-
Verfahren und Einrichtung zum Prüfen, Waschen und Trocknen von Glasgegenständen
Die
Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Priü'fen auf Bruchfestigkeit bei schnellem
Temperaturwechsel, zum Waschen und Trocknen von Glasgegenständen nach erfolgter
Bearbeitung in einer Glasbearbeitungsmaschine und auf eine Vorrichtung zur Ausübung
des Verfahrens. Im besonderen betrifft sie die Behandlung und Bewegung der Glasgegenstände
bei den einzelnen Arbeitsgängen des Verfahrens von der Entnahme aus der Maschine
bis zur Ablage der auf Festigkeit geprüften, getrockneten Glasgegenstände sowie
auf eine beispielsweise Ausführungsform der Vorrichtungen zur Ausführung des Verfahrens,
die in ihrer Gesamtheit einen in sich geschlossenen sinnvollen Aufbau darstellen.
-
Man hat bisher Glasgegenstände, die einer Glasbearbeitungsmaschine
entnommen werden, lediglich innen und außen gespült und naß verpackt.
-
Dies hat den Nachteil, daß man keine Kontrolle über die Festigkeit
und die maschinelle Bearbeitung des Glases hatte.
-
Weiterhin hat man sich damit beholfen, für die Arbeitskontrolle wichtiger
Stellen, beispielsweise der Schleifränder an Konservengläsern, Preßluftstrahlen
zur Entfernung von Wasserrückständen und zum Trocknen zu verwenden.
-
Es ist ferner bekanntgeworden, von Hand gespülte Glasgegenstände
auf einem Abtropfband von beträchtlicher Länge einem Trockenofen zuzuführen, der
selbst wieder lang gestreckt war. Auch
diese Art der Trocknung hat
wesentliche Nachteile. Neben großem Raumbedarf flür die Anlage, deren Aufbau und
Unterhaltung kostspielig ist, erfordert die Arbeit mit dieser Anlage viel Zeit.
-
Vorgenannte Mängel werden durch das Behandlungsverfahren gemäß der
Erfindung überwunden; es gestattet beispielsweise bei einem Aufbau einer Vorrichtung
zur Ausübung des Verfahrens, bei geringstem Raumbedarf, etwa I bis I,5 Tonnen Glasgut,
etwa Konservengläser, in einer Stunde auf Festigkeit bei plötzlichem hohem Temperaturwechsel
zu prüfen, ferner zu waschen und völlig getrocknet zur Ablage zu bringen. Erst dieses
Verfahren gemäß der ' Erfindung ermöglicht es, die hohen Leistungen der modernen
Glasbearbeitungsmaschinen voll auszuwerten.
-
Gemäß dem Verfahren nach der Erfindung wird das Glasgut, das beliebiger
Art sein kann (im folgenden seien lediglich' als Beispiel Konservengläser angenommen),
in der Weise behandelt, daß es nach erfolgter Bearbeitung in einer Glasbearbeitungsmaschine
und nach einer Spülung mit Wasser von der Umgebungstemperatur einer Heißwasserbehandlung
unterworfen und unmittelbar hierauf mit Luft innen'und außen beblasen wird. Als
obere Temperatur zur Heißwasserbehandlung und zum Prüfen der Festigkeit schlägt
die Erfindung etwa 85 bis 970 C vor, während die Blastemperatur zum Trocknen etwa
bei IO bis 20° C oder etwas höher liegen kann. Die Heißwasserbehandlung kann durch
Bestrahlung mit Heißwasser oder durch ein Heißwasserbad erfolgen.
-
Bei einer hier gezeigten beispielsweisen Ausführungsform zur Erreichung
der durch das Verfahren vorgeschriebenen Behandlung, bei der ein Heißwasserbad vorgesehen
ist, werden die Gläser von ihrer senkrechten Stellung, Rand oben, Boden unten, über
eine kurze Rutsche durch Führungen gegen einen Anschlag in eine Schräglage gebracht,
bei der der Boden höher liegt als der Rand, so daß das bei der Bearbeitung an der
Maschine im Glas gesammelte Kühlwasser abfließen kann. Hierauf gelangen sie auf
ein intermittierend bewegtes Transporthand, auf dem sie von innen und außen mit
Wasser von der üblichen Leitungstemperatur unter Verwendung von brausenartig ausgebildeten
Düsen griü'ndlich gespült werden. Von dem Transportband gelangen sie, um geprüft
und für Schnelltrocknung vorbereitet zu werden, 'über Führungen und Haltevorrichtungen
in das Wasserbad von etwa 85 bis 970 C. Durch den plötzlichen Temperaturübergang
beim Eintritt der Gläser in das'heiße Wasser wird die Festigkeit geprüft, ferner
wird die Tatsache ausgenutzt, daß das von heißem Wasser benetzte Glas, das der Verdampfungstemperatur
bereits nahe liegt, leicht und schnell getrocknet werden kann.
-
Der Heißwasserfilm, der am Glase haftet, wird nun in ganz kurzer Zeit
nach Beaufschlagung mit Luft von der Temperatur der Umgebungsluft zum Verdunsten
gebracht. Die Luftstrahlen, die trüber Düsen auf die Gläser gerichtet sind, haben
hier einen ueberdruck von etwa 300 bis 500 mm Wassersäule, ein Druck, der leicht
mit einer kleinen Gebläsemaschine erzeugt werden kann. Bei der Beaufschlagung durch
die Luftstrahlen verdunstet ein Teil des heißen Wasserfilms sofort, ferner bilden
sich einzelne Wasserperlen, die durch Luftstrahlen an der Oberfläche des Glases
abgerollt werden, die wiederum warme Wasserfilml,ahnen bilden, die et>enfalls
sofort verdunsten.
-
Um nun das Trockenverfahren möglichst noch weiter abzukürzen, sieht
die Erfindung als Strahldüsen rotierende Doppeldüsen iiir die Beaufschlagung des
Glasinnern und der äußeren Mantelflächen der Gläser vor, wobei die einzelnen Mündungen
der Düsen in einer bestimmten Winkellage zum Glas stehen, so daß ein vollständiges
Bestreichen mit Luft sichergestellt ist. Die Düsen drehen sich selbsttätig; sie
sind auswechselbar, so daß für jede Art des Glasgutes geeignete Düsen gewählt werden
können. Zur Bestreichtlng der außen liegenden Bodenfläche des Glases werden feststehende
Luftstrahldü'sen verwendet. 1)ie Gesamtanordnung der Düsen richtet sich nach der
Form des zu trocknenden Glases. Die vollständih getrockneten Gläser gelangen durch
ihr Eigengewicht über Flührungen zur Ablagestelle.
-
Im folgenden sei, lediglich als Ausführungsbeispiel, im wesentlichen
der Aufbau von Vorrichtungen zur Ausübung des Verfahrens an Hand einer Skizze betrachtet.
Es zeigt Fig. I eine Seitenansicht, Fig. 2 die Anordnung der Strahldüsen.
-
Von der Glasbearbeitungsmaschine 10, die hier beispielsweise als
Karussellschleifmaschine für Konservengläser dargestellt ist, gelangen die Gläser
II über eine kurze Rutsche I2, die einen Anschlag 13 zum Umlegen der Gläser enthält,
auf das Transportband I4, das mit Halterungen 15 für die einzelnen Gläser versehen
ist. Hier werden die Gläser unter den brauseartigen Spülvorrichtungen 16 und I7
innen und außen grVi'ndlich abgespült und gereinigt. Vom Transportband 14 werden
die Gläser nun über eine Gleitbahn 18 in die Halterungen 19 gebracht.
-
Im folgenden sei nun die eigentliche Prüf- und Trockenvorrichtung
betrachtet.
-
Diese besteht im wesentlichen aus einem doppelwandigen Kasten 20,
21. Der innere Raum 22 ist mit Wasser angefüllt. Der Boden des äußeren Kastens 21
ist mit einer Heizungseinrichtung 23 ausgestattet. Die Art der Heizung kann beliebig
sein; hier ist beispielsweise an eine Gasbeheizung gedacht. Die Heizgase ziehen
über die Rohre 24 und 25 ab. Durch Regelung der Temperatur ist es ermöglicht, die
Temperatur des NVassers im Kasten 20 auf 85 bis 97" C zu halten.
-
Am oberen Rand des nopl>elkastens 20, 21 ist, über die Achse 26
angetrieben, das Rad 27 gelagert. An diesem Rad sind in gleichmäßigen Abständen
die Arme 28 angel>racht, an denen sich die auswechselbaren Halterungen 10 befinden.
Weitere, nicht dargestellte, an einem zum Rad 27 konzentrisch angeordneten Ring
vorgesehene Halterungen sichern die Gläser vor dem Herausfallen. Ebenfalls auf der
Achse 26 ist ein hohles Sektorenstück 29
angeordnet, das durch nicht
dargestellte mechanische SIittel in Schwenkhewegung gehalten werden kann, so daß
es l)eispielsweise einen Winkel von etwa 60° (30° nach leiden Seiten) bestreichen
kann.
-
An diesem Sektorenstück 29 sind (hier beispielsweise 3) Rohre 30 angebracht.
Auf diesen Rohren 30 sind um eine Achse 3I (Fig. 2) die Köpfe 32 drehbar aufgesetzt,
die die Strahldüsen 33 und 34 tragen. Weitere 1)ä,sen 35 ermöglichen ein Beblasen
der Böden der Gläser II. Von einem Gebläse 36 wird Iü,er die Leitung 37 die Luft
den Düsen mit einem Druck entsprechend etwa 300 bis 500 mm Wassersäule zugeführt.
-
Das Prüf- und Trockenverfahren sowie die Arbeitsweise der Einrichtung
verlaufen wie folgt: Von der Maschine IO gelangen die Gläser II auf die Bahn 12,
stoßen an den Anschlag 13 und werden liegend in die einzelnen Halterungen 15 des
Transporthandes 14 gelracht. Hier werden sie unter den Wasserleitungen z6 und 17
gespült. Nun gelangen sie'ül>er die Gleitbahn 18 in die Halterungen 19. Das Rad
27 dreht sich langsam in Pfeilrichtung und taucht die Gläser in das Wasserbad 22
von etwa 85 bis 970 C. Nach Heraustreten der einzelnen Gläser aus dem Wasserbad
gelangen sie unter die Düsen 33 und 34, die an den Köpfen 32 vorgesehen sind. Durch
diese Diilsen strahlt die von dem Gebläse 36 erzeugte, über die Leitung 37 dem Sektorsfück
29 und den Rohren 30 zugeführte Luft. Infolge einer gewissen Schrägstellung der
Düsen 33 und 34 rotieren die Köpfe 32 um die Achsen 31 (Fig. 2), angetrieben durch
den Reaktionsdruck, und l)estreichen die mit einem Heißwasserfilm bedeckten Gläser
innen und außen.
-
Weitere Düsen 35 können erforderlichenfalls zum Trocknen der Böden
herangezogen werden.
-
.\ntriel) von Gebläse 36, Sektorstück 29, Rad 27, Transportland 14
kann voll der gleichen Kraftquelle aus unter Zwischenschaltung geeigneter an sich
liekannter Untersetzungselemente erfolgen.
-
PATENTANSPROCHE: 1. Verfahren zum Prüfen, Waschen und Trocknen von
Glasgegenständen nach erfolgter Bearbeitung in einer Glashearbeitungsmaschine, dadurch
gekennzeichnet, daß die Glasgegenstände nach einer Spülung mit Wasser von der Ltmgellungstemperatur
einer Heißwasserbehandlung unterworfen und hierauf mit Luft heblasen werden.