen aus ölhaltendem Werkstoff für den vorgenannten Zweck nicht einführen
können.
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Ziel der Erfindung ist es, eine Lagerschale der vorgenannten Art aus
ölhaltendem Werkstoff zu schaffen, .die die Bedingungen der Praxis erfüllt und vor
allem .die Verwendung von flüssigen Schmiermitteln erlaubt.
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Gemäß der Erfindung ist die vorzugsweise aus zwei axial hintereinanderliegenden
Querteilen bestehende Lagerschale, die eine Filzeinlage oder eine Ölkammer enthalten
kann, von einem Korb aus \lessingblech oder ähnlichem Werkstoff umgeben. 1)adurcli,
daß gegebenenfalls eine Filzeinlage oder eine Ölkammer vorgesehen ist, kann bei
der neuen Lagerschale eine Reserve an dünnflüssigem 0I geschaffen werden, wie .dies
für einen ölhaltenden Werkstoff erforderlich ist. Der die Lagerschale umgebende,
z. B. aus Messingblech bestehende Korb schafft eine weitere Sicherheit dafür, daß
der für die Schmierung erforderliche Ölvorrat aufgefüllt und in der Lagerschale
gehalten werden kann. \\'eitn, wie dies zweckmäßig ist, der Korb die Lagerschale
allseitig flüssigkeitsdicht umgibt, ist eine Speicherung des Öles möglich, ohne
daß dieses nach leiden Seiten in axialer Richtung weggcdrückt werden kann und womöglich
zu Verklel>ungen an den benachbarten Walzenkörpern und hiermit zum Begünstigen einer
Wickelbildung führt.
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Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung reichen die zum Teil umgebördelten
Ränder des 13lechkorl>es unmittelbar bis an die Gleitfläche der Lagerschale heran.
Hierdurch wird vermieden, daß sich der heim Betrieb entwickelnde Flug unmittelbar
auf dem ölhaltenden Werkstoff ansammeln und dessen Poren verstopfen kann.
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Die bekannten Lagerschalen der eingangs genannten :\rt werden zur
Sicherung ihrer Lage in der Längs- und Querrichtung in die Walzenstanze ingepreßt
und in dieser verstemmt. Das erfordert eilte sehr sorgfältige Einpaßarbeit. Wenn
die Lagerschalen ausgelaufen sind, wozu es bei der bekannten :1rt der Lagerung häufig
kommt, muß die Lagerschale unter erheblichem Zeitaufwand von der Walzenstanze abgetrennt
werden, wobei es immer wieder vorkommt, daß einzelne Walzenstanzen derart beschädigt
werden, daß sie nicht mehr zu verwenden sind.
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Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung ist die Lagerschale an
der Walzenstanze mit Hilfe einer Schraube befestigt, deren vorteilhaft zylindrischer
Kopf unterhalt> der Gleitfläche in einer entsprechenden senkrecht zur Lagerachse
verlaufenden Bohrung sitzt und vorzugsweise auf der unteren Wandung des Blechkorbes
aufliegt.
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`Fenn die Bunde der Unterwalze zum Zweck der Führung an den Stirnseiten
der Lagerschale anliegen, wird die betreffende Lagerschale zweckmäßig so ausgebildet,
daß sie an ihren Stirnseiten rabenartig hervorspringende Führungsflächen aufweist
und claß der Korb nur bis an die Unterkanten dieser Führungsflächen heranreicht.
Auf diese Weise kann auch in den Spalt zwischen dem Bund der Unterwalze und der
Führungsfläche der Lagerschale 0I eintreten, so daß auch hier eine Schmierung zustande
kommt.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsibeispiel des Erfindungsgegenstandes
dargestellt. Iss zeigt Fig. t eine Walzenstanze mit dem Lagerzapfen in der Lieferunterwalze
und der neuen Lagerschale in einer Seitenansicht, Fig.2 die neue Lagerschale ohne
Blechkorb in einer Draufsicht, Fig.3 den Blechkorb in einer Ansicht in Richtung
der Lagerachse, Fig.4 denselben Blechkorb in einer Ansicht senkrecht hierzu, Fig.
5 den Blechkorb in einer Draufsicht, Fig. 6 eine Lagerschale, die zur seitlichen
Führung der Unterwalze bestimmt ist, in einer Ansicht in Richtung .der Lagerachse,
Fig.7 dieselbe Lagerschale in einem Schnitt senkrecht hierzu, Fig. 8 den Blechkorb
für die vorgenannte Lagerschale in einer Ansicht in Richtung der Lagerachse, Fig.9
denselben Blechkoran einer Ansicht senkrecht hierzu und Fig. io den Blechkorb in
einer Draufsicht. Zwischen den seitlichen Wänden i der Walzenstanze 2 läuft der
Lagerzapfen 3 der Lieferunterwalze eines Streckwerkes auf der Lagerschale um, die
aus ölhaltendem Werkstoff, z. B. Sintermetall, besteht (Fig. i). Die Lagerschale
4 umfaßt zwei hintereinanderliegende Querteile 5 und 6. In einer senkrecht zur Lagerachse
verlaufenden Bohrung 7, die je zur Hälfte in den Querteilen 5 und 6 der Lagerschale
enthalten ist, befindet sich eine Filzeinlage 8 (Fig. 2). Die beiden Lagerteile
5 und 6 sowie die Filzeinlage 8 sind durch einen sie umgebenden Korb 9 aus Messingblech
zusammengefaßt. Die zum Teil umgebördelten Ränder io des Blechkorbes 9 reichen unmittelbar
bis an die Gleitfläche i i der Lagerschale heran, so daß während des Betriebes keine
Teile der Lagerschale 4 freiliegen,'die aus ölhaltendem Werkstoff ,bestehen. Demzufolge
kann sich auch der entstehende Flug nicht auf dem Lagermetall selbst absetzen und
womöglich dessen Poren verstopfen. Die Filzeinlage 8 ist .derart gestaltet und angeordnet,
daß sie den Lagerzapfen 3 der Unterwalze nicht berührt, sondern über ihren gesamten,
dem Lagerzapfen 3 benachbarten Umfang einen kleinen Abstand von diesem besitzt.
Auf diese Weise wird sichergestellt, daß das Öl, das die Filzeinlage 8 enthält,
von dem Lagerzapfen nicht weggeführt wird, sondern daß sich das 0I vor allem dem
ölhaltenden Werkstoff mitteilt.
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Die Lagerschale 4 ist mit Hilfe einer Schraube 12, deren zylindrischer
Kopf 13 unter der Filzeinlage 8 in der Bohrung 7 sitzt, an der Walzenstanze 2 ,befestigt.
Der Kopf 13 der Schraube 12 liegt hierbei auf der unteren Wandung 14 des
Blechkorbes 9 auf. Durch die Schraube 12 wird die Lage der Lagerschale 4 in axialer
Richtung eindeutir;
bestimmt. NI fit ihrer Hilfe kann die Lagerschale
1 auf einfachste Weise ausgewechselt werden.
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Die iii Fig. 6 und ,' gezeichnete Lagerschale soll gleichzeitig zur
seitlichen Führung der Unterwalze und damit zum Festlegen der Lage der l'nterwalzenachse
in seitlicher Richtung dienen. Derartige Führungslager werden in gewissen Abständen
an der Maschine vorgesehen, während die dazwischenliegenden Lager nicht zur seitlichen
Führung der L-nterwalzen dienen und daher eine .\usliildung hallen konnen, wie sie
ollen beschrieben tvtircie. Die in diesem Fall aus einem Stück be--#eticle 1_agerschale
id, die wiederum mit einer , -tel Bohrung 7 zur Aufnahme der Filzeinlage
und des Schraubenkopfes versehen ist, weist an ihren beiden Stirnseiten nalietiartig
hervorspringende Führungsflüchen i 5 auf, die zum Führen der Bunde der Unterwalze
und damit zum Bestimmen der seitlichen Lage der Unterwalzenachse dienen. Da die
XX'alzetilitinde unmittelbar an dem ölhaltenden Werkstoff der 1_agerschale anliegen,
kommt es zu eiti<#r dauernden Schmierung der beiderseitigen Reibungsflächen.
Der für diese Lagerschale bestimmte Kort> 9 (Fig. 8 bis io) reicht nur etwa bis
rin die Unterkante der Führungsflächen 15 heran. Wie in Fig.8 mit gestrichelter
Linie angedeutet ist, werden Lagerschale und Kort> nach ihrer Vereinigung wiederum
finit der Schraube 12 an der Walzenstanze befestigt, wobei der Kopf 13 der Schraube
wiederum in der Bohrung 7 der Lagerschale t4 liegt. L`ber den Schraubenkopf 13 wird
eilte l@ ilzeinlrtge 8 in die Bohrung 7 eingelegt.