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Bürstenhalter Bei Bürstenhalter elektrischer Maschinen tritt insbesondere
bei kiilttelbetrieb, z. B. bei Fahrzeugmaschinen, eine verhältnismäßig rasche Abnutzung
der Innenflächen der Bürstenführungen auf, die zu einer Vergrößerung des Spiels
zwischen Führung und Kohle führt. Die Folge davon ist ein Schiefstellen der Kohle
und Dachbildung an den Kohlelaufflächen. Durch die Querbewegungen der Bürste in
der abgenutzten Bürstenführung tritt ferner ein Scheuern und Einarbeiten der Druckfinger
am K,ohlekopf auf, das zu Abbröckelungen der Kohle führen kann. Um bei fortgeschrittener
Abnutzung der Bürstenführung nicht den Bürstenhalter als Ganzes ersetzen zu müssen,
hat man bereits den Bürstenkasten für sich austauschbar gemacht. Wenn auch diese
Maßnahme eine weitgehende Ersparnis an neu anzufertigenden Austauschteilen und damit
an Werkstoff und Arbeit erzielen läßt, so erfordert immerhin noch die Neuherstellung
des Bürstenkastens einen ziemlich ansehnlichen Arbeitsaufwand, wobei besonders die
erforderliche genaue Nachbearbeitung der einzelnen Bürstenführungen im gemeinsamen
Bürstenkasten ins Gewicht fällt.
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Nach der Erfindung läßt sich eine wesentliche Vereinfachung in der
Herstellung der Bürstenführungen dadurch erzielen, daß, zur Führung jeder Bürste
eine eigene austauschbare Büfrstentasche vorgesehen wird, vorzugsweise von derartiger
Form, daß die einzelnen Bürstentaschen aus einem auf
das fertige
Täschenquerpröfil gezogenen Hohlstab durch Abschneiden gewonnen werden können.
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An Hand der Zeichnung ist die Erfindung näher erläutert.
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Fig. i zeigt einen Schnitt durch einen Bürstenhalter gemäß,der Erfindung
senkrecht zur Machnen-Achse, Fig. 2 eine Draufsicht auf den gleichen Bürstenhalter.
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. i ist der Bürstenhälterkörper, der von den Haltebolzen 2 getragen
ist. 3 sind die als Litzen ausgeführten Bürstenanschlüsse, 4 sind die zum Andrücken
der Bürsten 12 an die Kommutatorschleifflä.che dienenden Druckfinger, die unter
der Wirkung der Federn 5 stehen, Die Bürsten sind in an sich bekannter Weise schräg
gestellt, um ruhigeren Lauf zu erzielen. 6 sind die Bürstentaschen zur Führung der
Bürsten, von denen erfindungsgemäß je eine für jede Bürste vorgesehen ist. Die Bürstentaschen
6 sind fliegend am Bürstenhalterkörpcr befestigt, was dadurch ermöglicht ist, daß
die Druckhebel für die Bürsten auf derselben Seite der Bürstentaschen angeordnet
sind ' wie' die Haltebolzen der Bürstenhalter. Damit ergibt sich zugleich neben
guter Zugänglichkeit der Bürsten ein in der Kommutatorumfangsrchtung wenig Raum
beanspruchender Bürstenapparat. Eine besonders einfache und zweckmäßige Befestigung
der Bürstentaschen kann in diesem Zusammenhang, Wie im Ausführungsbeispiel gezeigt
ist; in der Weise erhalten werden, daß die einzelnen Bürstentaschen mittels Stiftschrauben
7 und Muttern 8 mit dem Bürstenhalterkörper verbunden sind, wobei gleichzeitig-
zur Entlastung der Schrauben und zur genauen Einstellung der Bürstentaschen in diesen
Nuten g eingearbeitet sind, in die Keile io .eingreifen.
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Die Erfindung gibt auch die Möglichkeit, eine noch wesentlich weitgehendere
vorteilhafte Vereinfachung im Bau von Bürstenhaltern zu erreichen. Wird die Anordnung
so getroffen, daß die einseitig auf .dem Büestenhalterkörper befestigten einzelnen
Bürstentaschen auf der anderen Seite die Federgehäuse tragen, so kann ebenso wie
bei den Bürstentaschen für jede Bürste ein eigenes Federgehäuse vorgesehen Werden.
Damit ist es möglich, Bürstenhalter beliebiger Größe zum wesentlichen Teil aus untereinander
gleich hergestellten Einheitsteilen aufzubauen, wobei nur der Bürstenhaltertragkö"rper
der jeweiligen Länge des Bürstenhalters im vorhinein angepaßt sein muß,, während
der übrige Teil des Bürstenhalters aus unabhängig von dessen Länge gleich gebauten
Elementen aufgebaut werden kann. In besonders günstiger Weise wird damit auch die
Lagerhaltung der Ersatzteile vereinfacht, da hierbei die Rücksichtnahme auf verschiedene
Maschinengrößen völlig wegfällt. Ein weiterer Vorteil ist die an und für sich einfachere
und leichtere Herstell- und Einbaumöglichkeit der einzelnen Federgehäuse.
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In den Fig. 3 und 4 ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung letzterer
Art in Schnitt und Draufsicht wiedergegeben. Die auf ihrer einen Seite etwa so wie
die in den Fig. i und:2 am Bürstenhaltertragkörper i befestigten Bürstentaschen
6 für die einzelnen Bürsten tragen auf der gegenüberliegenden Seite je ein Federgehäuse
ii, das in seinen Abmessungen der Bürstentasche angepaßt ist. Durch Vermehrung oder
Verminderung der nebeneinander einzubauenden Bürstentaschen und Federgehäuse kann
jeder Bürstenhalterlänge entsprochen werden. Die Ausführung von Bürstentasche und
Federgehäuse als getrennte Stücke ermöglicht ein Auswechseln der abgenutzten Taschen
für sich, während das zugehörige Federgehäuse ohne weiteres verwendet werden kann.
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Da die Bürsten selbst bereits einheitlichen Bemessungsvorschriften
unterliegen, gibt die Erfindung die weitere Möglichkeit, auch für die Bürstentaschen
sowie- für die Federgehäuse einheitliche den Bürstenabmessungen entsprechende Ausführungen
vorzusehen und damit eine sehr tiefgreifende Vereinfachung im Aufbau der Bürstenhalter
herbeizuführen.