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Grubenstempel mit spreizen- oder gabelförmigem Oberteil Die Erfindung
bezieht sich auf einen Grubenstempel zur Stützung der Stempelkappen mit einem spreizen-
oder gabelförmigen Oberteil nach Patent 828 089, wobei der Stempel mit einem
Schloß versehen ist, mit :dem die Spreizen leicht lösbar verbunden sind. Bei diesem
Stempel ist die Nachgiebigkeit, die der Stempel in Richtung des Gebirgsdruckes haben
muß, in das Stempelschloß verlegt, wie es bei den bekannten Grub,-nstempeln der
Fall ist. Die Erhöhung der Tragfähigkeit solcher Stempel stößt jedoch auf die Schwierigkeit,
die Horizontalkräfte aufzubringen; die von dem Stempelschloß aufgebracht werden
müssen, um Ober- und Unterstempel aneinanderzupressen. Aus diesem Grund wird gemäß
der vorliegenden Erfindung der Grubenstempel mit wenigstens einem gabelförmigen
gelenkigen Teil versehen, dessen Gabelteile gelenkig so miteinander verbunden sind,
daß :der von ihnen gebildete Winkel sich verändert, wenn der Stempel nachgibt, und
durch ein zwischen ihnen angeordnetes zweiteiliges Verbindungsglied zusammengehalten
werden, dessen Teile :durch ein Stempelschloß verbunden sind.
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Es ist ein Spreizstempel bekannt, dessen beide gegeneinander spreizbaren
Schenkel zum Hangenden hin auseinanderstreben und durch eine Gelenkanordnung miteinander
verbunden sind, an deren Mitte etwa senkrecht dazu eine am unteren Teil der
Schenkel
gleichfalls gelenkig befestigte Spannvorrichtung der Spreizstempel angreift. Im
Gegensatz zum Grubenstempel gemäß der Erfindung wird hierdurch eine starre unnachgiebige
Verbindung zwischen den Schenkeln geschaffen.
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fdg. i besteht der Stempel aus den
Teilen 1, 2, 3 und q., die an ihren Enden gelenkig miteinander verbunden sind. Die
Verbindung der Teile i und 2 ist als Stempelkopf 5 und die Verbindung der Teile
3 und q. als Stempelfuß 6 ausgebildet. Zwischen den gelenkigen Gabelteilen i und
2- bzw. 3 und q. ist das Verbindungsglied 7, 8 angeordnet. Die Teile 7 und 8 sind
wie Innen- und Außenstempel eines normalen Stempels ineinandergesteckt und durch
ein Stempelschloß 9 miteinander verbunden.
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Wird der Stempel belastet, so wird das Verbindungsglied 7, 8 auf Zug
beansprucht. Dabei ist die in ihm auftretende Zugkraft um so kleiner, je kleiner
der Winkel ist, den die Stempelteile i und 2 miteinander einschließen. Auf diese
Weise ist es möglich, die vom Stempelschloß 9 aufzunehmenden Kräfte wesentlich herabzusetzen.
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Um den Stempel den verschiedenen erforderlichen Längen anzupassen,
sind die Stempelteile 3 und ¢ zweiteilig ausgebildet. Ihre zweckmäßig ineinandergesteckten
Teile können auf verschiedene Längen ausgezogen und in dieser Lage gegeneinander
verriegelt werden, z. B. .durch einen Keil io. Dieser Keil io kann als Setzkeil
ausgebildet werden. In diesem Fall kann das Verhsndungsglied 7, 8 auf eine bestimmte
Länge, d. h. der Winkel zwischen dken Stempelgliedern i und 2 auf eine bestimmte
Größe vor dem Setzen, eingestellt werden. Das Rauben des Stempels geschieht dann
durch Lösen des Stempelschlosses 9.
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Eine besonders vorteilhafte Ausführung eines Stempels dieser Bauart
zeigt Fig.2. Bei diesem Stempel ist das Stempelende als Gabel ausgebildet. Die Gabelteile
i i und 12 besitzen an ihren Enden Gleitschuhe 13 bzw. 14, mit denen der Stempel
sich gegen eine Gleitschiene 15 abstützt. Das Verbindungsglied 7, 8 mit seinem Stempelschloß,
9 ist zwischen den Gabelteilen i i und 12 angeordnet, und zwar so, daß Biegungsmomente
in den Teilen i i und 12 nach Möglichkeit vermieden werden. Bei dieser Stempelausführung
ist die von dem Verbindungsglied 7, 8 aufzunehmende Zugkraft nicht nur um so kleiner,
je kleiner der Winkel ist, den die Teile 1 i und 12 miteinander einschließen, sondern
auch um so kleiner, je größer die Reibung zwischen den Gleitschuhen 13, 1q. und
der Gleitschiene 15 ist. Diese Teile werden daher zweckmäßig aus einem Werkstoff
hoher Reibung hergestellt oder mit einem solchen Werkstoff belegt. Der die Gabelenden
11, 12 tragende Stempel 16 ist zweiteilig ausgebildet. Seine beiden ineinander gesteckten
Teile können vermittels des Keiles io auf verschiedene hängen eingestellt werden.
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Bei dem in Fig. 3 dargestellten Ausführungsbeispiel des Stempels nach
der Erfindung besteht der Stempel lediglich aus den Teilen i i und 12, die sich
mit ihrem Verbindungsgelenk unmittelbar auf dem Liegenden abstützen. Diese Ausführungsform
hat gegenüber derjenigen der Fig. 2 den Vorteil, daß bei gleichem Abstand der Gleitschuhe
13, 1q. der von den Gabelteilen i i und 12 eingeschlossene Winkel und damit die
von dem Verbindungsglied 7, 8 aufzunehmende Zugkraft kleiner ist oder bei gleichem
Winkel und gleicher Zugkraft im Verbindungsglied ein, größerer Abstand der Gleitschuhe
13, 14 erzielt wird. Letzteres kann von Vorteil sein, wenn die Gleitschiene 15 senkrecht
zu den Kappen gelegt wird und der Normalabstand der Gleitschuhe 13, 1.4 auf den
Abstand der Kappen 17 eingestellt werden soll, um die Biegungsmomente in der Gleitschiene
15 niedrig zu halten. Die Ausführung nach Fig.3 erfordert aber zur Einstellung auf
verschiedene Stempellängen, daß beide Gabelteile i i und 12 ausziehbar und auf verschiedene
Längen einstellbar ausgebildet werden. Damit ist aber andererseits wieder der Vorteil
verbunden, daß die Teile i i und 12 verschieden lang gemacht werden können, wenn
die Gleitschienen 15 im Einfallen angebracht und zur gleichmäßigen Verteilung der
Traglast auf beide Gabelteile i i und 12 unterschiedliche Längen dieser Teile erforderlich
sind.
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Zweckmäßig werden die Gleitschienen 15 mit Anschlägen 18 versehen,
namentlich dann, wenn die Gleitschienen keine durchlaufenden Kappen sind, sondern
nur eine dem zugelassenen Höchstmaß der Entfernung der Gleitschuhe 13, 1.4 entsprechende
Länge haben. In diesem Falle sind sie erforderlich, um ein Abrutschen der Gleitschuhe
von der Gleitschiene zu verhüten. Sobald dann der eine Gleitschuh an seinem Anschlag
zur Anlage kommt, wird bei weiterem :Nachgeben des Steinpels der andere Gleitschuh
zum Ausweichen gezwungen.
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Der Abstand der Anschläge i8 von den Gleitschuhen 13, 1q. kann als
Kontrollmaß benutzt werden für die rechtzeitige Anzeige, wann der Stempel nachgesetzt
werden muß. Wenn sich die Gleitschuhe auf den vorgeschriebenen größten Abstand.
voneinander entfernt haben und: das Verbindungsglied 7, 8 sich auf die vorgeschriebene
Höchstlänge ausgezogen hat, wird der Stempel geraubt, das Verbindungsglied 7, 8
wieder auf seine vorgeschriebene Mindestlänge durch das Stempelschloß 9 eingestellt
und die Länge der Gabelteile i i und 12 dem neuen Abstand zwischen Hangendem und
Liegendem wieder angepaßt.
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Die auf Druck beanspruchten Teile des- Stempels nach der Erfindung
können aus Rohrprofilen hergestellt werden und sind daher einfach und billig in
der Herstellung. Die Gelenkverbindungen der Stempelteile müssen natürlich senkrecht
zur Gabelebene biegungsreif und knickfest sein.
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Das Setzen des Stempels kann dadurch erleichtert werden, daß -die
Gleitschiene mit einer Vorrichtung zur Aufhängung an den Kappen versehen wird und
daß die Gleitschuhe des Stempels an der Gleitschiene so geführt sind, daß sie von
dieser getragen werden. Dadurch können die Stempelteile zusammengesetzt oder einzeln
an den Kappen
aufgehängt werden und danach der Stempel auf die erforderliche
Länge ausgezogen und mit den Keilen io verkeilt werden.
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Die Keile io können als Abscherbolzen ausgebildet werden, die bei
Überschreitung der zulässigen Belastung des. Stempels abgeschert werden und dadurch
als Bruchsicherung dienen.