DE4223538C1 - Schutzeinrichtung fuer fenster - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Schutzeinrichtung für Fenster gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.

Eine solche Schutzeinrichtung ist bereits durch die DE-OS 34 20 883 be­ kannt. Dort ist eine aus mindestens zwei Glaseinheiten gebildete spreng­ wirkungshemmende Verglasung beschrieben, die zwischen den parallel und in einem Abstand voneinander angeordneten Glaseinheiten einen Raum auf­ weist, der über Öffnungen mit dem auf der angriffsgefährdeten Seite ge­ legenen Raum verbunden ist. Die Öffnungen sind zwischen einem Blendrahmen der ersten Glaseinheit und einem die Rahmen beider Glaseinheiten aufnehmenden Laibungsrahmen vorgesehen. Diese wie eine Doppelscheibe mit großem Luftspalt aufgebaute Schutzeinrichtung bietet noch nicht genügend Schutz gegen Beschuß mit großkalibriger Munition mit Gefechtsköpfen oder anderer panzerbrechender Munition.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Schutzeinrichtung für Fenster zu schaffen, bei der das Fenster besser gegen Munition mit Auf­ schlagzünder geschützt ist und deshalb aus üblichem Verbund-Fensterglas hergestellt werden kann.

Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale im Anspruch 1 ge­ löst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteran­ sprüchen gekennzeichnet.

Der wesentliche Vorteil der Erfindung besteht darin, daß der Aufschlag­ zünder einer Munition bereits an der Verblendscheibe ausgelöst und damit die Sprengladung in einem Abstand von etwa 0,5 m bis 1,0 m vor der Fen­ sterscheibe zur Detonation gebracht wird. Durch die Verblendscheibe, die vorzugsweise aus optisch transparentem, UV-beständigem und nicht zur Splitterbildung neigenden Polycarbonat oder Plexiglas besteht, wird die Druckwelle aus der Sprengladung sowie Splitter aus der Struktur des Mu­ nitionskörpers abgehalten. Dieses trifft insbesondere bei splittender Munition oder Splittergefechtsköpfen zu. Der Stachel eines Hohlladungs­ gefechtskopfes durchschlägt allerdings auch die Verblendscheibe und durchbohrt dann wie ein Geschoß das Fenster ohne große Splitterbildung. Für diesen Fall ist nach Ausgestaltung der Erfindung als Innenscheibe hinter dem Fensterglas eine weitere Kunststoffscheibe aus Polycarbonat oder Plexiglas angeordnet, welche die entstehenden Glassplitter eines Hohlladungsstachels oder auch eines üblichen Geschosses dämpfen. Es besteht die Möglichkeit, den oberen Haltemechanismus für die Verblend­ scheibe als Rolladenkasten auszubilden und die Verblendscheibe wie ein Rollo in diesem aufzurollen.

Die Erfindung wird nachstehend anhand von einer in der Zeichnung darge­ stellten Ausführungsform erläutert. Es zeigt

Fig. 1 ein Fenster mit einer Verblendscheibe bei einer Einwirkung durch einen Splittergefechtskopf und

Fig. 2 ein Fenster entsprechend Fig. 1 bei einer Einwirkung durch einen Hohlladungsgefechtskopf.

Fig. 1 zeigt eine Fensterscheibe 1, welche in einem Fensterrahmen 2 und dieser in einer Hausmauer 3 eingebaut ist. In dem Fensterrahmen 2 ist innen an die Fensterscheibe 1, die zweckmäßig als Zweiglas-Verbundscheibe ausgeführt ist, eine Innenscheibe 4 aus optisch transparentem, UV-be­ ständigen und nicht zur Splitterbildung neigenden Kunststoff angesetzt. Vor der Hausmauer 3 ist ein oberer Haltemechanismus 5 und ein unterer Haltemechanismus 6 für eine Verblendscheibe 7 aus optisch transparentem, UV-beständigen und nicht zur Splitterbildung neigenden Kunststoff ange­ setzt. Die Innenscheibe 4 und die Verblendscheibe 7 sind vorzugsweise aus Polycarbonat oder Plexiglas gefertigt. Gegen die Verblendscheibe 7 fliegt ein Splittergefechtskopf 8, dessen Splitterladung 9 beim Auftreffen auf die Verblendscheibe 7 ausgelöst ist. Die Verblendscheibe 7 hält im wesentlichen die Splitterladung 9 ab, so daß diese die Fensterscheibe 1 nicht treffen kann.

Die Fig. 2 zeigt eine gleiche Fensteranordnung wie Fig. 1, mit einem an­ fliegenden Hohlladungsgefechtskopf 10, dessen Zünder beim Auftreffen auf die Verblendscheibe 7 ausgelöst ist. Durch eine angezündete Hohlladung 11 entstehen Druckwellen 12 und ein Hohlladungsstachel 13 durchschlägt sowohl die Verblendscheibe 7 als auch die Fensterscheibe 1 mit der Innen­ scheibe 4. Die Verblendscheibe 4 hält die Druckwellen 12 ab, so daß diese nicht zur Fensterscheibe 1 vordringen können. Die Innenscheibe 4 fängt die aus dem Durchschußloch in der Fensterscheibe 1 austretenden Glassplitter weitgehend ab.

Claims (5)

1. Schutzeinrichtung für Fenster zur Dämpfung der Wirkung von beim Aufschlag sich auslösender Munition mit einer im Abstand vor der Fenster­ scheibe angeordneten, optisch transparenten, UV-beständigen und nicht zur Splitterbildung neigenden Verblendscheibe, dadurch gekennzeichnet, daß diese Scheibe (7) aus Kunststoff besteht und gegenüber der Fenster­ scheibe (1) geneigt angeordnet ist.

2. Schutzeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Mitte der Verblendscheibe (7) im Abstand von 0,5 m bis 1,0 m vor der Fensterscheibe (1) angeordnet ist.

3. Schutzeinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Verblendscheibe (7) aufrollbar ist.

4. Schutzeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß hinter der Fensterscheibe eine Innenscheibe (4) aus optisch transparentem, UV-beständigem und nicht zur Splitterbildung neigendem Kunststoff angebracht ist.

5. Schutzeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Verblendscheibe (7) und Innenscheibe (4) aus Po­ lycarbonat oder Plexiglas bestehen.