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Vorrichtung zur Herstellung von Folienschallplatten
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von Folienschallplatten, welche im Handel z. B. als sogenannte Bildschallplatten erhältlich sind.
Bei diesen Folienschallplatten wird der Tonrillenteil in Folien aus thermoplastischem Material, z. B.
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entsprechenden Pressformen verwendet werden können.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass eine einwandfreie Ausprägung der Folien insbesondere innerhalb des Tonrillenteiles nur dann gegeben ist, wenn Lufteinschlüsse zwischen den Matrizenteilen bzw. zwischen einer Matrize und der Gegendruckfläche nach Zusammenschliessen der beiden Pressformhälften nicht mehr zu befürchten sind. Sobald nach dem Zusammenschliessen der beiden Pressformhälfien noch Luft eingeschlossen bleibt, muss im allgemeinen damit gerechnet werden, dass sich auf den Folien Blasen oder ähnliche Markierungen abzeichnen, welche der Folienschallplatte nicht das gewünschte gefällige Aussehen verleihen, und dass darüber hinaus eine einwandfreie Ausprägung des Tonrillenteiles gestört wird.
Die vorgenannten Schwierigkeiten werden-mit der vorliegenden Erfindung beseitigt.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von Folienschallplatten mittels Matrizen enthaltender Pressformen unter Verwendung einer Presse, bei der die Druckausübung auf die zu prägende Folie über eine elastische Membran mittels einer Druckflüssigkeit erfolgt, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass die Membrane bereits im abgehobenen Zustand unter einen, sie schon merklich vorwölbenden Flüssigkeitsdruck gesetzt wird, der erst nach dem völligen Aufsetzen der Membrane auf das Pressgut auf den vollen Pressdruck erhöht wird, so dass die Membran sich nach Schliessen der Form von einem Punkt ausgehend unter Bildung einer sich stets vergrössernden Auflagefläche an die mit Tonrillen zu versehende Folie anlegt und dabei die zwischen Matrize und Folie einerseits und zwischen Folie und Gegendruckflä- che anderseits vorhandene Luft verdrängt.
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gegen eine Matrize gedrückt und, nachdem Folie und Membran an der Matrize satt anliegen, mit einem Druckmittel aus einem im wesentlichen unelastischen Stoff, z. B. mit einer hydraulischen Flüssigkeit, welches auf die Membran einwirkt, unter hohem Druck ausgeprägt werden.
Es sind für andere Zwecke bereits starre und ebene elastische Membranen verwendet worden, die unter hydraulischer Druckeinwirkung eine gleichmässige Druckübertragung beim Pressvorgang auf einer Oberfläche bewirken. Da derartige ebene Membranen beim Pressvorgang von vornherein mit ihrer ganzen Fläche auf der zu pressenden Oberfläche aufliegen, kann nicht verhindert werden, dass Lufteinschlüsse zwischen den Oberflächen verbleiben.
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Durch die Wölbung der Membran wird die Luft von der Mitte her nach den Aussenkanten der zu prägenden Schallplattenfolie stetig weggedrückt, so dass keine Lufteinschlüsse entstehen können, wenn beide Pressformenhälften zusammengefahren werden.
Die Membran wird längs des Umfanges der Druckfläche der Gegenform flüssigkeitsdicht eingespannt, sodass sie denhohenDruck einer hydraulischenFlüssigkeit aushält. Dabei
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muss dafür gesorgt werden, dass die elastische Membran, welche unter sehr hohem Druck des unelastischen Stof- fes, z. B. der hydraulischen Flüssigkeit, steht, wenn die Pressformenhälften zusammengeschlossen werden, all- seitig an den Formteilen anliegt und möglichst gegen keine scharfen Kanten der Pressformwände drückt.
Für den Zu- und Abfluss des flüssigen Druckmittels und zum Ausfüllen des Zwischenraumes zwischen der Membran und der Druckflüssigkeit wird die Gegenform mit mindestens einem Zuführungskanal versehen.
Für die Matrizenformenhälfte können an sich bekannte Pressformen verwendet werden, welche mit entsprechenden Mitteln zum Aufheizen und Kühlen versehen sind und insbesondere Kanäle zum Durchleiten eines Erwärmungs- bzw. Killùmittels enthalten.
Es hat sich als vorteilhaft herausgestellt, die Formenhälfte mit der Matrize als Oberteil einer Pressform und die Formenhälfte mit der Membran als Formenunterteil anzuordnen.
Eine Ausführung der Vorrichtung nach der Erfindung ist in der beigefügten Zeichnung dargestellt. Die
Vorrichtung besteht aus dem Formenunterteil l und dem entsprechenden Formenoberteil 2, welcher in an sich bekannter Weise geheizt werden kann und dazu mit Heizkanälen 3, welche über die Zuführung 3a das Erwärmungs- bzw. Kühlmittel erhalten, versehen ist. Am Boden des Heiz- und Kühleinsatzes 2a liegt die Matrize 5. Über die Druckfläche des Formenunterteiles ist eine Membran 4 gespannt, welche mit ihrem
Wulstring 10 längs ihres Umfanges in eine entsprechende Ausdehnung 11 in der Unterform mittels eines Halteringes 8 festgeklemmt ist. Der Haltering 8 ist mit Schrauben 9 an der Unterform 1 befestigt.
Dadurch wird der durch die Membran und den Formenunterteil gebildete Druckraum 12 flilssigkeitsdicht gegenüber dem Druckmittel abgedichtet. Die hydraulische Flüssigkeit wird über die Druckleitung 13 zu- und abgeführt.
Die Anordnung der Gegenformhälfte mit der Membran als Formenunterteil bringt den Vorteil, dass beim Nachlassen des hydraulischen Druckes die Flüssigkeit leicht zurückfliessen kann und die Membran sich von der Folie, welche in der Zeichnung mit der Bezeichnung 6 angedeutet ist, leicht abhebt.
In dem gezeigten Ausführungsbeispiel der Vorrichtung nach der vorliegenden Erfindung ist in der Mitte der Matrize 5, welche durch den Haltering 7 am Formenoberteil befestigt ist, noch eine Zentriervorrichtung 17 vorgesehen, welche mit ihrem Mittellochstift 14 in das entsprechende Mittelloch der zu prägenden Folie greift. Dieser Mittellochstift besitzt eine Federlagerung 15. Beim Zusammenfahren der beiden Press- formen wird der Mittellochstift von dem Formenunterteilbzw. der Membran gegendie Federkraft gegen den Anschlag 16 zurückgedrückt. Er bildet dann mit der Folienoberfläche praktisch eine Ebene. Ein weiteres Eindringen der Membran in das Mittelloch wird aber durch den Anschlag 16 verhindert.
Mit der Vorrichtung wird zweckmässig wie folgt gearbeitet : Beim Zusammenfahren der Pressformenhälften wird der Druckraum 12 mit der hydraulischen Flüssigkeit unter geringem Druck gehalten, so dass die Membran eine leicht gewölbte Oberfläche bildet. Die Membran wird von der Mitte beginnend in Richtung des Umfanges der Folie nach aussen an die Folie herangepresst, so dass die Luft von der Folienober- fläche gleichmässig verdrängt wird. Nach dem Zusammenfahren beider Formenhälften ist die Luft zwischen den Formenhälften über den Abzugskanal 18 völlig abgedrängt worden. Erst wenn die Membran allseitig an der Folienoberfläche anliegt, wird mehr Druck über die Druckleitung 13 zugeführt und die Folie ausgedrückt.
Die Pressformen Vorrichtung nach der vorliegenden Erfindung kann in an sich bekannten Schallplattenpressen Verwendung finden.
Die Vorrichtung nach der Erfindung kann auch als Doppelfolienpressform konstruiert werden, indem bei der dargestellten Einfolienpressform der Formenunterteil als Mittelteil einer Doppelfolienpresse mit zwei Membranen ausgebildet wird. Für diesen Fall würde die Linie A-B die Symmetrieachse ergeben und die dargestellte Zeichnung die obere Hälfte der Zweifolienpressform bilden.
Die Vorrichtung nach der Erfindung kann in verschiedener Weise abgewandelt werden, ohne dass man von dem Erfindungsgedanken abgeht.