DE855701C - Verfahren zur Herstellung eines Gemisches von metallischem Gold und einer radioaktiven Substanz - Google Patents

Verfahren zur Herstellung eines Gemisches von metallischem Gold und einer radioaktiven Substanz

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DE855701C
DE855701C DEU509A DEU0000509A DE855701C DE 855701 C DE855701 C DE 855701C DE U509 A DEU509 A DE U509A DE U0000509 A DEU0000509 A DE U0000509A DE 855701 C DE855701 C DE 855701C
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radioactive
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radioactive substance
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Harry Harrison Dooley
Clarence William Wallhausen
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    • C22METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
    • C22CALLOYS
    • C22C43/00Alloys containing radioactive materials
    • GPHYSICS
    • G21NUCLEAR PHYSICS; NUCLEAR ENGINEERING
    • G21GCONVERSION OF CHEMICAL ELEMENTS; RADIOACTIVE SOURCES
    • G21G4/00Radioactive sources
    • G21G4/04Radioactive sources other than neutron sources

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Description

  • Verfahren zur Herstellung eines Gemisches von metallischem Gold und einer radioaktiven Substanz Die Erfindung betrifft die Herstellung von radioaktiven Metallerzeugnissen und ergibt eine verbesserte Mischung von feinverteiltem Gold mit einer feinzerteilten radioaktiven Substanz sowie ein neues Verfahren zu deren Herstellung. Das erfindungsgemäße Verfahren betrifft die Vorbereitung des Gemisches durch vorzugsweise gleichzeitiges Ausfällen aus einer Lösung, welche sowohl das Gold als auch die betreffende radioaktive Substanz in Lösung enthält. Ein solches feinverteiltes Gemisch ist, wenn es nach der Erfindung .durch gleichzeitiges Ausfällen gewonnen worden ist, ein Erzeugnis, in dem die radioaktive Substanz für praktisch unbegrenzte Zeit sicher an die Goldpartikel gebunden ist und selbst durch oft wiederholtes Auswaschen mit Wasser (Dekantieren) nicht davon getrennt werden kann.
  • Radioaktive Metallerzeugnisse, die mit@den Metallpartikeln fein vermischte radioaktive Substanzen enthalten, haben sich nach dem in der amerikanischen Patentschrift 2326631 vom 15. August 1941 beschriebenen Verfahren für viele Anwendungszwecke als ;besonders geeignete welle radioaktiver Strahlung bewährt. Drähte, Bleche, Folien oder Gegenstände besonderer Form können aus derartigen radioaktiven Metallverlbindungen leicht hergestellt und für medizinische Zwecke, als Leuchtstoffe, zur Beseitigung elektrostatischer Rufladung und für viele andere Zwecke, wo radioaktive Strahlung von Wert ist, verwendet werden. Diese radioaktiven Metallerzeugnisse werden vorteilhafterweise durch Verdichten und Sintern eines aus einem Metallpulver und einer feinverteilten radioaktiven Substanz bestehenden Gemisches gewonnen. Das gesinterte und gepreßte Material wird dann ausgewalzt, ausgezogen oder in anderer Weise weiter verarbeitet. Für diesen Zweck können zahlreiche Metallpulver verwendet werden, doch ist pulverisiertes Gold im allgemeinen am besten geeignet und wird auch am meisten verwendet. Obwohl Gold für gewöhnlich als teuerstes Metall gilt, sind seine Kosten im Verhältnis zu den Kosten der üblicherweise verwendeten radioaktiven Mittel, d, h. Radiumsalze, und im Verhältnis zu dem Arbeitsaufwand für die Gewinnung und Weiterverarbeitung von radioaktiven Metallerzeugnissen niedrig. Außerdem ist Gold infolge seiner physikalischen Eigenschaften ein für derartige Zwecke besonders geeignetes Metall; es oxydiert nicht und läuft nicht an, selbst unter zur Korrosion führenden Bedingungen. Gold ist das Metall, das am leichtesten fließt und zu legieren ist, so daß es leicht in jede gewünschte Form gebracht werden kann; schließlich ist es durch die Verfahren der Pulvermetallurgie besonders gut weiterzuverarbeiten.
  • Bisher sind radioaktive Golderzeugnisse im allgemeinen so hergestellt worden, daß handelsübliches Goldpulver mit einem radioaktiven Mittel, wie Radiumsulfat, in dem entsprechenden Verhältnis mechanisch gemischt worden ist. Das Pulvergemisch wird dann zusammengepreßt, gesintert und in die endgültige Form gebracht. Die Vorbereitung eines Gemisches von Goldpulver und radioaktiven Substanzen durch mechanische Mittel ist aber schwierig und von Zufällen abhängig. Denn erstens erfordert dieses Verfahren im allgemeinen ein vorheriges Ausfällen und Filtern von Radiumsulfat oder anderen radioaktiven Mitteln in im wesentlichen reiner Form und eine Veraschun,g des Filterpapieres. Besonders der letzte Schritt erfordert eine sorgfältige Kontrolle, um zu verhindern, daß geringe Bestandteile des Radiumsulfats zu Radiumsulfid reduziert werden, welches löslich ist, und aus Metallerzeugnissen, in denen es enthalten ist, ausgelaugt wird. Zweitens besteht immer .die Gefahr, daß etwas von dem kostbaren Radiumsulfat oder einer anderen radioaktiven Substanz im Verlauf seiner Übertragung in den zur Mischung mit dem Goldpulver dienenden Mischkessel verloren.geht. Drittens muß der Mischvorgang genau und sorgfältig kontrolliert werden, damit die radioaktive Substanz gleichmäßig in der ganzen Masse des Goldpulvers verteilt wird. Viertens bedeutet die Durchführung der vorher genannten Arbeitsstufen eine beträchtliche Gefahr wegen der gesundheitsschädigenden Wirkung der radioaktiven Substanz und des radioaktiven Staubes.
  • Gegenstand der Erfindung ist ein schnell wirkendes, zweckmäßiges Verfahren für die Herstellung eines Gemisches von Goldpulver und radioaktiven Substanzen, ohne die mit den 'bekannten Verfahren zur Vorbereitung von Mischungen dieser Komponenten verbundenen Schwierigkeiten und Zufälle. Das erfindungsgemäße Verfahren umfaßt erstens das Ansetzen einer Lösung, welche reduzienbares Goldsalz und ein lösliches Salz eines radioaktiven Elements enthält, zweitens die Zugabe einer Substanz zu der Lösung, welche das gelöste Goldsalz in metallisches Gold reduziert und einer weiteren Substanz, welche eine unlösliche Verbindung des radioaktiven Elements schafft, wobei ein aus metallischem Gold und radioaktiver Verbindung gemischter Niederschlag entsteht, und schließlich die Trennung des Niederschlages von der darül)erstehenden Lösung. Vorteilhafterweise kann die Substanz zur Reduktion der Goldverbindung und die Substanz, welche die unlösliche radioaktive Verbindung bildet, gemeinsam in einem Reagens zugegeben werden, so daß das Gold und die radioaktive Substanz zusammen ausgefällt werden. Dieses gemeinsame Ausfällen ergibt ein besonders geeignetes Erzeugnis, in welchem die radioaktive Substanz fest an die Goldpartikel gebunden ist und nicht mit Wasser ausgewaschen werden kann. Indessen kann es in manchen Fällen ratsam sein, diese Substanzen getrennt der Lösung zuzusetzen ; die Erfindung befaßt sich daher mit dieser Art der Zugabe.
  • Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung mit Angaben über Abänderungsmöglichkeiten sei hiermit beschrieben: Eine Goldchloridlösung, welche den erforderlichen Betrag an Gold enthält, wird angesetzt. Diese Lösung kann entweder durch Auflösen des handelsüblichen Gold- bzw. goldhaltigen Clorids in Wasser oder durch Lösen einer entsprechenden Menge von metallischem Gold in Königswasser bereitet werden, worauf die Lösung eingedampft, ein kleiner Betrag von Chlorwasserstoffsäure zugegeben und wiederum ein oder mehr- i mals eingedampft wird, um schließlich das gebildete Goldchlorid in Wasser auszuscheiden.
  • Goldhaltiges Chlorid ist das vorzugsweise angewendete Goldchlorid, und tatsächlich ist es zweifelhaft, ob andere Goldchloride in wäßriger Lösung stabil sind. Trotzdem ist es nicht von Bedeutung, ob Goldchlorid als reduzierendes Goldsalz verwendet wird. Goldsalze zeichnen sich im allgemeinen durch ihre leichte?Reduzierbarkeit aus, so daß jedes Goldsalz, das reduzierbar und genügend stabil in wäßriger Lösung ist, Verwendung finden kann. Zum Beispiel kann Goldbromid, vorzugsweise goldhaltiges Bromid verwendet werden oder Goldsulfat oder auch Goldhydroxyd. Die Art der Vorbereitung und weiteren Behandlung .dieser anderen löslichen Goldsalze ist aber verhältnismäßig schwierig und aus diesem Grunde werden,sie kaum benutzt, obwohl sie auch zum Gegenstand der Erfindung gehören.
  • In der Goldsalzlösung ist ein lösliches Salz einer radioaktiven Substanz enthalten. Im allgemeinen ist die für die Anwendung geeignetste radioaktive Substanz Radium als Chlorid oder Bromid, welche beide wasserlöslich sind. Zweckmäßigerweise wird eine Lösung, die die erforderliche Menge an Radiumchlorid oder -1)romid enthält, zu der Goldsalzlösung leinzugegeben. doch ist es auch durchaus mölich, das kristalline Radiumsalz unmittelbar in der' Goldsalzlösung aufzul<isen.
  • Außer Radium können natürlich auch andere radioaktive Mittel, falls erforderlich, angewendet werden, tun ein Erzeugnis unter Verwendung einer anderen radioaktiven Substanz zu erhalten. So können die natürlich vorkommenden radioaktiven Elemente, wie Polonium, Aktinium, Thorium oder Uran verwendet werden, wobei ein lösliches Salz des ausgewählten Elements in der Goldsalzlösung aufgelöst wird. Ferner können radioaktive Elemente Verwendung finden, die im periodischen System höher als Uran stehen, z. B. Neptunium, Plutonium, Aniericiunn und Curium, von denen lösliche Salze bekannt sind; diese Elemente können dann der Goldchloridlöstrng oder einem anderen Goldsalz einverleibt werden. In ähnlicher Weise können künstlich hergestellte radioaktive Substanzen, wie radioaktive Isotope von Kupfer, Nickel, Eisen, Natrium, Phosphor, Chlor oder Jod Anwendung, finden. Falls derartige künstlich gewonnene radioaktive Substanzen benutzt werden, wird ein lösliches Salz der radioaktiven Substanz, wie radioaktives Kupferchlorid, oder Jodnatrium, das radioaktives Jod enthält, in der Goldsalzlösung aufgelöst.
  • Nachdem die sowohl das reduzierbare Goldsalz als auch ein Salz des radioaktiven Elements in dein gewünschten Verhältnis enthaltende Lösung angesetzt ist, wird dieselbe reit einem oder mehreren Reagenzien behandelt, die metallisches Gold aus der Liisung ausfällen und eine unlösliche Ver-1>indung bilden, welche das radioaktive Element enthält. Bei der vorzugsweise benutzten Lösung von Goldchlorid und einem 1<islichen Radiumsalz soll das Gold und (las 1Za(iiurn mittels Ferrosulfat zusammen atrsgefä llt werden. Die Ionen des in Lösung gegangenen Eisens vermögen Gold aus dem Clorid entsprechend der folgenden einfachen Oxydations- und Reduktionsformel zu fällen: Au C13+3FeSOi -> Fe C13@-Fe2(SO,)3+Au@. Gleichzeitig Bewirken die mit dein Ferrosulfat in Lösung gehenden Ionen die Ausfällung von Radium aus der Lösung in der Form von unlöslichem Radiunistrlfat nach der Formel Ra Cl, + Fe S 04 -@ Ra S 0i i -;- Fe C12 3 Ra Cl, + Fe. (SO",):, -@ 3 Ra SO, 11 + 2 Fe C13. Der so gewonnene Niederschlag stellt ein außerordentlich inniges Gemisch von metallischem Gold und Radiunistrlfat dar. Unter der Voraussetzung, daß genügend Ferrostrlfat zugegeben wird, ergibt sich eine praktisch restlose Ausfällung sowohl des Goldes als auch des Radiums, so daß der Niederschlag im wesentlichen (las gesamte Gold und Radium enthält, das sich ursprünglich in der Lösung befand, und in den zu der Lösung verwendeten gleichen Mengen. Eingehende Versuche haben ergeben, daß bei genauer Ausführung des Fällvorganges die Ausscheidung von Gold und Radium in (lern Niederschlag bis zu einem Betrag vor sich geht, der noch durch die üblichen Analysen festgestellt «-erden kann. Nlesothorium r (Atomgewicht 225, Ordnungszahl 88) läßt sich mit dein Gold in (lersell)eri Weise wie Radium ausfällen.
  • Das gemeinsame Ausfällen von Gold und unlöslicher Radiuniverbindung mit Ferrosulfat oder einem anderen Reagens ist in der Beziehung neuartig, daß die radioaktive Substanz fest an die Goldpartikel gebunden ist. Obwohl es bisher nicht möglich gewesen ist, die Art dieser Verbindung zu deuten, so kann doch angenommen werden, daß ein beträchtlicher Teil der ausgefällten Partikel der radioaktiven Substanz an die feinverteilten, gleichzeitig ausgefällten Goldpartikel mechanisch festgebunden ist. Welcher Art auch diese Verbindung sein rnag, so steht jedenfalls fest, daß der ausgefällte Niederschlag auch durch wiederholtes Auswaschen mit Wasser nicht seinen Gehalt an radioaktiver Substanz verliert. In dieser Beziehung unterscheidet sich dieser Niederschlag von den bisher bekannten Mischungen von Gold und radioaktiven Pulvern, wie solche z. B. in der amerikanischen Patentschrift 2326631 beschrieben sind. Bei derartigen Mischpulvern geht durch wiederholtes Auswaschen ein sehr großer Teil, 5o % oder mehr, der Radium enthaltenden Komponente verloren, wenn die Mischung der beiden Pulver in trockenem Zustand erfolgt ist. Selbst in dem Fall, daß die _Mischung durch aufeinanderfolgendes Ausfällen von Gold und Radiumsalz aus einer einzigen Lösung vorbereitet worden ist, wird ein großer Teil des ausgefällten Radiumsalzes nachträglich beim Auswaschen mit ausgeschieden. Nenn das Erzeugnis durch gleichzeitiges Ausfällen von Gold und 1Zadiumstrlfat oder einer anderen Radiumverbindung gewonnen worden ist. werden dagegen höchstens etwa 20 "/o der radioaktiven Substanz beim -,vielerholten Auswaschen ausgeschieden bis zu dein Punkt. wo das weitere Auswaschen kaum noch meßbare Beträge der radioaktiven Substanz zu entfernen vermag.
  • Ferrosulfat wird vorzugsweise als Reagens benutzt. wenn Goldchlorid und ein lösliches Radiumsalz in der ersten Lösung zusammen aufgelöst werden; trotzdem ist es nicht entscheidend, ob gerade dieses Fällmittel verwendet wird. Goldchlorid und andere Coldsalze in Lösung lassen sich sehr leicht durch die gebräuchlichen Reduziermittel in metallische Form bringen. Anstatt Ionen des Ferrosulfats, wie oben beschrieben, zu verwenden, kann das Gold auch durch Ionen von Zinnchlorür, Quecksilber. Kupfer, :Mangan oder von organischen Reduziermitteln, wie Oxalsäure, Natriumoxalat oder von Stoffen aus der Klasse der fotografischen Entwickler, z. B. Pyrogallol, Hydrochinon oder Glyzin reduziert und ausgefällt werden.
  • In ähnlicher Weise können außer Sulfationen einige andere Reagenzien zum Ausfällen der radioaktiven Substanz verwendet werden. Beispielsweise ist Radiumkarbonat fast unlöslich, so daß ein solches Karbonationen an Stelle von Sulfationeu enthaltendes Reagenz dazu dienen kann, Radium reit Gold auszufällen. Wenn nicht Radium, son- Bern eine andere radioaktive Substanz in de-Lösung verwendet wird, kann irgendein für diese: Material geeignetes Fällmittel benutzt werden Poloniumsulfid z. B. ist unlöslich und kann durcl ein Reagens ausgefällt werden, das Sulfidioner enthält. In ähnlicher Weise kann künstlich radioaktiv gemachtes Kupfer oder Eisen als Sulfid, Karbonat, Hydroxyd oder als eine andere unlösliche Verbindung durch ein Reagens ausgefällt werden, das Sulfidionen, Karbonationen,. Hydroxytionen od. dgl. enthält. Wenn die radioaktive Substanz in der Lösung als ein Anion enthalten ist, wie z. B. wenn radioaktives Jod als Natriumjodid verwendet wird, kann die radioaktive Substanz als unlösliches Quecksilberjodi.d oder unlösliches Silberjodid durch ein Reagens ausgefällt werden, welches Quecksilber- oder Silberionen enthält.
  • Im allgemeinen wird, wenn möglich, vorzugsweise ein einziges Reagens verwendet, das die Fallmittel sowohl für das Gold als auch für .die radioaktive Verbindung enthält, z. B. eine Salzlösung von Ferrosulfat, deren Kation das Gold in der Lösung zu reduzieren vermag und deren Anion eine unlösliche Verbindung zwar mit dem radioaktiven Element, nicht aber mit dem Gold eingeht, weil dann das Gold und die radioaktive Substanz gleichzeitig ausgefällt werden, womit die oben erläuterten Vorteile verbunden sind. Die zum Ausfällen dienenden Reagenzien können indessen auch zwei getrennte Stoffe enthalten, deren einer zunächst als Reduktionsmittel für das Gold und deren anderer zum Ausfällen der radioaktiven Substanz dient; diese Reagenzien können .getrennt nacheinander oder auch gleichzeitig zugegeben werden, wie es in jedem Fall am zweckmäßigsten ist. Als Reduziermittel für das Gold können Zinn-, Quecksilber- oder Oxalsäureionen und eine Substanz, wie Natriumsulfat oder Natriumkarbonat, verwendet werden, die sich für die Bildung eines unlöslichen Salzes mit einer radioaktiven Substanz, z. B. Radium, eignet. Wenn zwei solche einzelne Reagenzien zusammen verwendet werden, so ergeben sich die erwähnten Vorteile .der gemeinsamen Ausfällung. In manchen Fällen ist es ratsam, verschiedene Fallmittel der Lösung getrennt zuzuführen. Wenn die radioaktive Substanz, z. B. Polonium, als Sulfid ausgefällt werden soll, ist es vorteilhaft, zunächst das Gold auszufällen, etwa mittels Ferrosulfat, und dann ;Sulfidionen in die Lösung zu bringen, um das Polonium auszufällen, das sich darauf mit dem vorher ausgefällten Gold verbindet. Auf diese Weise besteht keine Gefahr, daß ein Teil des Goldes als Sulfid ausgefällt wird. Allgemein gesagt, ist es meistens zweckmäßig, die beiden Fallmittel getrennt zuzugeben, wenn eines derselben den Fallvorgang beeinträchtigen könnte, den das andere Fallmittel auslösen soll, und in einem solchen Falle zuerst das Fallmittel zuzugeben, welches den Ablauf des Fallvorganges durch das andere Fallmittel nicht 'behindert.
  • In gewissen Fällen kann das Reagens eine einzige Substanz enthalten, die als Reduziermittel für das Gold und als Fällmittel für die radioaktive ' Substanz dient; z. B. kann metallisches Gold und radioaktives Jodid in löslicher Form gemeinsam durch ein Reagens ausgefällt werden, das 'Quecksilberionen enthält, die sowohl als Reduziermittel für das Gold dienen, als auch unlösliches Quecksilberjodid bilden.
  • Die Gewinnung eines aus Gold und Poloniumsulfid gemischten Niederschlages liefert ein Beispiel für die obengenannten Verfahrensmöglichkeiten. Um einen solchen gemischten Niederschlag gemäß der Erfindung zu erhalten, wird eine Lösung aus einer löslichen, reduzierbaren Goldverbindung, z. B. goldhaltiges Chlorid, und einer löslichen Poloniumverbindung, z. B. Poloniumchlorid, so hergestellt, daß Gold und Polonium in der Lösung in demselben Verhältnis vorhanden sind, wie in dem fertigen gemischten Niederschlag. Zusätzlich wird eine kleine Menge löslichen Wismut- oder Bleisalzes aufgelöst, um einen Träger für das Polonium zu bilden, nachdem dasselbe ausgefällt ist. An Stelle von Wismut oder Blei kann auch eine andere Substanz verwendet werden, die ein für die Bindung des Poloniums brauchbares Fallmittel darstellt. Darauf werden Eisenionen in Lösung gebracht, z. B. durch Hinzufügen einer Ferrosulfatlösung, und zwar in etwas größerer Menge, als für das Ausfällen des Goldes erforderlich ist. Nachdem das Gold ausgefällt ist, jedoch vor der Ausscheidung desselben aus der Lösung, wird das Polonium als Sulfid durch die Reaktion mit .Schwefelwasserstoff ausgefällt. Um diese Reaktion durchzuführen, wird oder Säuregehalt der Lösung auf einen bestimmten Betrag gebracht, im allgemeinen auf 0,5 pii, bei welchem Eisenionen mit Schwefelwasserstoff nicht zur Ausfällung führen, worauf der Schwefelwasserstoff ,der Lösung zugeführt wird. Die geringe Blei- oder Wismutmenge in der Lösung wird als Sulfid unter diesen Bedingungen ausgefällt, und dieser Niederschlag nimmt auch das gleichzeitig gebildete unlösliche Poloniumsulfid auf, das im allgemeinen nur in ganz geringen Mengen entsteht. Die Lösung kann während der Reaktion mit dem Schwefelwasserstoff durchgerührt werden, um das ausgefällte Gold suspendiert zu halten und eine vollständige Mischung mit dem Sulfidniederschlag zu sichern. Nach der vollständigen Ausfällung des Sulfids läßt man den Niederschlag von metallischem Gold und Po'loniumsulfid mit etwa vorhandenen anderen Sulfiden sich absetzen und trennt ihn dann durch Dekantieren oder Filtrieren von der übrigen Lösung. Der ausgeschiedene Niederschlag wird ausgewaschen, worauf derselbe in gleicher Weise wie der Niederschlag von Gold und Radiumsulfat behandelt wird.
  • Aus der bisherigen Beschreibung ,geht hervor, daß man eine große Auswahl von geeigneten Fallmitteln hat und daß diese Auswahl durch die besondere radioaktive Substanz bestimmt wird, die in der Ausgangslösung verwendet wird. Es ist im allgemeinen nur erforderlich, daß das Fallmittel oder die Reagenzien ein Reduziermittel für das Goldsalz enthalten oder in der Lösung entwickeln, und außerdem eine Substanz enthalten, die mit der verwendeten radioaktiven Substanz eine unlösliche Verbindung eingeht.
  • Nach dein Ausfällen des Goldes und der radioakitven Substanz, z. 13. Radiumsulfat, wird der Niederschlag von der restlichen Lösung durch Dekantieren. Filtern oder .auf andere geeignete Weise geschieden, und entweder bei Zimmertemperatur oder bei einer geeigneten höheren Temperatur getrocknet.
  • Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens ist der, daß der Niederschlag gefiltert und von dem noch nassen Filterpapier im wesentlichen vollständig abgelöst werden kann. Wenig oder nichts von dem Gold bzw. von dem Radiumsulfat oder einer anderen radioaktiven Verbindung dringt in die Poren des Filterpapiers ein. Infolgedessen braucht das Filterpapier nicht verascht zu werden, so daß die Gefahr irgendeiner Reduktion vom Radiumsulfat zti -stilfid vermieden wird. Der Gemischniederschlag trocknet leicht und schnell bei Zimmertemperatur, nachdem er von dem Filterpapier abgelöst worden ist.
  • In dein Fall, daß Gold und Radiumsulfat mittels Ferrosulfat gemeinsam ausgeschieden worden sind, enthält der getrocknete Niederschlag das Radiumsulfat oder jede andere radioaktive Substanz in genügend inniger Mischung mit dem Gold, so daß ein weiteres @Iisclien für gewöhnlich nicht erforderlich ist. Der Niederschlag kann indessen noch gemahlen werden, um Klumpen zu zerkleinern und die Gleichmäßigk @t des Gemisches zu verbessern. Wenn dagegen Gold und radioaktive Substanz durch getrennte Fällmittel ausgeschieden worden sind, ist es allgemein ratsam, den Gemischniederschlag vor oder nach der Trocknung zu mahlen, um ein inniges Gemisch der beiden Komponenten zu erhalten.
  • Der getrocknete Gemischniederschlag wird in eine Preßform gebracht, um daraus durch mechanischen Druck ein Brikett herzustellen, worauf dieser Preßling durch Erhitzung auf eine Temperatur von annähernd 95o°' C gesintert wird, wie in der schon erwähnten amerikanischen Patentschrift 2, 326 631 beschrieben worden ist. Nach der Sinterung kann der Preßling durch Walzen, Ziehen oder auf andere "'eise weiter bearbeitet werden, uni denselben in die dem Zweck entsprechende Form oder Gestalt zu bringen. Ein besonders hervorstechender Vorzug der Behandlung des feinverteilten Goldes durch Ausfällen aus einer Lösung mittels Ferrosulfat ist ferner der, daß die Partikelgröße und -gestalt des ausgefällten Goldes sich vorzüglich für das nachfolgende Pressen und Sintern des Gemisches zu einem Metallerzeugnis nach den Verfahren der Pulvermetallurgie eignet. Ein anderer Vorteil der Herstellung des Preßlings aus pulverisiertem Gold, das aus einer Chloridlösung durch Ferrosulfat ausgefällt worden ist, ist der, daß so vorbereitetes pulverisiertes Gold eine sehr hohe Reinheit besitzt und unmittelbar in einen Sinterofen gebracht werden kann, der bereits auf die Sintertemperatur von ungefähr 95o° C erhitzt worden ist. Dagegen können Preßlinge, welche in der üblichen Weise aus pulverisiertem Gold hergestellt worden sind, nicht unmittelbar in einen auf hohe Temperatur erhitzten Ofen gebracht werden, weil die beträchtlichen Gasmengen, die sich bei der schnellen Erhitzung solcher Goldpulver in kurzer Zeit entwickeln, auf der Oberfläche des gesinterten Preßlings Blasen erzeugen, so daß die weitere Verarbeitung des Preßlings große Schwierigkeiten bereitet.
  • Schließlich liegt ein weiterer Vorteil der Behandlung des Goldpulvers durch Ausfällen mit Ferrosulfat darin, daß das Goldpulver nach der Trocknung nicht an der Preßform haftet. In ähnlicher Weise besteht keine Gefahr, daß das vorbereitete Goldpulver an den Wandungen der Gefäße haftenbleibt, die vor dem Einfüllen des Goldpulvers in die Preßform benutzt werden. Diese Eigenschaft ist dann von besonderer Bedeutung, wenn der Gemischniederschlag vor dem Sintern noch gemahlen werden soll.
  • Die Behandlung von Gemischen aus Goldpulver und Radiumsulfat oder einer anderen radioaktiven Substanz kann nach dem erfindungsgemäßen Verfahren sehr schnell durchgeführt, und das Gemisch kann in kürzester Zeit in Form eines gesinterten Preßlings gebracht werden. Infolgedessen ist die beim Umgang mit konzentrierten radioaktiven Substanzen stets vorhandene Gefahr, daß die damit beschäftigten Personen der radioaktiven Strahlung übermäßig ausgesetzt sind, auf ein Mindestmaß herabgesetzt.
  • Außerdem ist das Risiko, von der kostbaren Substanz dadurch etwas zu verlieren, daß 'kleine Partikel durch die Luftströmung weggeblasen werden oder auf andere Weise verlorengehen, stark vermindert, weil das Radiumsulfat bzw. eine andere radioaktive Substanz in der Mischung mit Gold zunächst nicht in reiner Form isoliert ist.

Claims (6)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung eines Gemisches von metallischem Gold und einer radioaktiven Substanz, dadurch gekennzeichnet, daß zu einer wäßrigen Lösung eines reduzierbaren Goldsalzes und eines wasserlöslichen Salzes eines radioaktiven Elements ein Reagens hinzugefügt wird, welches das gelöste Goldsalz zu reduzieren vermag, und ein weiteres Reagens zugefügt wird, welches eine unlösliche Verbindung der radioaktiven Substanz bildet, so daß sich ein aus metallischem Gold und unlöslicher radioaktiver Verbindung bestehender Niederschlag bildet, der von der restlichenLösunggeschieden wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß zum Ansetzen der Lösung Goldchlorid und ein wasserlösliches Salz eines radioaktiven Elements verwendet wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß zu der wäßrigen Lösung von Goldchlorid und eines wasserlöslichen Radiumsalzes ein Reagens, wie Ferrosulfat, hinzugefügt wird.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Komponenten des Gemisches in solchen Mengen und in solchem Verhältnis zugegeben werden, daß sich in der wäßrigen Lösung so viel Gold und radioaktive Substanz befinden, .daß durch die zugefügten Reagenzien im wesentlichen die gesamte Goldmenge als metallisches Gold und die gesamte radioaktive Substanz als unlösliche radioaktive Verbindung in dem Niederschlag aus der Lösung ausgeschieden wird.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch i bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß zu der wäßrigen Lösung von Goldchlorid und einer radioaktiven Substanz mindestens ein Reagens hinzugefügt wird, welches gleichzeitig das Goldsalz reduziert und eine unlösliche Verbindung mit dem Radiumelement eingeht.
  6. 6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der aus metallischem Gold und einer unlöslichen radioaktiven Verbindung bestehende Niederschlag getrocknet, zu einer kompakten Massen gepreßt, darauf gesintert und in die zweckmäßige Form gebracht wird.
DEU509A 1946-11-26 1950-08-29 Verfahren zur Herstellung eines Gemisches von metallischem Gold und einer radioaktiven Substanz Expired DE855701C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
FR2175154A1 (de) * 1972-03-08 1973-10-19 Atomic Energy Commission

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FR2175154A1 (de) * 1972-03-08 1973-10-19 Atomic Energy Commission

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