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Kosmetisches Bestrahlungsgerät, insbesondere zur Bräunung der Haut
Übliche
Quarzlampen und sonstige Ultraviolettstrahler sind außerstande, eine der natürlichen
Sonnenbräunung auch nur entfernt vergleichbare Bräunung hervorzubringen. Längst
ehe Bräunung auftreten könnte, führen sie ferner zu schweren Verbrennungen, oder
umgekehrt wären praktisch niemals zur Verfügung stehende Behandlungszeiten notwendig.
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Nach der Erfindung wird eine kosmetisch sehr befriedigende Bräunung
der Haut in praktisch verfügl>aren i»ehandlungszeiten von etwa 1/2 Stunde erreicht,
auch unter sonstigen für die zu behandelnde Person tragbaren Bedingungen an Bequemlichkeit
und Kosten. tls Strahlungsquelle wird ein vorzugsweise ullter Hochdruckl)edirlgungen
betriebener Quecksill)erl ichtbogen verwendet. Im Gegensatz zum ül>licheji C5ltraviolettstrahler
werden bestimmte andere Spektralbereiche der Lichtbogenemission ausgenutzt, und
zwar die starke blaue und violette Strahlung der Linien 436, 408 und 405 mµ, forner
die noch einem gewissen Helligkeitseindruck auf das menschliche Auge hervorrufende,
den tthergang zum eigentlichen Ultraviolett bildende Quecksilberlinie 366 mµ. Die
Wattbelastung im Lichtbogen wird weiterhin so weit erhöht, daß die Intensität dieser
Strahlung die der Sonne überschreitet und die Intensität der gleichzeitig abgestrahlten
Wärme-und Infrarotstrahlung die für eine genügende Durchblutung und Reaktionsbereitschaft
der Haut notwendige Intensität erreicht. Es wird dementsprechend erfindungsgemäß
die typische Ultraviolettstrahlung, die sonst die charakteristischen Heilwirkungen
hervorbringt, nämlich die nach ihrem ersten Untersucher als Dorno-Strahlung bezeichnete
Strahlung der Quecksilberlinien 313, 302, 297, 292, 289 und 280 mXt ganz oder weitgehend
bis auf etwa l/40 bis 1/80 ihres ursprünglichen und ver-
hältffismäßigen
Wertes abgefiltert. Das gleiche gilt von der jenseits des Dorno-Gebietes liegenden,
noch kürzerwelligenUltraviolettstrahlung der Linien 275, 270 und 265 m,u sowie der
Quecksilberresonanzlinie 254 und der daran anschließenden noch kürzeren Linien.
Nach der lwingerwelligen Seite zu wird die grüne Linie 546 und die gelbe Linie des
Quecksilbers 577/9 zweckmäfligerweise ebenfalls auf einen Bruchteil ihrer Intensität
abgefiltert. Diese Linien machen zwar das Eintreten der Pigmentierung nicht unmöglich,
sie führen jedoch unter den für eine Pigmentierungsbehandlung notwendigen Bedingungen
zu einer starken Irritierung der Behandlungsperson. Da es sich hier umdieErreichung
eines kosmetischen Effektes handelt und Augenschutzgläser nicht anwendbar sind,
könnten sehr viele Personen die Behandlung infolge der enormen Blendung bzw. des
sonst notwendigen krampfhaften Schließens der Augen nicht durchhalten. Die Abfilterung
wird dadurch erreicht, daß man denQuecksilberlichtbogen nicht in Quarz, sondern
in entsprechend Filtergläser oder jedenfalls abfilternde Gläser einschließt, wie
sie an sich in der Technik unter geschützten Handelsbezeichnungen sonst bekanntsind,
z.B. UG 3, BG 23, BG 12, Bg 19 (Firma Schott Genossen). An Ultraviolettstrahlung
abfilternden, jedoch lichtdurchlässigen Gläsern kommen z. B. solche nach den gleichfalls
geschützten Handelsbezeichnungen BG 20, WG 3 und Wog 4, ebenfalls von der Firma
Schott, in Frage. Auch Gläser in der Art des Duranglases (geschützte Handelsbezeichnung
der Firma Schott) oder Pyrexglases (geschützte Handelsbezeichnungvon Corning) sind
anwendbar. Die Gläser können mit die gelbgrüne Strahlung abfilterndem bzw. schwächendem
Nickel- hzw. Kobaltoxyd gefärbt sein. Anstatt die Lichthogenröhre selber aus solchem
filternden Glas herzustellen, kann selbstverständlich auch Filterglas als Vorsatzscheibe
oder zusätzliche Hülle zu einer Quarzlampe verwendet werden.
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Die Netzbelastungen des Gerätes ergeben sich zu etwa 600 bis 2000
W. Die Bestrahlungsabstände werden auf etwa 20 bis 30 cm reduziert. Unter diesen
Bedingungen gelingt es, schon in 20 bis 30 Minuten kosmetische Effekte zu erzielen.
Selbstverständlich können bei längerer zur Verfügung stehender Zeit die Ansprüche
an Abstand oder Belastungen vermindert werden. Jedenfalls wird erreicht, daß die
spezifische Intensität der bräunenden Strahlung die der Sonnenstrahlung vorzugsweise
weit überschreitet (drei- bis vierfach).
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Eine wichtige Ausgestaltung der Erfindung besteht nun weiter darin,
daß zwei räumlich nebeneinander angeordnete, zweckmäßigerweise etwa gleich starke
Quecksilberdampfhochdrucklampen verwendet werden, Sie sind in bezug auf die zu behandelnde
Person so orientiert, daß ihre Strahlung von verschiedenen Seiten auf die zu bestrahlenden
Körperteile (Gesicht, Hals, Schultern, Rumpf usw.) auffällt. Bei der Bestrahlung
sitzender oder stehender Personen, wie sie für die praktisch häufigst vorkommende
Bräunung von Gesicht, Hals, Schultern iiberwiegend angewandt wird, sind die Lampen
also senkrecht nebeneinander angeordnet. Die Strahlung fällt dann teils schräg von
rechts, teils schräg von links auf Gesicht, Hals, Schultern usw.
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Bei flestrahlungsabständen von etwa 20 bis 35 cm ist der gegenseitige
Abstand der Lampen ebenfalls etwa 20 bis 40 cm. Die Bestrahlungsabstände entsprechen
jeweils im wesentlichen den Lampenabständen. Die Strahlungen der beiden Lampen kreuzen
sich am Orte des Behandlungsobjektes unter einem Winkel von etwa 45 bis 1200. Es
wurde gefunden, daß bei Anwendung einer Strahlungsquelle eine ganz ungleichmäßige
Bräunung auftritt, die den Erfolg der Behandlung in Frage stellt. Nase, Kinn, Augenwülste
bräunen stark, zurücktretende Gesichtspartien, wie die rückärtigen Teile der Wangen,
die Ohrenpartien, sodann der Hals, werden ganz ungenügend gebräunt. Bevorzugte Haltungen
der zu behandelnden Person, wie sie unwillkürlich durch Gewohnheit oder Ermüdung
geschehen (Kopfhaltung), führen ebenfalls zu starken Ungleichmäßigkeiten. Durch
willkürliches Hinundherbewegen der bestrahlten Körperteile läßt sich im Gegensatz
zum meist stundenlangen natürlichen Sonnenbad mit natürlicher Bewegung usw. auch
kein sicherer Ausgleich schaffen.
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Bei kosmetischen Bestrahlungen, die Schultern und Busen einbeziehen,
würden die Verhältnisse noch schwieriger werden. Erfindungsgemäß werden verhältnismäßig
lange und gestreckte Entladungsröhren von etwa I8 bis 25 cm Länge bevorzugt, deren
Strahlung auch zuriicktretcnde oder durch andere Körperteile abgeschattete Hautpartien
erfaßt (Hals unter dem Kinn, Partien unter der Nase, Augenhöhlen usw.).
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Die Erfindung ist im folgenden an Hand von Abbildungen, die Ausführungsbeispiele
darstellen, beschrieben.
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In Abb. I ist das Gerät in geöffnetem betriebsfertigem Zustand etwas
schräg von vorn dargestellt.
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Es enlhält als Wesentlichstes zwei vorzugsweise langgestreckte und
gerade Quecksilberdampflampen I und 2. Sie sind bevorzugt senkrecht innerhalb je
eines ebenso angeordneten, etwa zylinderparaholoidischen Reflektors 3 und 4 angeordnet.
Die Reflektoren sind prinzipiell nur optisch voneinander getrennt. Mechanisch sind
sie an ihren einander zugekehrten Längskanten miteinander verbunden, indem sie an
einer gemeinsamen vertikalen Achse 5 schwenkbar und einstellbar angelenkt sind.
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Die Achse baut sich aus einer Säule 6 auf, die unmittelhar oder mittels
eines Rohrstutzens 7, aus dem sie mehr oder weniger weit herausgezogen und mittels
der Schraube 8 in gewünschter Stellung arretiert werden kann, auf der Grundplatte
g ruht.
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Säule und Rohrstutzen können auch um einen gewissenWinkelgrad schwenkbar
ausgebildet werden (Abb. 6). Die Kanten der Reflektoren sind bei 10 um dickwandige
Rohrstücke gelegt oder mit solchen verbunden, die ihrerseits von der Säule 6 durchsetzt
werden. Auf der Säule sind ferner oben und unten je eine Scheibe II und 12 aus Isolierstoff
aufgereiht. Unterhalb der unteren Scheibe oder des unteren Rohrstückes befindet
sich ein Gegenlager in
Gestalt eines mit der Säule fest verbundenen
Ringes 13. Am oberen Ende der Säule befindet sich oberhalb der obersten Scheibe
oder des obersten Rohrstückes 10, an denen der eine Reflektor sitzt, und 15. an
dem der andere Reflektor sitzt, eine Stellschral>e 14, um diese gegeneinander
bzw. gegen Widerlager, wie das bei I3 bezeichnete, zu drücken, eine gewisse Friktion
zu schaffen und die Reflektoren in der gewünschten Stellung zu arretieren. 1)ie
Säule setzt sich zweckmäßigerweise oben in einem Handgriff IS6 fort. Wie ersichtlich,
können die Reflektoren völlig zusammengeklappt und deren Einbautile mit Hilfe des
Verschlusses 17 staubdiellt und heschädigungssicher abgeschlossen werden. Hierzu
weisen sie zweckmäßigerweise oben und unten etwas ausgewölbte Abdeckungen I8, 19,
20 und 21 auf.
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Etwa in der Brennlinie der Reflektoren werden die Quecksilberdampflampen
1 und 2 durch vom Scheitel der Reflektoren hervorspringende Arme 22, 23, 24 und
25 gehaltert. Die Stromzuführung und Abführung erfolgt durch starre, in Isolierröhrchen
aus Keramik oder Glas verlegte Zuführungsdrähte 26, 27, 2 unter 9, die von den entsprechenden,
die Lampen aufnehmenden Fassungen 30,31,32 und 33 zu den auf der Säule aufgereihten
Isolierstücken 1 1 und 12 führen und hier über Schleifkontakte oder Federn zu den
nach Abb. 2 und 3 zweckmäßigerweise außerhalb und hinter den Reflektoren innerhalb
eines Drahtkäfigs 34 untergebrachten Glühdrahtwiderständen 35 und 36. Ahb. 4 gibt
das zugehörige Schaltungsschema an.
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An der den Reflektoren gemeinsamen Achse 5 hzw. der Säule 6 sind
weiterhin zwei Blechrahmen 37 und 38 zweckmäßigerweise ebenfalls schwenkbar angebracht,
die Streifen 39, 39 aus Filterglas enthalten und hei Verwendung von Quarzlampen
ständig, bei Verwendung von primär bereits gefilterten Lampen fakultativ vor diesen
Lampen zu stehen kommen. Im ersteren Falle werden Filtergläser verwendet, die jenseits
366 mµ stark in ihrer Absorption ansteigen. Außer den erwähnten filternden Gläsern
ist es jedoch möglich, die Quecksilberlinie 313 noch teilweise nutzl)ar zu machen.
Man erhält dann eine zusätzliche therapeutische Wirkung.
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Soweit diese Linie eine individuell verschiedene schwache Erythemwirkung
hat, wird diese durch praktisch volkommene Absorption der Linien 297 mµ und 303
mµ kompensiert. Beides erreicht man durch Verwendung der Schottschen Filtergläser,
geschützte Handelsbezeichnung WG 5 und evtl.
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I,G 3, in größerer Dicke. An der Säule ist weiterhin ein rechteckiger
Bügel 40 angebracht, der senkrecht nach vorn auf die zu hehandelnde Person zu absteht.
Von seinen vorderen Ecken können dünne Schnüre 41 nach den Außenkanten der Reflektoren
führen. Hierdurch wird eine zufällige Berührung der heißen Innenteile, wie Quecksilberlampen
und Filterglasrahmen, verhindert, insbesondere auch bei Bestrahlungen von Hals,
Rücken usw.
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Wie in Abl). 2 und 5 dargestellt, können im Querschnitt unsymmetrische
Abschnitte eines Zylinderparaboloids als Reflektoren verwendet werden, wobei ein
Querschnitt nach Abb. 2 mehr für größere Geräte, ein solcher nach Abb. 5 für kleinere
Geräte in Frage kommt. Bei den bei kleineren Geräten kürzeren Abständen ist gleichzeitig
eine größere Konvergenz der Strahlung erforderlich.
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Der Grad dieser wird, wie ersichtlich, durch das mehr oder weniger
weite Auseinanderschwenken der Reflektoren bestimmt, so daß sich optimal die Strahlung
im Nutzbereich unter einem Winkel von 70 (Abb. 2) bis 120° (Abb. 5) überkreuzt.
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Während für Bräunungszwecke starke, hochkonzentrierte, gegebenenfalls
mit Wasser gekühlte Höchstd ruckl ampen Verwendung finden sollten, werden bei vorliegendem
Gerät bevorzugt auseinandergezogene und gestreckte Lampen viel niedrigerer Druckbereiche,
vorzugsweise sogar solche von I Atmosphäre verwendet. Gerade längere Rohre unterstützen
die Wirkung der Doppelanordnung und der Bestrahlung unter einem starken Konvergenzwinkel,
indem sie ihrerseits in der Vertikalen die Strahlung recht gleichmäßig verteilt.
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Will man Quarz verwenden, so werden vorzugsweise ebenfalls etwa 12
bis 20 cm lange Rohre verweiidet, lei l)rücken von einer bis mehreren Atmosphären,
letzteres zur Quarzersparnis. Man kann Überdrucklampen des Bereiches von etwa 5
bis 10 Atmosphären, die also nur kurze 5 bis 10 cm lange Lichtbögen bei 6 bis 10
A aufweisen und in der Ilerstellung verhältnismäßig billig sind, auch verwenden,
indem man große, tiefräumige und gewölbte Reflektoren verwendet und die Quarzlampe
im Tiefenraum des Reflektors unterbringt. Dadurch wird die ausgesandte Strahlung
über einen großen Raumwinkel- erfaßt und stark konvergent auf die zu behandelnden
Körperoberflächen geworfen, so daß wenigstens angenähert der Effekt länger gestreckter
Röhren erreicht wird. Es empfiehlt sich hierl)ei, die direkte Ausstrahlung durch
Einsetzen einer zum Reflektor invers gerichteten Kalotte zwischen Röhre und Objekt
zu unterdrücken. Unter sonst gleichen Bedingungen muß die Leistung wegen der anteiligen
größeren Reflektorverluste um nur 20 bis 300/0 gesteigert werden. Ein hierfür geeigneter
Reflektor weist einen Durchmesser von etwa 35 bis 80 cm und eine Tiefe von etwa
25 bis 55 cm bei Behandlungsabständen von 20 bis 30 cm von der Röhre auf. Es kommen
bevorzugt Kugelform und besonders Ellipsoidform in Frage. Der Reflektor wird an
die zu behandelnde Person unmittelbar herangerückt bzw. schließt dieselbe gegebenenfalls
sogar teilweise ein.
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Falls man das Gerät auch in horizontaler Lage betreil)en will, etwa
für Ganzbestrahlungen, verwendet man Quarzrohre oder setzt bei Glasrohren den Druck
auf etwa 1/3 bis 1/2 Atmosphären herab.
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Hierdurch kommt man dann mit zwei langgestreckten, mit Strömen bis
zu 10 und 12 A gespeisten Rohren aus. Statt dessen kann man auch die in AlIll. 1
dargestellte Reflektorvorrichtung in verlängerter Form verwenden,wobei der langgestreckte
Doppel reflektor zweckmäßigerweise von einer Dekkenbefestigung aus an .Ketten oder
Zügen herauf-und heruntergelassen wird. Man kann statt dessen
auch
schwere Bodenstative verwenden. In Abb. 6 ist ein praktisches Tisch- oder Bodenmodell
dargestellt. Die Grundplatte kann aus einer nach unten offenen flachen, großen Dose
42 bestehen, die entweder gepreßt oder aus einem nach Skizze 7 geschnittenen und
zusammengebogenen Blech hergestellt wird. Sie ist z. B. mit Beton gefüllt. Durch
nach innen zu hervorspringende Einstanzungen 44,44 wird ein Herausfallen des Betons
verhindert. und gleichzeitig werden die umgebogenen Blechränder am Beton festgehalten,
da dieser die nach innen ausgebördelten Ränder fest einzementiert.
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Auf der Grundplatte baut sich die Säule 45 auf, die oben in einen
Gelenkkörper 46 übergeht. In dessen Durchbohrung gleitet die Säule 5, an der die
Reflektoren 3 und 4 sowie das Gitter 34 für die Vorwiderstände befestigt sind. Die
Säule 5 wird mittels eines oberen Handgriffes I6 oder eines am unteren Ende vorgesehenen
Handgriffes 47 innerhalb des Gelenkstückes 46 verschoben und durch die Stellschraube
48 arretiert. Das Gelenk 46 gestattet bei Glaslampen ein Schwenken von etwa 30%
gegen die Vertikale, bei Quarzlampen ein beliebig weites Ausschwenken.