DE859249C

DE859249C - Lotlegierungen

Info

Publication number: DE859249C
Application number: DED5349D
Authority: DE
Inventors: Udo Von Dr-Ing Frhr Quadt
Original assignee: Degussa GmbH
Current assignee: Evonik Operations GmbH
Priority date: 1942-04-25
Filing date: 1942-04-25
Publication date: 1952-12-11

Description

Lotlegierungen Man unterscheidet in der Praxis grundsätzlich zwischen den sog. Weichloten und den Hart-, Schlag- bzw. Silberloten. Die Weichlote haben einen. Schmelzbereich von etwa 170 bi:s 300°. Der Schmelzbereich der Hart-, Schlag- und Silberlote beginnt bei, etwa 6oo° und reicht bis etwa goo°. Zwischen der höchsten Schmelztemperatur der Weichlote und niedrigsten Schmelztemperatur der Hartlote liegt eine Lücke, dlie von 3oo bis 6oo° reicht und in der Praxis in vielen Fällen als außerordentlich unangenehm empfunden wird, sofern als es in dem Bereich praktisch keine brauchbaren Lotl.egierungengibt.
Die vorliegende Erfindung zeigt nun Legierungen, die in dem Bereich von 3oo bis 6oo° als Hartlote mit Vorteil Verwendung finden können. Die erfindungsgemäßen Lotlegierungen -haben den Vorteil, daß mit ihnen die verschiedensten Metalle und Metallegierungen, ausgenommen natürlich Zink- und Leichtmetallegierungen, gelötet werden können. Dadurch, daß bei Anwendung der erfindungsgemäßen Lotlegierungen während des Lötvorganges den Hartloten gegenüber eine wesentlich geringere Temperatur angewendet zu werden braucht, behalten die zu lötenden Werkstoffe ihre mechanischen Eigenschaften., wie z. B. Härte, Federkraft u. dgl., bei, während bei Anwendung von Hart- bzw. Silberloten infolge Anwendung höherer Temperaturen diese Eigenschaften, mitunter weitgehend in unerwünschter Weise nachteilig beeinfflußt werden können. Die Anwendung einer möglichst niedrigen Löttemperatur ist z. B. bei der Verarbeitung von federnden Teilen aus Stahl, Bronze oder Tombak erwünscht.
Die erfindungsgemäßen Lotlegierungen bestehen aus i % Kadmium, i bi: 2oIlo Silber. Rest Zink. Es können erfindungsgemäß den Lotlegierungen noch weitere Zusätze zugegeben werden, je nach den gewünschten Eigenschaften. Beispielstveis,e kann durch den Zusatz von Kupfer sowohl der Schmelzpunkt erhöht als auch die Härte gesteigert werden. Auch andere Metalle, wie Zinn, Arsen, Phosphor, Antnmon, Ger, können in geringen Mengen bis zu 5 0/0, vorzugsweise bis zu 3 0l0, einzeln oder zu mehreren den Lotlegierungen zugesetzt werden, um ihnen gewisse gewünschte Eigenschaften zu vexleihen, Federrohre können z. B. mit folg°nd-er Legierung ausgezeichnet gelötet werden: Zink .......... 5o0/9 Kadmium ...., d.00/0 Silber ......... ioo/o Schmelzbereich 410 his 32o° Folgende Legierungen haben. sich weiterhin ausgezeichnet bewährt: Zink ........... 70010 Kadmium ..... 19% Silber ......... io% Kupfer . . . . . . . . 10/0 Schmelzbereich d.60 bis 395° - Zink ........... 70% Silber ......... 20% Kadmium ..... io% Schmelzbereich 56o bis d.60° Die erfindungsgemäßen Lote können sowohl in Drahtform als auch besonders bei höherem Silbergehalt in Form von Streupulver oder mit dem Flußmittel vermischt in. Form einer Paste zur Anwendung gelangen. Da die erfindungsgemäßen Lote den Hart- und Silberloten gegenüber einen wesentlich niedrigeren Schmelzbereich aufweisen, können an hart gelöteten Gegenständen weitere Lötungen vorgenommen. werden, ohne daß die Hartlötung aufgeht und doch haltbare, den Hartloten ebenbürtige Lötungen erzielt werden. Auch als AusschwemmIote lassen sich die erfindungsgemäßen Legierungen vorteilhaft verwenden.
Es müssen zur Lötung mit den, erfindungsgemäßen Loten selbstverständlich entsprechend niedriger schmelzende Flußmittel angewandt werden. Als brauchbares Flußmittel hat sich eine Mischung von Zinkchlorid mit Ammonium-chlorid erwiesen. Sehr gut eignet sich auch salzsaures Äthylamin mit Zusätzen von Zinkchlorid und Natriummetaphosphat.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Lotlegierungen, bestehend aus i bis 5o % Kadmium, i bis 20% Silber, Rest Zink.
2. Lotlegierung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß sie außerdem noch bis zu 5%, vorzugsweise bis zu 3010 Kupfer, Zinn, Arsen, Phosphor, Antimon oder Cer einzeln oder zu mehreren enthalten.
3. Verfahren zum Löten mit Lotlegierungen nach Ansprüchen i und2, dadurch gekennzeichnet, daß Flußmittel aus Zinkchlorid und Ammoniumchlorid oder aus salzsaurem Äthylamin mit Zusätzen von Zinkchlorid und Natriummetaphosphat verwendet werden. Angezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 138 919e 56o 281; schweizerische Patentschrift Nr. 68 2i5 ; französische Patentschrift Nr. 773 9i6; USA.-Patentschriften Nr. 2 045 017, 2 238 o68.