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Vorrichtung zur Führung eines dünnen Filmbandes Die Erfindung bezieht
sich auf eine Vorrichtung zur Führung eines dünnen Filmbandes, wie z. B. eines sehr
dünnen, aus Zellophan hergestellten Films, mittels eines Führungsorgans, welches
vom Film angetrieben wird oder den Film antreibt, wobei der Film durch eine in bezug
auf die Längsachse des Bandes unsymmetrische Abbremsung gezwungen wird, sich einseitig
an einen Anschlag anzulegen, der sich in der Nähe des führenden Organs befindet.
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Eine andere Vorrichtung, bei der das Führungsorgan für die elektrooptische
Abtastung von Tonfilmen vom Film angetrieben wird, ist beispielsweise im Patent
65o oo$ beschrieben. Das Führungsorgan wird dabei durch die Tonrolle, welche gegebenenfalls
mit dem Schwungrad gekuppelt ist, gebildet. Eine Druckrolle, welche das Band am
auf der Führungsrolle gekrümmten Teil an einer Stelle neben der Mittellinie des
Bandes angreift, bremst das Band mit einer Kraft ab, die z. B. durch Regelung der
Einklemmung der Lagerwelle der Druckrolle genau eingestellt werden kann. Hierdurch
wird zusammen mit der durch die Führungsrolle auf das Band ausgeübten Reibungskraft
in der Filmoberfläche ein Moment ausgeübt, welches das Filmband seitlich zu verschieben
sucht, wodurch der Rand des
Filmbandes an einen Anschlag angelegt
wird. Dieser Anschlag ist an der anderen Seite der Mittellinie des Bandes angeordnet
wie die Druckrolle. Weil die Druckrolle das Filmband nur an dem auf der Führungsrolle
gekrümmten Teil angreifen kann, kann der durch die Druckrolle mit der zugehörigen
Lagerung und Regelvorrichtung erforderliche Raum beschwerlich sein, wie z. B. in
bezug auf die Anordnung einer optischen Abtastvorrichtung für die auf dem Film angebrachte
Tonspur.
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Die Vorrichtung nach der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß
ein Paar ortsfeste Reibungsorgane, zwischen denen der Film geführt wird, in der
Bewegungsrichtung des Films gesehen, vor dem Führungsorgan angeordnet ist. Hierdurch
ist die obenerwähnte Schwierigkeit bei der bekannten Vorrichtung vermieden, da die
Stelle der Bremsvorrichtung nicht durch die Lage des Führungsorgans bedingt wird.
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Vorzugsweise bestehen die Reibungsorgane aus zwei Filzplatten, zwischen
denen der Druck einstellbar ist. Da die Kraft, mit der der Film gegen diesen Anschlag
drückt, sehr gering sein kann, wird dadurch Beschädigung des Films vermieden und
sogar die Bildung eines sogenannten Füßchens, d. h. das Aufrollen des Bandes auf
der Seite des Anschlages, verhindert.
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Die Vorrichtung nach der Erfindung kann besonders vorteilhaft bei
einer Filmführung verwendet werden, wobei das Führungsorgan eine Rolle bildet, die
das Band antreibt. Um die erforderliche Antriebskraft für das Band erhalten zu können,
ist es bei der Verwendung von dünnen, ungelochten Filmbändern notwendig, daß eine
am Umfang der Antriebsrolle angeordnete Druckrolle vorgesehen wird, deren axiale
Abmessung vorzugsweise kleiner ist als die der Antriebsrolle. Diese Druckrolle wird
dann bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung an der dem Anschlag zugewendeten Seite
des Filmbandes angeordnet. Hierdurch wird im Vergleich zu dem Fall, da keine Druckrolle
verwendet wird und das Filmband die Führungsrolle antreibt, bei gleicher durch die
Bremsorgane auf das Filmband ausgeübter Kraft das Moment, welches das Band seitlich
zu verschieben sucht, vergrößert. Dieses Moment ist nämlich durch die von den Bremsorganen
auf das Band ausgeübten Reibungskräften und die Größe des Momentarms bedingt. Der
Momentarm ist der axiale Abstand zwischen dem Bremsorgan und der Resultante der
durch die Führungsrolle auf das Filmband ausgeübten Reibungskräfte. Während diese
Resultante in dem Fall, daß das Filmband die Führungsrolle antreibt, nahezu in der
Mitte des die Führungsrolle berührenden Filmteils angreift, wird die Resultante
im vorliegenden Fall, wobei die Rolle das Filmband mittels einer Druckrolle antreibt,
durch die Wirkung dieser Druckrolle in axialer Richtung zu dem von der Druckrolle
berührten Filmteil verschoben sein. Da die Druckrolle an der dem Anschlag zugekehrten
Seite des Filmbandes liegt und das Bremsorgan an der vom Anschlag abgekehrten Seite,
ist der erwähnte Momentarm im letztgenannten Fall größer als im erstgenannten Fall.
i Die Erfindung wird in den Figuren der Zeichnung an Hand einiger Ausführungsbeispiele
näher erläutert.
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In den Fig. i und 2 ist schematisch in Unter- und Seitenansicht eine
Vorrichtung dargestellt, bei der die Führungsrolle vom Film angetrieben und erfindungsgemäß
unsymmetrisch abgebremst wird.
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In den Fig. 3 und q ist eine Vorrichtung gemäß der Erfindung mit unsymmetrischer
Abbremsung dargestellt, wobei die Führungsrolle den Film antreibt.
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In den Figuren bezeichnet i das Filmband, das sich über die Rolle
2 bewegt. Diese Rolle ist in den "Fig. i und 2 eine lose Führungsrolle, die sich
mit dem Film mitbewegt. In den Fig. 1, 2, 3 und 4 sind unsymmetrisch in bezug auf
die Filmachse zwei Filzplatten 3 und 4 angeordnet, zwischen denen sich das Filmband
fortbewegt. Diese Platten können mehr oder weniger gegeneinandergedrückt werden;
dieser Druck ist mittels einer nicht dargestellten Vorrichtung nach Belieben einstellbar.
Durch die Reibung zwischen diesen Platten und dem Filmband wird auf letzteren in
seiner Ebene ein Kräftepaar ausgeübt, wodurch der Film gegen den Anschlag 5 anlaufen
kann. Dies wird noch dadurch gefördert, daß der Film z. B. nicht über die ganze
Breite von der Rolle 2 getragen wird (Fig. ia), wodurch das auf den Film ausgeübte
Moment vergrößert wird.
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Bei der Vorrichtung nach den Fig. 3 und 4 wird das genannte Kräftepaar
noch erhöht. In dieser Vorrichtung ist nämlich die Rolle 2 eine Antriebsrolle, wobei
eine Druckrolle 6, die in axialer Richtung nur über einen Teil der Antriebsrolle
2 unsymmetrisch angreift, dafür Sorge trägt, daß der Film an dieser Stelle nicht
schlüpfen kann. Infolgedessen wird auf den Film unsymmetrisch in bezug auf seine
Achse eine zusätzliche Kraft ausgeübt, die den Film fortbewegt. Falls der vom Film
auf den Anschlag 5 ausgeübte Druck noch so groß ist, daß der Film sich an der Seite
aufrollt und somit doch ein Füßchen bildet, ist es empfehlenswert, den Anschlag
derart anzuordnen, daß stets der gekrümmte Teil des Films gegen den Anschlag gedrückt
wird, wie die Fig. 3 und 4 zeigen.
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Die Erfindung ist selbstverständlich nicht auf die obenerwähnten Ausführungsbeispiele.
beschränkt, sondern umfaßt auch eine Vorrichtung, bei der der Film bei der erfindungsgemäßen
Führung gleichzeitig, z. B. auf eine Spule, aufgewickelt wird.