DE857037C - Verfahren zur Vorbehandlung von Holz und anderen ligninhaltigen Pflanzenmaterialien fuer die Weiterverarbeitung des Lignins - Google Patents

Verfahren zur Vorbehandlung von Holz und anderen ligninhaltigen Pflanzenmaterialien fuer die Weiterverarbeitung des Lignins

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DE857037C
DE857037C DEN3353A DEN0003353A DE857037C DE 857037 C DE857037 C DE 857037C DE N3353 A DEN3353 A DE N3353A DE N0003353 A DEN0003353 A DE N0003353A DE 857037 C DE857037 C DE 857037C
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DE
Germany
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wood
lignin
degradation
pretreatment
plant materials
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Application number
DEN3353A
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English (en)
Inventor
Bengt Leopold
Tore Nordenskjoeld
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ERIC AXEL JOENSSON MALMOE SCHW
Original Assignee
ERIC AXEL JOENSSON MALMOE SCHW
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08HDERIVATIVES OF NATURAL MACROMOLECULAR COMPOUNDS
    • C08H6/00Macromolecular compounds derived from lignin, e.g. tannins, humic acids

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
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  • Engineering & Computer Science (AREA)
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  • Health & Medical Sciences (AREA)
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  • Compounds Of Unknown Constitution (AREA)

Description

  • Verfahren zur Vorbehandlung von Holz und anderen ligninhaltigen Pflanzenmaterialien für die Weiterverarbeitung des Lignins . Es ist bereits bekannt, daß man durch Alkalibehandlung von Holz oder anderen ligninhaltigen Pflanzenmaterialien, in gewissen Fällen unter gleichzeitiger Behandlung mit Owdationsmitteln, das darin enthaltene Lignin zur Herstellung von verschiedenen Erzeugnissen, wie z. B. Vanillin, Gerbstoffen, Kunststoffen usw., gewinnen und verwerten kann.
  • Diese Verfahren haben indessen den ernsten Nachteil, daß sie einen sehr großen Verbrauch an Chemikalien, besonders an Alkali, mit sich führen. Außer Cellulose und Lignin enthält das Holz bekanntlich auch Zuckerarten verschiedener Art, sog. Hemicellulose. Die letztere wird bei der Alkalibehandlung abgebaut und verbraucht dabei :Uali, ohne dafür verwendbare Erzeugnisse zu geben. Andererseits verbraucht die Cellulose unbedeutende Mengen Alkali, kann jedoch zu unnötig großem Verbrauch von eventuellen anderen Chemikalien, z. B-. Oxydationsmitteln, Anlaß geben.
  • Vom ökonomischen Gesichtspunkt gesehen ist es deshalb erwünscht, vor der Alkalibehandlung die Hemicellulose und auch die Cellulose ganz oder teilweise zu entfernen. Ferner muß dies auf billige Art und Weise geschehen können und außerdem auch so, daß das Lignin in dem an Lignin angereicherten Material in solcher Form vorliegt, daß es für den in Frage stehenden Zweck verwendet werden kann.
  • Die obigen `'Wünsche werden von dem erfindungsgemäßen Verfahren erfüllt, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß Holz oder andere ligninhaltige Pflanzenmaterialien, vorzugsweise Holzabfälle oder Sägespäne, vor der Alkalibehandlung und etwaiger Oxydierung der Einwirkung von solchen Mikroorganismen Pilzen und bzw. oder Bakterien und bzw. oder Enzymen unterworfen werden, welche an erster Stelle die Hemicellulose und Cellulose angreifen, abbauen und entfernen, aber das Lignin in verhältnismäßig unveränderter Form zurücklassen.
  • Ähnlich ist bekanntlich der Verlauf in der Natur bei gewissen Arten von Fäulnis. Die äußeren Bedingungen spielen hierbei eine entscheidende Rolle für den Verlauf des Abbaus. Hierbei sind die Bedingungen in der Natur oft nicht die allerbesten, um den beabsichtigten selektiven Abbau zu ermöglichen. Gewisse, in der Natur vorhandene Arten von Mikroorganismen haben nämlich gar nicht die im vorliegenden Fall erwünschten Eigenschaften, sondern können sogar ausgesprochene sog. Ligninfresser sein.
  • Die Erfindung bezweckt demnach ferner, daß man durch Wahl spezieller geeigneter Mikroorganismen oder Enzymen und durch Aufrechterhalten der für jeden einzelnen Fall am besten geeigneten Bedingungen so schnell wie möglich jene Stufe des Abbaus erreicht, in der die größtmögliche Menge Hemicellulose und Cellulose entfernt worden ist, ohne daß das Lignin sich in einem für die in Frage stehende Herstellung schädlichen Umfang verändert hat.
  • In gewissen Fällen kann es außerdem von Vorteil sein, lösliche Abbauprodukte nach dem Abbau mittels Mikroorganismen durch Extraktion mit geeigneten Lösungsmitteln, wie Wasser, wäßrigen Lösungen oder organischen Lösungsmitteln, z. B. Alkoholen, Ketonen, Äthern, Kohlenwasserstoffen u. a., zu entfernen, wobei die Extraktion in jeder geeigneten Weise stattfinden kann, sowohl kontinuierlich als auch diskontinuierlich. Wenn Wasser als Lösungsmittel verwendet wird, kann z. B. das pH größer als 5 sein. Hierdurch wird das Holz in noch höherem Maße von Substanzen befreit, die den Verbrauch an Chemikalien steigern und bei der fortgesetzten Behandlung des Materials störend wirken.
  • Der Abbau kann z. B. auch mit Hilfe von Pilzen der Gattungen Merulius, Lentinus, Lenzites, Coniophora, Poria, Polyporus, Fomes, Aspergillus, Penicillium, Trametes, Botrytis, Trichoderma, Fusarium, Oidium u. a. sowie Bakterien der Gattung Cytophaga u. a., stattfinden.
  • Zur Erreichung einer optimalen Wirkung der erwähnten Mikroorganismen müssen die Bedingungen betreffend pH, Feuchtigkeit, Temperatur, Luftzutritt, Anwesenheit von Nahrungsstoffen usw. jeder einzelnen Art angepaßt werden. Diese Bedingungen können leicht experimentell festgelegt werden und durch untenstehende Ausführungsbeispiele näher veranschaulicht werden. Diese Beispiele beziehen sich an erster Stelle auf die Herstellung von Vanillin, aber bedeuten deshalb keine Beschränkung des Rahmens der Erfindung. Beispiel i Stücke von Tannenholz wurden sorgfältig sterilisiert, wonach sie in Kollekolben gelegt wurden, die ein Malzagarsubstrat enthielten, welches mit Myzel des Pilzes Lentinus lepideus geimpft worden war. Die Kolben wurden in einem Raum mit einer konstanten relativen Feuchtigkeit von 8o °/a und einer konstanten Temperatur von 22° C aufbewahrt. Nachdem eine geeignete Zeitspanne (2 bis 6 Monate) verflossen war, wurde das Material aus den Kolben entfernt und vom Myzel befreit, wonach der Trockengewichtsverlust bestimmt wurde (°/o des ursprünglichen Trockengewichtes). Die Stücke wurden gemahlen und dann zu einer Korngröße von <o,25 mm gesichtet. Der Gehalt des Holzpulvers an Feuchtigkeit und Methoxyl, gerechnet auf Trockengewicht, wurde bestimmt. Das Material wurde dann auf folgende Weise zu Vanillin oxydiert 3 Gewichtsteile Holzpulver wurden mit 25 Volumteilen 8°/oiger Natriumhydroxydlösung und 2,5 Gewichtsteilen Nitrobenzol in einem Autoklav aus säurefestem Stahl versetzt: Der Autoklav wurde geschlossen und in ein Ölbad mit einer Temperatur von 18o° C hinabgesenkt, worin der Autoklav während etwa 2 Stunden gedreht wurde. Hierauf wurde der Autoklav aus dem Ölbad herausgenommen und so schnell wie möglich mit Wasser abgekühlt, wonach der Inhalt herausgespült und mit Wasserdampf destilliert wurde, so daß die vom Nitrobenzol herrührenden aromatischen Stickstoffverbindungen entfernt wurden. Nach Zentrifugierung und Sauermachen bis zu einem pH von etwa 2 wurde die Mischung während 5 Stunden kontinuierlich mit Trichloräthylen extrahiert. Das erhaltene Extrakt wurde eingedampft, wobei ein mehr oder weniger kristalli, nischer Rückstand erhalten wurde. Aus diesem konnte dann auf bekannte Weise das gebildete Vanillin gewonnen werden.
  • Untenstehende Tabelle zeigt die Vanillinausbeute aus Tannenholz, welches mit Hilfe von Lentinus lepideus zu verschiedenen Stufen abgebaut wurde. Des Vergleiches halber sind auch die entsprechenden Werte für normal gewachsenes, gesundes Tannenholz (Trokkengewichtsverlust o °/o) vertreten. Die Vanillinausbeute ist auf trockenes Ausgangsmaterial berechnet.
    Trocken- Feuch- Meth- Va- g ver- g ver-
    ge- tigkeits- oxyl- nillin- brauchtes brauchtes
    wich
    vertust Behalt Behalt ausbeute NaOH/g benzol-g
    % 0/a 0/a o@o Vanillin Vanillin
    0,0 8,3 4,78 7,70 9,4 1i,8
    26,2 7,2 5,37 9,40 7,5 9,4
    33,7 7,1 6,16 io,o6 7,1 8,9
    40,5 7,1 6,62 11,26 6,4 8,o
    52,8 7,0 7,08 11,95 6,o 7,5
    Wie aus der Tabelle hervorgeht, sinkt der Verbrauch an Chemikalien um mehr als 35 ()/o bei Verwendung von auf richtige Weise abgebauten Holzes statt gesunden Holzes. Beispiel 2 Tannenholz wurde der Einwirkung von Coniophora puteana ausgesetzt, und zwar auf die in Beispiel i beschriebene Weise. Bei Oxydierung des erhaltener Materials auf oben beschri@b.,ne Weise wurden folgende Werte erhalten
    Trocken- Feuch- Meth- Va- g ver- g ver-
    ge- tigkeits- oxyl- nillin- brauchtes brauchtes
    vertust Behalt Behalt ausbeute NaOHjg _N, itro-
    benzol/g
    o @o o/0 0j /o Vanillin Vanillin
    11,8 7,2 5,25 8,84 8,1 10,2
    27,1 6.4 5,57 10>40 6,9 8,6
    41,9 6,2 7,08 ii,oo 6,5 8,1
    49,2 5,9 6,85 11,53 6,1 7,7

Claims (6)

  1. PATENTA\SPR1.C1IE: i. Verfahren zur Vorbehandlung von Holz und anderen ligninhaltigen Pflanzenmaterialien, insbesondere Abfallholz und Sägespäne für die Weiterverarbeitung des Lignins durch Alkalibehandlung, gegebenenfalls unter gleichzeitiger Behandlung mit Oxydationsmitteln, dadurch gekennzeichnet, daß das Holz vor der Alkalibehandlung der Einwirkung von solchen Mikroorganismen (Pilzen und bzw. oder Bakterien) und bzw. oder Enzymen ausgesetzt wird, welche die nicht aus Lignin bestehenden Bestandteile des Holzes, insbesondere die Hemicellulose und Cellulose, abbauen und entfernen.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Abbau mittels Pilzen der Gattungen Merulius, Lentinus, Lenzites, Coniophora, Poria, Polyporus, Fomes, Aspergillus, Penicillium, Trametes, Botrytis, Trichoderma, Fusarium, Oidium und Bakterien der Gattung Cytophaga stattfindet.
  3. 3. Verfahren nach den Ansprüchen i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Holz nach dem Abbau mittels Mikroorganismen mit einem oder mehreren geeigneten Lösungsmitteln zur Entfernung schädlicher Abbauprodukte extrahiert wird.
  4. 4. Verfahren nach den Ansprüchen i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Lösungsmittel aus Wasser oder einer wäßrigen Lösung besteht.
  5. 5. Verfahren nach den Ansprüchen i bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die wäßrige Lösung ein PH größer als 5 hat.
  6. 6. Verfahren nach den Ansprüchen i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Lösungsmittel aus einem oder mehreren organischen Lösungsmitteln, wie Alkoholen, Ketonen, Äthern, Kohlenw asserstoffen usw., besteht.
DEN3353A 1950-01-18 1951-01-10 Verfahren zur Vorbehandlung von Holz und anderen ligninhaltigen Pflanzenmaterialien fuer die Weiterverarbeitung des Lignins Expired DE857037C (de)

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