DE827462C - Kugelschreiber - Google Patents

Description

(WGBL S. 175)

AUSGEGEBEN AM 10. JANUAR 1952

B 2956 XI70b

Kugelschreiber

Die Erfindung betrifft ein Schreibgerät von der Art der Kugelschreiber. Die Erfindung bezweckt die Nachteile der bisherigen Schreibgeräte dieser Art zu beseitigen. Beispielsweise hat bei den Konstruktionen, die ein Kapillarröhrchen enthalten, dieses Röhrchen einen sehr geringen Durchmesser, so daß eine entsprechend geringe Tintenmenge von ihm aufgenommen werden kann und ein Nachfüllen in kurzen Zeiträumen notwendig wird. Ferner ist das der Schreibkugel gegenüberliegende Ende des Röhrchens notwendigerweise offen; dadurch können Staub und andere Fremdkörper in das offene Ende eindringen, die Tinte verschmutzen und manchmal sogar den Fluß der Tinte zur Kugel verhindern, so daß ein Schreiben nicht mehr möglich ist.

Es ist bereits eine Lösung bekannt, bei der in einem Tintenbehälter des Kugelschreibers ein frei gleitender Kolben liegt, dessen auf der Tintensäule liegendes Ende eine solche Form besitzt, daß es mit der Tintensäule keine Luftblase einschließt. Gemäß der Erfindung erhält dieses Kolbenende eine konvexe Form mit einem Radius, der kleiner ist als der Radius des Meniskus der Tintensäule. Dadurch wird einerseits ein gleichmäßiges Arbeiten, anderer- as seits eine sehr lange Benutzungsdauer für eine Füllung und schließlich ein leichtes Nachfüllen sichergestellt.

Die Zeichnung zeigt einige Ausführungsbeispiele der Erfindung. '

Fig. ι ist ein Längsschnitt durch einen Kugelschreiber gemäß der Erfindung;

Fig. 2 zeigt in Seitenansicht einen Kolben der in Fig. ι benutzten Art;

Fig. 3 bis 12 zeigen Seitenansichten, Fig. io einen Schnitt anderer Kolbenformen.
Der Tintenbehälter 21 des dargestellten Kugelschreibers hat einen verhältnismäßig großen Innendurchmesser. Der Kugelschreiber besitzt an einem Ende eine Schreibkugel 22. Der Tintenbehälter hat am anderen Ende eine öffnung 23. Zwischen dem Behälter 21 und der Schreibkugel 22 liegt eine übliche Tintenleitung 24. Ein Kolben 25 von einem solchen Außendurchmesser, daß er im Tintenbehälter gleiten kann, ist im Tintenbehälter 21 so eingesetzt, daß sein Vorderende 26 auf der Tintensäule 2η aufruht. Um sicherzustellen, daß keine Luftblasen zwischen Tintensäule und Vorderende 26 des Kolbens entstehen, hat das Vorderende eine konvexe Form, deren Radius geringer ist als der Radius des Tintenmeniskus im Tintenbehälter 21.

Der Kolben 25, auf den der atmosphärische Druck lastet, drückt gegen die Tintensäule, so daß er bei Abnahme der Tinte während des Schreibens die Tinte auf die Schreibkugel 22 zulaufend vorschiebt, bis der Behälter 21 leer ist. Dann kann man den Behälter, nachdem man den Kolben herausgenommen hat, erneut mit Tinte füllen.

Der Kolben 25 kann die in Fig. 1 und 2 dargestellte Form haben, bei der das auf der Tintensäule 27 auf ruhende Ende 26 konvex und das andere Ende 28 eben ist und bei welcher der zylindrische Körper mit zwei verhältnismäßig tiefen Ringnuten 29 versehen ist, durch die genügend Tinte eingeschlossen wird, um eine Flüssigkeitsabdichtung zu bewirken und ein Austrocknen der Tintenschicht zwischen den zylindrischen Flächen von Kolben und Behälterwand zu verhindern, die sonst eine freie Bewegung des Kolbens unter atmosphärischem Druck verhindern könnte.

Die Form des Kolbens kann auf zahlreiche Weise abgeändert werden. Beispielsweise können beide Enden des Kolbens konvex sein, wie Fig. 3 zeigt. Der Kolben kann auch mit nur einer Ringnut versehen sein, wie dies die Fig. 4 und 5 zeigen, oder er kann mit einer schraubenförmigen Nut 30 versehen sein, wie dies die Fig. 6 und 7 zeigen, oder die Nut kann in einer Ebene liegen, die schräg zur Achse des Kolbens liegt, wie dies die Fig. 8 und 9 zeigen, oder die Oberfläche des Kolbens ist ohne jede Unterbrechung, wie die Fig. 10, 11 und zeigen.

Die schraubenförmige Nut 30 endet vorzugsweise, bevor sie das Ende des zylindrischen Teiles des Kolbens erreicht. Wenn man beide Enden des Kolbens gleich macht, wie dies die Fig. 3, 5, 7, 9 und 12 zeigen, ist das Einsetzen des Kolbens in den Tintenbehälter insofern erleichtert, als man den Kolben sowohl in der einen wie in der anderen Richtung einsetzen kann. Es kann eine beliebige Anzahl von Nuten auf der Kolbenoberfläche vorgesehen sein. Der Kolben kann hohl sein, wie dies Fig. 14 zeigt.

Im Gegensatz zu den Schreibgeräten, die auf einer Kapillarwirkung beruhen, haben Schreibgeräte gemäß der Erfindung den Vorteil, daß sie eine erheblich größere Tintenmenge fassen und daß sie die Gefahr der Verschmutzung der Tinte vermeiden.

Claims (4)

Patentansprüche:

1. Schreibgerät von der Art der Kugelschreiber, bei dem ein frei gleitender Kolben im Tintenbehälter liegt und das auf der Tintensäule liegende Ende des Kolbens derart geformt ist, daß es mit der Tintensäule keine Luftblase bildet, dadurch gekennzeichnet, daß das Kolbenende eine konvexe Form mit einem Radius besitzt, der kleiner ist als der Radius des Meniskus der Tintensäule.

2. Schreibgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß beide Kolbenenden die gleiche Form besitzen.

3· Schreibgerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Kolben mit einer oder mehreren Ringnuten versehen ist.

4. Schreibgerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Kolben mit einer oder mehreren schraubenförmigen Nuten versehen ist, wobei die Nuten vor dem Ende des Kolbens aufhören.

Angezogene Druckschriften:
Schweizerische Patentschrift Nr. 256 863.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

2718 12.51