DE856744C - Verfahren zum Behandeln von Stroh zwecks Herstellung von kompostartigen Duengemitteln - Google Patents
Verfahren zum Behandeln von Stroh zwecks Herstellung von kompostartigen DuengemittelnInfo
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- C05—FERTILISERS; MANUFACTURE THEREOF
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- C05C3/00—Fertilisers containing other salts of ammonia or ammonia itself, e.g. gas liquor
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C05—FERTILISERS; MANUFACTURE THEREOF
- C05F—ORGANIC FERTILISERS NOT COVERED BY SUBCLASSES C05B, C05C, e.g. FERTILISERS FROM WASTE OR REFUSE
- C05F3/00—Fertilisers from human or animal excrements, e.g. manure
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Description
- Verfahren zum Behandeln von Stroh zwecks Herstellung von kompostartigen Düngemitteln Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Behandeln von Stroh zwecks Herstellung von kompostartigen Düngemitteln. Es ist bekannt, an Stelle von Stalldünger pflanzliche Grundstoffe durch Stapeln und Befeuchten zum Verrotten zu bringen. Man nennt das entstehende Produkt Kompost. Um den günstigsten Zustand zum Verteilen und Verwenden des Kompostes für Düngezwecke möglichst schnell zu erhalten, verwendet man verschiedene chemische und andere Mittel in Verbindung mit pflanzlichen Abfällen, die die das Verrotten und Zersetzen bewirkenden Bakterien unterstützen. 'Man kennt die verschiedensten hierzu geeigneten Stoffe, z. B. Atnmoniumsulfat, Calciumcyanamid, Jauche, Geflügelmist, Stalldünger usw., und als pflanzliche Grundstoffe verwendet man in der Hauptsache Stroltarten. Die hierfür aufgewendeteArbeit und der benötigte Raum für die Herstellung eines guten Kompostes sind sehr beträchtlich, und- die Erfindung strebt an, diese Nachteile zu vermeiden.
- Wird Getreide gedroschen, so bündelt und preßt man das anfallende Stroh üblicherweise zu Ballen bestimmter Größe. Häufig verwendet man Förderbänder, um das Stroh zu den Ballenpreßmaschinen zu befördern. Manchmal verbindet das Förderband die Offnung, aus der das Stroh aus der Dreschtnaschine austritt, mit einer stationären Ballenpreßmaschine, so daß das Dreschen und Pressen in einem fortlaufenden Verfahren erfolgen kann. In den meisten Fällen, in denen stationäre Preßmaschinen verwendet werden, gelangt das Stroh mittels eines Förderbandes in die Maschine, auf dem die Strohhalme lose übereinanderliegen, wo sie erfindungsgemäß einerBehandlung mit irgendwelchen flüssigen oder pulverförmigen Stoffen von allen Seiten frei unterworfen werden. Das Aufbringen dieser Stoffe erfolgt vorzugsweise von oben her. So erhält man auf einfache Weise Preßballen, die zur Herstellung von Kompost sehr gut geeignet sind, weil alle oder doch fast alle einzelnen Strohhalme mit einem der genannten Stoffe vorbehandelt worden sind.
- Das Verfahren gemäß der Erfindung besteht also darin, @daß das im wesentlichen trockene, zu Ballen gepreßte Stroh vor dem Pressen mit einem Stoff behandelt wird, der bei Zutritt von Wasser das Verrotten fördert.
- Wird das Stroh normalerweise zu Ballen gepreßt, so ist der Bauer bestrebt, dahin zu wirken, daß es so trocken wie möglich ist, damit das aufgestapelte und gelagerte Stroh sich nicht durch im Innern vorhandenes Wasser zu zersetzen beginnt. Dieser angestrebte Zustand ist mit der Bezeichnung im wesentlichen trocken gemeint, wie sie im vorigen Absatz verwendet wurde. Es ist die Trockenheit, die erforderlich ist, um ein Verrotten mit Sicherheit zu vermeiden. Ein Verrotten setzt in' diesem Fall also erst ein, wenn nachträglich Wasser zugesetzt wird.
- Durch das Verfahren der Erfindung wird ein Rohstoff erzeugt, der in großen Mengen in Scheunen od. d@gl. gelagert werden kann und jederzeit bequem entnommen und auf den Komposthaufen getan werden kann, wenn er zur Herstellung von Kompost benötigt wird. Er kann in der einfachsten Weise, nämlich ausschließlich durch Übergießen der auseinandergenommenen oder auch unverändert gelassenen Ballen mit Wasser in einen guten Kompost verwandelt werden. Die Ballen können tatsächlich vollständig ungeöffnet verbleiben, wenn das Verrotten erfolgt, aber man kommt ebenso gut zum Ziel, wenn man sie zerteilt oder sogar verstreut.
- Das Aufbringen der das Verrotten fördernden Stoffe auf das Stroh kann durch Aufstreuen pulverförmiger Stoffe oder durch Aufsprühen von Lösungen erfolgen, und die für eine bestimmte Menge Stroh erforderliche Menge der Stoffe läßt sich durch Versuche leicht ermitteln. Die geringe Flüssigkeitsmenge, die dem Stroh bei diesem Verfahren entweder als Lösungsmittel oder als Netzmittel zugeführt wird, genügt nicht, um ein nennenswertes Verrotten des Strohs zu bewirken, so daß die Ballen, die aus gemäß der Erfindung vorbehandeltem Stroh gepreßt sind, vom Großhändler, Kleinhändler oder Verbraucher beliebig lange gelagert werden können.
- Der Verrottungsprozeß zur Herstellung des fertigen Kompostes benötigt einige Monate. Der Verbraucher muß daher nur entsprechend viele Monate vor der beabsichtigten Verwendung des Kompostes Wasser auf die Strohbollen verteilen und sie dann sich selbst überlassen. Das einfachste ist, die Ballen ins Freie zu legen und sie damit dem Regen auszusetzen.
- Das Verfahren gemäß der Erfindung läßt sich besonders einfach durchführen, indem man die das Verrotten fördernden Stoffe auf das Stroh aufbringt, wenn dieses auf dem Förderband zu. der Ballenpreßmaschine gefördert wird. Man kann dabei dem Lösungsmittel einen dickflüssigen oder klebrigen Stoff hinzufügen, damit beim Trocknen der Ballen oder beim Transport nicht zu viel von den aufgebrachten Stoffen verlorengeht. Man kann dem Lösungsmittel auch einen das Wachstum fördernden Stoff beimischen. Da Wasser an den glatten Strohhalmen sehr leicht abläuft, ist es außerdem vorteilhaft, der Lösung ein Netzmittel beizumischen, damit die dem Stroh beigegebene Flüssig-]zeit auf diesem haftet. Dadurch wird auch das spätere Anfeuchten des Strohs erleichtert.
- Benutzt man einen pulverförmigen Stoff zur Behandlung des Strohs, der vorzugsweise auf das Stroh aufgeblasen wird, so kann man dieses vor, nach oder auch während des Aufblasens mit einem anorganischen oder organischen Klebemittel behandeln, das in einer Lösung oder ebenfalls in Pulverform verwendet und vor dem pulverförmigen Stoff oder mit diesem gemischt auf das Stroh aufgebracht werden kann.
- Die Erfindung wird im folgenden an Hand eines Beispiels näher erläutert.
- Oberhalb des zu der Ballenpreßmaschine führenden Förderbandes wird eine Streudüse vorgesehen, die von einem mittels eines 1Iotors angetriebenen Gebläse mit pulverförmigem Calciumcyanamid gespeist wird, so daß Cyanamidstaub aus der Düse austritt und sich in der Breite des Förderbandes auf das Stroh verteilt. Das mit der Düse verstreute Pulver wird in bestimmtem Verhältnis zu der Menge des unter der Düse vorbeigeförderten Strohs verwendet, und zwar kommen auf r t Stroh etwa 4o kg Cyanamid. Seitlich der Cyanamiddüse in Bewegungsrichtung des Strohs vor oder hinter oder auch vor und hinter der Düse befinden sich Flüssigkeitssprühdüsen, die einfach durch Gefälle von einem höhergelegenen Tank oder mittels einer Pumpe mit einer klebrigen Flüssigkeit gespeist werden, die beispielsweise aus einer 21/2o/oigen wäßrigen Lösung von synthetischem Harz bestehen kann. Die Pumpe kann von dem gleichen Motor angetrieben werden, der auch das Gebläse antreibt.
- Eine Ball.enpreßmaschine, die das Stroh nicht laufend zugeführt erhält, kann selbst mit Düsen zur Zuführung des Cyanamids od. dgl. und der Flüssigkeiten zur Behandlung des in die Maschine eintretenden, noch losen Strohs ausgerüstet werden.
- Obwohl man unter der Bezeichnung Stroh im allgemeinen Getreidestroh versteht, lassen sich zur Durchführung des Verfahrens gemäß der Erfindung auch andere Arten pflanzlicher Halme oder andere pflanzliche Abfälle verwenden, die sich zu Ballen pressen lassen, wie z. B. Spartgras, weit sich praktisch alle pflanzlichen Stoffe :dieser Art als Grundstoffe zur Herstellung von kompostartigen Düngemitteln verwenden lassen.
- Da Stroh auch als Viehfutter verwendet wird, werden die nach der Erfindung aus vorbehandeltem Stroh gepreßten Ballen gemäß einer weiteren Ausbildung der Erfindung zur Vermeidung von Verwechselungen in irgendeiner Weise kenntlich gemacht, beispielsweise durch Hinzufügen von Farbstoffen während des Aufbringens des Cyanamids od. dgl. auf das Stroh oder ,durch Verwendung von I')itidegarn oder -drähten besondere Farbe.
Claims (6)
- PATENTANSPRÜCHE: t. Verfahren zum Behandeln von Stroh zwecks Verstellung von kompostartigen Düngemitteln, dadurch gekennzeichnet, daß das beim Dreschen od. dgl. anfallende Stroh in losem Zustand mit einem oder mehreren bei späterem Zutritt von Wasser das Verrotten fördernden Stoffen behandelt, zu etwa trockenen Ballen gepreßt, gelagert und erst später durch Zugabe von Wasser od. dgl. zum Verrotten gebracht wird.
- 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die das Verrotten fördernden Stoffe auf das Stroh aufgebracht werden, wenn sich dieses auf dem zu der Ballenpreßmasehine führenden Förderband befindet.
- 3. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß bei Verwendung flüssiger Behandlungsstoffe oder Lösungen diesen Stoffen dickflüssige Stoffe beigegeben werden, die das Haften der Flüssigkeit an dem Stroh verbessern.
- 4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß den Behandlungsstoffen oder Lösungen dieser Stoffe Netzmittel beigegeben werden.
- 5. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß bei Verwendung pulverförmiger Behandlungsstoffe das Stroh vor, während oder nach dem Aufbringen der Stoffe mit einem Klebmittel behandelt wird.
- 6. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die aus vorbehandeltem Stroh gepreßten Ballen in irgendeiner Weise, z. B. durch Hinzufügen von Farbstoffen, während des Aufbringens des Behandlungsmittels oder durch Verwendung von Bindegarn oder -drähten besonderer Farbe kenntlich gemacht werden. Angezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 49ooi6, 5349i4 652 001; F. H o n c a m p : »Handbuch der Pflanzenernährung und Düngerlehre«, z. Bd. »Düngemittel und Düngung«, Berlin 1931, Verlag J. Springer, S. 223, 227 und 228.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DED3050A DE856744C (de) | 1950-06-03 | 1950-06-03 | Verfahren zum Behandeln von Stroh zwecks Herstellung von kompostartigen Duengemitteln |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DED3050A DE856744C (de) | 1950-06-03 | 1950-06-03 | Verfahren zum Behandeln von Stroh zwecks Herstellung von kompostartigen Duengemitteln |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE856744C true DE856744C (de) | 1952-11-24 |
Family
ID=7030290
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DED3050A Expired DE856744C (de) | 1950-06-03 | 1950-06-03 | Verfahren zum Behandeln von Stroh zwecks Herstellung von kompostartigen Duengemitteln |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE856744C (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1165047B (de) * | 1959-07-15 | 1964-03-12 | Eugen Schneider | Verfahren zum Herstellen einer luftdurchlaessigen, grobkoernigen Pflanzenerde |
DE3435121C1 (de) * | 1984-09-25 | 1986-05-28 | Max 8213 Aschau Morant | Bodenverbesserungsmittel aus verrotteter Baumrinde und verrottetem Stroh |
DE4041329A1 (de) * | 1990-12-21 | 1992-06-25 | Wilfried Schraufstetter | Verfahren zum herstellen eines torfersatzstoffes aus pflanzlichen roh- und abfallstoffen |
Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE490016C (de) * | 1926-02-27 | 1930-01-23 | Hermann Kaserer Dr | Verfahren zur Aufbereitung von Stallmist und aehnlichen gaerfaehigen Duengesubstanzen |
DE534914C (de) * | 1929-10-14 | 1931-10-05 | Adco Ltd | Vorrichtung zur Herstellung von stickstoffhaltigen Duengemitteln |
DE652001C (de) * | 1933-05-25 | 1937-10-23 | Amelia Ubbelohde Geb Poppe | Verfahren zur Herstellung eines Duengemittels |
-
1950
- 1950-06-03 DE DED3050A patent/DE856744C/de not_active Expired
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