DE86843C

DE86843C -

Info

Publication number: DE86843C
Application number: DENDAT86843D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Das vorliegende neue Instrument soll namentlich dem gewöhnlichen Gebrauche von Leuten dienen, welche mit den empfindlichen Libelleninstrumenten nicht umzugehen verstehen. Es ist daher ohne Libelle eingerichtet worden und zeichnet sich dadurch aus, dafs man mit ihm trotz des Fehlens einer Libelle eine äufsert genaue horizontale Visur herstellen kann, was durch zwei einander in ihrer Wirkung ergänzende neue Vorrichtungen erreicht wird.

Das Visirglied, sei es ein Diopter oder, wie gezeichnet, ein Fernrohr a, wird nicht, wie gebräuchlich, mittelst Schildzapfen, Körnerspitzen oder dergl., sondern mittelst Schneiden b b, welche auf Pfannen b^l b¹ ruhen, über dem Gestell in Schwebe gehalten. Infolge dieser Lagerung ist beim Einspielen des Visirgliedes in die horizontale Lage fast keine Reibung zwischen den Lagergliedern zu überwinden, . weshalb sich das mit einem angehängten Pendel c . versehene Visirglied ganz genau richtig einstellen wird.

Andererseits hat die leichte Beweglichkeit des Visirgliedes zur Folge, dafs längere Zeit vergeht, bis das schwingende Visirglied zur Ruhe kommt. Um diese Zeit abzukürzen, taucht das Pendel c in ein Flüssigkeitsbad d ein, welches sich in dem als Behälter e ausgebildeten Kopf des Gestelles befindet. Die Flüssigkeit, z. B. Wasser, hemmt die Schwankungen des Pendels und läfst somit das Visirglied eher zur Ruhe kommen. Die genaue Horizontaleinstellung wird aber durch die Flüssigkeit nicht beeinträchtigt, weil das Pendel sich im Flüssigkeitsbade genau ebenso senkrecht wie im Luftraum einstellt.

Es ist also durch die neue Einrichtung vermieden, einerseits, dafs sich das schwingende Visirglied infolge Klemmungen im Lager in eine, wenn auch nur wenig schiefe Lage einstellt, und andererseits, dafs trotz der geschaffenen äufserst geringen Lagerreibung das Visirglied schon nach wenigen Schwankungen in genau horizontaler Lage zur Ruhe kommt.

Eine zweckmäfsige Querschnittsform des Pendels c ist die sternförmige, Fig. 4, damit die Flüssigkeit günstig wirken kann. Der Flüssigkeitsbehälter e kann nach Abnahme des Visirgliedes und Herausnahme des Pendels aus ihm durch einen aufschraubbaren Deckel abgeschlossen werden.

Claims

Patent-Anspruch:

Pendelnivellirinstrument, dadurch gekennzeichnet, dafs das Visirglied (a) mittelst Schneiden (b b), welche auf Pfannen (b¹ b¹) ruhen, in Schwebe gehalten wird und dessen Pendel (c) in ein Flüssigkeitsbad (d) eintaucht, um beim Einstellen der Visur einerseits Klemmungen im Lager des Visirgliedes und andererseits zahlreiche Pendelschwingungen zu verhüten.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.