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Hochleistungsplansichter-Siebsatz I'lansichter zum Sortieren und Sichten
des Mahlgutes für Getreideinüllerei und ähnliche Gewerbe finit ahschaltliareit Siel-ien
und auch Rundläufe, jedes für sich, sind Irekainit. Diese technische Einrichtung,
jede für sich allein, erreicht aber nicht die notwendige Anpassung an den jeweiligen
Feinheitsgrad des Mahlgutes, die notwendig ist, um in einet Mühle wirklich höchste
wirtschaftliche Leistungen, bezogen auf Menge, Qualität und Ausbeute, zu bekommen.
Gerade bei kleineren 1lühlen, die nicht automatisch laufen. ist von ausschlaggebender
Bedeutung. <la[t man sich mit der Ahsichtung, bezogen auf Maschenweite der Siebe
und gründliche Siebreinigung. @\eitestgehend an das --Mahlgut anpassen kann. Durch
die Erfindung sind alle bisherigen Nachteile in überraschend einfacher Weise gelöst.
Es werden dadurch nicht nur rein müllerische, sondern auch fertigungstechnisch-wirtschaftliche
Vorteile erreicht. Durch die Kombination von mehrfacher Vor- und Mehlsiebschaltung
und Anwendung von Rundliitifen und Ilochleistungsbiirsten ist es möglich geworden,
für alle Vermahlungsvorgänge und -arten einen einheitlichen Siebsatz zu entwickeln.
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Außerdem wird es durch die neue Kombination von Siehschaltungen Rundläufen
und Hochleistungshriirsten möglich, mit sechs bis sieben bespanntenSieben eine schärfere
und gründlichere Absichtung und Sortierung zu erreichen als jetzl finit zehn bis
zwölf bespannten Sieben.
Als drittes hat sich ergeben, daß durch
die besagte Kombination ein Einheitssiebsatz geschaffen wurde, der für alle Vermahlungsvorgänge
und -arten, für Roggen- und Weizenschrot sowie alle Grieß- und Duristniahlutigen
mit gleich gutem Erfolg verwendet werden kann. Dies war bis jetzt nie möglich, und
es mußten für jeden dieser Vorgänge gesonderte Siebsätze gebaut werden.
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Dies bedeutet nun eine weitgehende Verbilligung in der Herstellung
und Einsparung hochwertiger Materialien. Dies ist nicht nur für die Inlandsproduktion,
sondern auch für die Ausfuhr von größter Bedeutung. Einen weiteren markanten Vorteil
bringt diese neue Kombination im Bau der kompletten Mühlenanlage selbst und in der
Auswertung der aufzuwendenden Antriebskraft, gleichviel ob es sich um Naturkraft
mit Wasseroder künstliche Kraftquellen, Wärmekraftmaschinen oder Elektromotoren
handelt.
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Die Versuche haben gezeigt, daß besonders in kleineren, nicht automatischen
Mühlen infolge der mangelhaften Anpassung der Sichtung an die jeweilige Mahlgutkorngröße
und: -art eine betriebswirtschaftlich richtige Verteilung des Mahlgutes auf die
einzelnen Mahlmaschinen unmöglich ist. Dies hat eine geringe Mengenleistung, eine
schlechte Qualität und vor allen Dingen auch eine schlechte Ausbeute an Weißsubstanz
zur Folge.
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Betriebswirtschaftlich gesehen liegt der Fall so, daß sich bei jeder
Mi.ihlenanlage eine relativ hohe --senge von Leerlaufkraftverbrauch zeigt, im Mittel
etwa 35 %. Dieser muß mitgeschleppt und mitbezahlt «erden, gleichviel ob die Mühle,
bezogen auf die Zeiteinheit, mehr oder weniger leistet. Daraus geht hervor, daß
die Müihlenanlage, wirtschaftlich gesehen, am günstigsten arbeiten wird, die in
der Zeiteinheit die höchste Mengenleistung aufweist und damit den Leerlaufverlust
nur kurz beansprucht. Hohe oder Höchstleistungen werden aber nur erreicht, wenn
alle Maschinen, die an dem Mahlprozeß beteiligt sind, gleichmäßig voll belastet
werden können. Dies ist aber nur möglich, wenn man durch restlose Anpassung der
Sichtung und Sortierung das Mahlgut entsprechend verteilen kann. Die Erf ndung ermöglicht
diese restlose Anpassung und bringt damit die höchste wirtschaftliche Leistung einer
Mühle.
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Bei dem Siebsatz besteht die Möglichkeit, daß man in einer Siebebene,
also bei einem Einlegesieb, zweierlei Bespannungen, die unter sich auswechselbar
sind, anbringen kann. Der Hinlauf hat eine gröbere und der Rücklauf eine feinere
Bespannung, so daß auch hier eine völlige Anpassung an die Mehlhaltigkeit des Sichtgutes
gegeben ist.
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Die Erfindung bringt also eine Reihe beachtlicher Vorteile, technischer
und wirtschaftlicher Art, und zwar: i. Vereinfachung und Verbilligung des Baues
der Plansichter; 2. einen weitgehenden Einfluß auf die gesamtwirtschaftliche Arbeitsweise
der Mühle durch Verbesserung der Mengenleistung bei gleichem Kraftaufwand; 3. günstige
Auswertung des Leerlaufkraftverbrauches durch restloses Anpassen der Sichtmaschenweite
an das Mahlgut, Art und Größe, sowie eine Verbesserung der Qualitätsleistung und
der Ausbeute an Weißsubstanz.
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Diese Bedingungen muß aber der Plansichter erfüllen, wenn er als Hochleistungsplansichter
bezeichnet werden kann. Vor allen Dingen muß auch durch eine gute Siebreinigung
eine scharfe Sichtung gewährleistet sein.
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Praktische Versuche haben auch da ergeben, daß bei einer Kombination
von mehreren Vor- und Mehlsiebschaltungen bei gleichzeitiger Anwendung von Rundläufen
auf den Sieben sowie Schnellaufbürsten bisher nicht gekannte -Mengen- und Qualitätsleistungen
erreicht werden bei gleichzeitiger Möglichkeit der Einsparung von Siebfläche und
damit verbundener Verbilligung des gesamten Plansichters und der gesamter, Mühlenanlage.
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Die Erfindung ist in einem Ausführungsbeispiel dargestellt. Es zeigt
Fig. i einen Schnitt durch den Siebstapel, Fig. 2 und 3 einen Grundriß vom Rundlaufsieb,
Fig. 4 einen Querschnitt mit Bürste.
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Die Arbeitsweise ist wie folgt: Das Mahlgut kommt von der Mahlmaschine
(Schrotstuhl oder einer sonstigen Mahlmaschine) und wird auf den Siebrahmen i geführt.
Dieser ist beispielsweise mit Draht 18 bespannt. Durch diese grobe Vorsiebbespannung
fallen so viel Grieße und Dunste durch, daß die parallel mitlaufenden Grießmahlmaschinen
voll beaufschlagt werden können, was bekanntlich bei Verwendung einer nicht schaltbaren
linlieitsvorsiebbespannung nie möglich ist. Das Mahlgut passiert dann noch die weiteren
Vorsiebe 2 und 3 und geht als grober L'bergang vom dritten Sieb aus zum nächsten
Schrotstuhl, Mahlmaschine oder zu einem Vorratsbehälter.
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Bei dem nächsten Schrotvorgang, bei dem das Mahlgut feiner wird, kann
man mittels der Klappe a das erste grobe Vorsieb 18 -,vegschalten; das Mahlgut läuft
also gleich auf das zweite Vorsieb 26. Durch die Verfeinerung der Bespannung bekommt
die nachfolgende Mahlmaschine wieder nicht zuviel Mahlgut, d. h. durch die Ab- und
Zuschaltung von Vorsieben mit verschiedenen Maschenweiten wird eine vollkommene
Lastverteilung des Mahlgutes auf die folgenden Mahlmaschinen erreicht.
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Bei dem nächstfolgenden Durchgang 'kann man das zweite Sieb mit Bespannung
26 wieder abschalten, und zwar mit der Klappe b. Auf diese Weise ist eine
weitgehende Anpassung an die Mahlgutkorngröße erreicht und das Mahlgut gleichzeitig
auf die einzelnen Mahlmaschinen verteilt. Die Mehlsiebe können ebenfalls auf die
gleiche, an sich bekannte Art abgeschaltet werden.
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Nicht nur bei den Schrotarbeiten, sondern auch bei den Feinmahlungen
kann mit beliebig anderen Siebnummern die gleiche Anpassung und die damit verbundene
Lastverteilung durchgeführt werden.
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Verbunden mit dieser Einzelsiebschaltung wird das Mahlgut im Siebstapel
über Rundläufe geführt, was zur Folge hat, daß ein doppelt solanger Siebweg erreicht
wird als bisher, ohne daß der Mahlgutschleier gestört wird. Mehlsieb 4 kann mit
der Klappe c in bekannter Weise abgeschaltet werden.
Fig. 2 und
3 zeigen die Grundrisse der Siebrahmen mit dem Rundlauf sowie Teilung der Einlegesiebe.
Die Siebrahmen werden durch diese Anordnung breiter, was zur Folge hat, claß eine
breite Bürste zum Reinigen der Siebe verwendet werden muß. Normale bekannte Plansichterbürsten
laufen langsam. Der Ilochleistungssiebsatz wird mit einer leichtlaufenden Schnellaufbiirste
ausgerüstet, die bei kleinster Abnutzung eine gute Siebreinigung und damit eine
scharfe Sichtung gewährleistet.
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Der vollständige Siebsatz ist so durchgebildet, daß die Förderbleche
d immer außen am Sieb liegen, was eine rasche und zuverlässige Mahlgutförderung
zuläßt. Dies ist zur Erzielung einer hohen Gesamtleistung notwendig.
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Fig. 4 zeigt den Querschnitt eines Siebrahmens. Die Schnellaufbiirstee
wird in bekannter Weise an der Führung f geführt. Diese Bürste hat in bekannter
Weise Tragorgane die durch Herabsetzung der Gleitreibung eine hohe Umlaufgeschwindigkeit
gewährleisten. Durch die beschriebene Kombination werden alle bisher bekannten Mängel
und Minderleistungen beseitigt.