-
Ofen, insbesondere für zahnärztliche Zwecke
Gegenstand vorliegender
Erfindung ist ein Vorwärme-, Glüh-, Löt- und Vergütungsofen mit einer hochfeuerfesten
Glühplatte aus Siliciumkarbid, Schamotte usw., die sowohl in feststehenden als auch
dreh-, kipp- und schwenkbaren Glüh-, Löt-und Vergütungsöfen, insbesondere solchen
für zahntechnische Zwecke, an Stelle von Rosten und Roststäben Verwendung finden
soll. l3ei den t,isher hekannten Vorwärmeöfen wurden die Ofenkammern im allgemeinen
mit Rosten aus Eisen, einzelnen Roststäben oder solchen aus Silit usw. ausgerüstet.
Diese Ofen hatten den Nachteil, daß. die GieMform nur an der der Flamme zugewandten
Seite erwärmt, also einseitig erhitzt wurde, diese einseitige Erhitzung zu Rißbildungen
der Gießform Anlaß. gab und aus diesem Grunde vor allem größere Gießol)jekte für
das anschließende Schleuder- oder Jreßgießverfahren bereits untauglich wurden, die
Gießform selbst sich infolge der einseitigen Erwärmung verzog und die später erzeugten
Gießobjekte auf die erforderliche Genauigkeit keinen Anspruch mehr erheben konnten,
ferner die Vorwärmung nur langsam und zeitraubend vor sich ging und die für die
Gießform verwandten Eisenringe infolge der Idirekten Berührung durch die Flamme
einem raschen Abbrand unterworfen waren. schließlich die Gießformen durch die schwefelbaltigen
und teils reduzierenden Heizgase unmittelbar getroffen und beeinträchtigt wurden.
-
Demgegenüber weist die hochfeuerfeste Glühplatte gemäß der Erfindung
alle nur denkbaren Vorteile auf. Sie dient als ausgesprochener Wärmespeicher, nutzt
die zugeführte Energie in hohem Naße aus, leitet sie an die auf ihr ruhenden Gieß-
formen
indirekt weiter, bestrahlt gewissermaßen als kontinuierlicher Reflektor alle Wände
der Ofenkammer, die auf diese Art in eine gleichmäßige Glut getaucht wird.
-
Bei dieser indirekten Vorwärmung wird die Gießform von allen Seiten
einer gleichmäßigen Temperatur ausgesetzt, so daß die Vorwärmung untet Vermeidung
jeglicher Spannung und Rißbildung in kürzester Zeit vor sich geht.
-
Ein weiterer Vorzug der hochfeuerfesten Glühplatte besteht darin,
daß die schwefelhaltigen und reduzierenden Bestandteile der Heizgase die Gießformen
und miteingebettete Teile nicht beeinträchtigen können, da die Flamme trotz wirkungsvoller
Ausnutzung um die Gießformen herumgeleitet wird.
-
Außerdem tritt bei Verwendung der hochfeuerfesten Glühplatte im letzten
Stadium des Vorwärmeprozesses eine sog. flammenlose Verbrennung ein, d. h. die in
die Ofenkammer eingeführte Flamme verbrennt unter der Einwirkung der auf helle Rotglut
befindlichen Glühplatte bereits unmittelbar nach ihrem Eintritt in das Feuerungsloch
flammenlos.
-
Der Ofen gemäß der Erfindung ist in Abb. I bis 5 dargestellt. Er
ruht auf dem gußeisernen Sockel a. der zusammen mit der Abschlußplatte m und der
Kugelpfanne g die gelochte und mit dem Brenner o fest verbundene Kugel n aufnimmt.
-
Die Kugeln ist in der Abschlußplatte gasdicht eingeschliffen und
kann mittels der Druckfeder J mit llilfe der Druckschraube b beliebig stark festgelegt
werden. Die Feder f wird von dem Druckplättchen c aufgenommen.
-
Die Gasabdichtung an der Unterseite des Sockels wird durch die Kontermutter
c und die Dichtung d besorgt. Die Abschlußplatte m wird durch die Dichtung I gegen
die Fläche des Sockels a abgedichtet.
-
Das Heizgas wird dem Ofen über den Hahn h, die Bohrungen der Kugelpfanne
g und der Kugel n sowie dem Brenner o zugeführt. Der mittels der Scheibe p regulierbare
Bunsenbrenner o trägt auf seinem oberen und abgesetzten Ende den gesamten Ofen,
bestehend aus dem Ofenbehälter s und der Ofenhaube v. Der Ofenbehälter s wird durch
das am Bügel r befindliche Paßstück q auf den Brenneransatz aufgeschoben, durch
eine Stellschraube befestigt und kann mittels des aufsteckbaren Hlandgriffes z vermöge
der Kugelbewegung bei ständigem und ungehindertem Gaszufluß nach allen Seiten gedreht
und geschwenkt werden.
-
Der Ofenmantel s und die Ofenhaube v sind mit feuerfesten Einsätzen
t und w ausgelegt. Die beiden Ösen x und y gestatten mit Hilfe des aufsteckbaren
Hanidgriffes z die I)reh- und Schwenkbewegung des Ofenbehälters s und das Abhebell
der Ofenhaube v.
-
In dem Ofenbehälter s ist an Stelle eines sonst üblichen Rostes oder
einzeln eingelegter Roststäbe eine hochfeuerfeste Platte u aus besonders wärmeleitfähigem
Material gemäß den Zeichnungen Abb. 2 bis 5 untergebracht. Abb. 2 ist eine Untenansicht,
Abb. 3 ein Teilschnitt durch eine Ausführungsform der hochfeuerfesten Platte. Abb.
4 zeigt eine Untenansicht und Abb. 5 einen Teilschnitt einer anderen Ausführungsform.
Diese hochfeuerfeste Platte it weist drei Nocken J1 auf, die den Abstand zwischen
ihrer Unterfläche und dem Ofengrundstein genau bestimmen. Gleichzeitig ragen diese
Nocken seitlich so weit vor, daß der hochfeuerfeste Einsatz auch in der Schräglage
des Ofens seitlich nicht al>-gleiten kann, sondern auch dann zentrisch gelagert
bleibt.
-
PTENTANSPRi; CHE: 1. Vorwärme-, Glüh-, Löt- und Vergütungsofen, insbesondere
für zahntechnische Zwecke, dadurch gekennzeichnet, daß eine feststehend bzw. dreh-,
kipp- oder schwenkbar angeordnete Ofenkammer an Stelle von Eisenrosten, einzelnen
Roststäben usw. mit einer hochfeuerfesten Glühplatte von großer Wärmeleitfähigkeit
aus Siliciumkarl>id, Schamotte oder sonsl einem geeigneten wärmeleitfähigen Werkstoff
als Wärmespeicher für vorzuwärmende bzw. zu glühende Gießformen ausgerüstet ist.