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Vorrichtung zur Sicherung von Räumen gegen Eindringen von Kampfgasen
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Sicherung von Räumen aller Art gegen
das Eindringen von Kampfgasen mittels eines in der zu schützenden Öffnung erzeugten
Luftschleiers.
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Die bisher zur Erzielung eines solchen Luftschleiers verwendeten Preßluftdüsen
haben verschiedene Nachteile. Da derartige Düsen das Gas-Luft-Gemisch durch Ejektorwirkung
in Bewegung setzen, so ist eine verhältnismäßig große Anzahl von in mehreren Reihen
hintereinander angeordneten Düsen erforderlich, um eine größere zu beschleunigen.
Die Bewegung des Gas-Luft-Gemisches nimmt auch rasch mit der Entfernung von der
Preßluftdüse ab. Es tritt also hier nur eine einfache Wirkung des Wegblasens des
Gas-Luft-Gemisches ein. Die für diesen Zweck verwendeten Preßluftdüsen haben ferner
den Nachteil, daß leicht eine Verstopfung derselben eintritt. Schließlich ist auch
zum Schutz von Räumen mittels Preßluft eine besondere Preßluftanlage erforderlich.
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Nach der Erfindung wird zum Schutz von Räumen gegen Eindringen von
Kampfgasen ein Luftschleier in anderer Weise erzielt, indem vor oder in der zu schützenden
öffnung eine Heizvorrichtung derart angeordnet ist, daß eine Heißluftwand entsteht,
die nach außen abströmt. In bzw. vor der Öffnung können Heizkörper von größerer
Breite und Länge ohne Schwierigkeit angeordnet werden, die einen sehr gleichmäßigen,
intensiven Auftrieb der Luft erzeugen, damit das auf die Öffnung zuströmende Gas-Luft-Gemisch
ablenken, von der Öffnung abhalten und nach oben entfernen. Der durch die Erhitzung
der Luft in der Öffnung erzielte Auftrieb ist auch noch in einiger Entfernung über
der betreffenden Öffnung wirksam, da auch hier noch eine gewisse Temperaturdifferenz
zwischen der aufsteigenden erhitzten Luft und der Umgebung vorhanden ist. Es läßt
sich ohne Schwierigkeit durch geeignete Anordnung der Heizkörper eine Heißluftwand
in größerer Stärke erzielen, so daß nicht nur die Gase mit Sicherheit von der Öffnung
abgehalten werden, sondern auch beim Durchschreiten der Heißluftwand bzw. bei kurzzeitigem
Aufenthalt in dieser eine gewisse Entgasung, Beseitigung von Lostspuren usw. eintritt,
wobei diese Gase dann mit dem Heißluftstrom weggeschwemmt werden.
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Es tritt ferner durch die Erhitzung der Luft in bzw. vor der Öffnung
eine Ausdehnung der Luft ein, die eine Verminderung der Konzentration des Gas-Luft-Gemisches
zur Folge hat.
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Da ferner bekanntlich verschiedene Kampfgase sehr hitzeempfindlich
sind, so tritt bei Vorhandensein einer höheren Temperatur in bzw. vor der zu schützenden
Öffnung auch noch eine Zersetzung dieser Gase ein. Gegenüber
Preßluft
hat also eine Heißluftwand nach der Erfindung verschiedene zusätzliche Wirkungen,
die den Schutz des betreffenden Raumes noch weiter erhöhen.
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In der Zeichnung ist die Erfindung an einemAusführungsbeispiel erläutert,
das einen Zugang zu einem Untergrundbahnhof darstellt.
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In der Zeichnung ist mit i die zu dem U-Bahnhof führende Treppe und
mit 2 der zu dem Bahnsteig führende Gang bezeichnet. Nach der Erfindung wird vor
oder in dem Eingang des Tunnelganges 2 eine Heißluftwand durch Anordnung von Heizkörpern
3 bzw. q. gebildet, die im Fußboden, gegebenenfalls aber auch an den Seitenwänden
vorgesehen sein können, wie bei 5 angedeutet. Diese Heizkörper sind beliebiger Art,
d. h. sie können mit Dampf, Gas, Elektrizität, Heißwasser u. dgl. gespeist werden.
Durch :die Anordnung dieser Heizkörper wird .eine Heiß-Luftwand geschaffen; die
eine Luftströmung im Sinne der gezeichneten Pfeile erzeugt. Dabei ist durch Anordnung
einer Schrägwand 6 o. dgl. Vorsorge getroffen, daß die Heißluft nach außen, d. h.
ins Freie, abströmt und nicht in das Innere des Ganges 2 gelangen kann.
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Die einfallenden Kampfgase, die in den Gang 2 einzudringen versuchen,
werden durch die Heißluftwand abgehalten bzw. in Pfeilrichtung nach oben verdrängt,
so daß sie nicht in das Ganginnere gelangen können.
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Die Heizkörper können auch vor dem Eingang 2 angeordnet sein, wie
bei ,4 angedeutet. Da sich in der Regel über der zu dem U-Bahnhof führenden Treppe
eine schräge Decke 7 befindet, so sind in einem solchen Fall keine besonderen Maßnahmen
erforderlich, um ein Abströmen der Heißluftwand nach außen zu erzielen. Auch bei
den im Kellergeschoß angeordneten Luftschutzräumen liegen oft ähnliche Verhältnisse
vor, so daß nur die geeignete Anordnung der Heizkörper erforderlich ist, um eine
Heißluftwand im Sinne der Erfindung zu erzeugen.
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Die Heißluftwand nach der Erfindung ist insbesondere für Luftschutzräume,
zum Schutz von Fabrik-, Keller- und Ladenräumen, also vornehmlich zum Schutz der
Zivilbevölkerung bestimmt. Es werden also von den betreffenden Räumen, insbesondere
die von Gasbomben und Gasgranaten herrührenden Gase abzuhalten sein, so daß also
in der Regel nicht mit einer Bildung großer Gasschwaden zu rechnen ist, die nur
beim Abblasen von Gasen unter günstigen Umständen eintreten. Aber auch ein solcher
Gasschwaden erfährt durch eine Heißluftwand nach der Erfindung eine Ablenkung und
wird am Eindringen in den geschützten Raum gehindert. Der Gasschwaden wird durch
starken Auftrieb nach oben befördert, wo eine starke Verdünnung des Gasschwadens
mit der Luft, und zwar unter die Schädlichkeitsgrenze eintritt.. Bei genügender
Tiefe einer Heißluftwand kann also auch ein Gasschwaden von einem Raum abgehalten
werden, wobei die Schutzwirkung noch durch die vorerwähnte Verminderung der Konzentration
und Zersetzung der Gase an der betreffenden Öffnung unterstützt wird.