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Vorrichtung zum Schneiden von Gewinden Die Erfindung betrifft eine
Vorrichtung zum Schneiden von Gewinden mit einem das Werkstück aufnehmenden umlaufenden
Träger. Sie besteht darin, daß auf dem Träger Leitgewinde angeordnet und daß für
diesen eine Steuerung vorgesehen ist, deren Betätigung zuerst den Träger axial in
Richtung zum Gewindestahl verschiebt und dadurch das Werkstück an das Werkzeug anstellt
und dann eine Leitbacke in das Leitgewinde einlegt.
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Dabei ist es zweckmäßig, daß die Steuerung aus einem sowohl parallel
als auch radial zur Leitspindelachse verschwenkbaren Handsteuerhebel besteht, der
einerseits mittels eines Führungsstiftes in eine entsprechende, den Spindelumfang
umgebende Führungsnut in Eingriff gebracht und in diesem gekuppelten Zustand den
Axialvorschub der Spindel bewirken kann und zum anderen das mit dem Gegengewinde
versehene axial uriverschiebbare Schloß in das Führungsgewinde der Leitspindel einschwenken
läßt, um der sich drehenden Spindel den dem herzustellenden Gewinde entsprechenden
Vorschub zu geben.
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Der wesentlichste Vorteil der neuen Konstruktion liegt darin, daß
sie die Möglichkeit bietet, jede alte Fräs- oder Drehbank, selbst wenn sie keine
Leitspindel aufweist, lediglich durch Anordnung eines verhältnismäßig einfachen
und billigen Zusatzgerätes zum Schneiden von Gewinden verwendbar zu machen.
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In der Zeichnung ist das Wesentliche eines Ausführungsbeispiels der
neuen Vorrichtung in einem Schaubild dargestellt.
Eine waagerecht
angeordnete Werkzeugspindel A trägt einen mit einem konischen Schaft versehenen
Werkzeugkopf B, in dem ein hartmetallbestückter Schneidstahl C (Wirbelstahl) durch
eine Schraube D fest angespannt ist. Diese Werkzeugspindel A läuft mit etwa iooo
bis gooo U/min je nach Größe des Gewindes in Richtung des Pfeiles l um, wobei die
Spitze des hartmetallbestückten Stahles C bei der Einstellung für die Erzeugung
eines Gewindes M 50 X 3 einen Kreis von 45 mm Durchmesser beschreibt. In
der Achsenrichtung der Werkzeugspindel A ist eine Hohlspindel E drehbar gelagert,
in die z. B. eine mit einem Mundlochgewinde zu versehende Granate von vorn eingeschoben
wird, bis sie im Innern der Hohlspindel hinten gegen einen kegeligen Anschlag trifft.
In dieser Stellung wird sie durch eine Spannvorrichtung festgestellt. Die Werkstückhohlspindel
E wird von einer Schneckenspindel F aus über ein Schneckenrad G und über Langkeile
K angetrieben. Auf dem Umfang der Werkstückhohlspindel E ist ein Führungsgewinde
I angeordnet, in das ein- Gewindesegment H eingreifen kann. Dieses Gewindesegment
H ist an einem gegen Seitenverschiebungen gesicherten Hebel P befestigt, der mit
einer parallel zur Werkstückhohlspindel E liegenden Welle Pi schwenkbar ist. An
dem Hebel P greift ,ein Arm O an, der von einem Exzenter N aus verschwenkt werden
kann.. Der Exzenter N sitzt auf einer drehbar gelagerten Welle M, die am vorderen
Ende einen um einen senkrechten Zapfen L, schwenkbaren und einen Bolzen X tragenden
Handliebel L und am ,hinteren Ende ein Kegelritzel Q
tragt.
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Am hinteren Ende der Werkstiickhohlspindel E ist im Umfang dieser
Spindel eine Nut Y eingearbeitet, in die der Bolzen eintreten kann, wenn der Handhebel
L in Richtung des Pfeiles 4 verschwenkt wird. Das Kegelritzel Q greift in ein um
eine senkrechte Achse drehbares Kegelrad R ein, das mit einer Hubscheibe T verbunden
ist, in die eine Kerbe S eingearbeitet ist. Die Hohlspindel E nebst deren Antrieb
F, G, das Gewindesegment H nebst seiner Lagerung, die Welle M nebst Handhebel
L sowie das Kegelritzel Q und das ;Kegelrad R sind in einem auf dem Maschinenbett
quer zur Richtung der Hohlspindelachse verschiebbaren Spindelkasten angeordnet.
In diese Kerbe S kann eine Nase U eines unter der Grundplatte Z befindlichen Zustellkolbens
h eingreifen. Dieser Zustellkolben h wird in bekannter Weise durch eine an dem Bett
der Maschine abgestützte Spindel bei der Einstellung des Gewindekalibers einmalig
eingestellt. Eine nicht gezeichnete, entsprechend starke Feder, die gegen den Spindelkasten
drückt, läßt die Nase U in die Kerbe S eintreten, wenn die Hubscheibe T entsprechend
verdreht ist. Dann wird durch das Kegelritzel Q die Grundplatte Z und damit der
gesamte Spindelkasten in der Schwalbenschwanzführung W auf dem Bett der Maschine
in Richtung des Pfeiles 3 verschoben, so daß das in der Werkstückhohlspindel E eingespannte
Werkstück außer Schnitt kommt. Zugleich mit dem Niederbewegen des Hebels L in Richtung
des Pfeiles 4 kann die Werkstückhohlspindel durch eine Verschwenkung des Hebels
L um die senkrechte Drehachse im vorderen Wellenende M in Richtung des Pfeiles 5
in ihre Ausgangsstellung zurückgezogen werden.
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Soll in ein neu eingeschobenes und in der Werkstückhohlspindel E festgespanntes
Werkstückgewinde geschnitten werden, so wird der mit seinem Bolzen X in die
Nut Y eingreifende Handhebel L
zunächst in Richtung entgegen dem Pfeil
s verschwenkt, wodurch die Hohlspindel E in die richtige Arbeitslage zu dem Werkzeug
C gebracht wird. Am Ende dieser Schwenkbewegung wird der Hebel L entgegen der Richtung
des Pfeiles 4 gedreht, so daß durch die Bewegung der Welle ilI der Bolzen X aus
der Nut Y angehoben, das Gewindesegment H in das Führungsgewinde 1
eingerückt und durch Verdrehung der Hubscheibe T das Werkzeug C in die richtige
Schneidstellung gebracht wird.
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Beim Antrieb der Maschine wird das eingespannte Werkstück infolge
der Drehung der Hohlspindel E durch Eingreifen eines Gewindes I in das ortsfeste
Gewindesegment H entsprechend dem Führungsgewinde I vorgeschoben.