-
Gaserkennungs- und Alarmgerät
Die Erfindung betrifft ein Gerät, das
es ermöglicht, die Anwendung von Kampfstoffen, wie Gas, durch den Feind, z. B. mittels
Bomben, Granaten u. dgl., rasch festzustellen. Ein weiteres Ziel der Erfindung ist
es, ein solches Gerät derart auszubilden, daß eine Alarmanlage selbsttätig betätigt
wird.
-
Ein solches Gerät ist erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet, daß
in einer Kammer, deren Wände hunter Gaseinwirkung ihre Lichtdurchlässigkeit ändern,
eine auf Helligkeitsunterschiede ansprechende Vorrichtung, z.B. ein Lichtstärkemesser,
eine Fotozelle od. dgl., angeordnet und diese in den Stromkreis einer Alarmanlage
eingeschaltet ist. Vorzugsweise bestehen die Wände der Kammer aus Glasplatten, welche
mit einer Auflage versehen sind, die auf Gas durch Heller- oder Dunklerwerden, also
durch Verfärbung reagiert. Die Kammer kann in mehreren Räumen unterteilt sein, deren
Wände mit auf unterschiedliche Gase ansprechenden Belägen versehen sind, so daß
mit einem Gerät verschiedenerlei Gase feststellbar sind.
-
Die geschilderte Einrichtung ist in einem Gehäuse untergebracht,
das mit Öffnungen zum Ein-bzw. Durchströmen der mit Gas geschwängerten Luft versehen
ist. Zwischen die Gehäusewände und die Kammerwände sind nach einem weiteren Merkmal
der Erfindung .Rbschirmplatten eingeschaltet, so daß äußere Helligkeitsunterschiede,
wie sie durch Witterungsumstände, z. B. durch Wolkenbildung entstehen können, das
Kammerinnere nicht beeinflussen können.
-
Das Gaserkennungs- und Alarmgerät gemäß der Erfiiidung, das in der
Nähe von Flakständen, in und außerhalb von Siedlungen und Unterkünften usw., und
zwar sowohl auf dem Boden als auch auf Dächern, gegebenenfalls auf Fahrzeugen, angeordr
net werden kann, ermöglicht es einerseits den zuständigen Dienststellen, schnell
und sicher festzustellen, ob, w.o und welches Gas vorhanden ist, so daß Abwehrmaßnahmen
eingeleitet werden können.
-
Es unterrichtet anderseits auch die Bevölkerung des betreffenden Ortes
davon, daß Gas schutz nötig ist. Darüber hinaus bietet das Gerät den Vorteil, daß
es die Feststellung und Erkennung des angewendeten Gases bereits während der Kampfhand
lung, z. B. während eines Fliegerangriffes, möglich macht, also zu einer Zielt,
während welcher solche Ermittlungen ansonsten nicht oder doch nur unter großer Gefahr
anzustellen sind. - Dieser Vbrteil ist von besonderer Bedeutung, weil gerade hei
Gasangriffen die raschestmögliche Kenntnis des Gaseinsatzes, die sofortige Bekämpfung
und die alsbaMige Unterrichtung der üblicherweise zu dieser Zeit im Bunker bzw.
im Luftschutzkeller befindlichen Menschen vordringlich ist. Außerdem zeichnet sich
das neue Gerät durch seine Einfachheit und Betriebssicherheit aus.
-
Weitere Merkmale und Vbrteile der Erfindung sind in der nachstehenden
Beschreibung der Zeichnung erläutert, die zwei Ausführungsbeispiele zeigt.
-
Es ist Fig. I ein Schnitt durch das eine Ausführungsbeispiel, Fig.
2 ein Schnitt durch das andere Ausführungsbeispiel.
-
Das Gehäuse a, dessen Deckel b zu öffnen, z. B. klappbar sein1 kann,
besitzt an seinen, Wänden und im Deckel Öffnungen c, durch welehe die mit Gas geschwängerte
Luft ins Gehäuseinnere eindringen bzw. aus diesem austreten kann. Die bei der Bildung
der Öffnungen c entstehenden Lappen d können gemäß Fig. 1 nach innen gebogen sein,
mithin einerseits als Leitbleche dienen, anderseits Lichteinfall verhindern. Unterhalb
der entsprechenden Offnungen des Deckels b- sind zweckvoll Fangplatten e vorgesehen,
welche Regenwasser ableiten und ebenfalls Lichteinfall hindern.
-
Im Gehäuseinnern befindet sich eine Kammer f, welche von den Sieitenwänden
g und der Deckplatte h gebildet wird, welche aus durchscheinendem bzw. lichtdurchlässigem
Werkstoff, z. B. Glas, bestehen und mit einem Belag versehen sind, der auf Gas durch
Verfärben anspricht, also bei Gaseinwirkung heller oder dunkler wird. Der Belag
kann aus einer durch Tränkung reaktionsfähig gemachten Auflage, z. B. aus Stoff,
Papier od. dgl., gegebenen falls aber auch aus einem Aufstrich aus geeigneter Masse
bestehen. Um sie rasch und bequem anbrin gen bzw. auswechseln zu können, mögen die
Wandplatten g zwischen U-förmige Halteschienen i und die Deckplatte h zwischen Winkelschienen
k einschiebbar sein. Diese Ausbildung kann jedoch jeweils den Bedürfnissen entsprechend
gewählt werden.
-
Im Innern der Kammer f ist ein Gerätl untergebracht, das auf Helligkeitsunterschiede
anspricht.
-
In Betracht kommt eine Fotozelle, ein nach Art der zum Fotografieren
benutzten Helligkeitsmesser arbeitender Lichtmesser, ein gemäß den zum selbsttätigen
Zählen von Fahrzeugen im Straßenverkehr üblichen Geräten ausgebildeter, also unter
Beeinr flussung durch Schatten wirksamer Apparat od. dgl.
-
Dieses Gerät list in den Stromkreis einer Alarmanlage ei eingeschaltet,
die bei dem gezeichneten Ausführungsbeispiel im Gehäuse a mit untergebracht ist,
di,e aber auch in der Beobachtungsstation oder irgendwo im- Freien sogar die gewöhnliche
Luftschutzalarmanlage sein kann. Vorzugsweise findet demnach eine akustische Anlage
Verwendung. Es kann unter Umständen jedoch auch eine Lichtsignalvorrichtung geeignet
sein. In jedem Fall tritt diese Anlage in Tätigkeit, wenn der Belag der Platten
g, h durch eingedrungenes Gas verfärbt, somit die Fotozelle I wirksam geworden ist.
-
Die Kammer f ist von den Abschirmplatten fl umgeben, weiche bewirken,
daß im Gehäuseinnern insofern stets gleichmäßige Helligkeit herrscht, als äußere
Umstände, z. B. Witterungsverhältnisse, Wolken usw., praktisch ohne Einfluß sind.
Zum gleichen Zweck können in der Kammer f noch eine oder mehrere Glühbirnen o angeordnet
sein.
-
In einem beispielsweise nach Art einer Schublade ausgebildeten Fach
p sind Ersatzplatten g bzw. h untergebracht.
-
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung sind mehrere Geräte i in
entsprechenden Kammern untergebracht, so daß mehrene unterschiedliche Gase, z. B.
Gelbkreuz, Blaukreuz usw., mittels eines einzigen Geräts feststellbar sind. Besonders
zweckvoll ist dabei die gezeichnete Ausbildung gemäß Fig. 2, derart, daß die Kammer
f durch diagonale Unterteilung in sechs Räume f¹, f², f³, f4, f5, f6 zerlegt ist.
An sich könnten auch mehrere Einzelkammernvorgesehen sein. Jeder Raum enthält natürlich
eine Fotozelle 1 und eine Glühbirne o. Zweckvoll ist es, von den an sich zur Verfügung
stehenden sechs Räumen einen Raum für die Unterbringung der Kabel, Klemmen usw.
der elektrischen Einrichtung zu benutzen.
-
Im Unterschied zu Fig. II sind gemäß Fig. 2. die Lappen d nach außen
gerichtet und haben je ein mittig angeordnetes Staublech q. Wie Fig. 2 eben falls
zeigt, können an S'telle der Lappen d schwenkbare, die Öffnungen c bei Nichtgebrauch
des Geräts abdeckende Klappen r treten.
-
Die Fangplatten e sind nach Fig. 2. mit einem abgewinkelten Ansatz
s versehen, der dile einströmende Luft ins Gehäuseinnere leitet und zugleich den
Lichteinfall hindert.
-
Es empfiehlt sich, die von den Platten g und h gebildete Kammer f
bzw. f¹, f2 usw. durch Dichtungszwischenlagen t aus Gummi oder sonstigem geeigneten
Werkstoff nebeldicht zu machen.
-
Unterhalb der Sirene m können besondere Schallleitbleche u angeordnet
sein.
-
Mittels einer in der zugehörigen Beobachtungsstelle befindlichen,
angeschlossenen Glühbirne ist
jederzeit prüfliar, ob das Gerät betriebsfähig
ist.
-
Ebenfalls zweckvoll ist, in den Stromkreis jeder Fotozelle 1 in der
Beobachtungsstelle ein Signallicht einzuschalten, so daß durchdeessenAuflfeuchten
sogleich feststellbar ist, welche Gasart feindlicherseits angewendet wurde.
-
Gegebenenfalls kann in das Gerät ein kleiner Lüfter eingebaut sein,
der bei Angriffsbeginn eine geschaltet wird und saugend wirkt, so daß mit Sicherheit
der in der Umgebung des Geräts befindliche Kampfstoff, z. B. Gas, in das Geräteinnere
geleitet und das Gerät wirksam wird. Die gleiche Wirkung ist auch erreichbar, indem
die Sirene m in Gegenrichtung in Gang gesetzt wird.
-
Das Gerät gemäß der Erfindung kann natürlich nicht nur ortsfest angebracht,
sondern auch auf Fahrzeugen, vorzugsweise auf deren Dach, angeordnet werden. Bezüglich
der Alarmanlage dürfte es sich, sofern eine Sirenenanlage benutzt wird, empfehlen,
einen in der Tonhöhe vom gewöhnlichen Luftalarmton merklich sich unterscheidenden
Ton zu wählen, damit Luftalarm und Gasalarm auseinanderzuhalten sind.