DE857272C

DE857272C - Verfahren zur Herstellung gekruemmter Holzbauteile

Info

Publication number: DE857272C
Application number: DEO995A
Authority: DE
Inventors: Frei Otto
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1950-08-31
Filing date: 1950-08-31
Publication date: 1952-11-27

Description

Verfahren zur Herstellung gekrümmter Holzbauteile Bei der Herstellung gekrümmter Holzbauteile für die Möbel- und verwandte Industrie hat man sich vielfach eines Verfahrens bedient, bei dem der zu verformende Querschnitt lamelliert wird. Dieses Verfahren reicht zwar aus, soweit die Verformung in nur einer Ebene erfolgt. Es ergeben sich jedoch erhebliche Schwierigkeiten, sobald die Holzbauteile in mehreren [?betten gebogen werden sollen.
Das Verfahren nach der Erfindung zeigt einen neuen Weg auf. um die bei der Herstellung in mehreren Ebenen gekrümmter Holzhauteile auftretenden Schwierigkeiten zu vermeiden. Ein besonderer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, daß es mit ihm möglich ist, industriell Ausgangsbauglieder herzustellen, die die Verformung in mehreren Ebenen gestatten.
Die erfindungsgemäßen Ausgangsbauglieder zur Herstellung gekrümmter Holzteile für Möbel und ähnliche Gegenstände bestehen aus mehr oder weniger dünnen Holzstäben, die mit einem geeigneten Leim überzogen und nach dessen vollständigem Erhärten zu Bündeln von einer für die spätere Verformung zweckmäßigenQuerschnittsform, also ohne Verleimung, auf Vorrat zusammengelegt sind, wie in Abb. 1 bis 5 der Zeichnung dargestellt. Durch geeignete warmhärtende oder thermoplastische oder auf andere Weise härtende Leime können die Stäbe derart hergestellt werden, daß die daraus erzeugten Bündel lauge Zeit ohne Gefahr des Zusammenbackens gelagert werden können. An Stelle der dünnen Holzstäbe können auch stabförmige rohrartige Gebilde aus Sperrholz oder anderem geeigneten Material verwendet werden.
Solche Bündel sind, insbesondere wenn sie aus sehr kleinen Einzelquerschnitten hergestellt sind, schon im kalten Zustand sehr elastisch und lassen sich leicht biegen. Um diese Bündel bequem handhaben zu können, werden sie zweckmäßig mit einem elastischen Gewebe oder mit einem Material ähnlicher Art umhüllt.
Für die Herstellung der gekrümmten Holzbauteile für Möbel oder andere Verwendungszwecke werden die aus' Einzelquerschnitten zusammengesetzten Bündel in die gewünschte Form gebogen, über den Plastizitätspunkt der Leimmasse erhitzt, unter allseitig von außen wirkenden Druck gesetzt und wieder abgekühlt, so daß die einzelnen Holzstäbe bzw. -rohre zusammenleimen und das bisherige Bündel zu einem starren Bauteil von großer Festigkeit wird.
Es kann ein thermoplastischer oder warmhärtender Leim verwendet werden, wobei die erforderliche Temperatur beispielsweise durch elektrische Heizkissen oder Heizschläuche, aber auch dadurch zugeführt werden kann, daß heiße Gase oder Flüssigkeiten durch im Innern des Holzbündels befindliche Hohlräume geleitet werden.
Es ist besonders zu empfehlen, die Erzeugung des Verleimungsdruckes mit Hilfe einer Schlauchkompresse vorzunehmen. Derartige Schlauchkompressen, die aus einem unelastischen äußeren Gewebedruckschlauch und einem sehr elastischen Innenschlauch bestehen, werden zweckmäßig schon vor dem Biegen des Stabbündels über dasselbe gezogen. Danach wird das Holzstabbündel gebogen und in der gewünschten Lage festgehalten. Wird der abgedichtete Raum zwischen Innen- und Außenschlauch unter Druck gesetzt, so wirkt sich dieser Druck von allen Seiten über den elastischen Innenschlauch auf das Holzstabbündel aus und gewährleistet die Verleimung. Es ist von besonderer Bedeutung, daß sich die Schlauchkompresse ebenso wie das Holzstabbündel in jede gewünschte Richtung biegen läßt, ohne an Wirksamkeit zu verlieren. -Die Verleimung der Stabbündel kann auch in der Weise bewirkt oder verstärkt werden, daß Gase oder Flüssigkeiten durch im Holzbündel befindliche Hohlräume geleitet werden. Hierbei wird die Verleimung in an sich bekannter Weise mit Hilfe der hindurchgeleiteten Gase oder Flüssigkeiten auf Grund von chemischen oder physikalischen Vorgängen bewirkt.
Beispielsweise besteht die Möglichkeit bei Anwendung von thermoplastischen Leimen, die für die Verleimung erforderliche Temperatur mit derart zugeleiteten Gasen oder Flüssigkeiten zu erzielen. Auch kann man auf diesem Wege die für die Durchführung von auf chemischen Umsetzungen beruhenden Verleimungen erforderliche Reaktionskomponente zuführen.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Ausgangsbauglied zur Herstellung gekrümmter Holzteile für Möbel und ähnliche Gegenstände, bestehend aus dünnen Holzstäben, die mit Leim überzogen und nach dessen vollständigem Erhärten zu einem elastischen Bündel von einer für die spätere Verformung zweckmäßigen Querschnittsform, also ohne Verleimung, auf Vorrat zusammengelegt sind. z. Ausgangsbauglied nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß es nicht aus dünnen Holzstäben, sondern aus dünnen Sperrholzrohren besteht. 3. Verfahren zur Herstellung der Ausgangsbauglieder nach Anspruch i bzw. 2, dadurch gekennzeichnet, daß einzelne dünne Holzstäbe bzw. Holzrohre, die leicht biegsam sind, mit einem thermoplastischen oder warmhärtenden Leim überzogen und nach dessen vollständigem Erhärten zu einem elastischen Bündel von einer für die spätere Verformung zweckmäßigen Querschnittsform zusammengelegt werden. 4. Verfahren zur Herstellung gekrümmter Holzteile für Möbel und ähnliche Gegenstände, dadurch gekennzeichnet, daß Ausgangsbauglieder nach Anspruch i oder 2 und nach Anspruch 3 hergestellt, in die gewünschte Form gebogen, über den Plastizitätspunkt der Leimmasse erhitzt, unter allseitig von außen wirkenden Druck gesetzt und wieder abgekühlt werden, so daß die einzelnen Holzstäbe bzw. -rohre zusammenleimen und das bisher biegsame Bündel zu einem starren Bauteil wird. 5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Erwärmung durch Leiten heißer Gase oder Flüssigkeiten durch im Holzbündel befindliche Hohlräume erfolgt. 6. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Auseinanderfallen der auf Vorrat hergestellten Holzbündel dadurch verhindert wird, daß diese mit einer elastischen Hülle aus Gewebe, Gummi und anderen ähnlichen Stoffen umgeben werden. 7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die elastische Umhüllung unter einer solchen Spannung auf das Holzstabbündel aufgebracht wird, daß der für das Zusammenleimen der Stäbe erforderliche allseitige Anpreßdruck erzielt oder verstärkt wird. B. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß über das Holzstabbündel eine aus zwei ineinandergeschobenen Schläuchen bestehende Schlauchkompresse gezogen und der erforderliche Verleimungsdruck durch Erzeugen eines Druckes zwischen Innenschlauch und Außenschlauch hervorgerufen wird. 9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Verleimung durch Hindurchleiten von Gasen oder Flüssigkeiten durch im Holzbündel befindliche Hohlräume bewirkt oder verstärkt wird, wobei diese durchgeleiteten Gase oder Flüssigkeiten die Verleimung durch chemische oder physikalische Vorgänge verursachen.