DE10204831A1 - Verfahren zur Herstellung indiumhaltiger wässriger Lösungen, die verminderte Mengen an metallischen Verunreinigungen enthalten - Google Patents
Verfahren zur Herstellung indiumhaltiger wässriger Lösungen, die verminderte Mengen an metallischen Verunreinigungen enthaltenInfo
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Abstract
Bereitgestellt wird ein Verfahren zur Herstellung einer indiumhaltigen wäßrigen Lösung mit einer verminderten Menge an metallischen Verunreinigungen. Ein Verfahren zur Herstellung einer indiumhaltigen wäßrigen Lösung mit einer verminderten Menge an metallischen Verunreinigungen, das das Kontaktieren einer wäßrigen Lösung, die Indium und metallische Verunreinigungen enthält, deren Wasserstoffionenkonzentration auf 0,5 mol/l bis 3 mol/l eingestellt ist, mit einem nichtchelatbildenden Ionenaustauscherharz unter Entfernung der metallischen Verunreinigungen umfaßt, und ein Verfahren zur Herstellung einer indiumhaltigen wäßrigen Lösung mit einer verminderten Menge an metallischen Verunreinigungen, das das Kontaktieren einer wäßrigen Lösung, die Indium und metallische Verunreinigungen enthält, mit einem chelatbildenden Ionenaustauscherharz unter Entfernung der metallischen Verunreinigungen umfaßt, werden bereitgestellt.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer indiumhaltigen wäßri
gen Lösung mit einer verminderten Menge an metallischen Verunreinigungen,
insbesondere ein Verfahren zur Herstellung einer indiumhaltigen wäßrigen Lö
sung mit einer verminderten Menge an metallischen Verunreinigungen aus einer
wäßrigen Lösung, die Indium und metallische Verunreinigungen enthält, die aus
dem Abfall eines ITO-Sintergegenstands (ITO steht für Indium-Zinn-Oxid und ist
eine feste Indiumoxid-Zinnoxid-Lösung) gewonnen wird.
Da ein ITO-Dünnfilm, der 2 bis 20 Masse-% Zinnoxid enthält, eine hohe elektri
sche Leitfähigkeit und eine ausgezeichnete Lichtübertragungsleistung aufweist,
wird er als transparenter leitender Film für eine transparente Elektrode einer Flüs
sigkristallanzeige eingesetzt.
Ein ITO-Dünnfilm wird hauptsächlich durch ein Zerstäubungsverfahren unter
Verwendung eines ITO-Targets hergestellt, und ein durch Formen und Sintern
eines ITO-Pulvers oder durch Formen und Sintern eines Pulvergemisches aus ei
nem Indiumoxid- und Zinnoxidpulver hergestellter Sintergegenstand wird als
ITO-Target eingesetzt.
Eines der Probleme, die beim Erzeugen eines transparenten leitenden Films durch
ein Zerstäubungsverfahren unter Verwendung eines ITO-Targets auftreten, ist
eine schlechte Verfügbarkeit des ITO-Targets.
Ein ITO-Sintergegenstand als ITO-Target erfährt als Reaktion auf seine Vorge
schichte in der Verwendung beim Zerstäuben eine Verminderung seiner Masse.
Im allgemeinen wird die Qualität eines transparenten leitenden Films durch Ersatz
eines ITO-Targets mit einem neuen Target bei einer Verminderung der Masse des
ITU-Sintergegenstands im Bereich von 20 bis 30 Masse-% gewährleistet. Da der
ITO-Sintergegenstand als verbrauchtes ITO-Target (ITO-Sintergegenstand-
Abfall) eine beträchtliche Menge an Indium enthält, das ein seltener und teurer
Rohstoff ist, wird aus einem solchen ITO-Abfall-Target ein hochreines elementa
res Indium oder eine hochreine Indiumverbindung wiedergewonnen.
Die japanische ungeprüfte Patentveröffentlichung Nr. 3-75224 offenbart bei
spielsweise ein Verfahren zur Trennung von Zinn und Indium durch Auflösen
eines verbrauchten ITO-Targets in Salzsäure, Herstellen einer wäßrigen Lösung,
die Indium und Zinn enthält, Zugabe von Ammoniumionen oder Natriumionen
und anschließende Erzeugung eines Halogenstannats. Allerdings ist dieses Ver
fahren bei der Trennung von anderen Metallen als Zinn von Indium nicht erfolg
reich.
Die japanische ungeprüfte Patentveröffentlichung Nr. 3-82720 offenbart ein kom
pliziertes Verfahren, das die Reduktion einer ITO-Abfallösung, das Einstellen des
pH-Werts auf 2 bis 5 unter Fällung einer Indiumkomponente als Hydroxid, die
Auflösung des Hydroxids in einer Säure, Adsorbierenlassen des Indiums an ein
nichtchelatbildendes Ionenaustauscherharz und das anschließende Desorbierenlas
sen des adsorbierten Indiums umfaßt.
Ein Gegenstand der Erfindung ist die Bereitstellung eines einfachen Verfahrens
zur Herstellung einer indiumhaltigen wäßrigen Lösung mit einer verminderten
Menge an metallischen Verunreinigungen.
Die Anmelder haben unter dem vorstehend beschriebenen Umstand einen Ver
such zur Lösung der vorstehend angesprochenen Probleme unternommen und
haben schließlich festgestellt, daß eine indiumhaltige wäßrige Lösung mit einer
verminderten Menge an metallischen Verunreinigungen erhalten werden kann
durch Entfernung der metallischen Verunreinigungen aus einer wäßrigen Lösung,
die Indium und metallische Verunreinigungen enthält, deren Wasserstoffionen
konzentration auf einen bestimmten Bereich eingestellt wird, unter Verwendung
eines nichtchelatbildenden Ionenaustauscherharzes oder durch Entfernung der
metallischen Verunreinigungen aus einer wäßrigen Lösung, die Indium und metal
lischen Verunreinigungen enthält, unter Verwendung eines chelatbildenden Io
nenaustauscherharzes.
Somit stellt die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung einer indiumhaltigen
wäßrigen Lösung mit einer verminderten Menge an metallischen Verunreinigun
gen bereit, das das Kontaktieren einer wäßrigen Lösung, die Indium und metalli
sche Verunreinigungen enthält, deren Wasserstoffionenkonzentration auf 0,5
mol/l bis 3 mol/l eingestellt worden ist, mit einem nichtchelatbildenden Ionenaus
tauscherharz unter Entfernung der metallischen Verunreinigungen umfaßt, und ein
Verfahren zur Herstellung einer indiumhaltigen wäßrigen Lösung mit einer ver
minderten Menge an metallischen Verunreinigungen, das das Kontaktieren einer
wäßrigen Lösung, die Indium und metallische Verunreinigungen enthält, mit ei
nem chelatbildenden Ionenaustauscherharz unter Entfernung der metallischen
Verunreinigungen umfaßt.
Die Erfindung stellt zwei Arten des Verfahrens zur Herstellung einer indiumhalti
gen wäßrigen Lösung mit einer verminderten Menge an metallischen Verunreini
gungen bereit, wobei das eine eine Verwendung eines nichtchelatbildenden Io
nenaustauscherharzes und das andere die Verwendung eines chelatbildenden Io
nenaustauscherharzes zur Entfernung der metallischen Verunreinigungen aus ei
ner indiumhaltigen wäßrigen Lösung umfaßt. Im Falle der Verwendung eines
nichtchelatbildenden Ionenaustauscherharzes wird die Wasserstoffionenkon
zentration einer indiumhaltigen wäßrigen Lösung auf 0,5 mol/l bis 3 mol/l einge
stellt. Eine Wasserstoffionenkonzentration einer indiumhaltigen wäßrigen Lösung
von kleiner als 0,5 mol/l erlaubt nicht nur eine Adsorption der metallischen Ver
unreinigungen sondern auch des Indiumions. Andererseits erlaubt eine Was
serstoffionenkonzentration einer indiumhaltigen wäßrigen Lösung von größer als
3 mol/l, daß fast die gesamten metallischen Verunreinigungen unadsorbiert
verbleiben, was zu einer nicht erfolgreichen Entfernung führt. Die Anmelder stell
ten fest, daß durch Einstellen der Wasserstoffionenkonzentration einer indiumhal
tigen wäßrigen Lösung auf den Bereich von 0,5 mol/l bis 3 mol/l die Metallverun
reinigungskonzentration einer indiumhaltigen wäßrigen Lösung unter Verwen
dung eines nichtchelatbildenden Ionenaustauscherharzes vermindert werden kann.
Bei einer weiteren Ausführungsform der Erfindung, die ein chelatbildendes Io
nenaustauscherharz einsetzt, beträgt die Wasserstoffionenkonzentration einer in
diumhaltigen wäßrigen Lösung vorzugsweise 0,5 mol/l bis 12 mol/l.
Ein bei einem erfindungsgemäßen Herstellungsverfahren eingesetztes chelatbil
dendes Ionenaustauscherharz ist ein Harz mit einer Fähigkeit zur Adsorption eines
einzigen Ions als Ergebnis des Bindens von zwei oder mehreren funktionellen
Gruppen an dieses einzelne Ion, und es ist eines der Ionenaustauscherharze. Ein
nichtchelatbildendes Ionenaustauscherharz bei einem erfindungsgemäßen Herstel
lungsverfahren ist ein Harz mit einer Fähigkeit zur Adsorption eines Einzelions
als Ergebnis des Bindens einer einzigen funktionellen Gruppe an dieses Einzelion.
Eine indiumhaltige wäßrige als Ausgangsmaterial eingesetzte Lösung ist nachste
hend erläutert.
Obgleich eine indiumhaltige wäßrige Lösung, die bei einem erfindungsgemäßen
Herstellungsverfahren eingesetzt wird, nicht besonders eingeschränkt ist, ist eine
bei dem erfinderischen Herstellungsverfahren vorzugsweise eingesetzte wäßrige
Lösung eine, die Indium und die durch Auflösen eines indiumhaltigen Sinterge
genstandes in einer sauren wäßrigen Lösung erhaltenen metallischen Verunreini
gungen enthält. Die indiumhaltigen Sintergegenstände sind beispielsweise ein
ITO-Sintergegenstand-Abfall (hier bedeutet Abfall ein aus einem verbrauchten
Target zurückgewonnener Abfall), ein Oxid-Sintergegenstand-Abfall auf In-Zn-
Basis, ein ITO-Sintergegenstand, der während der Herstellung zerbrochen ist, und
ein Oxid-Sintergegenstand auf In-Zn-Basis, der während der Herstellung zerbro
chen ist. Ein erfindungsgemäßes Herstellungsverfahren kann auch eine wäßrige
Lösung einsetzen, die Indium und die metallischen Verunreinigungen enthält, die
erhalten wird durch Auflösen eines indiumhaltigen Pulvers, wie Späne, die wäh
rend eines Schneid- oder Mahlverfahrens eines ITO-Sintergegenstands erzeugt
wurden, Späne, die bei einem Schneid- oder Mahlverfahrens eines Oxid-Sinter
gegenstands auf In-Zn-Basis erzeugt wurden, eines ITO-Pulvers, das, bezogen auf
die Masse, 10 ppm oder mehr an Fe und/oder, bezogen auf die Masse, 10 ppm
oder mehr an Al und/oder, bezogen auf die Masse, 10 ppm oder mehr an Cu
und/oder, bezogen auf die Masse, 10 ppm oder mehr an Zn und ein Oxid auf In-
Zn-Basis, das, bezogen auf die Masse, 10 ppm oder mehr an Fe und/oder, bezogen
auf die Masse, 10 ppm oder mehr an Al und/oder, bezogen auf die Masse, 10 ppm
oder mehr an Cu in einer sauren wäßrigen Lösung enthält.
Bei der Herstellung einer wäßrigen Lösung, die Indium und metallischen Verun
reinigungen enthält, die bei einem erfinderischen Herstellungsverfahren eingesetzt
wird, kann eine Säure in einer sauren wäßrigen Lösung, die zur Auflösung eines
Materials, das ein Indiumoxid enthält, eingesetzt wird, beispielsweise Salzsäure,
Schwefelsäure, Königswasser oder Salpetersäure und dergleichen sein. Salzsäure,
die die höchste Auflösungsgeschwindigkeit zeigt, ist bevorzugt.
Die folgende Diskussion erfolgt unter beispielhafter Erläuterung eines ITO-
Sintergegenstand-Abfalls als Material, das Indiumoxid enthält.
Da ein ITO-Target nach der Verwendung bei Zerstäubungsverfahren einen ITO-
Sintergegenstand-Abfall umfaßt, der an eine Trägerplatte gebunden ist, weist ein
ITO-Sintergegenstand-Abfall nach der Entfernung von der Trägerplatte häufig
eine Ablagerung von Cu oder eines wachsartigen Materials als Bestandteil der
Trägerplatte auf, und in einem solchen Fall ist die Entfernung einer solchen Abla
gerung vor der Verwendung einer sauren wäßrigen Lösung, wie Salzsäure, Salpe
tersäure oder Königswasser, bevorzugt.
Es ist ebenfalls bevorzugt, daß ein ITO-Sintergegenstand-Abfall vor der Auflö
sung in einer wäßrigen sauren Lösung zur Beschleunigung der Auflösung in der
wäßrigen sauren Lösung gemahlen wird. Obgleich ein Verfahren für ein solches
Mahlen nicht besonders eingeschränkt ist, kann es bekannte Backenbrecher, Wal
zenbrecher, Walzenmühlen, Hammermühlen, Stampfmühlen und Schwingmühlen
einsetzen. Obgleich ein Mahlgerät vorzugsweise aus einem verschleißfesten Mate
rial, wie Aluminiumoxid oder Zirconiumdioxid, hergestellt ist, kann die Migration
von Al oder Zr als Verunreinigungen in das ITO nicht vermieden werden. Die
Teilchengröße eines ITO-Abfallmaterials nach dem Mahlen beträgt in der Regel
10 mm oder weniger, vorzugsweise 1 mm oder weniger, stärker bevorzugt 0,5
mm oder weniger.
Anschließend wird ein gemahlener ITO-Sintergegenstand-Abfall in einer wäßri
gen sauren Lösung gelöst, wodurch eine wäßrigen Lösung erhalten wird, die Indi
um und metallische Verunreinigungen enthält und bei einem erfindungsgemäßen
Herstellungsverfahren eingesetzt wird.
Wird in einer wäßrigen sauren Lösung als zur Auflösung eingesetzte Säure Salz
säure verwendet, beträgt die Konzentration der Salzsäure in der wäßrigen Lösung
in der Regel 5 Masse% oder mehr, vorzugsweise 10 Masse% oder mehr, stärker
bevorzugt 20 Masse-% oder mehr. Eine wäßrige Salzsäurelösung mit einer höhe
ren Konzentration führt zu einer höheren Auflösungsgeschwindigkeit eines ITO-
Sintergegenstand-Abfalls.
Obgleich ein Verfahren zur Auflösung eines ITO-Sintergegenstand-Abfalls nicht
besonders eingeschränkt ist, wird es vorzugsweise unter Erhitzen und Rühren
durchgeführt. Die Auflösungstemperatur liegt im Bereich von 30 bis 100°C, vor
zugsweise von 50 bis 100°C, stärker bevorzugt von 60 bis 90°C. Die Auflö
sungsdauer kann je nach Menge des gelösten Stoffes, Konzentration und Tempe
ratur einer sauren wäßrigen Lösung und dergleichen variieren.
Wenn eine ITO-Lösung, die durch den vorstehend beschriebenen Auflösungs
schritt erhalten wird (eine wäßrige Lösung, die Indium und metallischen Verun
reinigungen enthält), einen ungelösten ITO-Sintergegenstand enthält, kann ein
solcher ungelöster ITO-Sintergegenstand durch Filtration entfernt werden.
Bei einem erfindungsgemäßen Herstellungsverfahren wird eine ITO-Lösung, die
durch ein vorstehend beispielhaft erläutertes Verfahren erhalten wird, zunächst
auf eine Wasserstoffionenkonzentration eingestellt und sodann unter Entfernung
der metallischen Verunreinigungen mit einem Ionenaustauscherharz in Kontakt
gebracht. Obgleich ein Verfahren zur Einstellung der Wasserstoffionenkonzentra
tion nicht besonders eingeschränkt ist, kann es beispielsweise ein Verfahren sein,
wobei der Lösung entionisiertes Wasser zugesetzt wird, ein Verfahren, wobei der
Lösung eine saure Substanz zugesetzt wird, ein Verfahren, wobei das Gewichts
verhältnis zwischen der Säure für die Auflösung eines ITO-Sintergegenstand-
Abfalls in einer sauren wäßrigen Lösung und dem ITO-Sintergegenstand-Abfall
geändert wird, und ein Verfahren, wobei eine alkalische Substanz zugesetzt wird.
Eine Ausführungsform für ein erfinderisches Herstellungsverfahren, wobei eine
wäßrige Lösung, die Indium und metallische Verunreinigungen enthält, mit einem
Ionenaustauscherharz in Kontakt gebracht wird, umfaßt vorzugsweise das Einfül
len des Ionenaustauscherharzes in einen zylindrischen Behälter und das Hindurch
leiten der indiumhaltigen wäßrigen Lösung von einer Seite des zylindrischen Be
hälters zur anderen Seite unter Durchführung einer kontinuierlichen Reinigung
der indiumhaltigen wäßrigen Lösung.
Ein nichtchelatbildendes Ionenaustauscherharz, das bei einem erfinderischen Her
stellungsverfahren eingesetzt wird, können beispielsweise die im Handel erhältli
chen Produkte mit den Handelsbezeichnungen "*DOWEX MONOSPHERE* 650
C" (DOW CHEMICAL COMPANY), "*DOWEX* 50 W" (DOW CHEMICAL
COMPANY), "*DIAION* SKIB" (MITSUBISHI CHEMICAL), "*DUOLITE*
C255LFH" (SUMITOMO CHEMICAL) und dergleichen sein, sind jedoch nicht
darauf beschränkt. Ein Ionenaustauscherharz kann durch Waschen mit einer Säu
re, wie Salzsäure oder Schwefelsäure, regeneriert und erneut verwendet werden.
Da die bei einem erfindungsgemäßen Herstellungsverfahren durch ein nicht che
latbildendes Ionenaustauscherharz wesentlich verminderten Verunreinigungen
Eisen und Aluminium sind, ist das erfindungsgemäße Herstellungsverfahren am
besten zur Verminderung der Konzentration von Eisen und/oder Aluminium in
einer indiumhaltigen wäßrigen Lösung, die Eisen und/oder Aluminium als Verun
reinigungen enthält, geeignet. Aufgrund einer höheren Fähigkeit zur Verminde
rung der Konzentration an Verunreinigungen ist ein nichtchelatbildendes Ionen
austauscherharz vorzugsweise ein Kationenaustauscherharz mit einer Sulfo
natgruppe als austauschende Gruppe.
Ein chelatbildendes Ionenaustauscherharz bei einem erfindungsgemäßen Herstel
lungsverfahren können beispielsweise die im Handel erhältlichen Produkte mit
den Handelsbezeichnungen "*DUOLITE* C467" (SUMITOMO CHEMICAL),
"*SUMICHELATE* MC700" (SUMITOMO CHEMICAL), "*MURO-
CHELATE* A-1" (MUROMACHI KAGAKU), "DIAION" CR11"
(MITSUBISHI CHEMICAL) und dergleichen sein, sind jedoch nicht darauf be
schränkt. Ein chelatbildendes Ionenaustauscherharz kann durch Waschen mit ei
ner Säure, wie Salzsäure oder Schwefelsäure, oder mit Alkali, wie Natriumhydro
xid oder Kaliumhydroxid, regeneriert und wiederverwendet werden.
Da die bei einem erfindungsgemäßen Herstellungsverfahren durch ein chelatbil
dendes Ionenaustauscherharz beträchtlich verminderten Verunreinigungen Eisen,
Zink, Zirconium, Kupfer und Zinn sind, ist das erfindungsgemäße Herstellungs
verfahren am besten zur Verminderung der Konzentration der vorstehend aufge
führten Metallionen in einer wäßrigen Lösung geeignet, die Indium und metalli
sche Verunreinigungen enthält, deren Verunreinigungen mindestens aus einer
Verunreinigung bestehen, die ausgewählt ist aus Eisen, Zink, Zirconium, Kupfer
und Zinn. Aufgrund einer höheren Fähigkeit zur Verminderung der Konzentration
an Verunreinigungen ist ein chelatbildendes Ionenaustauscherharz vorzugsweise
ein Ionenaustauscherharz insbesondere mit einer Aminophosphat- oder einer Imi
nodiacetatgruppe als austauschende Gruppe. Ein chelatbildendes Ionenaustau
scherharz wird aufgrund einer höheren Fähigkeit zur Verminderung der Konzent
ration an Verunreinigungen vorzugsweise im Temperaturbereich von 40 bis 100°C
verwendet.
Das erfindungsgemäße Herstellungsverfahren ermöglicht es, unter Anwendung
eines einfachen Verfahrens, das einen Kontakt mit einem Ionenaustauscherharz
umfaßt, eine indiumhaltige wäßrige Lösung mit einer verminderten Menge an
metallischen Verunreinigungen durch Verminderung der Konzentration an metal
lischen Verunreinigungen in einer wäßrigen Lösung zu erhalten, die Indium und
metallische Verunreinigungen enthält. Das Rückgewinnungsverhältnis von Indi
um durch das erfindungsgemäße Herstellungsverfahren beträgt 90% oder mehr.
Das Wiederholen des erfinderischen Verfahrens zwei- oder mehrmals kann außer
dem die Verunreinigungskonzentration gegenüber Indium in der gewonnenen
Lösung vermindern.
Nach einem erfindungsgemäßen Verfahren kann eine wäßrige Lösung, die Indium
und metallische Verunreinigungen enthält, deren Indiumkonzentration extrem
hoch ist, eingesetzt werden, wobei die Notwendigkeit eines Kondensationsschritts
während der Herstellung eines ITO-Pulvers aus einer wäßrigen Lösung von Indi
um, deren metallische Verunreinigungen vermindert sind, wegfällt, und so zu ei
ner hohen Volumeneffizienz führen, was ein weiterer vorteilhafter Aspekt der
Erfindung ist.
Eine indiumhaltige wäßrige Lösung mit einer verminderten Menge an metalli
schen Verunreinigungen, die durch ein erfindungsgemäßes Herstellungsverfahren
erhalten wird, wird unter Durchführung einer Neutralisation mit einer alkalischen
wäßrigen Lösung vermischt, wobei ein Niederschlag, der Indium enthält, gewon
nen wird. Die, die beispielhaft angeführt werden können, sind Verfahren, wobei
einer indiumhaltigen wäßrigen Lösung mit einem verminderten Gehalt an metalli
schen Verunreinigungen eine alkalische wäßrige Lösung zugesetzt wird, und ein
Verfahren, wobei eine indiumhaltige wäßrige Lösung mit einer verminderten
Menge an metallischen Verunreinigungen und eine alkalische wäßrige Lösung
gleichzeitig Wasser bei 40°C oder mehr, allerdings unter 100°C zugeführt wer
den, um so eine Reaktion herbeizuführen, bei der ein indiumhaltiger Niederschlag
erhalten wird, wobei der pH-Wert während der Reaktion im Bereich von 4 bis 6
gehalten wird.
Die Erfindung wird in den folgenden Beispielen, die nicht als Einschränkung der
Erfindung gedacht sind, weiter ausführlich beschrieben.
Die Wasserstoffionenkonzentration in den BEISPIELEN wurde aus einem Wert
berechnet, der durch Bestimmung einer indiumhaltigen wäßrigen Lösung, die eine
100-fache Verdünnung erfahren hat, unter Verwendung eines pH-Meters
(TOADENPA KOGYO, Modell HM-20S) erhalten wird. Jede Metallverunreini
gungskonzentration wurde unter Verwendung eines ICP-Emissionsanalysegeräts
bestimmt. Ein Wert in ppm, der nachstehend gezeigt ist, ist ppm, bezogen auf die
Masse.
Ein ITO-Sintergegenstand wurde unter Verwendung eines 2-1-Aluminiumoxid
tiegels (hergestellt von NIKKATO CORPORATION) und einer Zirconiumdio
xidkugel (hergestellt von NIKKATO CORPORATION, 15 mm ∅, TYZ-Kugel) in
einer Schwingmühle (YASUKAWA DENKI, Vibo-Pot) unter Erhalt eines Pul
vers einer Größe von 60 mesh oder kleiner gemahlen, wovon 300 g sodann zu 700
g einer 35%igen wäßrigen Lösung von Salzsäure gegeben und unter Rühren bei
80°C für 9,5 h auflösen gelassen und anschließend durch Absaugen unter Entfer
nung von allem ungelösten ITO filtriert wurden, wobei eine ITO-Lösung herge
stellt wurde. Die Wasserstoffionenkonzentration der Lösung wurde bestimmt und
betrug 1,2 mol/l. Die Metallionenkonzentrationen in dieser wäßrigen Lösung be
trugen In = 345 g/l, Sn = 17,6 g/l, Fe = 0,0081 g/l und Al = 0,0037 g/l. 200 ml
dieser Lösung wurden auf eine 20 mm-∅-Säule, die mit 40 ml eines Katione
naustauscherharzes ("SUMITOMO CHEMICAL, *DUOLITE* C255LFH") ge
packt war, bei einer Fließgeschwindigkeit von 1,5 ml/min aufgegeben, und eine
indiumhaltige, wäßrige Lösung wurde als Auslauf gewonnen. Tabelle 1 zeigt
Fe/In und Al/In vor und nach der Reinigung sowie das Entfernungsverhältnis ei
nes jeden Ions.
Einer Masse von 1075 g eines bis auf eine Größe von 1 bis 2 cm gemahlenen
ITO-Sintergegenstands wurden 948 g einer 35%igen wäßrigen Lösung von Salz
säure zugesetzt und unter Rühren bei 80°C für 82 h einer Auflösebehandlung
unterzogen, anschließend unter Entfernung von allem ungelösten ITO durch Ab
saugen filtriert, wobei eine ITO-Lösung hergestellt wurde. Die Lösung wurde
unter Einstellung der Wasserstoffionenkonzentration auf 1,2 mol/l mit entionisier
temWasser kombiniert. Die Metallionenkonzentrationen in dieser wäßrigen Lö
sung betrugen In = 191 g/l, Sn = 19,8 g/l, Zr = 0,0297 g/l, Fe = 0,0183 g/l und Zn
= 0,0025 g/l. Eine 20 mm-∅-Säule, die mit 70 ml eines chelatbildenden Ionenaus
tauscherharzes (SUMITOMO CHEMICAL, "*DUOLITE* C467") gepackt war,
wurde durch Elution mit 350 ml des entionisierten Wassers bei einer Fließge
schwindigkeit von 1,5 ml/min gewaschen. 270 ml der Lösung wurden bei der
Fließgeschwindigkeit von 1,5 ml/min aufgegeben, und als Auslauf wurde eine
indiumhaltige wäßrige Lösung gewonnen. Die Säule wurde weiterhin mit 200 ml
des entionisierten Wassers bei der Fließgeschwindigkeit von 1,5 ml/min eluiert,
unter verstärkter Rückgewinnung sämtlicher in der mobilen Phase der Säule zu
rückbleibenden Metallionen im Auslauf. Zr/In wurde von 156 ppm auf 0,2 ppm
reduziert, während Fe/In von 96 ppm auf 15 ppm reduziert wurde. Das In-
Rückgewinnungsverhältnis einschließlich In, das im Ionenaustauscher-Auslauf
enthalten war, betrug 95%.
Ein Verfahren, das demjenigen des Beispiels 1 gleicht, wurde zum Mahlen und
Lösen eines ITO-Sintergegenstands und zur Zugabe des entionisierten Wassers
unter Einstellung der Wasserstoffionenkonzentration der Lösung auf 0,9 mol/l
eingesetzt. Die Metallionenkonzentrationen in dieser wäßrigen Lösung betrugen
In = 211 g/l, Sn = 23,0 g/l, Zr = 0,0280 g/l, Fe = 0,0179 g/l und Zn = 0,0023 g/l.
Ein chelatbildendes Ionenaustauscherharz (SUMITOMO CHEMICAL,
"*DUOLITE* C467") wurde mit einer 5N wäßrigen Lösung von HCl und dem
entionisierten Wasser gewaschen, und 10 ml des Harzes wurden in eine 20-mm-
∅-Säule gepackt. 120 ml der Lösung wurden bei einer Fließgeschwindigkeit von
1,5 ml/min auf die Säule aufgetragen, und eine indiumhaltige wäßrige Lösung
wurde als Auslauf gewonnen. Die Säule wurde weiterhin mit 30 ml des entioni
sierten Wassers bei der Fließgeschwindigkeit von 1,5 ml/min eluiert, unter ver
stärkter Rückgewinnung sämtlicher in der mobilen Phase der Säule zurückblei
benden Metallionen im Auslauf. Zr/In wurde von 133 ppm auf 3 ppm verringert,
während Zn/In von 11 ppm auf 3 ppm verringert wurde. Das In-
Rückgewinnungsverhältnis, einschließlich In, das in dem Ionenaustauscher-
Auslauf vorhanden war, betrug 91%.
Eine indiumhaltige wäßrige Lösung wurde durch Auflösen von Indiummetall mit
einer wäßrigen Lösung von Salzsäure hergestellt. Die Metallionenkonzentrationen
der Lösung betrugen In = 320 g/l und Fe = 0,030 g/l, und die Wasserstoffionen
konzentration der Lösung betrug 3 mol/l. 1041 ml dieser Lösung wurden auf eine
20 mm-∅-Säule aufgetragen, die mit 40 ml eines chelatbildenden Ionenaustau
scherharzes (SUMITOMO CHEMICAL, "*DUOLITE* C467") gepackt war und
mit einer 5N wäßrigen Lösung von HCl und dem entionisierten Wasser bei der
Fließgeschwindigkeit von 1,5 ml/min bei 60°C gewaschen wurde. Eine indium
haltige wäßrige Lösung wurde als Auslauf gewonnen. Fe/In wurde durch die Rei
nigung von 93 ppm auf 8 ppm reduziert. Das In-Rückgewinnungsverhältnis be
trug 100%.
Das dem in Beispiel gleichende Verfahren wurde zum Mahlen und Lösen eines
ITO-Sintergegenstands und zur Zugabe des entionisierten Wassers unter Einstel
lung der Wasserstoffionenkonzentration der Lösung auf 0,6 mol/l angewandt. Die
Metallionenkonzentrationen in dieser wäßrigen Lösung betrugen In = 75 g/l, Sn =
5,5 g/l, Zr = 0,0054 g/l, Fe = 0,0007 g/l, Zn = 0,0003 g/l und Cu = 0,0056 g/l. 70
ml eines chelatbildenden Ionenaustauscherharzes (SUMITOMO CHEMICAL,
"*SUMICHELATE* MC700") wurden in eine 20 mm-∅-Säule gepackt und mit
dem entionisierten Wasser gewaschen. 460 ml der Lösung wurden bei der Fließ
geschwindigkeit von 1,5 ml/min auf die Säule aufgebracht, und eine indiumhalti
ge wäßrige Lösung wurde als Auslauf gewonnen. Die Säule wurde weiterhin bei
der Fließgeschwindigkeit von 1,5 ml mit 200 ml des entionisierten Wassers eluiert,
unter verstärkter Rückgewinnung sämtlicher in der mobilen Phase der Säule zu
rückbleibenden Metallionen im Auslauf. Cu/In wurde von 74 ppm auf 27 ppm
reduziert. Das In-Rückgewinnungsverhältnis, einschließlich von im Ionenaustau
scher-Auslauf enthaltenem In, betrug 100%.
Nach einem erfindungsgemäßen Herstellungsverfahren kann eine indiumhaltige
wäßrige Lösung mit einer verminderten Menge an metallischen Verunreinigungen
durch Entfernung der metallischen Verunreinigungen aus einer wäßrigen Lösung,
die Indium und die metallischen Verunreinigungen enthält, unter Anwendung
eines äußerst zweckmäßigen Verfahrens erhalten werden. Insbesondere aufgrund
einer erfolgreichen Regenerierung eines ITO-Pulvers mit einer verminderten
Menge an metallischen Verunreinigungen zu geringen Kosten aus einem ITO-
Sintergegenstand-Abfall als verbrauchtes ITO-Target wird eine extrem hohe in
dustrielle Einsatzfähigkeit erzielt.
Claims (10)
1. Verfahren zur Herstellung einer indiumhaltigen wäßrigen Lösung mit einer
verminderten Menge an metallischen Verunreinigungen, das das Kontak
tieren einer wäßrigen Lösung, die Indium und metallische Verunreinigun
gen enthält, deren Wasserstoffionenkonzentration auf 0,5 mol/l bis 3 mol/l
eingestellt ist, mit einem nichtchelatbildenden Ionenaustauscherharz unter
Entfernung der metallischen Verunreinigungen umfaßt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei das Ionenaustauscherharz ein Kat
ionenaustauscherharz mit einer Sulfonatgruppe als Austauschergruppe ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei die metallischen Verunreini
gungen aus mindestens einem Metall, ausgewählt aus Eisen und Alumini
um, bestehen.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei die wäßrige Lösung,
die Indium und metallischen Verunreinigungen enthält, durch Auflösen
von mindestens einem Material, ausgewählt aus einem indiumhaltigen Sin
termaterial oder einem indiumhaltigen Pulver in einer sauren wäßrigen Lö
sung, gebildet wird.
5. Verfahren zur Herstellung einer indiumhaltigen wäßrigen Lösung mit einer
verminderten Menge an metallischen Verunreinigungen, das das Kontak
tieren einer wäßrigen Lösung, die Indium und metallische Verunreinigun
gen enthält, mit einem chelatbildenden Ionenaustauscherharz unter Entfer
nung der metallischen Verunreinigungen umfaßt.
6. Verfahren nach Anspruch 5, wobei die wäßrige Lösung, die Indium und
metallische Verunreinigungen enthält, eine wäßrige Lösung ist, deren
Wasserstoffionenkonzentration auf 0,5 mol/l bis 12 mol/l eingestellt ist.
7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, wobei das chelatbildende Ionenaustau
scherharz ein Ionenaustauscherharz mit einer Aminophosphatgruppe oder
einer Iminodiacetatgruppe als Austauschergruppe ist.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 7, wobei die Temperatur, bei
der die wäßrige Lösung mit dem chelatbildenden Ionenaustauscherharz in
Kontakt gebracht wurde, 40 bis 100°C beträgt.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 8, wobei die metallischen Ver
unreinigungen aus mindestens einer bestehen, die aus Eisen, Zink, Zirco
nium und Kupfer ausgewählt ist.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 9, wobei die wäßrige Lösung,
die Indium und metallische Verunreinigungen enthält, durch Auflösen von
mindestens einem Material, ausgewählt aus einem indiumhaltigen Sinter
material oder einem indiumhaltigen Pulver in einer sauren wäßrigen Lö
sung gebildet wird.
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