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Diebessichere Ladenkasse mit selbsttätiger Sperr- und Alarmvorrichtung
Die Erfindung betrifft eine diebessichere Ladenkasse mit selbsttätiger Sperr- und
Marmvorriehtung sowie einer Vorrichtung .zum Aufziehen der Alarmglocke, welche den
bisher gebräuchlichen Kassen gegenüber wesentliche Fortschritte aufweist.
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Es sind Ladenkassen bekannt, die sich nur dadurch öffnen lassen, daß
man von einer Reihe von verdeckt liegenden Tastenhebeln einen bestimmten Hebel oder
mehrere Hebel gleichzeitig hochdrückt, während beim Drücken der anderen Tastenhebel
die Kasse sich nicht öffnen läßt und bei dem Versuch, sie zu öffnen, eine Alarmeinrichtung
ausgelöst wird. Die Bewegungsübertragung von diesen Tastenhebeln zu den Verschlußorganen
sowie zu der die Glocke .auslösenden Alarmvorrichtung wurde seither .durch Zug-
oder Druckfedern bewirkt. Diesen Einrichtungen haftet jedoch der Nachteil an, daß
einmal .die ganze Vorrichtung ,sehr kompliziert eist und daß ferner die Federn erfahrungsgemäß
in kurzer Zeit ihre Spannung verlieren und somit die Vorrichtung nicht mehr gebrauchsfähig
ist.
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Diese Nachteile werden beider Ladenkasse mach der Erfindung dadurch
vermieden, daß insbesondere auf die Verwendung von Federn bei der Verschlußmechanik
verzichtet wird. Die erfindungsgemäße Verschlußeinrichtung besteht im wesentlichen
darin, daß unter dem Boden der Kasse hindurchgehende und außerhalb ihres Schwerpunkts
drehbar gelagerte Hebel vorgesehen sind, welche an ihrem vorderen Ende mit je einem
Tastenhebel im Eingriff stehen. An ihrem hinteren Ende sind diese Hebel rechtwinklig
nach oben abgebogen und wirken auf je einen einstellbare Sperrorgane tragenden,
ebenfalls
außerhalb seines Schwerpunkts drehbar gelagerten Kippsperrhebel
ein. Diese Sperrhebel weisen an beiden Armen je ein Führungsloch auf. In diesen
Löchern .sind Sperrbolzen, die .durch einen Wiegehebel miteinander verbunden sind,
in wahlweise zwei Stellungen gehalten, so daß diese Sperrbolzen mit dem Sperrhebel
selbst, wenn die Tastenhebel losgelassen werden, in ihre Ruhelage zurückfallen.
Die Sperrbolzen können entweder,im Führungsloch des längeren oder demjenigen des
kürzeren Arms des Sperrhebels noch stehen. Das Umstellen der Sperrbolzen geschieht
durch einfaches Niederdrücken des über den Sperrhebel hoch stehenden Bolzens. Für
beide Bolzen ist an der Deckplatte -der Ladenkasse ein Anschlag in Form einer mit
.zwei Vorsprüngen versehenen, an einem drehbar ,gelagerten Bügel verschiebbar angebrachten
Platte vorgesehen, an denen beim Hochdrücken der falschen Tastenhebel, oder wenn
der oder die richtigen Tastenhebel überhaupt ,nicht gedrückt werden, der vordere
oder hintere hoch stehende Sperrbolzen anschlägt.
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Dadurch, daß beim Herausziehen der Schublade ein oder mehrere Sperrbolzen
sich an den Anschlägen der Deckplatte verfangen, wird die Schublade in dieser Stellung
festgefhalten und gleichzeitig durch eine zusätzliche Vorrichtung die Alarmglocke
ausgelöst. Nur dann, wenn der oder die der jeweiligen Einstellung der Sperrbolzen
entsprechenden Tastenhebel hochgedrückt werden, können die Sperrbolzen unter den
.beiden Armen des Anschlags vorbeigleiten, so daß die Kasse geöffnet werden kann,
ohne daß das Läutewerk ertönt.
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Ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Einrichtung ist,in der
Zeichnung dargestellt.
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Fig. i zeigt die Schublade in Draufsicht; Big. 2 zeigt einen senkrechten
Schnitt längs der Linie A-A der Fdg. i, Fig. 3 einen solchen längs der Linie B-B
der Fig. i; Fig. 4 zeigt die Wirkungsweise der Verschlußeinrichturbg bei neutraler
Stellung der Sperrbolzen in Ruhestellung und gestrichelt bei gedrückter Taste ohne
in Sperrstellung gebrachten Sperrbolzen; Fig. 5 zeigt in ausgezogenen Linien die
Verschlußeinrächtung bei ,in Sperrstellu.ug gebrachtem Sperrbolzen in Ruhestellung
und gestrichelt bei gedrückter Taste; Fig. 6 zeigt einen senkrechten Schnitt längs
der Linie C-C der Fig. i, aus denn die Wirkungsweise der Alarmeinrichtung ersichtlich
ist; Fig. 7 zeigt ein an der Deckplatte angeordnetes Einzelteil der Verschlußei.nrichtung.
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Die .Kasse besteht aus der Schublade i und einer Deckplatte 2, an
welcher zwei Schienen 3 befestigt sind, in denen die Schublade gleitet. Die Deckplatte
kann den Oberteil eines die Schublade aufnehmenden !Kastens .bilden, oder sie kann
auch an der Unterseite der Ladentischplatte befestigt :sein. Am Vorderteil der Schublade
treten unter einem Muschelgriff 4 die bei 5 drehbar gelagerten Griffhebel 6 hervor,
mittels derer die. langen, bei 7 drehbar gel,agerten Hebel 8 anhehbar :sind. Diese
Hebel liegen in einem Bügel 9 auf und sind an ihrem hinteren Ende rechtwinklig nach
oben umgebogen. Die Hebel werden durch Gitterführungen io und Öffnungen in Wiegehebeln
i i so geführt, daß sie jeweils auf das Ende des längeren Arms eines Kippsperrhebels
12 einwirken können. Die Kippsperrhebel ,haben an ihren beiden ;Armen je einen Durchbruch,
.in welchen Sperrbolzen 13 und 14 geführt sind; die Sperrbolzen weisen zwei rillenartige
Einkerbungen auf, in welche unter Federdruck stehende Kugeln einrasten, wodurch
die Sperübolzen in den Kippsperrhebeln :in einer wahlweise bestimmten Stellung gehalten
werden. Die Kippsperrhebel sind außerhalb ihres Schwerpunkts bei 15 im Verschlußgahäuse
drehbar gelagert, ,so daß sie infolge ihres Schwergewichts von allein ,immer bis
zum Anschlag einer am 'Kippsperrhebel vorspringenden Nase 16 an einem Absatz 17
der Rückwand zurückfallen. Damit . die Schwenkmöglichkeit der Kippsperrhebel nach
beiden Seiten gleichmäßig begrenzt ist, isst an der Vorderwand des Verschlußgehäuses
ein Anschlag i8 angebracht, an welchem beim Anheben .des entsprechenden Drehhebels
8 .bzw. des die Drehbewegung dieses Hebels auslösenden, entsprechenden Tastenhebels
6 der kürzere Arm des Sperrhebels anschlägt. Neben dem Gehäuse für die Verschlußmechanik
ist am Boden der Schublade eine Glocke i9 angeordnet, deren Auslösehebel '2o von
einem Hebel 21 verschwenkt wird. An der Glocke ist des weiteren ein Rasterhebel
22 vorgesehen, der in Ruhestellung auf dem Glockenauslösefhebel 20 aufliegt und
in Läutestellung .sich .mit seiner Raste hinter den Hebel 20 legt.
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Die Wirkungsweise der Verschluß- bzw. Verriegelungsvorrichtung ist
folgende: In neutraler Stellung .der Sperrbolzen ragen die hinteren Sperrbolzen
13 aus dem längeren Arm der Kippsperrhebel 12 heraus. Beim Öffnen der Kasse
gleiten diese unter den Vorsprüngen 23 und 24 einer Anschlagsplatte 125 vorbei
(Fig. 4). Wird .bei dieser Stellung der Sperrbolzen ein Tastenhebel gedrückt, so
schwingt der längere Arm des Kippsperrhebels nach oben, so daß 'bei dem Versuch,
die Schublade zu öffnen, der aus dem Kippsperrhebel herausragende Sperrbolzen an
dem Vorsprung 23 der Widerstandsplatte anschlägt (Fig.4 in gestrichelter Darstellung).
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Durch Niederdrücken eines oder mehrerer aus dem längeren Arm des Kippsperrhebels
herausragenden Sperrbolzen wird erreicht, daß nur durch das Drücken der entsprechenden
Tastenhebel die Kasse geöffnet werden kann. Wird die Schublade ohne Hochdrücken
dieses oder dieser .bestimmten Tastenhebel geöffnet, so schlagen die aus dem kürzeren
Arm des Kippsperrhebels herausragenden Sperrbolzen an dem vorderen Vorsprung 24
der Widerstandsplatte an (Fig. 5). In diesem Falle schiebt der an der Widerstandsplatte
anliegende Sperrbolzen diese Platte um etwa io mm bis zu einem Anschlag nach vorn,
.wodurch ein Rundstab 26 Mit seinem freien Ende .den Hebel ,21 mach der Griffseite
drückt, wodurch der Glockenauslösehabel verschwenkt wird und der @Glockensperrhebel
einrastet (Fig. 6). Die Kasse bleibt somit gesperrt, und
die Alarmglocke
wird au.;,gelöst. Derselbe Vorgang wiederholt sich, wenn beispielsweise außer den
richtigen Tastenhebeln auch ein falscher Tastenhebel hochgedrückt worden ist. Nur
in dem Falle, daß ausschließlich die Taste gedrückt wird, welche den Kippsperrhebel
mit in Sperrstellung gebrachtem Sperrbolzen verstellt, können die Sperrbolzen unter
den Vorsprüngen .der Widerstandsplatte vorbeigleiten (Feg. 5 gestrichelt).
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Die Glocke, eine übliche Glocke mit Uhrwerk, kann durch einen Wirbelschlüssel
aufgezogen werden. Durch die erfindungsgemäßeAusbildung der Sicherheitseinrichtung
wird das Uhrwerk jedoch durch einen Ratschenhebel 27 beim Zuschieben der Schublade
durch einen umlegbaren Bolzen 28 aufgezogen, so daß das Aufziehen ,des Glöckenuhrwerks
was häufig vergessen wird, entfällt und die Glocke stets alarmbereit ist und bei
jeder unrichtigen Bedienung der Tastenhebel ertötet. Wird die Schublade durch nachträgliches,
richtiges Bedienen der Tasten weiter herausgezogen, so schlägt der Hebel 21 an einem
nach einer Seite drehbar gelagerten Anschlag 29 an, wodurch .das Läutewerk wieder
abgestellt wird. Eine Tellerfederkupplung verhindert dabei ein Überdrehen der Uhrwerksfeder.
Das Aufziehen des Uhrwerks ,beim ,Zurückschieben der Schublade hat .gleichzeitig
noch den Vorteil, .daß die in den Schienen leicht gleitende Schublade nicht mit
zu großer `'Wucht an .dem Kasten b.zw. an der hinteren Begrenzung der Laufschienen
aufprallt.