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Elektrische Traktur für Orgeln Die Erfindung betrifft eine elektrische
Traktur für Orgeln.
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Bisher verwendete man hauptsächlich die sogenannten Exzenterwellentrakturen,
die im Prinzip folgendermaßen ausgeführt waren.: Die Tasten waren als zweiarmige
Hebel ausgebildet, an deren freien Enden Abstrakte angebracht waren, die eine in
einem besonderen Schaltkasten gelagerte, aus isolierendem Stoff gefertigte Welle
bewegten. Rechtwinklig zu ihnen waren unterhalb der Wellen glatte, senkrecht stehende
Drähte von. etwa 5 cm Länge angeordnet, die bei Kontaktschluß einen halb in die
`Felle eingelegten Draht berührten. Diese Drähte konnten durch rechtwinklig dazu
liegende Leisten verschoben werden., wodurch das der Leiste entsprechende Register
abgeschaltet werden konnte. Diese Ausführungen waren stark Raum beanspruchend, schwerfällig,
schwer zugänglich und fanden nicht unter der Klaviatur Platz.
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Die Erfindung ermöglicht, völlig neuartig, eine Unterbringung der
Kontaktgeberwellen, der Standfedern und der Registerleisten mit den Strom-, Zu-und
Weiterleitungen, also der gesamten elektrischen Traktur unterhalb der Tasten.
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Sie besteht darin, daß unmittelbar unter jeder Taste. parallel zu
ihr, eine Kontaktwelle angebracht ist, die durch das Niederdrücken der Taste um
einen bestimmten Winkel gedreht wird. Zu diesem Zweck ist die Welle an beiden Enden:
beweglich gelagert, z. B. in kreisförmigen Ausschnitten von zwei Eisenschienen,
die an dem Rahmen der Klaviatur befestigt sind oder den Rahmen bilden.
Um
die gewünschte Drehung der Welle d'urc'hzuführen, ist an einer Seite in die Welle
erfindungsgemäß ein kleiner Schwinghebel eingesetzt, auf den sich das Druckstück
der Taste beim Nied'erdrücken aufsetzt und so die Drehung ausführt.
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Die Welle ist erfindungsgemäß aus leitendem und nicht leitendem Material
zusammengesetzt. Diese Ausführung wird nach der Erfindung so verwirklicht, daß in
die aus gut leitendem Material hergestellte Welle eine Längsnut eingefräst ist,
in die ein Streifen verschleißfesten Isoliermaterials ein:gepreßt ist. Statt des
Streifens aus Isoliermaterial kann auch ein Draht in die Welle eingelegt werden,
der vorher in Lack odler eine ähnl'ic'he isolierende Masse getaucht oder mit Papier
oder einem ähnlichen Material um'hül'lt wird.
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Bei den bekannten Ausführungen bestanden die außerhalb der Tastatur
angeordneten. Wellen fast durchweg aus Holz und waren mit einem halb in die Welle
eingelegten metallischen Draht versehen, an. den sich bei Drehung der Welle die
elastischen Standdrähte anlegten, soweit die Registerleiste sie nicht verschob,
also abschaltete. Die Puniktberührung der Standdrähte mit dem leitenden Draht der
Welle bei Kontaktgabe bewirkte, daß der Schlußfunke nach verhältnismäßig kurzer
Zeit eine Rille in den Draht brannte, wodurch die präzise Funktioni der Orgel litt.
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Nach der Erfindung best'e'ht der Boden des Klaviaturrahmens aus zweckmäßig
leicht herausnehmbaren -Isolierplatten oder Isolierstoff. Erfindungsgemäß sind nun
die Standfedern auf dem Boden des Klaviaturrahmens unter den Tasten angeordnet,
und zwar in parallel zu den Tasten laufenden Reihen, so daß sie sich an die Kontaktwelle
anlegen. Die Standfedern sind aus, elektrisch gut leitendem Metall hergestellt und
erfindungsgemäß zur Vergrößerung ihrer elastischen Länge schraubenartig gewunden.
Sie nehmen daher sehr viel weniger Platz bei gleicher Länge ein wie, die geraden.
Standdrähte der bekannten Ausführungen.
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Jede Standfeder hat eine elektrische Verbindung zu einem zugehörigen
Pfeifenventil. Sie wird zu diesem Zweck erfindungsgemäß durch eine Hülse gesteckt,
die aus leitendem Material besteht und in die Isolierplatte eingelassen ist und
an die der zum Pfeifenventil führende leitende Draht angelötet oder andersartig
befestigt ist. Die Registerleisten sind, entsprechend der erfindungsgemäßen Anordr
nun- der Kontakthellen, gleichfalls unter der Tastatur angebracht, und zwar unmittelbar
unter den Kontaktwellen, rechtwinklig zu den Tasten. Sie bestehen aus isolierendem
Material und, sind in bekannter Weise mit Löchern versehen. Durch ihre Einschaltung
in eine bestimmte Stellung kann die rechtwinklig zu den Tasten stehende und, zu
einem Register gehörende Standfederreihe abgeschaltet werden.
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Beim Niedierdrücken der Taste setzt sich ein unten an der Taste angebrachter
Druckstift oder ein Druckstück auf den Schwinghebel der Welle und dreht sie so,
daß sich .die Standfederreihe an den metallischen, also leitenden Teil der Kontaktwelle
anlegt. Der Kontakt ist hergestellt, die Pfeifen erklingen, soweit sie nicht durch
die Registerleisten zurückgehalten werden.
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An der Kontaktwelle befindet sich eine Rückzugsfeder oder ein Gewicht,
die beim Hochgehen der Taste die Welle in ihre Ruhestellung zurückziehen. Die Spanmung
der Rückzugsfeder kann durch eine Klemmschraube oder ähnliches beliebig verändert
werden. In der Ruhestellung der Welle lezen sich die Standfedern an, den Isolierstreifen
der Welle an, die Pfeifen verstummen.
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Als Hubbegrenzung für den Kontaktgeber kann ein Exzenter angebracht
sein, auf dien sich beim Zurückziehen. der Kontaktwelle durch die Rückzugsfeder
der Schwinghebel aufsetzt. Die Einr stellung des Exzenters bestimmt die Ruhestellung
der Taste.
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Die Ruhestellung kann auch aus einem Klötzchen bestehen, das auf einem
Gewinde sitzt. Das Klötzchen ist auf dem Gewinde verschraubbar und setzt sich- beim
Ruhen der Taste auf den Rahmen der Klaviatur.
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Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung.
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A ist die Taste eines Manuals einer Orgel. B ist die vordere, C die
hintere Holzleiste eines Klaviaturrahmens. Unter den Tasten liegt, parallel zu ihnen,
der Kontaktgeber D. Er ist als Welle aus gut leitendem Material ausgebildet und
hat in der Längsrichtung eine Nut, in die ein Streifen Isofierstoff eingepreßt ist.
Unter dem Kontaktgeber D ist auf dem Boden E, der aus Isolierplatten besteht, parallel
zu der Taste A und dem Kontaktgeber D
eine Reihe von. schraubenförmig
gewundenen Standfedern F elastisch befestigt, die sich mit ihrem freien Ende an
die Welle D anlegen. Jede Standfeder hat elektrische Verbindung zu einem Pfeifenmagneten.
über den Standfedern F sind rechtwinklig zu den Tasten und' den Kontaktgebern mit
Löchern versehene Leisten G aus nicht leitendem Material angebracht, durch die die
Standfedern verschoben werdenkönnen (Registerleisten). An der Kontaktwelle
D ist ein Schwinghebel H angebracht; an der Taste A befindet sich
der Druckstift 1. Beim Niederdrücken der Taste A setzt sich der Druckstift
I auf den Schwinghebel H des Kontaktgebers D. Die Standfedern F legen
sich an die leitende Fläche der Welle D, und die zugehörigen Pfeifen er'k'lingen,
soweit sie nicht durch die Registerleisten G abgeschaltet sind'. In Abb. 2 befinden
sich die Kontaktgeberwellen in ihrer Ruhestellung. Die Standfedern legen sich ans
d'ie Isol'ierstreifen. der Wellen D an, so daß die zugehörigen Pfeifen stumnn bleiben.
Im Boden E der Klaviatur befindet sich für jede Standfeder F eine Hülse L aus gut
leitendem Material, durch die die Federn F gesteckt und, an die die zu den zugehörigen
Pfeifenr magneten führenden Leitungsdrähte beweglich angelötet oder angenietet sind.
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Die Vorteile der Erfindung gegenüber den bekannten Ausführungen sind
hauptsächlich folgende: Die gesamte Konstruktion beansprucht im Vergleich zu den
bekannten Ausführungen eine außerordentlich
geringe Bauh(ihe (etwa
30 mm), so daß, was völlig neuartig ist, die vereinigte Ton- und Reisterschaltung
ohne weiteres unter der Klaviatur, Platz findet. Die Anordnung ist sehr übersichtlich,
und die Schaltungen zu den einzelnen Pfeifenventilen sind, sehr leicht zugänglich,
da man, wenn die Anschlußdrähte genügend lang sind, das ganze Manual einfach hochheben
kann. Durch die Ausführung der Welle aus Metall wird die Zuführung des Trakturstroines
erheblich vereinfacht. Außerdem berührt die Standfeder eine kompakte zylinr drische
Flüche, so daß das Einbrennen von Rillen infolge des elektrischen Schlußfunkens
vermieden wird. Der an der im Boden der Klaviatur befindlichen hülse befestigte
Leitungsdraht ist sehr leicht zugänglich und ohne Sch,#vierig'keiten auswechselbar.
Schließlich bedeutet die gesamte Ausführung gegenüber den bekannten eine erhebliche
Einsparung an Material und Erst-ellungskosten.