DE857589C

DE857589C - Verfahren zur Verformung von folienartigen plastischen Kunststoffen

Info

Publication number: DE857589C
Application number: DES11055D
Authority: DE
Inventors: Willy Schulze
Original assignee: Siemens AG
Current assignee: Siemens AG
Priority date: 1944-04-18
Filing date: 1944-04-18
Publication date: 1952-12-01

Description

Verfahren zur Verformung von folienartigen plastischen Kunststoffen Zur Herstellung von Formkörpern aus plastischen Kunststoffen geht man häufig, wenn die Form des gewünschten Körpers dies zuläßt, von folienartigem Ausgangsmaterial aus untl verformt dieses durch Warmprägung. Als Beispiel sei auf die Herstellung von Lautsprechermembranen hingewiesen. die aus bestimmten Gründen, insbesondere wegen ihrer Widerstandsfähigkeit gegen atmosphärische Einflüsse, aus Kunststoffen hergestellt werden und die Formkörper darstellen, die sich vorzüglich aus folienartigem Rohstoff verformen lassen.
Unter den zur Verformung möglichen und bekannten Verfahren hat sich l)esonders für die Herstellung von Lautsprechermembranen ein Verfahren als zweckmäßig erwiesen, welches in Fachkreisen unter der Bezeichnung Saugverfahren bekannt ist.
Hierbei wird die Ausgangsfolie auf eine Unterform gelegt und auf deren Rand luftdicht befestigt. Die Unterform ist geheizt und wird gleichzeitig entlüftet. I)ie Folie wird durch die Wärme der Unterform plastisch und durch den Unterdruck verformt und legt sich eng an die Oberfläche der Unterform an. I)arauf wird ein entsprechend ausgebildeter Oberstempel aufgesetzt, der eine gewisse Nachprägung geben soll und an welchem die verformte Folie gleichzeitig haftenbleibt, so daß sie mit diesem Oberstempel aus der Form entfernt werden kann, Wie sich nun zeigte, haftet diesem an sich sehr zweckmäßigen Verfahren ein Mangel an. Werden Formkörper mit scharfen Kanten bzw. Ecken gefordert, dann lassen sich diese dadurch die Anwendung des Unterdruckes allein nicht scharf herstellen.
Auch die Nachprägung mit dem Oberstempel führt nicht zu dem gewünschten Ergebnis, wobei es nicht feststeht, ob bei dem Ausheben des Formkörpers nicht eine gewisse Abrundung der scharfen Kanten und Ecken stattfindet.
Wie nun bei Versuchen festgestellt wurde, kann das gewünschte Ergebnis mit Leichtigkeit und in jedem gewünschten Umfange erzielt werden, wenn erfindungsgemäß der Oberstempel beheizt wird und in dieser Form zum Nachprägen benutzt wird. Als Behe izungstemperatur wählt man hierbei zweckmäßig eine solche Temperatur, die dem Erstarrungspunkt des betreffenden Kunststoffes entspricht.
Auch mit einem derart geheizten Oberstempel läßt sich der Formkörper ohne Schwierigkeiten aus der Unterforin ausheben und behält die ihm aufgeprägte Formgestaltung in vollkommener Weise auch nach der Entfernung von der Prägeform bei.
Hei der Verformung von Triacetatfolien, die beispielsweise für Lautsprechermembranen im wesentlichen in Betracht kommen, hat es sich als zweckmäßig erwiesen, die Ol>erform auf 140 bis I500 C zu beheizen, während die Unterform auf die Verformungstemperatur von etwa 180 bis I90° C erwärmt wird. Selbst Nlembranen mit angeprägtem Membranhals, der mit der Nlembran eine äußerst scharfe Kante bilden muß, sind in dieser Weise vollkommen zufriedenstellend herstellhar.

Claims

P A T E N T A N S P R Ü C H E: I. Verfahren zur Verformung von folienartigen plastischen Kunststoffen mit scharf geformten Kanten l)zw. Ecken durch Unterdruck, wobei die Folie in eine geheizte Unterform eingesaugt und durch einen Oberstempel ausgehoben wird. insbesondere Verfahren zur Herstellung von Lautsprechermembranen aus Triacetatfolie, dadurch gekennzeichnet, daß der Oberstempel. zweckmäßigerweise auf die Erstarrungstemperatur des Kunststoffes beheizt, zum Nachprägen benutzt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Verformung von Triacetatfolie die Unterform auf I80 his I90° C und die Oberform auf 140 bis 1500 C beheizt wird.