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Anordnung zum Anfahren und Anhalten einer schweren, umlaufenden Masse,
insbesondere einer Schleudergießmaschine Benn Antrieb zahlreicher Arbeitsmaschinen
mit großen Massen z. B. beim Antrieb von Schleudergießmaschinen, Zentrifugen, Karussells
u. dgl., wird nach Erreichen der Betriebsdrehzahl nur die geringe Leistung benötigt,
die gerade die Verluste durch Lager- und Luftreibung ersetzt. Um nun mit einem möglichst
kleinen Antriebsmotor auszukommen, wird der Antrieb häufig für die geringe Betriebsleistung
entworfen. Zum Anfahren steht daher nur eine verhältnismäßig geringe Leistung zur
Verfügung. Um mit dieser dennoch eine möglichst große Beschleunigung zu erreichen,
ist vorgeschlagen worden, zwischen der schweren Masse und dein Motor ein stetig
regelbares, hydrostatisches Getriebe einzuschalten. Wenn man das Stellglied von
Hand beim Anlassen in der richtigen Weise verstellt, wird der volle .Motorleistungsüberschuß
der Beschleunigung der Maschine nutzbar gemacht. Die Anordnung bietet bei Verwendung
eines mit genau oder annäherndgleichbleibenderDrehzahl laufenden Motors auch die
Möglichkeit, beim Anhalten der schweren Masse ein Bremsmoment auszuüben. Zu diesem
Zweck muß man das Stellglied des Flüssigkeitsgetriebes derart verstellen, daß die
Masse den Klotor über seine normale Drehzahl hinaus zu beschleunigen sucht. Handelt
es sich um einen ,Dreh-Strommotor oder einen Nebenschlußgleichstrommotor, so entsteht
in ihm eine elektromotorische Kraft, die sich der Beschleunigung widersetzt. Der
Motor vermag daher ein Bremsmoment zu entwickeln, wobei die Bremsleistung in Gestalt
elektrischer Energie ins Netz zurückgeliefert wird.
Der Erfindung
liegt nun die Aufgabe zugrunde, bei einer derartigen Anordnung die Steuerung des
Flüssigkeitsgetriebes selbsttätig zu gestalten.
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Selbsttätige Steuerungen von Flüssigkeitsgetrieben, beispielsweise
mittels eines auf der Abtriebsseite angebrachten Drehmomentmessers, sind bekannt.
Dabei wird in Abhängigkeit von dem gemessenen Regelunterschied der Pumpenteil des
hydrostatischen Getriebes verstellt und damit die Leistung verändert. Derartige
Regeleinrichtungen wirken aber träge und neigen daher zum Pendeln.
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Auch sind Anordnungen bekannt, bei denen eine Feder den Pumpenteil
des Getriebes nachgiebig in die Stellung der größten Förderleistung zu drücken sucht,
aber der- Flüssigkeitsdruck im entgegengesetzten Sinne wirkt. Diese Anordnung eignet
sich nicht zur Regelung des Anfahrens.
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Erfindungsgemäß wird nun die gestellte Aufgabe dadurch gelöst, daß
das Stellglied des Getriebes mit einem Hilfsantriebsglied verbunden ist und durch
dieses unter Steuerung durch einen Schalter umsteuerbar zwischen zwei Endstellungen
beweglich ist, in deren einer das Getriebe auf das für den Leerlauf des Motors erforderliche
Übersetzungsverhältnis und in deren anderer das Getriebe auf das für den Betriebszustand
erforderliche übersetzungsverhältnis eingestellt ist, wobei die Stellung des Hilfsantriebsgliedes
durch ein Einstellglied der gewünschten Beschleunigung und Verzögerung der schweren
Masse entsprechend derart regelbar ist, daß der Flüssigkeitsdruck im Getriebe während
der Bewegung des Hilfsantriebsgliedes annähernd gleichbleibt.
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Weitere Erfindungsmerkmale ergeben sich aus der nachstehenden Beschreibung
und aus den Ansprüchen.
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In der Zeichnung sind eine Reihe verschiedener Ausführtmgsbeispiele
der Erfindung dargestellt. Jedes Ausführungsbeispiel ist dabei in drei Stellungen
wiedergegeben, nämlich erstens in der A-Stellung, die dem Leerlauf des Motors bzw.
der Ruhelage entspricht, ferner in der E-Stellung, die dem Anlassen der schweren
Masse entspricht, und schließlich in der B-Stellung, die dem Anhalten der schweren
:Masse entspricht.
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Es zeigen Fig. 1, 2 und 3 das hydraulische Schaltschema einer die
A- bzw. E- und B-Stellung einnehmenden Anlage mit ständig laufendem Motor und mit
Drosselsteuerung des Hilfsantriebsgliedes, Fig. q., 5 und 6 eine zweite Ausführungsform
in der A-, E- und B-Stellung' mit ständig laufendem Motor und mit einem federbelasteten
Kolben für die Regelung derGeschwindigkeit des Hilfsantriebsgliedes, Fig. 7, 8 und
9 eine weitere Ausführungsform in der A-, E- und B-Stellung- mit ständig laufendem
Motor und mit einem federbelasteten Kolben für die Regelung der Geschwindigkeit
des Hilfsantriebsgliedes, Fig. io und m eine Ausführungsform der Anlage in der A-
und E-Stellung mit einem beim An- und ' Ausschalten des Motors selbsttätig verstellten
Schalter für das Hilfsantriebsglied, welches das Flüssigkeitsgetriebe verstellt,
.Fig. 12 schließlich den Teilschnitt nach der Linie i@2-i2 der Fig. ro und Fig.
'13 und 1¢ Leistungsdiagramme.
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Fig. i zeigt schematisch durch das Rechteck ao ein hydrostatisches
Getriebe an, das aus einem mit dem Drehstrommotor ai gekuppelten Pumpenteil 22 und
einem mit der umlaufenden schweren Masse 23 gekuppelten Motorteil 24 besteht. Pumpenteil
und Motorteil sind hvdraulisch miteinander verbunden. Zu diesem Zweck sind Pumpen-
und Motorteil durch die Leitungen 25 und 26 im Kreislauf verbunden. Für gewöhnlich
entsteht in der Leitung 25 ein überdruck, während das Druckmittel in der Leitung
26 ohne Überdruck vom Motor- zum Pumpenteil zurückfließt.
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Das Übersetzungsverhältnis zwischen dem Motor 21 und der angetriebenen
Masse i2)3 ist beim vorliegenden Ausführungsbeispiel dadurch verstellbar, da13 die
Fördermenge des Pumpenteils i22 geändert wird. Zu diesem Zweck kann die Exzentrizität
des Läufers des Pumpenteils 22 mittels eines Stellgliedes verändert werden, das
im vorliegenden Falle als eine zur Pumpenachse radial in ihrer Längsrichtung verschiebbare
Stange 27 dargestellt ist.
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Für die Zwecke der vorliegenden Erfindung ist nun das Stellglied 2:7
des Getriebes mit einem Hilfsantriebsglied verbunden. Dies wird von einem doppelt
wirkenden Kolben 28 gebildet; der in einem ortsfesten Zylinder 29 läuft. Der Hub
des Stellgliedes 27 ist durch verstellbare Anschläge begrenzt. Diese werden von
Schrauben 30 und 31 gebildet. Zwischen dem Kolben 28 und der rechten Stirnwand
des Zylinders i29 ist eine vorgespannte Schraubenfeder 32 eingefügt. Diese sucht
das Stellglied 27 in der dargestellten Lage zu halten, in welcher der Pumpenteil
des Getriebes auf eine geringe Förderung eingestellt ist.
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Diese geringe Förderung bleibt während des Leerlaufs des Motors 21
infolge eines Kurzschlusses zwischen den Leitungenia5 und 26 unwirksam.
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Wird dieser Kurzschluß beseitigt, so beginnt der Antrieb der schweren
Masse 23 mit einer geringen Drehzahl. Diese Drehzahl steigert sich nun, wenn das
Hilfsantriebsglied .28 infolge Beaufschlagung seiner linken Seite mit Drucköl nach
rechts verschoben wird. Die Beschleunigung der schweren Masse 23 hängt dabei von
der Geschwindigkeit ab, mit welcher sich das Hilfsantriebsglied 28 bewegt. Hat dieses
seine rechte Endstellung erreicht, so ist damit die volle Betriebsdrehzahl der schweren
Masse 23 gegeben. Um diese beim Anhalten zu verzögern, wird das Hilfsantriebsglied
28 wieder nach links in die dargestellte Lage der Fig. i verstellt. Das Maß der
Verzögerung der schweren Masse wird dabei wiederum durch die Geschwindigkeit des
Hilf santriebsgliedes 2,8 bestimmt.
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Dieses Hilfsantriebsglied ist nun unter Steuerung durch einen Schalter
zwischen den beiden Endstellungen, die durch die Anschläge 30 und 31 bestimmt sind,
umsteuerbar beweglich.
Der das Hilfsantriebsglied 28 steuernde Schalter
wird nun bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel durch einen Kolbenschieber 33
gebildet, der in einem zylindrischen 'Gehäuse 34 läuft und einen oben aus diesem
Gehäuse herausragenden Schaft 35 mit einem Stellknopf 36 hat. Der Kolbenschieber
33 kann von Hand wahlweise in jede der drei Stellungen gebracht werden, die in den
Fig. i, 2 und 3 wiedergegeben sind. Nimmt er die Stellung der Fig. i ein, so läuft
der iMotor 2 1 leer, und die Masse 23 steht still. Der /Kolbenschieber 33 hat nämlich
eine mittlere Eindrehung 37, die in der A-Stellung der Fig. i die Mündungen zweier
Kanäle 38 und 39 verbindet, welche das Schiebergehäuse 34 mit den Getriebeleitungen
25 und 26 verbinden. Auf diese Weise wird der Pumpenteil 22 kurzgeschlossen, so
daß der Motorteil 24 kein Drehmoment erzeugen kann. Außerdem hat der Schieber eine
in Achsrichtung verlaufende Bohrung 4o, welche die Räume über und unter dem Kolbenschieber
33 miteinander verbindet. Schließlich hat das Schiebergehäuse 34 noch drei Steueröffnungen,
deren höchste durch eine Leitung ,1i mit der rechten Seite des Zylinders 29 verbunden
ist, deren zweithöchste durch eine Leitung 42 mit der linken Seite des Zylinders
129 verbunden ist und deren tiefste an einen Zweig 43 der Leitung 41 angeschlossen
ist.
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Der Schaft 35 hat zwei Kerben, in die ein federbelasteter Raststift
44 eingreifen kann, um den Schaft entweder in der A-Stellung oder in der E-Stellung
nachgiebig zu rasten.
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In das untere Ende der Leitung 41 ist ein einstellbares Drosselorgan
eingeschaltet, das der Einfachheit halber als Nadelventil 45 dargestellt ist. In
das Schiebergehäuse 34 ist unten eine Schraubenfeder 46 eingesetzt, die auf die
untere Fläche de"s Steuerschiebers 33 wirkt und bei der in Fig. i dargestellten
Lage nicht wesentlich vorgespannt ist.
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Die Wirkungsweise ist folgende: In der A-Stellung verbindet der Kolbenschieber
33 die Leitungen 25 und 26 und schließt dadurch das Getriebe kurz. Die Feder
32 hält das Getriebestellglied !27 in der Lage des größten Übersetzungsverhältnisses,
in der die Pumpe auf eine geringe Förderung eingestellt ist, die indessen wegen
des Kurzschlusses unwirksam bleibt.
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Zum Anfahren bringt man den Stellknopf 36 und den Schaft 35 in die
Stellung E gemäß Fig. 2, in der er durch den Rastenstift 44 gehalten wird. Die Verbindung
der Leitungen 38 und 39 ist nunmehr durch den unteren Teil des Kolbenschiebers 33
getrennt. Die geringe Fördermenge der Pumpe fließt durch die Leitungen 25,
0 und 42 zum linken Ende des Zylinders 29 und treibt den Kolben 28 nach rechts
entgegen der Wirkung der Feder 32. Dadurch wird das Getriebe im Sinne einer Verringerung
des Übersetzungsverhältnisses verstellt. Bei gleichbleibender Drehzahl des Motors
Bai läuft daher die schwere Masse 23 mit zunehmender Drehzahl an. Das hat aber zur
Folge, daß der Druck in der Leitung 25 steigt. Der steigende Druck führt zu einer
immer schnelleren Verstellung des Kolbens 28 nach rechts. Während der Bewegung des
Kolbens Q28 nach rechts entweicht das Öl aus dem rechten Ende des Zylinders 29 durch
die Leitung 41, die Abzweigung 43, den Zylinder 34 und die Leitung 39 zur Leitung
26 des Getriebes.
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Damit sich nun die Pumpenfördermenge nicht zu schnell vergrößert,
was zu einer Überlastung des Motors 2 1 führen würde, wird die vom Kolben 28 verdrängte
Flüssigkeit, welche durch die Leitung 41 abfließt, bei 45 gedrosselt. Die Drossel
45 muß dabei so eingestellt werden, daß der Flüssigkeitsdruck im Getriebe während
der Bewegung des Kolbens 28 von links nach rechts annähernd gleichbleibt. Die Endgeschwindigkeit
der schweren Masse 2,3 wird durch die Einstellung der Anschlagschraube 31 bestimmt.
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Zum Abschalten des Antriebes kann man den vom Kolbenschieber 33 gebildeten
Schalter wieder in die Lage A bringen, in welcher das Getriebe kurzgeschlossen ist,
so daß die Arbeitsmaschine auslaufen kann, während die Feder 32 den Kolben -2:8
wieder nach links in die Ausgangslage verstellt. Will man aber die schwere. Masse
schneller anhalten, so verstellt man den Schalter in die B-Lage der Fig. 3. Wenn
das geschieht, so ist der Kurzschluß unterbrochen, da der obere Teil des Kolbenschiebers
33 die Mündung der Leitung 38 verschließt. Die beiden Seiten des Zylinders 29 sind
indessen miteinander durch die Leitungen 41 und 1.2 und den oberen Teil des Schiebergehäuses
34 verbunden. Daher drückt die Feder 32 das Stellglied 127 mit einer .Geschwindigkeit
nach links, welche durch die Einstellung der Drossel 45 bestimmt ist. Das hat eine
solcheÄnderung des Übersetzungsverhältnisses des Getriebes zur Folge, daß die schwere
Masse 23 nunmehr den Motor 2i zu beschleunigen sucht, wobei der Motorteil 124 als
Pumpe und der Pumpenteil 22 als Motor wirkt und daher eine Druckumkehr in den Leitungen
25 und @2,6 eintritt. Der Drehstrommotor 21 widersetzt sich der Erhöhung seiner
Drehzahl und entwickelt ein negatives, bremsend wirkendes Drehmoment, wobei die
Bremsleistung als elektrische Energie in das Netz zurückgeliefert wird. Ist schließlich
das Getriebe auf das größte Übersetzungsverhältnis und die kleinste Drehzahl der
Masse 23 verstellt, so lüßt man den Knopf 36 los. Die Feder 46 bringt dann den Kolbenschieber
33 wieder in die in Fig. i gezeigte A-Stellung.
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Mangels besonderer Vorkehrungen würde beim Bremsvorgang der in der
Saugleitung des Getriebes entstehende Überdruck die Verschiebung des Verstelle olbens
,2.8 beschleunigen. Denn der Druck wirkt ja infolge der durch den Steuerschieber
33 freigegebenen Verbindung zwischen den Leitungen 41 und 42 auf beide Seiten des
Kolbens 28, der als Differentialkolben wirkt. Nur die Drossel 45 verhindert dabei,
daß der Stellkolben 28 die Fördermenge des Pumpenteils 28 zu schnell herabsetzt.
Es wäre aber erwünscht, dafür Vorsorge zu treffen, daß gerade umgekehrt der Stellkolben
28 um so langsamer nach links geht, je höher der Druck in der Saugleitung 26 wird.
Zu diesem Zweck ist nun in das untere Ende der Leitung 41 eine druckabhängige
Drosselvorrichtung
eingebaut. Diese besteht aus einem Zylinder, der an das untere Ende des Zylinders
3.4 angeschlossen ist und einen federbelasteten Kolben 97 enthält, der mit Hilfe
einer schwach konischen Umfangsnut die Leitung 4;x um so mehr drosselt, je weiter
er entgegen der Kraft seiner Feder 98 nach rechts verstellt wird. Der in der Saugleitung
-9b beim Bremsen entstehende Überdruck gelangt über die Leitungen 39, 43, 4'1= 40
in die untere Kammer des Zylinders 34 und wirkt daher auf die linke Seite des Kolbens
97, während die rechte Seite drucklos bleibt. Mit zunehmendem Druck beim Bremsen
wird daher der Kolben 28 immer stärker gehemmt, bis schließlich bei Erreichendes
höchstzulässigen Druckes der Zufluß zur rechten Seite des (Kolbens 28 ganz unterbrochen
wird und dieser so lange verriegelt bleibt, bis infolge entsprechenderVerringerung
derDrehzahl derArbeitsmaschine 23 der Druck gefallen ist.
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Bei der in Fig:@i,, z und 3 gezeigten Ausführungsform wird das Einstellglied,
welches die Geschwindigkeit des Hilfsantriebsgliedes, nämlich des Kblbens
128, regelt, von der Drossel 45 gebildet. Bei richtiger Einstellung dieser
Drossel und bei Betriebsbedingungen, die keine erheblichen Temperaturschwankungen
mit sich bringen, kann die Bedingung erfüllt werden, daß der Flüssigkeitsdruck im
Getriebe während der Bewegung des Kolbens 28 annähernd gleichbleibt,- und zwar sowohl
beim Anfahren der schweren (Masse 23 als auch bei deren Anhalten. Dort jedoch, wo
erhebliche Temperaturänderungen im Betrieb vorkommen, welche die Viskosität der
Flüssigkeit und damit die Drosselwirkung beeinflussen, empfiehlt es sich, das die
Geschwindigkeit des Hilfsantriebsgliedes 28 regelnde Einstellglied unter Abhängigkeit
von dem im Flüssigkeitsgetriebe herrschenden Druck zu bringen. Eine solche Ausführungsform
der Erfindung ist nun in den Fig: 4, 5 und 6 dargestellt: In diesen Figuren sind
diejenigen Teile, die denen des ersten Ausführungsbeispiels entsprechen, mit Bezugszahlen
bezeichnet, die durch Addition von Hundert gebildet sind. So trägt bei diesem Ausführungsbeispiel
die schwere Masse die Bezugszahl 123. Es erübrigt sich daher, die einzelnen Elemente
dieser Ausführungsform insoweit noch einmal zu erläutern, als ihre Ausgestaltung
derjenigen des oben beschriebenen Ausführungsbeispiels entspricht. Bezüglich derjenigen
Elemente, die nachstehend nicht ausdrücklich erwähnt sind, aber in den Fig. 4, 5
und 6 Bezugszahlen tragen, wird daher auf die Beschreibung des ersten Ausführungsbeispiels
verwiesen.
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Der Schieber 1133 unterscheidet sich von dem Schieber 33 dadurch,
daß er außer der Aussparung 137 noch eine zweite Aussparung 147 hat. Das Einstellglied
wird statt von einer Drossel von einem federbelasteten Kolben i!48 gebildet, der
in einer zylindrischen Bohrung 149 des Schiebergehäuses untergebracht ist und durch
seine Belastungsfeder 15o nachgiebig in Anlage an einen Anschlag 15i gehalten wird;
in welcher er die Mündung eines Kanals r52 frei lüßt. Dieser steht mit einem Kanal-153
in ständiger Verbindung, welcher bei 15,4 in die Zylinderbohrung 134 mündet und
durch eine Bohrung 155 mit den oberen Enden der Zylinder i34 und 'ä49 in Verbindung
steht.
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Das untere Ende der Zylinderbohrung 149 steht ferner durch einen Kanal
156 mit dem Zylinder 134 und durch einen zweiten Kanal 157 mit der linken Seite
des Zylinders 129 in Verbindung. Von dem rechten Ende dieses Zylinders aus verläuft
eine weitere Leitung 158 zu zwei Mündungen 159 und 16o, die in der Wandung des Steuerzylinders
149 vorgesehen sind. Die Mündung i6o wird vom Kolben 1,48 verschlossen, wenn dieser
seine tiefste Stellung einnimmt. Ihr Abstand von der Mündung 159 ist so bemessen,
daß die beiden Mündungen vom Kolben 148 gleichzeitig verschlossen werden können,
wenn dieser hochgeht.
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Schließlich steht noch die Leitung 157 durch einen Kanal 1(61
mit dem Steuerzylinder 1,34 in Verbindung.
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Die -Wirkungsweise ist folgende: In der A-Stellung gemäß Fig. 4. werden
die Mündungen der Kanäle 138 und 139 durch die Aussparung 137 des Steuerschiebers
133 miteinander verbunden, so daß das Getriebe kurzgeschlossen ist und daher die
geringe Fördermenge des Pumpenteils i23 ohne Einfluß bleibt. Der Antriebsmotor 1211
kann daher ständig laufen, während die schwere Masse-123 stillsteht.
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Soll diese nun angefahren werden, so hebt man den Knopf iiS6 von Hand
bis in die in Fig. 5 gezeigte Lage an. Das hat zur Folge, daß der Steuerschieber
i33 mit seinem mittleren Teil die ;Mündungen der Leitungen 138 und 139 trennt und
damit den Kurzschluß unterbricht. Infolgedessen entsteht in der Leitung 125 des
Getriebes ein Überdruck. Das Drucköl fließt durch die Leitung 138 und die Aussparung
137 des Schiebers in die Leitung 156 und von dieser durch die Leitung 157 zum linken
Ende des Zylinders 129. Infolgedessen wird der Kolben 12'8 nach rechts gedrückt,
wodurch die Fördermenge des Pumpenteils 122 wächst. Damit steigt wiederum der Druck.
Das-im rechten Ende des Zylinders 129 befindliche öl entweicht über den Kanal 158,
die Mündung;i59, die Steuerbohrungi49, die Bohrungen 155 und '153, die Mündung i
54, die Aussparung 147 des Schiebers 133 und die Leitung 139 zur Saugleitung ü2,6
des Getriebes.
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Infolge des vom Motorteil 124 des Getriebes ausgeübten Drehmomentes
läuft die schwere Masse 123 an und steigert in zunehmendem Maße das Schluckvermögen
des Motorteils. Sollte indessen die Fördermenge des Pumpenteils,iu2 schneller wachsen
als das Schluckvermögen des Motorteils, so daß schließlich der Druck im Getriebe
eine bestimmte Grenze überschreitet, welche durch die Spannung der Feder 15o bestimmt
ist, so bewegt sich der Kolben 1148 so weit aufwärts, daß er schließlich die beiden
Mündungen i6o und -159 gleichzeitig versperrt und dadurch den Abfluß aus dem rechten
Ende des Zylinders 129 blockiert. Damit wird zunächst eine weitere Zunahme der
Fördermenge
des Pumpenteils rat verhindert, während das Schluckvermögen des Motorteils infolge
der Beschleunigung der schweren Masse 123 wächst. Das führt zu einer Abnahme des
Druckes und schließlich zu einer Entblockung des Kolbens 128. Sollte indessen der
Öldruck so schnell wachsen, daß auch die Sperrung des Kolbens 128 nicht ausreicht,
um den Öldruck innerhalb der gewünschten Grenzen zu halten, so wird der Kolben 148
noch weiter angehoben und gibt dann die Mündung 16o mehr oder weniger frei, was
zur Folge hat, daß das Drucköl von der Leitung 156 her durch die Leitung 158 zum
rechten Ende des Zylinders 129 gelangt. Da die rechte Seite des Differentialkolbens
128 eine größere Fläche aufweist, als es der linken Ringfläche entspricht, kann
der auf die rechte Seite des Kolbens -1i2,8 ausgeübte Flüssigkeitsdruck überwiegen
und, unterstützt durch die Feder 132, den Kolben im Sinne einer Verringerung der
Pumpenfördermenge verstellen, was zu einer sofortigen Abnalime des Druckes führt.
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Der Kolben 1148 vermag sich also unter der Wirkung des im Flüssigkeitsgetriebe
herrschenden Druckes entgegen der Wirkung der Feder 15o zu verschieben. Bei dieser
Verschiebung schließt der Kolben 148 bei Erreichen des Arbeitsdruckes den Abfluß
der auf der rechten Seite des Kolbens 128 verdrängten Flüssigkeit ab und gibt dein
Flüssigkeitsstrom der Druckleitung bei Überschreiten des Arbeitsdruckes den Weg
zur rechten Seite des Kolbens 1.28 frei, so daß während des Anfahrvorganges das
Getriebeübersetzungsverhältnis bei Drücken unterhalb des Arbeitsdruckes verringert
wird (das bedeutet eine Beschleunigung der schweren Masse 123), und bei Drücken
über dem Arbeitsdruck das Übersetzungsverhältnis vergrößert wird.
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Zum Anhalten der schweren .Masse bringt man den Knopf 136 des Steuerschiebers
133 in die B-Stellung der Fig. 6. Das hat nun die Wirkung, daß die Leitung 125 über
die Leitung 138, die Leitung 15.5, die Zylinderbohrung 1.q:9, die (Mündung 159 und
die Aussparung 137 und die Leitung 139 mit dem Kanal i26 des Getriebes verbunden
wird. Der Kolben r28 verschiebt sich daher unter der Wirkung des Flüssigkeitsdruckes,
unterstützt durch die Belastungsfeder 13:2, nach links und ändert das Übersetzungsverhältnis
zwischen dem lfotor 121 und der schweren Masse 123 derart, daß der Motor gezwungen
wird, schneller als die schwere :Nfasse zu laufen. Wenn man aber einen Drehstrommotor
oder einen Gleichstromnebenschlußmotor, der an das Netz angeschlossen ist, mit einer
Drehzahl anzutreiben sucht, welche die Betriebsdrehzahl überschreitet, so erzeugt
der Motor ein negatives .Drehmoment, wobei die von ihm ausgeübte Bremsleistung in
Form elektrischer Energie ins Netz geliefert wird. Die schwere Masse 1a3 wird dadurch
abgebremst. Hierbei entsteht in der Leitung 1i26 schließlich ein Überdruck und in
der Leitung 125 ein Unterdruck. Dieser Druck steigt um so schneller, je schneller
der Kolben 128 nach links läuft. Er wirkt aber der Verschiebung dieses Kolbens entgegen
und verhindert dadurch einen zu schnellen Druckanstieg.
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Zum endgültigen Stillsetzen der schweren Masse 1!23 bringt man dann
den Knopf 136 wieder in die A-Stellung der Fig. q..
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Zweckmäßig ist die Spannung der Feder i5o einstellbar. Zu diesem Zweck
legt sie sich beim beschriebenen Ausführungsbeispiel gegen ein Widerlager, das von
einem in der Höhe verstellbaren - Schraubenbolzen :ii62 gebildet wird, der in ein
Gewinde des Zylinders 149 eingeschraubt ist.
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Wenn beim Bremsen ein Druckstoß entsteht, so kann der Kolben 148 so
weit aufwärts getrieben werden, daß er den Zylinder i29 des Verstellkolbens 128
über die Leitung 157, die Mündung i6o und die Leitung ,i58 kurzschließt. In dem
Augenblick, in dem das geschieht, wird der Verstellkolben durch seine Belastungsfeder
132 schnell nach links verschoben, was zu einem weiteren Druckanstieg führt. Der
Kolben 148 wird daher noch weiter angehoben und gibt schließlich den Kanal 152 frei.
Das führt dazu, daß der Förderüberschuß des ;Motorteils auf folgendem Wege abfließen
kann: Leitungen 126, 139,161, 157, Zylinder 149, Leitungen 152, 153, 155,
138 und Druckleitung 125. Das bedeutet also, daß das :Getriebe über den als Drossel
wirkenden Kolben 148 kurzgeschlossen ist und der Pumpenteil sofort auf die geringste
Fördermenge zurückgestellt wird, während der Motorteil gegen die Drossel fördert
und als hydraulische Bremse wirkt. Eine Rückgewinnung der Bremsleistung ist dabei
nicht möglich. Ist jedoch die Leistungsrückgewinnung erwünscht, so kann man in die
Leitung 1-58 eine druckabhängige Drosselvorrichtung einbauen, die der Vorrichtung
97, 98 entspricht, aber vom Druck in der Leitung 157 gesteuert wird. Das ist in
Fig. q. dargestellt. Die Drosselfeder 198 muß so abgestimmt sein, daß der Drosselkolben
197 die Leitung 158 erst dann vollständig abschließt, wenn der Kolben 148 den Kanal
#i 51?, zu öffnen beginnt. Dieser Anordnung zufolge wird eine etwaige Behinderung
des Anfahrvorganges durch die Drosselvorrichtung 197, 198 vermieden.
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Bei der in den Fig. 7, 8 und 9 dargestellten Ausführungsform der Erfindung
sind wiederum diejenigen Elemente, die den bereits beschriebenen Ausführungsformen
entsprechen, mit Bezugszahlen bezeichnet, die durch Addition von Hundert zu den
Zahlen der Fig. q., 5 und 6 gebildet sind. So ist der den Steuerschalter bildende
Kolbenschieber mit 233 bezeichnet.
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Bei der Ausführungsform, die in den Fig. 7, 8 und 9 dargestellt ist,
entfällt die Belastungsfeder 132. Statt dessen ist eine andere Belastungsfeder 23:2
vorgesehen, die lediglich beim Anhalten der schweren Masse wirksam ist und zu diesem
Zweck bei der entsprechenden Einstellung des den Steuerschalter bildenden Kolbenschiebers
233 gespannt wird, sonst aber ungespannt bleibt. Die Feder 232 ist beispielsweise
zwischen dem unteren Ende des Kolbenschiebers 233 und einem Federteller 263 eingesetzt,
dessen Schaft 264 unten aus dem
Schiebergehäuse 234 herausragt und
sich auf den waagerechten Arm eines Winlcelhebels..i?,67 legt, der am Getriebegehäuse
bei 2-65 gelagert ist und mit einem abwärts ragenden Arm auf einen Stößel 266 wirkt.
Dieser Stößel legt sich gegen den verstellbaren Teil. der !Getriebepumpe rz22. Natürlich
könnte sich der senkrechte Arm des Winkelhebels 2'67 auch unmittelbar gegen einen
Ansatz des Stellgliedes 227 des Getriebes legen. In der A-Stellung gemäß Fig. 7
ist die Feder 232 nicht gespannt. Sie wird jedoch gespannt, wenn der Steuerschieber
232. in die B-Stellung der Fig. 9 verstellt wird, und sucht dann das Übersetzungsverhältnis
des Getriebes bis auf seinen Höchstwert zu vergrößern, d. h. das Stellglied 227
in die linke Endstellung zu überführen.
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Ein weiterer Unterschied dieser Ausführungsform von derjenigen der
Fig. 4, 5 und 6 besteht darin, da.ß die Leitungen 258 und 257 nicht, wie die Leitungen
158 und r:57, unmittelbar zum Zylinder u29 führen, sondern durch ein Umsteuerventil
umschaltbar mit Kanälen 2,68 und 269 verbunden sind, die, in die Enden des Zylinders
229 münden. Dieses Umsteuerventil ist irgendwie bewegungsschlüssig mit dem Steuerventil
a.33 verbunden und kann beispielsweise als getrennter Drehschieber ausgebildet sein.
Noch einfacher ist es jedoch; dieses Umsteuerventil als Ansatz 27o des Kolbenschiebers
2,3i3 auszubilden. Dieser Ansatz 27o hat eine Aussparung 2i72 und sperrt in der
A-Stellung die Kanäle 269 und 1268. In der E-Stellung verbindet er die Leitung 258
mit der Leitung 268 über deren Abzweigung 271 und verbindet die Leitung 257 mit
der Leitung e2,69 über die Aussparung 272.
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Die Wirkungsweise ist folgende: Die umlaufende schwere Masse 223-möge
sieh im Ruhezustand befinden. Der Antriebsmotor 22z läuft durch. Der Pumpenteil
2,22 ist auf die kleinste Exzentrizität eingestellt, so daß das Flüssigkeitsgetriebe
sein größtes Übersetzungsverhältnis hat. Der Druckmittelkreislauf ist zwischen den
Leitungen 1z25 und 22i6 kurzgeschlossen. Der Kurzschluß verläuft über die Leitung
238, die Aussparung 237 und die Leitung -239.
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Zum Anlassen der schweren Masse 223 verstellt man den Schalterknopf
23i6 in die E-Stellung der Fig. 8; in der er durch die Federraste;2i44 gehalten
wird.. Der Schieber 233 stellt nun folgende Verbindungen her: Die Druckleitung 225
des Getriebes wird durch die Leitung .2'.38 und die Aussparung 237 mit den @ Leitungen
256, 257 verbunden und fließt über die Aussparung 272 und die Leitung 269 zum linken
Ende des Verstellzylinders 229. Dadurch wird das Stellglied 227 des Getriebes nach
!, rechts verschoben. Es verringert also das Übersetzungsverhältnis, so daß die
schwere Masse 2L3 beschleunigt wird. Infolge der erhöhten Drehzahl des Motorteils
224 des Getriebes wächst auch dessen Schluckvermögen.. Mangels besonderer Vorkehrungen
würde aber die Fördermenge des Pumpenteils 22z schneller zu steigen suchen und der
Druck in der Getriebeleitung ,2t25 schnell wachsen. Das führt dann in der bereits
beschriebenen Weise zur Verschiebung des von dem federbelasteten Kolben 248 gebildeten
Einstellgliedes mit der Wirkung, daß es bei Erreichen des Arbeitsdruckes die Leitung
258 abschließt und darfiber hinaus gegebenenfalls die Leitungen 257 und i2.58 mehr
oder weniger kurzschließt, so daß auch die Druckdifferenz zwischen den beiden Seiten
des Kolbens 228 sinkt. Herrscht auf beiden Seiten der gleiche Druck, was der Fall
ist, wenn der Kolben 248 die Mündung 26o völlig freigibt, so überwiegt die auf die
rechte Seite des Kolbens 228 ausgeübte Kraft, da es sich um einen Differentialkolben
handelt. Infolgedessen wird das Flüssigkeitsgetriebe wieder zurückverstellt, was
zu einer Minderung des Druckes führt. Durch entsprechende Drosselung der Mündung
26o unter der Wirkung der Feder 250 wird daher ein bestimmter Druck in der
Leitung 2i2.15 und damit ein bestimmtes Drehmoment aufrechterhalten.
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Die Anschlagschraube 23z hat nicht mehr, wie bei den bisher beschriebenen
Ausführungsformen, die Aufgabe, während des Betriebes als Anschlag für den Verstellkolben.2;28
zu dienen, sondern begrenzt nur die höchstmöglichePumpenexzentrizität.
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Zum Bremsen wird der Schalterknopf 236 in die B-Stellung der Fig.
9 gebracht. Dadurch wird in der bereits beschriebenen Weise die Verbindung des Leitungspaares:
257, 258 mit dem Leitungspaar 268, 269 vertauscht. Ferner® wird durch den Schieber
233 dieselbe Umschaltung bewirkt, die mit Bezug auf die Fig.4 bis 7 beschrieben
wurde. Außerdem aber wird nunmehr die Feder t2,3-2. gespannt. Sie sucht das Stellglied
227 auf Vergrößerung des Übersetzungsverhältnisses zu verstellen. Durch den Schwung
der schweren .Masse der angetriebenen Maschine 223 wirkt nun der Motorteil 224 als
Pumpe, und der Pumpenteil222 als Flüssigkeitsmotor, der den antreibenden Elektromotor
zu beschleunigen sucht und als Generator betreibt, welcher die Bremsleistung als
elektrische Energie in das Netz zurückliefert. Der als Pumpe wirkende. Motorteil
fördert das Drucköl zur rechten Seite des Verstellzylinders 229 auf folgendem Wege:
226, 239, 261, 257, 268. Das linke Ende des Verstellzylinders 229 hingegen ist mit
der nunmehr als Saugseite wirkenden Leitung 22,5 des Getriebes auf folgendem
Wege verbunden: 225, 238, 255,:259,12'58, 2'72" 269. Infolgedessen verschiebt sich
der Kolben 2,28, unterstützt durch die Wirkung der Feder 232, nach links. Sobald
der Druck hierbei zu schnell steigt, wird der Kolben 248 angehoben und blockiert
die !Mündungen 1259 und 26o, wodurch der Kolben i228 vorübergehend 'gesperrt
wird und das Getriebe dadurch so lange auf das jeweilige Übersetzungsverhältnis
eingestellt hält, bis die schwere Masse 223 weiter verzögert ist, und damit die
Fördermenge des Motorteils 224 und der Druck in der Leitung 226 genügend gesunken
ist; um den Steuerkolben 248 wieder herabgehen zu lassen.
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Für die B-Stellung erhält der Schieberschaft keine Rast. Läßt man
ihn los, so wird daher der Schieberknopf 236 durch die Kraft der Feder 2312 in die
A-Stellung
gedrückt, in welcher der Pumpenteil kurzgeschlossen ist und leer läuft. Die Feder
246 erfüllt dieselbe Aufgabe wie die Feder 146 in den Fig. 4 bis 6. Die Feder 232
dagegen dient nur dazu, bei jeder Stellung des Winkelhebels 267 ein Durchdrücken
des Schiebers 233 bis zur B-Stellung zu gestatten und dabei nun gleichzeitig den
Rückstellvorgang des Pumpenteils einzuleiten. Trotz Unterbrechung der bisherigen
Leitungsverbindungen würde sich sonst keine Druckumkehr ergeben.
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Die in den Fig. io, i i und 12 gezeigte Ausführungsform der Erfindung
ist mit Bezugszahlen versehen, die dadurch gebildet sind, daß die Zahlen der entsprechenden
Teile der in den Fig. 7, 8 und 9 gezeigten Ausführungsform um Hundert vermehrt sind.
Der Steuerschalter, der bei der Ausführungsform der Fig. 7, 8 und 9 von dem Steuerschieber.
233 gebildet wird, trägt alo in den Fig. io, ii und,i2 die Bezugszahl 333.
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Diese Ausführungsform stellt eine Anlage dar, bei welcher der Schalter
333 beim Einschalten des Antriebsmotors 32i selbsttätig von der A- in die E-Stellung
übergeführt wird. Der Schalter 333 besitzt indessen keine B-Stellung. Die Bremswirkung
wird hierbei durch andere Mittel erreicht. Die Regelung des Anfahrens, des Betriebs
und des Abbremsens der schweren Masse 3!23 erfolgt also von selbst beim Ein- und
Abschalten des Motors 321. . Dieser .Motor ist mit dem Stromnetz 373 durch einen
Schalter 374 verbunden. Der Steuerschieber 333 hat keinen aus dem Gehäuse herausragenden
Schaft, sondern er wird durch die auf seine obere und untere Stirnfläche wirkenden
Drücke verstellt. Außerdem wirkt eine schwache Schraubenfeder 375 auf seine obere
Fläche. Diese Schraubenfeder ist oben in das Steuergehäuse 334 eingesetzt. Ein weiterer
Unterschied dieser Ausführungsform von den früheren besteht darin, daß die Leitungen
338 und 353 unmittelbar miteinander unter Einschaltung eines Rückschlagventils 376
in Verbindung stehen, das sich zum Saugkanal 326 hin öffnet. Von der Leitung
338 zweigt zwischen dem Saugkanal 326 und dem Rückschlagventil 376 eine Leitung
377 ab, die zum unteren Ende eines Hilfszylinders 378 führt. In diesem befindet
sich ein Steuerkolben 379 sowie über diesem eine verhältnismäßig kurz bemessene
Schraubenfeder 38o. Ferner ist der Zylinder 378 durch zwei in verschiedener Höhe
liegende Mündungen 381 und 382 mit der Leitung 358 verbunden und durch eine Leitung
383 mit dem rechten Ende des Steuerzylinders 329 in Verbindung gesetzt.
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Die Wirkungsweise ist folgende: Der Pumpenteil 322 ist in der Haltestellung
auf geringe Exzentrizität eingestellt, so daß sich ein sehr hohes Übersetzungsverhältnis
des Getriebes ergibt. Um nun die schwere Masse 323 anzufahren, schaltet man den
Schalter 3.7.4 ein. Der Motor 321 läuft dann plötzlich an, und der Pumpenteil 322
beginnt zu laufen. Das geförderte Druckmittel nimmt folgenden Weg: Leitungen 312,5
und 339, Eindrehung 337 des Steuerschiebers 333, Leitungen 353 und 338, Leitung
326. Die Leitungen 353 und 339 münden in der aus Fig.12 ersichtlichen Weise tangential
in den Steuerzylinder 334. Dadurch wird vermieden, daß etwa der Druckmittelstrom
den Schieber 333 auf der einen Seite an die Zylinderwand drückt, wodurch die Reibung
stark erhöht würde. Da nun aber der im Kreislauf geförderte Strom in den verhältnismäßig
engen Leitungen einen Druckabfall erfährt, ist der Druck in der Leitung 3,2-5 etwas
höher als der in der Saugleitung 326. Der höhere Druck herrscht auch in der Leitung
339. Diese ist nun durch eine Leitung 384 mit einer Drossel 385 mit dem unteren
Ende des Steuerzylinders 334 verbunden. Infolgedessen wirkt auf die Unterseite dieses
Schiebers ein verhältnismäßig hoher Druck, während die Oberseite unter einem niedrigeren
Druck steht, denn das obere Ende des Zylinders 334 ist durch die Leitungen 353 und
338 mit der Saugleitung 3,26 verbunden. Der Steuerschieber 333 wird daher langsam
angehoben, wobei er allmählich die Mündung der Leitung 353 mit einer abgeschrägten
Kante 386 abschließt. Die Drosselung des Kanals 353 erhöht die Druckdifferenz. Der
überdruck wird durch die Leitung 357 der linken Seite des Stellkolbens 32'8 zugeführt,
während der Unterdruck über die Leitungen 355, 3 ,58, den Zylinder 378 und
die Leitung 383 auf die rechte Seite des Stellkolbens wirkt. Daher wird das Stellglied
327 des Getriebes nach rechts verstellt und damit das Übersetzungsverhältnis fortschreitend
verringert. Sollte dabei der Flüssigkeitsdruck zu stark ansteigen, so bewirkt der
Kolben 348 dieselben Schaltvorgänge, wie es mit Bezug auf die Kolben -148 und 248
beschrieben wurde, so dat3 sich hier eine nähere Erläuterung erübrigt.
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Um die schwere Masse 323 anzuhalten, öffnet man den Schalter 374.
Der Motor 321 erzeugt dann kein Drehmoment mehr. Durch seine Lagerreibung wird er
in stärkerem Maße verzögert als die umlaufende schwere Masse 323, was zur Folge
hat, daß der Motorteil 3:24 als Pumpe und derPumpenteil 322 als .Motor zu arbeiten
beginnt. Infolgedessen entsteht in der Leitung 326 ein überdruck und in der Leitung
325 ein Unterdruck. Das Rückschlagventil 376 schließt sich. Das Druckmittel wird
dann auf folgendem Wege gefördert: Leitungen 3.2,6, 338, 377, unteres Ende des Zylinders
378. Der Kolben 379 wird infolgedessen angehoben, bis er die Mündung des Kanals
'383 freigibt. Dadurch wird die rechte Seite des Stellkolbens 328 dem Überdruck
ausgesetzt. Die linke Seite des Kolbens 328 ist indessen über die Leitungen 357
und 339 mit der Unterdruckleitung 325 verbunden. Der Kolben 328 verschiebt sich
daher nach links und verringert fortlaufend die Exzentrizität des als Flüssigkeitsmotor
angetriebenen Getriebeelementes 322. Ihr Schluckvermögen wird fortlaufend geringer
und der Druck nimmt daher zu. Schließlich hat das die Folge, daß der Kolben 3;79
gegen die Kraft seiner Belastungsfeder 38o den Kanal 358 öffnet.
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Bei diesem Vorgang nimmt der Schieber 333 seine untere Stellung ein.
Die Leitung 325 steht daher auf dem Wege 339, 3127, 353, 358 mit der
Mündung
382 in Verbindung. Wird diese freigegeben, so tritt ein Kurzschluß zwischen den
LeitUngen 325 und 326 ein, so daß der Kolben 3228
zum Stillstand gelangt,
bis der Druck wieder so weit abgefallen ist, -daß die Feder 38o den Kolben 379 über
die Mündung 382 schieben kann. Zweckmäßig wird die Feder so eingestellt, daß das
geschieht, sobald der Druck auf die zulässige Grenze gesunken ist.
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Der Pumpenteil 322 wird also nach links verschoben, bis er
am Anschlag 33o anlangt. Die. Arbeitsmaschine wird also während des ganzen Vorgangs
durch denjenigen Flüssigkeitsdruck abgebremst, der an der Feder 380 eingestellt
ist.
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Die beschriebenen Ausführungsbeispiele können in mannigfacher Hinsicht
abgeändert werden. So braucht die Arbeitsmaschine lein Drehstrommotor zu sein. Es
kann sich auch um einen Nebenschlußgleichströmmotor handeln. Auch andere Antriebsmaschinen,
z. B. Dieselmaschinen sind verwendbar, wenn sie auch keine So starke Abbremsung
der schweren Masse ermöglichen.
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Die Kennlinie der Feder 32 oder 132 kann so gestaltet sein, daß. bis
zur Betriebsexzentrizität des Pumpenteils die Kraftzunahme, die durch die Druckerhöhung
hervorgerufen wird, größer ist als die Kraftzunahme der Feder. Dann bleibt der labile
Zustand zwischen den beiden Kräften erhalten, -während über der Betriebsexzentrizität
die Federkraftzunahme größer sein muß als die Druckkraft-Zunahme. Hier stellt sich
also ein stabiles Gleichgewicht ein. Die gebrochene Federkennlinie kann zweckmäßig
dadurch erreicht werden, daß kurz vor Erreichen der Betriebsexzentrizität eine Hilfsfeder
wirksam wird. Auf diese Weise kann ein ruckartiges Aufhören und Wiedereinsetzen
der Verstellbewegung des Pumpenteils beim Erreichen und Wiederverlassen des Betriebszustandes
vermieden werden.
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Statt des beschriebenen hydrostatischen Getriebes, bei -welchem die
Förderung des Pumpenteils von der absoluten Drehzahl des Motors und das Schluckvermögen
des Motorteils von der absoluten Drehzahl der schweren Mässe abhängt, kann auch
ein hvdrostatisches Getriebe verwendet -werden, bei welchem der Pumpenteil eine
Differentialpumpe ist, deren Förderung von der Drehzahldifferenz des Motors und
der schweren Masse -abhängt, während der Motorteil die schwere Masse zusätzlich
antreibt. Auch derartige hydrostatische Getriebe sind bekannt.
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Bei der Ausführungsform nach den Fig. zo, ii und 12 führt erst die
Öffnung des Schalters 374 zur Umsteuerung des Getriebes zwecks Bremsens der angetriebenen
Arbeitsmaschine. Sobald der Schalter 374 geöffnet ist, fehlt es jedoch an jedem
elektrischen Feld, das ein Bremsmoment erzeugen könnte: - Der Anker des Motors 32i
wird dann durch den als Antriebsmotor wirkenden Pumpenteil des Getriebes beschleunigt
und vermag daher eine gewisse Bremsleistung aufzunehmen.
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Will man jedoch eine größere Bremsleistung verfügbar machen und die
Überschreitung einer bestimmten Drehzahl des Ankers verhindern, so kann man zum
Schalter 374 einen Zeitschalter parallel schalten, der nach Öffnen des Schalters
37..1 für eine bestimmte Dauer einfällt und daher nach Beginn des Bremsvorganges
den !Motor 32(i wieder an das Netz anschaltet und ihn dadurch befähigt, unter Rücklieferung
der Bremsenergie ins Netz ein Bremsmoment zu entwickeln, ohne seine Betriebsdrehzahl
wesentlich zu überschreiten.
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Fig. 13 zeigt ein Leistungsdiagramm eines Antriebes, bei welchem aus
wirtschaftlichen Gründen die höchste Leistung des Motors gerade ausreicht, den Kraftbedarf
der mit voller Drehzahl laufenden Arbeitsmaschine zu decken, Die Abszisse gibt die
Drehzahl n der Antriebswelle des Flüssigkeitsgetriebes, also die Drehzahl der Arbeitsmaschine,
wieder, -während die Ordinate N die Leistung angibt. Die gerade Linie 9o gibt die
Leistung wieder, welche die Antriebswelle des Flüssigkeitsgetriebes in Abhängigkeit
von seiner Drehzahl auf dieArbeitsmaschine zu übertragen vermag, wenn der Druck
im Getriebe das zulässige Höchstmaß x = i erreicht. Hierbei ist vorausgesetzt, daß
das Schluckvermögen des Flüssigkeitsmotors gleichbleibt und das von diesem entwickelte
Drehmoment daher nur vom Flüssigkeitsdruck abhängt. Das Diagramm gi würde sich daher
ergeben, wenn sich der Druck nur auf o,8 des Höchstwertes beläuft, während die Linie
gr2 den Leistungsverlauf bei einem Druck von o,6 des Höchstwertes wiedergibt.
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Die Kurve 93 bezeichnet die Verlustleistung der angetriebenen Arbeitsmaschine
in Abhängigkeit von deren Drehzahl. Ihre Krümmung erklärt sich daraus, daß manche
Verluste, z. B. der Luftwiderstand, mit einer höheren Potenz der Drehzahl wachsen.
Man sieht also, daß im Bereich bis zur Drehzahl 94 das Flüssigkeitsgetriebe einen
Leistungsüberschuß Nv zu entwickeln vermag. Dieser steht zur Beschleunigung der
Arbeitsmaschine zur Verfügung. Am Einstellglied 45, 148, 248, 348 wird nun der Getriebedruck
so eingestellt, daß die durch den Schnittpunkt der beiden Kurven verlaufende Ordinate
auf die gewünschte Betriebsdrehzahl zu liegen kommt. Das Diagramm setzt freilich
voraus, daß im Getriebe stets der eingestellte Höchstdruck herrscht. Beim Beginn
des Anfahrens jedoch müß sich dieser Druck erst aufbauen. Der Höchstdruck stellt
sich jedoch sehr rasch ein; etwa nach der Kurve X", weil es sich dabei um einen
labilen Vorgang handelt.
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Zweckmäßig wird allerdings der Antrieb etwas überdimensioniert, so
daß man am Einstellglied 45, i48, 248 bzw. 348 einen höheren Druck einstellen kann.
Infolgedessen ergibt die an der Abtriebswelle des Getriebes bei den verschiedenen
Drehzahlen n. zur Verfügung stehende Leistung N, dargestellt durch die Linie
95, einen höheren überschuß Nb gegenüber der Verlustleistung 93 der ,Maschine. Die
zur Beschleunigung der Arbeitsmaschine verfügbare Leistung Nb ist dabei also wesentlich
größer als bei dem in Fig. f13 dargestellten Fall. Während jedoch bei diesem der
während des Anfahrens im Getriebe herrschende
Druck auch nach Beendigung
der Anfahrperiode benötigt wird, um die Arbeitsmaschine mit der Betriebsdrehzahl
in Gang zu halten, verhält es sich bei dem in F ig. 14 dargestellten Fall anders.
Dort kann der Getriebedruck nach Erreichen der Betriebsdrehzahl nicht unerheblich
absinken. Es muß natürlich verhindert werden, daß dieses Absinken etwa eine Verstellung
des Stellkolbens 128, 228 bzw. 328 nach sich zieht, weil dadurch die Drehzahl der
Arbeitsmaschine wieder herabgesetzt würde. Aus diesem Grunde muß man den Stellkolben
im Verhältnis zur Rückstellfeder 132,23:2, 3312 so bemessen, daß der dem
Punkt 96 in Fig. 14 elftsprechende Getriebedruck ausreicht, um den Kolben am Anschlag
1'3-1, '231, 331 zu halten, welcher der Betriebsdrehzahl entsprechend eingestellt
ist. Es ist also grundsätzlich zu beachten: Die Feder 3.z, 132 übt auf die Druckverhältnisse
praktisch keinen Einfluß aus, sondern dient nur dazu, das Pumpenstellglied auf das
Maß der geringsten Fördermenge zurückzustellen oder diesen Rückstellvorgang einzuleiten.