DE857619C - Rohrfoermig ausgebildeter Vorratsbehaelter fuer Schreibgeraete, insbesondere fuer Kugelschreiber - Google Patents
Rohrfoermig ausgebildeter Vorratsbehaelter fuer Schreibgeraete, insbesondere fuer KugelschreiberInfo
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Description
COWGBl. S. 175)
AUSGEGEBEN AM 1. DEZEMBER 1952
ρ 48946 x//ob η
Die Erfindung betrifft einen rohrförmig ausgebildeten Vorratsbehälter für Schreibgeräte, insbesondere
für Kugelschreiber. Hei letzteren enthält die Schreibspitze eine Schreibkugel, die drehbar in
einer Hülse oder einem Gehäuse gelagert ist und die teilweise aus diesem hervortritt. Die Kugel wird
mit Tinte aus einem Vorratsbehälter durch wenigstens eine Zuführungsleitung oder durch
wenigstens einen Kanal versehen, welch letzterer mit dem hinteren Teil der Hülse oder des Gehäuses
derart kommuniziert, daß, wenn die Kugel in Berührung mit einer Fläche, z. B. mit einem Papierblatt,
über dieselbe hinbewegt und dabei in Rotation versetzt wird, ein dünner Tintenfilm von der Kugel
durch den schmalen Schütz zwischen ihr und ihrem Gehäuse getragen und als Schreibspur auf der
erwähnten Oberfläche abgesetzt wird. Schreibgeräte dieser Art sind z. B. mit einem mit der Außenluft
in Verbindung stehenden Vorratsbehälter ausgestattet, der die Form eines kleinen Rohres besitzt.
Aus praktischen Rücksichten ist bei solchen Schreibgeräten eine obere Grenze der Kapazität eines
solchen Vorratsbehälters gegeben. Demgegenüber ist es erstrebenswert, ein solches Schreibgerät zu
schaffen, das einen Vorratsbehälter von größerer Kapazität besitzt, als sie üblicherweise bei einem
Rohr mit kleiner Bohrung vorhanden ist. Eine Aufgabe, die mit dieser Schaffung eines Vorrats-
behälters von großer Kapazität verknüpft ist, besteht darin, den Eintritt von Luft zu verhindern
und andererseits ein Auslecken von Tinte zu vermeiden, wie auch das Eintreten eines Luftver-Schlusses,
der den Tintenfluß unterbrechen könnte, wenn die Tinte beim Schreibvorgang allmählich
verbraucht wird. Bekannt ist, diesen Schwierigkeiten dadurch zu begegnen, daß man einen Tinten-1
>ehälter benutzt, der als Zylinder mit offenen Enden ίο gestaltet ist, wobei man auf der Tinte einen kolbenartigen
Schwimmer anbringt, der solchermaßen in den Zylinder eingepaßt ist, daß er einerseits den
Eintritt von Luft und das Auslecken von Tinte verhindert, während er sich andererseits entsprechend
dem Verbrauch der Tinte in dem Zylinder abwärts bewegen läßt. Die handelsübliche Herstellung
solcher Behälter im Wege der Massenfertigung bereitet indessen Schwierigkeiten. Im
besonderen ist es schwierig, Gewähr dafür zu geben, daß der Schwimmer den richtigen Auftrieb hat und
daß der Schlitz zwischen seiner Umfangsfläche und der Innenfläche des Behälters die richtigen Abmessungen
erhält. Wenn das Schreibgerät sich in Schreibhaltung befindet, wobei also der Schwimmer
sich in seiner obersten Stellung befindet, so taucht der Schwimmer gemäß seinem Auftrieb in größerem
oder geringerem Maße in die Tinte ein. Es ist ferner zu bemerken, daß in dem schmalen Umfangsschlitz
zwischen der äußeren Umfangsfläche des Schwimniers und der Innenfläche der umgebenden Wandung
des Vorratsbehälters starke Kapillarkräfte auftreten. Diese Kapillarkräfte veranlassen die Tinte,
innerhalb des Schlitzes zu einer Höhe zu steigen, die größer ist als diejenige, zu welcher sie lediglich
infolge der Verdrängung der Tinte durch den Schwimmer steigen würde. Der Tintenspiegel im
Schlitz bildet einen Meniskus. Die Stelle dieses Meniskus wird also durch verschiedene Faktoren
beeinflußt, zu denen auch der Auftrieb des Schwimmers und die Weite des Schlitzes gehören. Je enger
der Schlitz ist, desto größer sind die Kapillarkräfte und desto höher ist der Meniskus gelegen. In der
Praxis können solche Bedingungen vorliegen, daß der Meniskus, anstatt sich innerhalb des Schlitzes
unter dem Schwimmer oder an seinem oberen Teil auszubilden, sich über die obere Endfläche des
Schwimmers hinaus zu einem höheren Stand an den Behälterwänden erstreckt. Wenn dies eintritt,
so l>esteht die Gefahr, daß Tinte ausleckt, insbesondere wenn sich an den Behälterwänden ein
Tintenfilm befindet. Die Bildung eines solchen Tintenfilms tritt immer infolge der allmählichen
Entleerung des Behälters ein. Das Gerät befindet sich nur während eines Teils seiner Lebensdauer in
Schreibstellung, da es, wenn es sich nicht in Gebrauch befindet, gewöhnlich mit nach oben gerichteter
Kugel getragen wird. In dieser Haltung ist der Schwimmer infolge seines Auftriebes bestrebt,
in der Tinte hochzusteigen, was die Gefahr des Ausleckens am Schwimmer vorbei mit sich
bringt. Es ist daher zu bemerken, daß ein sehr hoher Genauigkeitsgrad in der Herstellung erforderlich
ist, da eine Abweichung von 1 °/o im Gewicht des Schwimmers unter Umständen genügt, um ein Auslecken
in der einen oder anderen Stellung des Gerates zu verursachen.
Eine andere Schwierigkeit ergibt sich in der waagerechten Lage des Schreibgerätes. In dieser
Stellung ist der hydrostatische Druck im Vorratsbehälter unterhalb des Schwimmers größer als oberhalb
desselben. Er ist infolgedessen bestrebt, den Meniskus am Boden zu λ-erzerren, insbesondere
wenn der Meniskus sich an dem von der Kugel entfernter liegenden Ende des Schwimmers befindet.
Leiter diesem und anderen Gesichtspunkten wird ein Behälter für ein Schreibgerät mit rohrförmigen!
Vorratsbehälter vorgesehen, dessen Innenraum glattwandig mit im übrigen zweckmäßigem
Querschnitt gestaltet ist, bei dem an dem von der Kugelspitze entfernt liegenden Ende der
Tintensäule ein Verschlußglied angeordnet ist, das gleitend verschieblich eingepaßt und befähigt ist,
wenn der Vorratsbehälter eine zusammenhängende Säule von Tinte enthält, sich entsprechend dem Aufbrauch
der Tinte in dem röhrenförmigen Behälter zu bewegen. Der Vorratsbehälter ist ferner erfindungsgemäß
mit einem Ausgleichsorgan ausgestattet, das sich in dem Tintenraum zwischen dem Verschlußglied des Behälters und dem Kugelspitzenende
desselben frei bewegen kann. Dasselbe besitzt eine Dichte, d. h. einen Auftrieb, der von
dem des Verschlußgliedes verschieden ist. Die Konstruktion und Anordnung der Teile ist dabei so
getroffen, daß, wenn der Behälter mit Tinte gefüllt ist, deren Dichte zwischen der Dichte des Verschlußgliedes
und der Dichte des Ausgleichsorgans liegt, wobei zwischen dem Verschlußglied und der Innenwandung
des Vorratsbehälters ein Meniskus gebildet wird. Das Verschlußglied wird dabei in allen
Lagen des Sahreibgerätes in seiner Stellung an dem von der Kugel entfernteren Ende der Tintensäule
gehalten.
Ein Schreibgerät der erläuterten Art kann also ein Verschlußorgan besitzen, das eine geringere
Dichte als die Tinte besitzt. Erfindungsgemäß ist der Vorratsbehälter ferner mit einem Ausgleichsorgan ausgestattet, das sich frei in der Tintensäule
bewegen kann und größere Dichte als die Tinte besitzt. Dabei ist die Anordnung so getroffen, daß,
wenn das Schreibgerät mit der Kugelspitze abwärts gehalten wird, das Verschlußglied getrennt von dem
Ausgleichsorgan in seiner Stellung an dem erwähnten Ende schwimmt. Wenn dagegen die Kugelspitze des Schreibgerätes aufwärts gerichtet ist,
schwimmt das Verschlußglied nicht oben auf der Säule, sondern wird durch das Ausgleichsorgan
in seiner Stellung am erwähnten Ende niedergehalten.
In abgeänderter Ausführungsform kann ein gemäß der Erfindung ausgebildetes Schreibgerät ein
Verschlußorgan enthalten, das eine größere Dichte als die Tinte besitzt. Dabei ist der Vorratsbehälter
mit einem Ausgleichsorgan ausgestattet, das sich frei in der Tintensäule bewegen kann und kleinere Dichte
als die Tinte besitzt. Zweckmäßig bildet man das Verschlußglied so aus, daß seine Massendichte
geringer ist als die des Ausgleichsorgans. Die Anordnung ist dabei so getroffen, daß, wenn die Kugelspitze des Gerätes abwärts gerichtet ist, das
Verschlußglied nicht in der Tintensäule heruntersinkt, sondern durch das Ausgleichsorgan in seiner
Stellung am erwähnten Ende öbengehalten wird. Ist dagegen die Kugelspitze des Gerätes aufwärts
gerichtet, so wird das Verschlußglied getrennt von dem Ausgleichsorgan in seiner Stellung am erwähnten
Ende niedergehalten.
Vorzugsweise kann der Vorratsbehälter glattwandig
in dem Sinn gestaltet sein, daß scharf ausgeprägte Ecken und damit die Erscheinung des
kapillaren Kriechens vermieden werden. So wäre
z. B. eine rechteckige Ausgestaltung des Querschnitts nicht zweckmäßig. Wenn der Querschnitt
gewellt gestaltet ist, werden die Kurven der Wellung zweckmäßig mit einem Radius von nicht weniger
als ι mm ausgeführt.
ao Die innere Querschnittsfläche des Behälters wird zweckmäßig weder zu groß noch zu klein gehalten.
Bei zu großem Querschnitt wird das Gerät zu unhandlich für den praktischen Gebrauch als Schreibinstrument.
Auch würde in diesem Fall bei horizontaler Lage des Vorratsbehälters der hydrostatische
Druck auf der Unterseite den unteren Teil des Tintenmeniskus zwischen dem Verschlußglied und
der Innenwandung des Behälters in gefährlicher Weise verzerren. Der Querschnitt wird andererseits
zu klein, wenn das Gerät in der Praxis sich ohne Benutzung eines Verschlußgliedes gebrauchen läßt,
ti. h. wenn die Tinte in dem Behälter auch ohne Verschlußglied zurückgehalten wird. Ein Querschnitt
von etwa 5 mm2 kann als untere Grenze angesehen werden. Vorzugsweise sollte der Querschnitt nicht
größer sein als etwa 35 bis 40 mm2, während 20 bis 25 mm2 ein durchschnittliches Maß darstellen.
Die Tintensäule erstreckt sich kontinuierlich von der Kugel bis zu dem Verschlußglied.
Zum Gebrauch in einem Schreibgerät der erläuterten Art eignet sich eine Tinte, die in erster Linie
eine gleichmäßige Spur ergibt und l>ei der kein
Verstopfen oder Verkleben der Kugel stattfindet, deren Viskosität ferner nicht so hoch ist, daß eine
angemessene Zuführung der Tinte verhindert wird, wenn das Gerät sich in Gebrauch befindet. Solche
Tinte muß zweckmäßig von ölartiger Beschaffenheit sein und einen Farbstoff enthalten, der die gewünschte
Färbung oder Schattierung ergibt, während ihre Viskosität vorzugsweise nicht geringer
als 15 Poise bei irgendeiner Temperatur ist, die das
Gerät bei normalem Gebrauch annehmen kann (das ist bei 370 C nicht kleiner als 15 Poise).
Das Verschlußglied oder das Ausgleichsorgan kann von geringerer oder größerer Auftriebsdichte
sein als die Tinte, je nachdem, ob das betreffende Glied oder Organ in der Tinte flottieren soll oder
nicht. Die Dichte derartiger Glieder wird erhalten, indem man das Gewicht des Gliedes (in Luft) durch
das Gesamtvolumen des Gliedes (einschließlich des Volumens der in ihm enthaltenen, nicht mit Tinte
gefüllten Hohlräume) dividiert. Die Dichte der Flüssigkeit ist gleich ihrem Gewicht pro Volumeinheit.
Hieraus folgt, daß, wenn Gestalt und Abmessungen zweckentsprechend gewählt werden, das
Verschlußglied eine Auftriebsdichte besitzen kann, die geringer ist als diejenige der Tinte, obwohl es
aus einem Material besteht, dessen spezifisches Gewicht größer als dasjenige der Tinte ist. Ein Beispiel
bietet der in Fig. 1 und 2 dargestellte umkleidete Zylinder.
Das Verschlußglied befindet sich an dem von der Kugelspitze entfernteren Ende der Tintensäule in
Stellung, wenn es sich im stabilen Gleichgewicht (in bezug auf die Schwerkraft sowie die vornandenen
hydrostatischen und kapillaren Kräfte) befindet, so daß es seine Funktion als Verschlußglied
in dem Schreibgerät, in das es eingepaßt ist, erfüllt. In einer solchen Stellung wird zwischen dem Verschlußglied
und der Innenfläche des Vorratsbehälters ein Meniskus gebildet. Das Verschlußglied
ist nicht notwendigerweise das einzige Mittel, das vorgesehen ist, um das Entweichen von Tinte zu
verhindern. Vielmehr schließt die Erfindung auch die Anwendung zusätzlicher Mittel für diesen
Zweck ein. Wenn z. B. der Spalt zwischen dem Verschlußglied und der Innenfläche des Vorratsl
>ehälters derart ausgebildet ist, daß die Tinte durch Kapillarwirkung zu dem von der ,Kugelspitze
entfernteren Ende des Verschlußgliedes steigen kann, so kann einem Auslecken der Tinte, verursacht
durch das kapillare Kriechen der Tinte über dieses Ende, dadurch begegnet werden, daß man das Verschlußglied
an diesem Ende mit einem ringförmigen Rand versieht, der eine scharfe innere Kante darbietet,
die ein Verbreiten des zwischen dem Verschlußglied und der Innenfläche des Behälters
befindlichen Tintenminiskus einwärts begrenzt. Hierzu kommt, daß der Behälter jenseits der
äußeren Grenze der Bewegung des Verschlußgliedes von der Kugelspitze fort mit einer oder
mehreren ringförmigen Aussparungen versehen sein kann, die eine oder mehrere scharfe Kanten zur
Begrenzung des kapillaren Kriechens der Tinte aufweisen.
Die Weite des Schlitzes zwischen dem Verschlußglied und der Innenwandung des Behälters sollte,
wenn man sie bei symmetrischer Lage des Verschlußgliedes innerhalb des Vorratsbehälters mißt,
zwischen 0,01 und 0,20 mm, vorzugsweise zwischen 0,05 und 0,08 mm liegen. Der Abstand zwischen der
scharfen Innenkante des Randes des Verschlußgliedes und der Innenwandung des Vorratsbehälters
sollte, wenn das Glied zentral innerhall) des Behälters liegt, vorzugsweise weniger als 0,7 mm betragen.
Die vorstehend erläuterte und andere Ausfühnmgsformen
der Erfindung sind in den Zeichnungen beispielsweise veranschaulicht.
Fig. ι und 2 zeigen das mit einem Vorratsbehälter
gemäß der Erfindung ausgestattete Schreibgerät in Schreibstellung sowie in umgekehrter oder Tragestellung:
Fig. 3 und 4 sind ähnliche Ansichten, die eine abgeänderte Anordnung des Behälters veranschauliehen,
während
Fig. 5 und 6 eine weitere abgeänderte Ausführung zeigen, bei welcher die Änderung des Auftriebes
vermittels einer Gasblase bewirkt wird;
Fig. / ist ein Längsschnitt durch ein mit einem Vorsatzbehälter versehenes Schreibgerät entsprechend
der Erfindung oder durch eine Teilvorrichtung, die (unter Vervollständigung durch einen
Vorratsbehälter und eine Schreibspitze) als Patrone zur Neufüllung eines Schreibgerätes dienen kann;
ίο Fig. 8 ist ein Querschnitt nach Linie VIII-VlII in Fig. 7;
Fig. 9 ist ein Längsschnitt durch einen Teil des Behälters und sein Verschlußglied, während
Fig. io und ii Längsschnitte durch den hinteren
Teil eines Vorratsbehälters darstellen, die Anordnungen veranschaulichen, welche zur Verhinderung
kapillarer Kriecherscheinungen angewandt werden können.
In den Zeichnungen sind die Fig. 1 bis 5 schematische
Darstellungen, bei denen keinerlei Einzelheiten des Schreibgerätes gezeigt sind, da die
allgemeine Konstruktion von Geräten der in Rede stehenden Art an sich verständlich ist. Das Gerät
umfal.it einen Tintenvorratsbehälter 1 von zylindrischer
Form, der an einem Schreibendteil 2 angebracht ist. Dieser Endteil enthält eine Schreibkugel
3, die drehbar angeordnet ist und teilweise aus einer Hülse oder einem Gehäuse hervorragt.
Diese Kugel wird von dem Vorratsbehälter aus durch eine enge Speiseleitung4 mit Schreibflüssigkeit
versehen.
Der Behälter 1 besitzt beträchtliche Kapazität. Ein Auslecken von Tinte wird durch eine Vorrichtung
verhindert, die aus zwei übereinander angeordneten Gliedern 5 und 6 besteht. Das Glied 5, das
sich zuoberst befindet, wenn das Instrument in Schreibstellung (Fig. 1) gehalten wird, ist das vorerwähnte
Verschlußglied. Dasselbe besitzt positiven Auftrieb, weil es eine kleinere Dichte besitzt als
die Tinte. Es besitzt äußerlich zylindrische Gestaltung und ist wie ein Kolben gleitend in den Innenraum
des Behälters eingepaßt. Das besagt, daß das Verschlußglied 5 eine Massendichte besitzt, die
geringer ist als diejenige der Tinte, während das weiter unten erläuterte Ausgleichsorgan 6 eine
Massendichte hat, die größer als die Dichte der Tinte ist. Wenn das Gerät sich in Schreibstellung
befindet, so wird das Glieds vom Gewicht des Gliedes 6 entlastet, so daß es schwimmt. Wenn das
Gerät umgekehrt in Tragestellung sich befindet, in welcher das Glieds zuunterst liegt, so sinkt das
Glied 6 durch die Tinte herab, bis es o'ben auf das Glieds sich aufsetzt. Das Verschlußglied wird also
in seiner Stellung durch das Glied 6 niedergehalten. Falls das kombinierte tatsächliche Gewicht des
Gliedes 5 und 6 nicht zu schwer ist, so wird der Tintenmeniskus ihr Ausfallen verhindern.
Das Glied 6 ist in Form eines Hohlzylinders dargestellt. Indes ist zu bemerken, daß es auch
irgendwelche andere Gestalt ha'ben kann, vorausgesetzt, daß seine Gestaltung derart ist, daß es sich
frei von einem Ende des Behälters bis zum anderen bewegen kann und daß, wenn das Gerät sich in
Schreibstellung befindet, es die Speiseleitung 4 nicht blockiert. Das Glied 6 muß so gestaltet sein, daß es
genügend schnell in der Tintensäule niedersinken kann, um das Verschlußglieds in seiner Stellung
festzuhalten, bevor letzteres sich wesentlich aufwärts bewegt. Das Behälterrohr 1 kann an seinem
hinteren linde offen gestaltet sein, indes ist es vor- y0
zugsweise durch einen Block 7 geschlossen, der mit einem Luftkanal 8 versehen ist. Die besten Ergebnisse
erhält man, wenn der Abstand oder der Schlitz, der durch die Abmessung λ' in Fig. 9 angedeutet ist,
zwischen 0,05 und 0,2 mm, vorzugsweise zwischen 0,05 und 0,08 mm liegt. Die innere Kante des bei F9
in Fig. 9 angedeuteten Kolbenmantels wird zweckmäßig scharf ausgebildet. Die Entfernung zwischen
dieser Kante und der Innenfläche des Behälters, angedeutet durch die Dimension Y in Fig. 9, wird
vorzugsweise kleiner als etwa 0,7 mm bemessen. Bei der vorliegenden wie auch bei anderen Konstruktionen
sollte die Bedingung erfüllt sein, daß das Gewicht des Gliedes 5 in der Tintenflüssigkeit kleiner
ist als das Gewicht des Gliedes 6 in der Flüssigkeit.
Das Gewicht in Luft ist das normale, z. B. auf einer Waage erhaltene Gewicht. Das beim Eintauchen
des betreffenden Körpers in eine Flüssigkeit ermittelte Gewicht ist kleiner und zieht den Auftrieb
in Rechnung, der durch die Verdrängung der go Flüssigkeit durch den betreffenden Körper entsteht.
Das Verschlußglied 5 kann aus irgendwelchen plastischen Stoffen gefertigt sein, die nicht durch
ölige Flüssigkeiten angegriffen werden und in solchen nicht quellen. Es kann für dasselbe auch ein
verhältnismäßig leichtes Material, z. B. Aluminium und seine verschiedenen Legierungen, verwandt
werden. Geeignet sind z. B. Aluminium-Kupfer-Magnesium-Legierungen
mit Zusätzen von Silicium und Mangan.
Die Massendichte des Verschlußgliedes oder Kolbens wird zweckmäßig nicht größer als 0,9 g
pro cm3 gemacht.
Das in Verbindung mit dem Kolben benutzte Ausgleiohsorgan 6 kann z. B. aus einem Bleikörper
oder einer Stahlkugel bestehen.
Eine solche Stahlkugel oder ein entsprechendes Bleikorn ist bei6c in Fig. 7 gezeigt. Die besonderen
vorstehend erläuterten Gewichtsbedingungen sind auch anwendbar bei einem ringförmigen Ausgleichsorgan,
wie es z. B. bei 6 in Fig. 1 und 2 gezeigt ist, wenn dasselbe aus Blei oder Stahl besteht. Um zu
vermeiden, daß eine solche Kugel den Durchfluß der Tinte durch die Leitung 4 verhindert, kann die
Endwandung des Behälters in der Querrichtung mit einer Aussparung 10 (vgl. Fig. 7 und 8) versehen
sein.
Es ist nicht wesentlich, daß das leichtere der l>eiden Glieder sich oben befindet, wenn das Gerät
in Schreibstellung gehalten wird. Fig. 3 und 4 veranschaulichen eine Konstruktion, bei welcher das
leichtere Glied zuunterst liegt. Gemäß diesen Figuren l)esitzt das Ausgleichsorgan 6° einen
positiven Auftrieb, und das Verschlußglied 5" hat einen negativen Auftrieb. In der Schreibstellung
gemäß Fig. 3 schwimmt das Glied 6" oben auf der
Tinte und trägt das Glied 5"; der vereinigte Auftrieb
dieser beiden Glieder ist daher positiv. Wenn die Vorrichtung in umgekehrter Stellung zur Schreibhaltung
sich befindet, steigt das Glied 6", das positiven Auftrieb besitzt, durch die Tinte hoch und
läßt infolgedessen das Glied 5e, das negativen Auftrieb
hat, am Boden der Tintensäule. Vorausgesetzt, daß tlas Glied nicht zu schwer ist, hindert es der
Tintenmeniskus daran, auszufallen. Das Ausgleichsorgan 6° wird? am einfachsten
durch eine Luftblase oder eine andere Gasblase gebildet, die in einer Schale mit sehr dünner Wandung
eingeschlossen ist. Die Schale kann vorzugsweise in der Art der Glasbläsertechnik hergestellt
sein, indem man zur Bildung des Films ein synthetisches Harz, z. B. Polyvinylalkohol, benutzt.
Es ist zu bemerken, daß das Verschlußglied 5" in
fester Konstruktion veranschaulicht ist, wobei die Benutzung eines Materials angezeigt ist, dessen
Dichte nur wenig größer ist als die der Tinte. Das hintere Ende dieses Verschlußgliedes 50 ist mit
einem ringförmigen Rand 11 versehen, dessen innere Kante 9 zugeschärft ist und, wie bereits mit Bezug
auf Fig. ι und 2 beschrieben, sich in gewissem Abstand von der Innenwandung des Behälters befindet,
wie bereits mit Bezug auf Fig. 9 erläutert.
Im Rahmen der Erfindung liegt es auch, eine Luftblase oder Gasblase zu verwenden, die, wie
bei 6ft in Fig. 5 und 6 angedeutet, nicht in einer Schale oder Hülse eingeschlossen ist. Wenn eine
solche Anordnung vorgesehen ist, muß der Eingang zu der Speiseleitung 4 verhältnismäßig eng gehalten
werden, z. B. nicht größer als 1 mm im Durchmesser, um zu verhindern, daß Luftblasen in denselben
eintreten. Eine andere Möglichkeit besteht darin, daß am Eingang zu der Speiseleitung4 ein
Filter od. dgl. vorgesehen ist, das ohne Anwesenheit von Luftblasen dem Durchfluß der Tinte einen so
kleinen Widerstand bietet, daß eine angemessene Zuführung von Tinte zur Schreibkugel 3 aufrechterhalten
werden kann, während das erwähnte Filter dennoch dem Durchgang von Gasblasen zu widerstehen
oder ihn zu verhindern vermag. Ein solches Filter kann z. B., wie dargestellt, aus einem porösen
Stopfen 12 bestehen. Dieser Stopfen besitzt eine Porosität von annähernd 50 °/o und eine Porengröße
von annähernd 0,1 mm (eine Porosität von 50% bedeutet, daß das gesamte Porenvolumen des Materials
50 %> der gesamten Masse des Materials beträgt). Grundsätzlich eignet sich ein poröses Material,
bei welchem die Poren in Verbindung miteinander stehen und dessen Porosität genügend hoch
ist, während die Poren hinreichend weit sind, vorausgesetzt, daß es chemisch inert in bezug auf die
Tinte ist. Beispiele hierfür sind poröse, plastische Stoffe, verschiedene gesinterte Materialien wie
auch gesintertes Glas.
Es ist zu Ixnnerken, daß eine Konstruktion der in
Fig. i, 2 und 7 dargestellten Art, bei welcher das Ausgleichsorgan verhältnismäßig schwer ist, solchen
Konstruktionen vorzuziehen ist, wie sie in Fig. 3, 4, 5 und 6 dargestellt sind, bei welchen das
Ausgleichsorgan leicht ist.
Wenn die Innenfläche des Behälters 9 in der Längsrichtung irgendwelche Unvollkommenheiten
in Gestalt von Längsschrammen aufweist, so wirken diese Schrammen wie feine Kapillarleitungen, so
daß ein gewisses Bestreben der Tinte entsteht, an ihnen entlangzukriechen; eine Erscheinung, die als
kapillares Kriechen bekannt ist. Das Bestreben der Tinte, am hinteren Ende des Behälters auszusickern,
kann wesentlich vermindert werden, indem man die Luftöffnung 8 am Pflock γ" vorsieht, der, wie in
Fig. 7 dargestellt, ein konisch gestaltetes inneres Fnde besitzt, so daß er eine scharfe Kante am in-
::jren Ende der Luftöffnung 8 bildet. Das kapillare Kriechen wird vorzugsweise durch Anordnungen
verhindert, wie sie in Fig. 10 und 11 dargestellt sind.
Gemäß Fig. 10 sind in das Innere des Behälters nahe am Stopfen 7 eine Anzahl ringförmiger Aussparungen
13 eingeschnitten, die scharfe Kanten an der Innenfläche des Behälters bilden. Jede Aussparung
kann von V-förmiger Gestalt sein und einen inneren Winkel von 6o° bei einer Tiefe von 0,508 mm besitzen.
Gemäß Fig. 11 sind im Innern des Behälters eine Reihe von Schultern 14 gebildet, die scharfe
Kanten aufweisen, wobei die Tiefe jeder Schulter vorzugsweise wenigstens 0,254 mm beträgt.
Die Ursachen, weshalb die scharfen Kanten ein kapillares Kriechen in der Längsrichtung des Behälters
verhindern, sind die folgenden: Wenn ein Flüssigkeitsfilm an einer Oberfläche entlangkriecht,
so wirkt die Oberflächenspannung eines solchen Films jedem Bestreben zu plötzlicher Richtungsänderung
entgegen, weil, um den Film über eine Kante zu bewegen, die Oberfläche des Films zu stark
gekrümmt werden müßte. Solch eine Krümmung kann nur dann hervorgebracht werden, wenn die
Flüssigkeit an dieser Stelle einen höheren Druck als Atmosphärendruck aufweist. Solch höherer
Druck kann nur durch Einwirkung der Schwerkraft hervorgerufen werden (in welchem Fall die Flüssigkeit
sich erst anhäufen muß) oder durch Stöße u. dgl. Daraus geht hervor, daß, je schärfer die Kante
ist, desto schroffer der Richtungswechsel vor sich gehen und desto kleiner der Krümmungsradius
werden muß. Daraus ergibt sich das größere Widerstreben seitens des Tintenfilms, über die Kante zu
wandern.
Es ergibt sich ohne weiteres, daß bei dieser Konstruktion die Abmessungen und Gewichte der Glieder
5 und 5" von geringerer Bedeutung sind.
Claims (14)
1. Rohrförmig ausgebildeter Vorratsbehälter für Schreibgeräte, insbesondere für
Kugelschreiber, bei dem der innen glattwandig gestaltete Behälter ein Verschlußglied besitzt,
das gleitend verschieblich in den Behälter ein- iao gepaßt und, wenn derselbe eine zusammenhängende
Säule von Tinte enthält, sich in dem Behälter an dem von der Kugelspitze entfernteren
Ende der Tintensäule gemäß dem Aufbrauch der Tinte zu bewegen vermag, dadurch gekennzeichnet, daß er ein Ausgleichsorgan auf-
weist, das sich in dem Tintenraum zwischen dem Behälterverschluß und dem Kugelspitzenende des
Behälters frei zu bewegen vermag und dessen Dichte verschieden von derjenigen des Ver-Schlußgliedes
ist, wobei Konstruktion und Anordnung der Teile so getroffen sind, daß, wenn der Behälter mit Tinte von einer zwischen der
Dichte des Verschlußgliedes und des Ausgleichsorgans liegenden Dichte gefüllt ist, ein Meniskus
ίο zwischen dem Verscfolußglied und der Innenfläche
des Behälters gebildet wird und das Verschlußglied in allen Lagen des Gerätes in dem
von der Kugelspitze entfernteren Ende der Tintensäule in Stellung gehalten wird.
2. Vorratsbehälter nach Anspruch 1 mit einem Verschlußglied, dessen Dichte geringer als die
Dichte der Tinte ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichte des Ausgleichsorgans größer als
die Dichte der Tinte ist, wobei die Gesamtanordnung so getroffen ist, daß, wenn die Kugelspitze des Gerätes abwärts gerichtet ist, das Verschlußglied
getrennt von dem Ausgleichsorgan in seiner Stellung am oberen finde der Tintensäule
in an sich bekannter Weise flottiert und daß, wenn die Kugelspitze des Instruments aufwärts
zeigt, das Verschlußglied nicht nach oben auftreibt, sondern durch das Ausgleichsorgan in
seiner Stellung am unteren Ende der Säule niedergehalten wird.
3. Vorratsbehälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichte des Verschlußgliedes
größer als die Dichte der Tinte ist und die Dichte des Ausgleichsorgans geringer als
die Dichte der Tinte ist, wobei die Gesamtanordnung so getroffen ist, daß, wenn die Kugelspitze des Gerätes abwärts gerichtet ist, das Verschlußglied
nicht in der Tintensäule heruntersinkt, sondern durch das Ausgleichsorgan in seiner Stellung am oberen Ende der Tintensäule
gehalten wird, während, wenn die Kugelspitze des Gerätes aufwärts gerichtet ist, das Verschlußglied
getrennt von dem Ausgleichsorgan in seiner Stellung am genannten Ende der Tintensäule
verbleibt.
4. Vorratsbehälter nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Verschlußglied
an seinem von der Kugelspitze entfernteren Ende mit einem ringförmigen Rand versehen ist,
der eine scharfe innere Kante zur Begrenzung der Ausdehnung des zwischen dem Verschlußglied
und der Innenfläche des Behälters bestehenden Tintenmeniskus nach innen bildet.
5. Vorratsbehälter nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Verschlußglied die
Form eines Kolbenmantels besitzt.
6. Vorratsbehälter nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand zwischen
der scharfen Kante des Verschlußgliedes und der Innenwandung des Behälters, gemessen
in symmetrischer Stellung des Verschlußgliedes in dem Behälter, weniger als etwa 0,7 mm beträgt.
7. Vorratsbehälter nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Schlitz zwischen
dem Verschlußglied und der Innenwandung des Behälters, bei symmetrischer Stellung
des Verschlußgliedes im Behälter gemessen, zwischen etwa 0,05 und 0,08 mm beträgt.
8. Vorratsbehälter nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Ausgleichsorgan
röhrenförmig gestaltet ist.
9. Vorratsbehälter nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Ausgleichsorgan hohlkugelförmig gestaltet ist.
10. Vorratsbehälter nach Anspruch 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß das Ausgleichsorgan als in der Tinte befindliche Blase gestaltet
ist.
11. Vorratsbehälter nach Anspruch 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß der Querschnitt des Behälters weniger als 40 mm2 beträgt.
12. Vorratsbehälter nach Anspruch 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß der Querschnitt des Behälters weniger als 35 mm2 ist.
13. Vorratsbehälter nach Anspruch 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß der Querschnitt des Behälters zwischen 20 und 25 mm2 beträgt.
14. Vorratsbehälter nach Anspruch 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter jenseits der äußersten Grenze der Bewegung des
Verschlußgliedes von der Kugelspitze mit einer oder mehreren ringförmigen Aussparungen versehen
ist, die eine oder mehrere scharfe Kanten zur Begrenzung des kapillaren Kriechens der
Tinte bilden.
Angezogene Druckschriften: Französische Patentschrift Nr. 924 400.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
' 5513 11.52
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GB283794X | 1948-07-15 | ||
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DE1110548B (de) * | 1953-04-02 | 1961-07-06 | Henry George Martin | Schreibgeraet mit Schreibkugel und Tintenbehaelter |
DE1145054B (de) * | 1955-12-09 | 1963-03-07 | Umberto Legnani | Fuellfederhalter |
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DE3710737A1 (de) * | 1987-03-31 | 1988-10-13 | Montblanc Simplo Gmbh | Auswechselbare schreibmine |
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GB695861A (en) | 1953-08-19 |
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