DE859034C - Schaltung zur Verstaerkung von veraenderlichen Spannungen oder von modulierten Impulsen - Google Patents
Schaltung zur Verstaerkung von veraenderlichen Spannungen oder von modulierten ImpulsenInfo
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Description
CWIGBl. S. 175)[
AUSGEGEBEN AM 11. DEZEMBER 1952
T 2440 VIII a j 21 a2
Die Erfindung betrifft Einrichtungen in erster Linie zur Verstärkung und gegebenenfalls Umformung
von izur Nachricih-teiiiiibermittilungidiienenden
elektrischen Impulsen, in zweiter Linie auch zur Verstärkung von beliebigen veränderlichen Spannungen.
Eine zu übertragende Nachricht kann einer Folge von periodischen Impulsen auf verschiedene
Weise aufgeprägt werden. Unter Längenmodulation von Impulsen versteht man die Änderung der
Impulsdauer in Abhängigkeit von dem Augenbliickswert der zu übertragenden Nachricht;, sämtliche
Impulse haben dieselbe Amplitude. Durch dfe Modulation kann entweder die Vorderflanke. ader
die Hinterflanke, öderes können.'beide Flanken des
Impulses gegenüber dem unmod'ulierten . Zustand *s
verschoben werden. Im ersten Fall haben die Hinterflanken je zwei aufeinanderfolgende Impulse
und im zweiten Fall die Vorderflanken voneinander gleiche Abstände; im dritten Fall bleibt der
Abstand der: Impulsimitten von der. Modulation unbeeinflußt.
DieAmplitudeinmodulation von Impulsen besteht in der Änderung .der Impulshöhe in Abhängigkeit
von dem AugenbHckswert der zu übertragenden Nachricht;..sämtliche Impulse haben diie
gleiche Dauer und treten in gleichmäßigen Zeit- as abständen auf. Unter Phasen- oder Verschiebungsmodulation soll verstanden werden,
>daß ein Impuls, dessen Dauer kurz gegen den Abstand aufeinander-
folgender Impulse ist und dessen Amplitude durch die Modulation unveränderbar bleibt, gegenüber
dem den unmodulierten. Zustand bedeutenden Zeitpunkt um einen dem Augenblickswert der zu übertragenden
Nachricht entsprechenden Betrag verschoben wird. Eine solche Impulsfolge wind auch als
quasiperiodisch 'bezeichnet, da 'die Abstände aufeinanderfolgender
Impulse ungleich sind, während sich bei einer Reihenzerlegung das mathematischen Aus-ίο
drucks für die Impulsfolge doch eine Grundperiode, nämlich 'die Wiederholungsfrequenz der unmodulierten
Impulse, feststellen läßt.
Es ist einleuchtend, daß sich eine wirksame Verstärkung von impulsartig verlaufenden elektrischen
Spannungen mit Hilfe von Schaltungen erreichen läßt, die sich im Zeitpunkt des Eintreffens eines
Impulses im Übergang zwischen zwei stabilen Gleichgewichtszuständen 'befinden und durch den
Impuls dem neuen Gleichgewichtszustand rascher so zugeführt werden. Da ein solcher Kippvorgang nicht
umkehrbar ist, also durch das Aufhören des Impulses nicht von selbst eine Rückkehr in den
anderen Gleichgewichtszustand erfolgt, ist es nötig, daß vor dem Eintreffen eines neuen Impulses der
Ausgangiszustand durch einen periodisch wiederholten
Eingriff in die Schaltung wieder hergestellt wird. Es ist bekannt, eine als Verstärker dienende
Röhrenschaltung so zu betreiben, daß periodisch ein Kippvorgang auftritt, der durch 'die Signalimpulse
beschleunigt oder verzögert-wird. Dieerzielbare
Verstärkung ist jedoch nicht bedeutend, weil sie auf die sehr kurzen Zeitabschnitte beschränkt
ist, welche dem Kipp Vorgang unmittelbar vorangehen. Ein Merkmal dieser 'bekannten Schaltung
besteht darin, daß der Kippvorgang sich' periodisch
wiederholt ohne Rücksicht darauf, ob ein zu verstärkender Signalimpuls eintrifft oder nicht.
Gegenstand der Erfindung ist eine Kippschaltung zur Verstärkung von veränderlichen Spannungen,
insbesondere von periodisch oder quasiperiodisch auftretenden impulsförmigen Spannungen, welche
einen über eine Phasenumkehrröhre, vorzugsweise galvanisch, rückgekoppelten Verstärker mit völlig
symmetrischem Aufbau enthält und durch Freigabeimpulse von derselben Periodizität wie die Signalimpulse oder von wesentlich höherer Frequenz als
die zu verstärkenden Spannungsänderungen, . die gegen die zu verstärkenden Signalspannungen entkoppelt
sind, periodisch unwirksam und so lange Zeit wirksam gemacht werden, daß während dieser
Zeit ein Kippen 'infolge des Wärmerauschens allein noch nicht eintritt. Diese Schaltung ermöglicht
wegen der längeren Dauer des labilen Zustandes, in welchem ein Signalimpuls einen Kippvorgang
herbeiführen kann, eine wesentlich höhere Verstärkung als die bekannten Schaltungen. Kippschaltungen
der benötigten Art sind beispielsweise als Kallirotron oder als Gleichstrom-Multivibrator,
dessen Gitter und Anoden kreuzweise nicht über Kapazitäten, sondern über Widerstände gekoppelt
sind, bekannt.
In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt. In Abb. 1 enthält die Gleich- 1
strorrikippsehaltung zwei Entladungsröhren 1, 2, welche beispielsweise Pentoden sind. Die Anoden
3, 4 sind über die Ausgatlgswiderstände 5, 6 mit dem Pluspol der Anodenspanraungsquelle und über
die Widerstände 7, 8 kreuzweise, mit den Steuergittern 9, 10 der anderen Röhre verbunden. Die
Steuergkter sind außerdem über die Widerstände 11, 12 an Erde angeschlossen. Da die Widerstände
6, 8, 11 bzw. 5, 7, 12 zwei die Anodenspannung
überbrückende Spannungsteiler bilden und die Steuergitter über sie positive Vorspannungen gegen
Erde halten, liegen in den Kathodenstromkreisen weitere Widerstände 13, 14, an denen ein Spannungsabfall
entsteht, 'der die Spannungen an den Widerständen 11 bzw. 12 ganz oder größtenteils
aufhebt oder sogar überwiegt. Der Spannungsabfall an den Kathodenwiderständen 13,, 14 könnte auch
durch Gegenbatterien ersetzt 'werden. Die Bremsgitter 15, 16 mögen in üblicher Weise an die zugehörigen
Kathoden angeschlossen sein, während ■die Schirmgitter 17, 18 unmittelbar miteinander
verbunden sind. Zwischen den mit A bezeichneten Klemmen werden die von einem Impulsgerät 19
erzeugten Freigabeimpulse zugeführt, während die zu verstärkenden Signafspannungen über die mit B
bezeichneten Klemmen an die Steuergitter gelangen.
Solange kein Freigabeimpuls auftritt, haben die Schirmgitter 17, 18 Erdpotential. Die beiden
Röhren 1,2 sind daher gesperrt und unwirksam. Die
Freigabeiittipulse haben eine solche Polarität und Intensität, daß sie die Schirmgitter gegen die
Kathode positiv machen und die Röhren infolgedessen arbeitsfähig werden. Infolge ihres völlig
symmetrischen Aufbaues bleibt die Schaltung trotzdem im elektrischen Gleichgewicht, solange an den
Klemmen B kein Signalimpuls ankommt. Dieses Verhalten ist wesentlich der Tatsache zu verdanken,
daß die Klemmen A und B voneinander entkoppelt sind, indem sie an verschiedene Gitter angeschlossen
sind. Dieser labile Gleichgewichtszustand der Schaltung bliebe beliebig lange bestehen, wenn es kein
Wärmerau'schen gäbe. Infolge des Wärmerauschens bahnt sich jedoch ganz langsam ein Kippvorgang
an, bei welchem die beiden Röhren je einen der 'beiden möglichen stabilen Grenzzustände erreichen,
nämlich die eine Röhre vollen Strom, während die andere gedrosselt oder völlig gesperrt ist. Damit
dieser spontane Kippvorgang sich nicht voll ausbilden kann, müssen die beiden Röhren rechtzeitig
vorher gesperrt werden. Dies geschieht durch Beendigung des Freigabeimpulses. Zweckmäßig wkd
die Arbeitsbereitschaft und der labile Zustand der Schaltung abgebrochen, bevor der von dem
spontanen Kippvorgang herrührende Strom sich über den Rauschstrompegel erhebt. Trifft jedoch
während des durch den Freigabeimpuls eingeleiteten labilen Zustandes an den Klemmen B ein
Signalimpuls ein, so wird das Gleichgewicht der Schaltung gestört, und es setzt ein exponentiell
ansteigender Aufsehaukelvorgang ein, dessen Schnelligkeit von der Zeitkonstante der Schaltung
abhängt. Wenn der Signalimpuls etwa eine solche Polung hat, daß das Potential des Steuergitters 10 in
negativer Richtung verschoben wird, so kippt die Schaltung in der Richtung, daß die Röhre ι den
größten Anodenstrom führt, während der Anodenstrom der Röihre 2 entweder völlig gesperrt oder
stark gedrosselt wird. Dieser Zustand ist 'dann wieder stabil und dauert 'bis zum Verschwinden des
Freigabeimpulses, das die Wiederkehr des Anfangszustandes, in welchem die Röhren unwirksam sind»
zur Folge hat. Die Intensität, zu welcher sich der
Anodenistrom der durch den Signalinipuls das Über-
- gewicht erhaltenden Röhre aufschaukelt, hängt einerseits von der Höhe des Signalimpulses und
andererseits von der Zeit zwischen dem Eintreffen des Signalimpulses und dem Verschwinden des
Freigabeimpulses ab.
Die in 'der Schaltung sich abspielenden Vorgänge sind in Abb. 2 schematisch dargestellt. In der
obersten Reihe ist über der Zeit t der Verlauf der an den Schirmgittern 17,18 wirksamen.Spannung Us
dargestellt. Durch die mit der Periode T wiederkehrenden Freigabeimpulse Pf wird das Schirmgitterpotential
um den Betrag U0 positiv gegen die Kathode, während es in den Pausen zwischen aufeinanderfolgenden
Freigabeimpulsen gleich dem Erd- bzw. Kathodenpotential ist. In der zweiten Reihe ist der zeitliche Verlauf der zu verstärkenden
Signalimpulse Ps aufgetragen. Diese sind kurz gegenüber ihrer Periodendauer und treten beim
Fehden einer Modulation in regelmäßigen Zeitabständen T auf. In Abhängigkeit von der Modulationsaniplitude
werden sie gegen diesen Zeitpunkt um Zeitaibstänide m verschoben. Das Impulsgerät 19
muß so arbeiten, daß die, von ihm gelieferten Freigabeimpulse
Pf synchron mit der Grundperiode der Signalimpulse auftreten. Es ist 'beispielsweise mit
den für die Fernsehempfangstechnik entwickelten Einrichtungen möglich, diesen Gleichlauf durch die
Signalitnpulse iselbst zu erzwingen. In der dritten
Zeile ist der Verlauf ides Anodenstromes, der durch den Signalimpuls das Übergewicht erhaltenden
Röhre, im Bei spiels fall !der Röhre 1, angedeutet. So
lange die 'beiden Röhren infolge des Fehlens eines
Freigabeimpulses gesperrt sind, fließt überhaupt kein Anodenstrom. Sobald die Schirmgitter durch
dieFreigabeimpulise ein positives Potential erhalten,
werden die Röhren leitend, und es stellt sich in beiden Röhren ein gleich großer Ruhestrom Ia0 ein,
dessen Größe durch die Gitter- und Anodenepannungen bestimmt ist. Die Schaltung ist jetzt
labil, aber noch völlig im elektrischen Gleichgewicht. Durch das Wärmerauschen bekommt
jedoch eine der beiden Röhren das Übergewicht und schaukelt sich längs der Exponentialkurve α zu
größeren Stromwerten auf. Wie bereits erwähnt, stimmt man diesen Anstieg des Anodenstromes und
die Länge D der Freigabeimpulse derart aufeinander ab, daß der durch die Unsymmetrie entstandene
Stromzuwachs am Ende des Freigabeimpulses noch nicht über den zulässigen Rauschpegel IaT steigt.
Sowie auf das Steuergitter 9 ein positiver Signalimpuls Ps einwirkt, steigt der Strom längs der
Kurve b mit gleicher Zeitkonstante, aber von einem höheren Niveau als die Kurve α ausgehend zu
großen Werten an und erreicht am Ende des Freigabeimpulses je nach der Ankunftszeit des. Signalimpulses,
d. h. je nach der Größe der die Modulation kennzeichnenden Verschiebung m verschieden große
Werte In, I02, Iar Eine diesem Strom proportionale
Spannung kann an den mit C bezeichneten Klemmen von dem Wilderstand 5 abgegriffen werden. Die
Röhre Z bleibt während der ganzen Zeit gesperrt. Wie man sieht, ist gleichzeitig mit der Verstärkung
auch eine Umwandlung der verschiebungsmodulierten Signalitnpulse in amplitudemmodulierte
Stromschwankungen derselben Periodizität erfolgt. Dasselbe Ergebnis läßt sich mit längenmodulierten
Impulsen erreichen, deren Vorderfronten entsprechend der Modulation Samplitude gegen die in
festen Zeitabständen auftretenden Hinterfronten verschoben sind. Da der Aufschauikelvorgang allein
durch die Vorderfront ausgelöst wird, ist die am Ende der Freigabeimpulse erreichte Stromstärke
nur durch die Länge des Signal impulses bedingt; in diesem Fall liegt eine Umwandlung von längenmodulierten
Impulsen in aniplitudenmodulierte Impulse vor. -
Es ist aber auch möglich, mit der dargestellten Anordnung nur eine Verstärkung der Signalimpulse
ohne Änderung der Modulationsart zu erzielen. Es seii beispielsweise angenommen, daß die Signal- go
impulse amplitudenmoduliert sind, also in gleich großen Abständen T auftreten^ gleiche Länge haben"
und eine von der Moduilationsamplitude abhängige Höhe aufweisen. In diesem Fall ist die Anstiegssteilheit des durch den Signalimpuls ausgelösten
Anodenstromes abhängig von der Höhe des Signalimpulses·, so daß am Ende des Freigabeimpulses
verschieden hohe Anodenstromwerte erreicht werden. Es ist auch möglich, längenmodulierte
Impulse ohne Änderung des Modulationseharakters zu verstärken. In 'diesem Fall ist ein rasches Hochlaufen
des Anodenstromes zu seinem Höchstwert lamax notwendig, der schon vor Beendigung
des Freigabeimpulses erreicht werden muß. Wenn wiederum die Vorderfront der Signalimpulse durch
die Modulation verschoben worden ist, kommt die gleiche Verschiebung auch in dem Anodenstromimpulis
zum Ausdruck.
Die beschriebene Anordnung läßt sich nicht nur zur Verstärkung von veränderlichen Spannungen
mit beliebigem zeitlichem Verlauf verwenden. Dazu ist es lediglich erforderlich, daß die Frequenz der
Freigabeimpulse erheblich größer, also beispielsweise zehnmal so groß ist, wie die höchste Änderungsfrequenz
der zu verstärkenden Spannung. In diesem Fall werden aus der Wechselspannungskurve
Augenblidkswerte herausgegriffen und verstärkt. Der verstärkte Strom ergibt nach Aussiebung
der Frequenz der Freigabeimpulse einen Mittelwert mit 'demselben zeitlichen Verlauf wie die
zu verstärkende Spannung.
Man 'kann die Wirkungsweise der in Abb. 1 dargestellten
Schaltung verbessern, indem man die Röhren mit mehr Gittern verwendet. Dies soll an
Hand des in Abb. 3 dargestellten- Ausführungsbeispielas erläutert werden. Die Röhren 1' und 2'
enthalten je fünf Gitter, von denen die Gitter 23 und
27 bzw. 24 und 28 Schirmgitter mit konstantem positivem Potential untereinander unmittelbar verbunden
sein können. Die in der Schaltung wirksamen, veränderlidhen Spannungen werden jede für
S'ic'h einem Paar von gleichwertigen Gittern zugeführt,
so daß eine weitgehende Entkopplung ihrer Stromkreise sichergestellt ist. Die Freigabeimpulse
werden an den Klemmen A den der Kathode zunäehst'liegenden
Gittern 21, 22 zugeführt. Die Amplitude der Freigabeimpulse wird zweckmäßig
so groß gewählt, daß Gitterstrom fließt. Dieser erzeugt an. dem Widerstand 31 einen Spannungsabfall,
welcher das Potential der Gitter 21 und 22 während der Dauer der Freigabeimpulse praktisch !konstant
hält und infolgedessen imstande ist, Schwankungen der Höhe der Freigabeimpulse auszugleichen. Die
über die Klemmen B mit den zu verstärkenden Impulsen gesteuerten Eingangsgitter 25, 26 sind, durch
die zu ihren beiden Seiten angeordneten Schirmgitter sowohl gegen die Freigaibeimpulse als auch
gegen den in den Anodenkreisen vor sich gehenden Kippvorgang vollkommen entkoppelt.
Eine Voraussetzung für die zusammenstellende Arbeitsweise der beschriebenen Schaltungen ist die
peinlich genaue Einhaltung der Symmetriebedingung, deren Vernachlässigung zu einer Verringerung
der erzielbaren Verstärkung führt. Die zu einem gewissen Zeitpunkt vorhandene Symmetrie der
Schaltung kann z. B. durch ungleichmäßiges Altern der beiden Röhren verlorengehen. Ist dies aber der
Fall, so sind die durch den an den Klemmen AA wirksamen Freigabeimpuls ausgelösten Ströme in
den beiden Röhren ungleich, und daher entstehen auch an den Widerständen 5, 6 verschieden große
Spannungsabfälle. Die Gitterspannungen der beiden Röhren 1, 2 sind dann verschieden groß, so daß die
Schaltung sich nach dem Einsetzen des Freigabeimpulses nicht im Gleichgewicht befindet und der
Kippvorgang sofort einsetzt, auch wenn an den Klemmen BB keine Signal spannung " wirksam ist.
Zur Bekämpfung einer solchen Symmetriestörung werden gemäß der weiteren Erfindung Vorkehrungen
getroffen, welche einer solchen Gleichgewichtsstörung langsam entgegenwirken und den Gleichgewichtszustand
wieder herbeizuführen trachten; unter langsam wird in diesem Zusammenhang verstanden,
daß die Stabilisierung innerhalb eines gegen die Impulsperiodendauer großen Zeitraumes
von beispielsweise 1 Sekunde vor sich geht, so daß raschere Vorgänge wie etwa die Modulation der
den Klemmen BB zugeführten Signalimpulse oder veränderlichen Spannungen und die von ihnen eingeleiteten
Kippvorgänge nicht ausgeglichen werden.
Eine in diesem Sinne stabilisierende Winkung haben bereits die Widerstände 13 und 14 in den Kathodenstroirikreisen
der beiden Röhren. Die Forderung, daß die durch diese Widerstände bewirkte Gleichgewichtisverlagerung
in entgegengesetzter Richtung vor sich geht wie die unerwünschte Gleichgewichtsstörung,
ist hierbei erfüllt. Es sei angenommen, daß ein durch eine unbeabsichtigte Unsymmetrie eingeleitete
Kipperscheinung den Strom, der Röhre 2' zu vergrößern sucht. Infolge des gleichzeitig anwachsenden
Spannungsabfalles am Widerstand 14 wird die Vorspannung des Steuergitters 10 in negativer
Richtung geändert, der Anodenstrom nimmt ab, das Anodenpotential zu und dieses bewirkt eine
Erhöhung des Potentials am Steuergititer 9 der anderen Röhre i'. Damit dieser Kompensations-Vorgang
hinreichend langsam vor sich geht, genügt es, die Kondensatoren 32, 33 sehr groß zu machen.
Der Kompensationsvorgang darf aber nicht dadurch unterbrochen werden, 'daß die Röhren 1', 2' am Ende
des Freigabeimpulses unwirksam werden, sondern es muß dafür gesorgt werden, daß die beispielsweise
am Widerstand 14 entstandenen Kompensationsspannung von wirksamer Größe aufbaut. Zu diesem
Zweck wird den Widerständen 13, 14 je ein Kondensator
32, 33 (Abb. 3) parallel geschaltet, was zur Folge hat, daß zum Aufbau eines Spannungsabfalls
an den Widerständen 13, 14 eine längere Zeit notwendig
ist. Die kompensierende Wirkung kommt erst nach Ablauf der Zeitkonstante der aus den
Widerständen 13, 14 und den Kondensatoren 32, 33 gebildeten Schaltungsteile voll zur Geltung. Die
beiden Kondensatoren 32,33 können auch durch einen einzigen, die Kathoden der beiden Röhren 1, 2
miteinander verbindenden Kondensator ersetzt werden. Statt der genannten Kondensatoren kann
auch eine Reihenschaltung eines Widerstandes mit einer Induktivität zu den Widerständen 13, 14 im
Nebenschluß gelegt oder zur Verbindung der beiden Kathoden verwendet werden. Diese Reihenschaltung
wird erst nach vielen impulsförmigen Stromstößen gut leitend, weil die Selbstinduktion den Aufbau
eines. Stromes behindert. Die beschriebenen Maßnahmen eignen sich zur Bekämpfung von Symmetriestörungen,
auch wenn diese nicht vom Altern der Röhren sondern von ungleichmäßigen Änderungen
von Spannungsquellen., Widerständen u. dgl. herrühren.
Eine weitere Gleichgewichtsstörung kann daraus erwachsen, daß die Kennlinien der beiden Röhren
einander zwar im großen ganzen gleichen, aber doch Unterschiede hinsichtlich ihrer Feinstruktur aufweisen.
In Abb. 2 sind rechteckige Freigabeimpulse Pf über der Zeit t aufgetragen. Wegen des
plötzlichen Anstieges der Impulse kommt es lediglich darauf an, daß die Betriebsgrößen der beiden
Röhren für den Scheitelwert U0 der Freigabeimpulse
gleich groß sind. In diesem Fall stören Unterschiede in der Feinstruktur der Kennlinie oder in der Form
der vor dem Erreichen des Scheitel wertes durchlaufenen KennlinienaJbschnittes nicht. In Wirklichkeit
haben die Freigabeimpulse stets den in Abb. 4 angedeuteten Verlauf, d. h. sie steigen nicht plötzlich,
sondern allmählich zu ihrem Höchstwert an. Wenn die Schaltung etwa vom Überschreiten des
Wertes U„ ab labil wird, kann ein unerwünschter Kippvorgang auch beim Fehlen einer Signalspannung
an den Klemmen BB eingeleitet werden, falls die zwischen den Werten Ug und U0 durchlaufenden
Kennlinienabschnitte nicht völlig gleich gestaltet sind. Um einen solchen spontanen Kipp-Vorgang
zu vermeiden, muß der Aufbau der Schal-
rung so gewählt werden, daß die von ihr benötigte Anschwingzeit um aus dem einen stabilen Zustand
durch Kippen in den anderen stabilen. Zustand überzugehen, größer ist, als die Ansiiegdauer fG der
Freigabeimpulse. Dies läßt sich auf einfache Weise dadurch erreichen, daß die beiden kreuzweise mit
den Anoden verbundenen Gitter durch einen Kondensator 34 (Abb. ι und 3) miteinander verbunden
werden, dessen Kapazität entsprechend der gewünschten Zeit'konsitante zu wählen ist. Ein anderer
Weg zur Erzielung einer hinreichend großen Zeitkonstante des Kippvorganges besteht in der Einschaltung
von Laufzeitgliedern in Leitungen, welche den Kippvorgang einleitende Spannunigen führen,
also z. B. zwischen den Widerständen 7 bzw. 8 und den Steuergittern 9 bzw. 10 in Abb. 1 oder 29 bzw.
in Abb. 3.
Claims (11)
1. Schaltung zur Verstärkung von veränderlichen
Spannungen, insbesondere von periodisch oder quasiperiodisch auftretenden impulsförmigen
Spannungen, und gegebenenfalls zur Änderung der Modulationsart impulsförmiger Spannungen
unter Verwendung eines über eine Phasenumkehrröhre rückgekoppelten Verstärlcersj,
dadurch gekennzeichnet, daß die Schaltung streng symmetrisch aufgebaut ist und durch
Freigabeimpulse, welche von wesentlich höherer Frequenz als die zu verstärkenden Signalimpulse und gegen die Signalspannung entkoppelt
sind, periodisch unwirksam und nur so lange Zeit wirksam gemacht wird, daß während
dieser Zeit ein Kippen infolge des Wärmerauschens allein noch nicht eintritt.
2. Schaltung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die Verwendung von Röhren mit mindestens
zwei Gittern und symmetrische Zuführung der Signalspannungen zu je einem 'der Gitter
und gleichphasige Zuführung 'der Freigabeimpulse zu den beiden anderen Gittern,
3. Schaltung nach Anspruch 2, 'dadurch gekennzeichnet,
daß die Signalspanniungen dem
mit der Anode der anderen Röhre vorzugsweise galvanisch verbundenen Gitter aufgedrückt
werden.
4. Schaltung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die von der Signalspannung und die von den Freigabeimpulsen gesteuerten
Gitter durch je ein auf konstantem Potential gehaltenes Gitter getrennt sind.
5. Schaltung nach Anspruch 1 unter Verwendung von zwei Röhren mit wenigstens je vier
Gittern, dadurch gekennzeichnet, daß die Freigabeimpulise
im Gleichtakt 'den der Kathode benachbarten Gittern (21, 22) und die Signialspannungen
den von diesen durch Schirmgitter (23, 24) getrennten weiteren Steuergittern (25,
26) im Gegentakt zugeführt werden und die der Anode benachbarten Steuergitter (29, 30) kreuzweise
mit den Anoden verbunden sind.
6. Schaltung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die von den Freigabeimpulsen !gesteuerten Gitter bis in den Gitterstrombereich
angesteuert werden.
7. Schaltung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß im Kathodenstromkreis jeder Röhre Widerstände (13, 14) liegen, deren von
der Kathode abgewandtes, vorzugsweise geerdetes Ende an das Steuergitter derselben
Röhre, welches mit der Anode der anderen Röhre verbunden ist, geführt ist.
8. Schaltung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Widerstände durch
je einen Kondensator (32, 33) oder eine Reihenschaltung aus einem Widerstand und einer Induktivität
überbrückt oder daß die beiden Kathoden durch ein solches Glied miteinander verbunden sind und die Zeitkonstante dieses
Teiles der Schaltung groß gegen die Schwan-'kungsperiode oder Impulsperiode .der Signalspannung
ist.
9. Schaltung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Anschwingdauer des Kippvorganges groß gegenüber der Anstiegdauer (t0) der Freigabeimpulse ist.
10. Schaltung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß in den kreuzweisen Verbindungen der Gitter und Anoden Laufzeitglieder go eingeschaltet sind.
11. Schaltung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die kreuzweise mit 'den
Anoden verbundenen Gitter miteinander durch einen Kondensator (34) verbunden sind.
Angezogene Druckschriften:
österreichische Patentschrift Nr. 155 248.
österreichische Patentschrift Nr. 155 248.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
5551 12.54
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DET2440D DE859034C (de) | 1942-05-13 | 1942-05-13 | Schaltung zur Verstaerkung von veraenderlichen Spannungen oder von modulierten Impulsen |
FR894523D FR894523A (fr) | 1942-05-13 | 1943-05-06 | Perfectionnements aux modes de montage d'amplification de tensions variables ou d'impulsions modulées |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DET2440D DE859034C (de) | 1942-05-13 | 1942-05-13 | Schaltung zur Verstaerkung von veraenderlichen Spannungen oder von modulierten Impulsen |
Publications (1)
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---|---|
DE859034C true DE859034C (de) | 1952-12-11 |
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ID=7543866
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DET2440D Expired DE859034C (de) | 1942-05-13 | 1942-05-13 | Schaltung zur Verstaerkung von veraenderlichen Spannungen oder von modulierten Impulsen |
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---|---|
DE (1) | DE859034C (de) |
FR (1) | FR894523A (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1030393B (de) * | 1954-01-06 | 1958-05-22 | Rochar Electronique | Niederfrequenzverstaerker mit Gegentakt-Endstufe und Impulssteuerung |
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DE1290583B (de) * | 1966-08-26 | 1969-03-13 | Siemens Ag | Astabiler Multivibrator |
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-
1942
- 1942-05-13 DE DET2440D patent/DE859034C/de not_active Expired
-
1943
- 1943-05-06 FR FR894523D patent/FR894523A/fr not_active Expired
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AT155248B (de) * | 1937-05-12 | 1938-12-10 | Wolfgang Dr Holzer | Verfahren und Schaltung zur Registrierung von zwei oder mehreren Vorgängen mit Hilfe einer einzigen Kathodenstrahlröhre. |
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Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
FR894523A (fr) | 1944-12-27 |
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