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Progranim-Anzeigevorrichtung für Radio- oder Fernsehempfang Der Benutzer
eines Rundfunkgerätes informiert sich üblicherweise über die Sendungen an Hand eines
Rundfunkprogramms in Form einer Zeitschrift. Diese Rundfunkzeitschriften stellen
jedoch insofern eine sehr unvollkommene Lösung dar, als sie oftnicht zur Hand sind,
immer erstaufgeschlagen «-erden müssen und das Suchen der einzelnen Sendungen sehr
zeitraubend gestalten.
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Diese Nachteile werden als Übelstand empfunden. Dies geht daraus hervor,
dä.ß die Rundfunkzeitschriften zusätzlichen Unterhaltungstext nach der Art der illustrierten
Zeitschriften bringen müssen, um überhaupt verkäuflich zu sein. Ferner zeigt es
sich darin, daß .die meisten Hörer das Rundfunkprogramm kaum benutzen und sich statt
dessen durch Abhören der einzelnen Sendungen orientieren.
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Versuche, Radioprogramme praktischer zu gestalten, sind bereits unternommen
worden: So gibt es z. B. Halter, ähnlich .den Haltern. für Zeitungen, bei denen
auf einer Schiene die einzelnen Sendestationen aufgeführt sind. Es sind auch Alben
bekannt, bei denen ebenfalls die Programme für bestimmte Zeitabschnitte neben einer
Anlegekante betrachtet werden kernen, auf welcher die Sendestationen aufgezählt
sind.
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Die praktische Verbreitung von Programmstreifen scheiterte bisher
daran, daß für die Programmstreifen ein zu großer Platz benötigt wird. Nimmt man
für i Stunde einen Streifen von 8 cm Länge in Anspruch, so benötigt man für ein
Tagesprogramm von 2o Stunden bereits 2o X 8 =16o cm, für ein Wochenprogramm also
i,6o X 7 = 1i,2o m Streifenlänge. Man war daher gezwungen, das Programrn mit dem
Zeitband für eine Woche wieder in einzelne Abschnitte zu zerteilen, die dann praktisch
doch wieder in Form einer Zeitschrift oder eines Albums vorliegen und eine Bedienung,
sei es durch
Umblättern, sei :es durch Auswechseln einzelner Bogen,
erforderlich machen.
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Demgegenüber bezweckt die Erfindung einer Radio- oder Fernsehprogrammanzeige,
ohne jeden Handgriff das im Augenblick der Benutzung vornehmlich interessierende
Programm von etwa 4 Stunden automatisch dem Hörer vor Augen zu führen. Diese Aufgabe
wird dadurch gelöst, d'aß das Programm, auf etwa ein Zwanzigstel seiner Größe verkleinert,
auf einem Mikrofilmhand angeordnet ist und nur der jeweilig benötigteAbschnitt vOn4Stunden
mittels einer Projektionseinrichtung in natürlicher Größe zum Erscheinen gebracht
wird.
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Die automatische Vorführung eines derartigen vierstündigen Programmausschnittes
muß so gestaltet werden, daß für die seltener notwendig werdenden Informationen
über weiter zurückliegende oder in fernerer Zukunft gesendete Programme die Möglichkeit
besteht, durch Vor- oder Zurückstellen auch diese Programmzeiten in lesbarer Vergrößerung
erscheinen zu lassen.
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Zusammengefaßt will die Erfindung also folgende Aufgabe lösen: An
Stelle des Herumblätterns in einer Programmzeitschrift soll das Programm der gegenwärtig
interessierenden 4 Stunden auf einem Blickfeld automatisch erscheinen, wobei es
durch einen einfachen Knopf ein- und ausschaltbar sein soll. Daneben soll durch
einen einfachen Drehknopf die Möglichkeit gegeben sein, das erscheinende Programm
in Richtung auf Vergangenheit oder Zukunft beliebig zu: verstellen.
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In den Abb. I und II :ist die Erfindung beispielsweise dargestellt.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist zunächst eine exakte zeitliche Anordnung des Programms
notwendig, wie sie bei den eingangs erwähnten; Streifen bereits entwickelt wurde.
Die Programme der einzelnen Sender müssen über einer Zeiteinteilung i exakt ihrer
Sendezeit entsprechend angeordnet werden. Dabei steht für das Programm jedes einzelnen
Senders ein. waagerecht verlaufender Streifen 2 zur Verfügung. Damit ist der Platz,
der zur Wiedergabe einer Sendung zur Verfügung steht, direkt abhängig von der Dauer
dieser Sendung. Um für sehr kurze Sendungen eine Programmangabe zu ermöglichen,
muß von Abkürzungen 4 und Zeichen 3 Gebrauch gemacht werden, wobei letztere auch
für längere Sendungen als bildliche Vorausorientierung verwendet werden können.
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Das durch diese textliche und satztechnische Anordnung für zeitgerechten
Transport geeignete Wochenprogramm ist in etwa zwanzigfacher Verkleinerung auf ein
Mikrofilmband 5 kopiert, das eine Höhe von etwa i cm und eine Länge von etwa 33,6
cm besitzt. Anfang und Ende dieses Mikrofilmbandes sind verbunden, so daß dasselbe
einen endlosen Streifen darstellt. Durch dieVerkleinerung des Programms auf etwa
ein Zwanzigstel seiner Größe beträgt auf der Zeiteinteilung der Abstand von Stunde
zu Stunde etwa 0,2 mm. Diese Entfernung von o,2 mm würde dann. für einen Tag zu
24 Stunden 0,2 mm-X 24 = 4,8 cm Länge ergeben, für ein Wochenprogramm also 4,8 X
7=33,6 cm Länge. Bei einer Vergrößerung auf das Zwanzigfache würde der für i Stunde
zur Verfügung stehende Platz 0,2 mm X 2,0 =4 -cm lang sein. Diese Länge ist,
wenn man für kurze Sendeangaben Bildzeichen verwendet, voll ausreichend.
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Der hauptsächliche Nachteil der bereits bekannten Programmstreifen
in natürlicher Grölte war der, daß diese Streifen nicht transportierbar waren. -Unter
Ausnutzung .der Tatsache, daß nachts zwischen 2 und 4 Uhr in der Regel keine Programme
gesendet werden, wird nun .das Mikrofilmband; an diesen Zeitstellen perforiert,
um das Eingreifen von Nocken einer Transporttrommel zu .ermöglichen. Auf dem Mikrofilmband
mit einem Wochenprogramm befinden sich also sieben Perforierungen 6 von etwa 0,4
cm im Quadrat, die untereinander gleichmäßigen Abstand besitzen. Der Abstand dieser
Perforierungen entspricht genau der Strecke, die für 24 Stunden der Zeiteinteilung
vorgesehen ist.
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Zur .Aufnahme dieses Mikrofilmbandes befinden sich im Empfangsgerät
zwei auf ein. Uhrwerk 7 aufgesetzte Trommelur eine Antriebstrommel 8 und eine Führungstrommel
g. Die Antriebstrommel enthält außen,drei kleine Führungsnocken io, die genau in
die Perforierungen des Mikrofilmbandes hineinpassen und voneinander :den gleichen
Abstand haben wie die Perforierungen auf dem Mikrofilmband. Der Umfang der Antriebstrommel
beträgt daher genau drei Tagesstrecken; auf .der Zeiteinteilung.des Mikrofilmbandes,
in dem angegebenen Beispielswert also 3 X 4,8 =14,4 cm. Die Führungstrommel, die
keine derartigen Nocken enthält, hat etwa die gleiche Größe wie die Antriebstrommel.
Sie ist etwa i bis 2 cm auf die Antriebstrommel zu beweglich und wird mittels einer
Feder von dieser weg in ihre normale Lage gedrückt: Der Abstand der Antriebstrommel
von der in normaler Lage befindlichen Führungstrommel ist .so gewählt, daß das Mikrofilmband
beide Trommeln gerade umspannen kann. Die oberen und unteren Deckflächen i i beider
Trommeln überragen um einige Millimeter die Trommel, um so dem Mikrofilmband ein
Ausweichen nach oben. oder unten unmöglich zu. machen.
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Zu Beginn der Woche wird das Mikrofilmband über beide Trommeln gelegt,
wobei man die Führungstrommel zunächst etwas nach der Antriebstrommel zu drücken
muß, damit das Mikrofilmband über die Deckflächen. der Trommeln, geführt werden
kann. In zwei der sieben Perforierungen kommen dabei zwei der drei Führungsnocken
zu liegen.
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Nach Loslassen der Führungstrommel geht diese infolge des Federdruckes
wieder in ihre alte Lage und strafft sö das Mikrofilmband.
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Die Antriebstrommel ist mit .dem Uhrwerk verbunden und wird von diesem
gedreht, wobei sie in 3 Tagen eine Umdrehung vollführt.
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Das Uhrwerk, das mechanisch oder als elektrisches Synchronwerk ausgerüstet
sein kann, treibt außerdem die Zeiger 12 eines Zifferblatts 13, das sich an der
Vorderwand des Empfangsgerätes befindet. Das Uhrwerk hat von außen bedienbare Stellvorrichtungen
14 und 15, mit deren Hilfe sowohl
die Antriebstrommel und damit
das Mikrofilmband wie auch die Zeigerdes Zifferblatts beliebig vor- und zurückgestellt
werden können.
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Nach. dem allwöchentlichen Einsetzen eines neuen Mikrofilmbandes wird
-dasselbe mit Hilfe der dazugehörigen Stellvorrichtung 1q., 15 so eingestellt, daß
das augenblicklich laufende Programm, wie nachstehend ausgeführt, ablesbar ist.
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Die Führungstrommel ist nicht mit dem Uhrwerk verbunden, sondern nur
auf dessen Deckel aufmontiert. Sie ist nach beiden Seiten beweglich und folgt den
Bewegungen des Mikrofilmbandes. Zwischen den beiden Trommeln .befindet sich eine
Kleinprojektionseinrichtung 16 mit Projektionslampe 17, vor welcher das Mikrofilmband
vorbeigeführt wird. Das Mikrofilmband wird dabei durch Führungsbleche i8 in seiner
Bahn genau fixiert. Durch die Kleinprojektionseinrichtung wird das Bild des Mikrofilmbandes
über eine Optik i9 auf einen an der Vorderwand des Empfangsgerätes befindlichen
Projektionsschirm 2o geworfen. Die Optik ist entsprechend des Projektionsabstandes,
der Größe des Projektionsschirms und der Filmbreite zu wählen. Der Projektionsschirm
soll mindestens 2o cm hoch und-etwa 12 cm breit sein.. An seinem linken; Rand, von
außen betrachtet, befindet sich ein Blech 21, auf das von oben nach unten die Sender
in .gleichmäßigen Abständen untereinander eingetragen sind, wobei eine Höhe von
mindestens etwa o,5 cm für jeden Sender zur Verfügung stehen soll. Ein Projektionsschirm
von 2o cm Höhe bietet also für etwa 40 Sender Raum. Der Projektnbnsschirm besteht
aus einer schwarzen Scheibe, die das auffallende Licht so weit durchläßt, daß es,
von der Vorderseite des Projektionsschirms betrachtet, als Text gut lesbar ist.
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Von oben nach unten läuft durch den Projektionsschirm ein feiner senkrechter
Zeigerfaden 22, der den augenblicklichen Zeitpunkt markiert und. das Ablesen der
im Augenblick laufenden Sendungen erleichtert. Links von diesem Zeigerfaden ist
das Programm für i Stunde, rechts das für 3 Stunden zu sehen. Bei richtiger Einstellung
des. Mikrofilmbandes zeigt der Projektionsschirm das Programm der vergangenen Stunde
und das der 3 kommenden Stunden an. Das Programm der vergangenen Stunde muß noch
zu sehen sein, um möglichst weitgehend den Text einer gerade laufenden Sendung nachlesen
zu können. Das Programm der 3 kommenden Stunden muß sichtbar sein, da die längsten
Sendungen im allgemeinen etwa z bis 3 Stunden betragen. Nach Ablauf .der Woche wird
das Mikrofilmband wieder entfernt und durch ein neues ersetzt. In Abb. II ist das
Programm für sieben Sender eingetragen, wobei nur die untere Hälfte des Schirmes
dargestellt ist.
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An Stelle des Programms für eine Woche kann auch ein Programm für
14 Tage oder irgendeinen anderen günstig erscheinenden Zeitraum gewählt werden.
Zum Transport des entsprechend längeren Mikrofilmbandes wäre dann nur ein größerer
Ab-
stand zwischen Antriebstrommel und Führungstrommel nötig. Durch zusätzliche
Anbringungzweier weiterer Führungstrommeln, die verstellbar sein müssen, kann ein
Vorführapparat konstruiert werden, der sowohl für Wochenprogramme wie für io-Tage-
oder Monatsprogramme verwendbar wäre.
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Die gesamte Apparatur, also Uhrwerk, Trommeln, Zeiger für das Zifferblatt,
Projektionseinrichtung mit Optik, jedoch nicht der Projektionsschirm und das Zifferblatt
können in das Empfangsgerät so eingebaut werden, daß sie wie eine Schublade von
hinten oder von der Seite aus dem Empfangsgerät herausgezogen werden können. Dieses
Herausziehen ist einmal in der Woche zum Auswechseln des Mikrofilmbandes erforderlich.
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Die gesamte Apparatur einschließlich Projektionsschirm und Zifferblatt
kann auch getrennt vom Empfangsgerät als selbständiges Programmanzeigegerät hergestellt
werden, das der Hörer neben seinem Empfangsgerät aufstellen kann.
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Die Verwendung dieser Erfindung liegt auf dem Gebiet. der Rundfunkempfänger,
wobei sie in gleicher Weise für Empfangsgeräte mit Fernseh- oder Farbfernseheinrichtung
verwendbar ist. Der Vertrieb der Mikrofilmbänder ist dabei so gedacht, .daß der
Käufer beim Kauf eines mit der Erfindung versehenen Empfangsgerätes oder eines selbständigen
Programmanzeigegerätes zugleich etwa für i Jahr die Mikrofilmbänder abonniert, worauf
die Radiofirma von sich aus die Mikrofilmbänder dem Käufer allwöchentlich ins Haus
sendet. Der Käufer kauft also in einem einzigen Vorgang Empfangsgerät und Radioprogramm
für etwa i: ganzes Jahr.
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Die Verwendung der Erfindung als selbständiges Programmanzeigegerät
wäre so zu denken, daß dieser Schirm zu billigem Preis evtl. unter Herstellungskosten
verkauft wird, um einen großen Teil der Rundfunkhörer in den Genuß der Mikrofilmbänder
kommen zu lassen. Der Fortschritt, der durch die Erfindung der automatisch bewegten
Radioprogramme erzielt wird, ist ein mehrfacher: i. entfällt das gedruckte Programm,
das oft nicht zur Hand ist und immer erst aufgeschlagen werden muß, bis das Programm
eines Senders eingesehen werden kann; 2. bietet das Programm, das auf dem Projektionsschirm
erscheint, bei richtiger Einstellung den für die üblichen Bedürfnisse voll ausreichenden
Überblick über das im Augenblick des Betrachtens laufende und das in den nächsten
3 Stunden zu erwartende Programm; 3. wird dieser Überblick ohne jeden Handgriff
automatisch auf der Vorderfläche des Rundfunkgerätes geboten und kann mit Hilfe
eines einfacken Lichtschalters ein- und ausgeschaltet werden; q.. kann durch einfaches
Drehen eines Stellrades 14 .schnellstens das Programm für weiter zurückliegende
oder später folgende Sendungen eingesehen werden; 5. ist eine weitgehende Papierersparnis
gegeben.