DE859426C - Verfahren zur Herstellung selbsterhaertender Massen - Google Patents

Description

• Verfahren zur Herstellung selbsterhärtender Massen Bei der Wärmeerzeugung in Gas- und Elektrizitätswerken oder überhaupt in allen Industrieanlagen entstehen bei der Verbrennung von Kohle oder von Kohlenstaub erhebliche Mengen von Flugasche, die entweder auf trockenem oder auf nassem Wege abgeschieden werden. Die Beseitigung dieser Flugasche, insbesondere ,der auf trockenem Wege, etwa ,durch elektrische Gasreinigung, aufgefangenen hat man bereits mehrfach versucht; ein größerem Umfange wurde,dieser Abfallstoff jedoch bis. jetzt noch nicht verwendet. Ein anderer Abfallstoff der chemischen Großindustrie ist der bei :der Zersetzung von Caleiu.mkarbi@d anfallende staubförmige oder schlammige Kalk. Obwohl man bisher auf idie verschiedenste Weise versucht hat, diesen Kalkschlamm für Bauzwecke, insbesondere als Mörtel, allein oder in Verbindung mit Sand, Zement oder Traß zu verwerten, so ist es doch bis jetzt nicht gelungen, eine genügende Verwertungsmöglichkeit dafür zu entwickeln.
• Es wurde nun gefunden, daß bei der Mischung dieses Kalkschlammes mit ider obenerwähnlen Flugasche selbsterhärtende Massen entstehen. Es ist .dabei ziemlich gleichgültig, von welcher Kohle die Flugasche herrührt, denn praktisch sind in allen in Frage kommenden Flugaschen die gleichen Bestandteile, wenn auch in wechselnder Menge, vorhanden. Die Zusammensetzung der Flugasche ist im wesentlichen die folgende: Si 02 . . . . . . . . . . . . . von .l.0 bi s 70'/o Feg 03 + Alt 03 . . . Von 10 bis 20'10 Ca 0 + Mg O ..... von 1 bis 6% s03 . . . . . . . . . . . . . von 0,5 bis 3'/o Allerdings kann es erforderlich sein, je nach der Zusammensetzung der Flugasche wechselnde Mengen im Verhältnis zu dem Abfallkalk zu verwenden. Nach der Erhärtun- w:is2n die so bereiteten Massen eine überraschend große Festigkeit und völligeWasserbeständigkeit auf; ihre hydraulischen Erhärtungsreaktionen spielen sich innerhalb überraschend kurzer Zeit ab. Dabei gelingt es, je nach dem Mischungsverhältnis, Körper zu erhalten, die bei günstigem Raumigewicht eine erhebliche Druckfestigkeit aufweisen und für Bau- und Maurerarbeiten als Steine, Mörtel oder nach Art von Beton ohne weiteres verwendet werden können. Ganz besonders überraschend ist, -daßdabei ein außerordentlich giznstig es Verhältnis zwischen Druckfestigkeit und Raumgewicht erreicht werden kann.; ,dieses günsti;ge Verhältnis ist ein besonderes Kennzeichen der aus solchen Mischungen hergestellten Körper. Beispiel zoo Gewichtsteile des schlammigen Abfallkalks von derKarbidzersetzung «-erden mit iooGewichtste-ilen Flugasche, und zwar sogenannten EGR-Staub aus der elektrischen Gasreinigung, vermischt und mit einer gewöhnlichen Presse zu Steinen verformt. Diese Steine haben bereits nach 14tägiger Luftlagerung eine Druckfestigkeit von L 5o kg/qcm, bei einem Raumgewicht von 1,2 kg/l. Je nach dem angewandten Preßdruck bei Herstellung der Steine kann man infolge der Selbsterhärtung der Massen auch ein Raumgewicht von z,o kg/1 erzielen, wobei die zugehörige Druckfestigkeit etwa 5o kg/qcm beträgt.
• Wenn anstatt (des vorstehend beschriebenen schlammigen Abfallkalks von der Karbiderzeugung solcher benutzt werden soll, der bei der vorgenannten Trockenvergasung anfällt und nur wenig ungebun-de.nes Wasser enthält, so muß je nach der Verteilungsart noch so viel Wasser zugesetzt werden, daß die Masse eine mehr oder weniger plastische Eigenschaft erhält oder daß eine stampfbare Masse entsteht.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung -selbsterhärtender Massen, dadurch gekennzeichnet, daß Flugasc#hen, wie sie ,bei der Wärmeerzeugung aus Industrieanlagen anfallen, und Abfallkalkschlämme, wie sie bei der Zersetzung von Cal,ci.umkarbidentstehen, vermischt werden, gegebenenfalls unter Beifügung von Wasser bis zur Erreichung der zur Verarbeitung erforderlichen Konsistenz. Angezogene Druckschriften: Deutsche Patents;chrifben Nr. 766, 167 555, 272 078, 303 177, 415 766, 652 o26; USA.-Patentschrift Nr. 1635:21:2.-»Handbuch .der Betonindustrie« von Probst, Halle 1936, S.167; »Zement«, 10. Jg., Nr. 12, S. 1q.1.