DE853250C - Verfahren zur Herstellung eines voll loeslichen Milchkonzentrats oder Milchpulvers - Google Patents

Description

• Verfahren zur Herstellung eines voll löslichen Milchkonzentrats oder Milchpulvers Bekanntlich werden Vollmilch, Magermilch und Molke auf Walzentrocknern und im Zerstäubungsverfahren getrocknet. Beide Verfahren haben ihre Vor- und Nachteile.
• Die Trocknung auf Walzen ist billiger, das Produkt ist aber wenig löslich, da höhere Trockentemperaturen erforderlich sind, die Albumin denaturieren und Kasein koagulieren.
• Beim Arbeiten nach dem Zerstäubungsverfahren erhält man zwar infolge nur kurzer Trocknungszeit bei niedrigeren Temperaturen ein besser, wenn auch nicht voll lösliches Trockenprodukt. Dieses oft sehr feine voluminöse Pulver ist aber stark hygroskopisch und nimmt an der Luft fremde Gerüche sowie einen metallisch-tranigen Geschmack an. Das feine Pulver neigt ferner zur Klumpenbildung. Erfindungsgemäß lassen sich nun diese Mängel beseitigen und voll lösliche, nichtklumpendeTrockenprodukte erzielen, wenn man der zu trocknenden Milch oder Molke geringe Mengen an Salzen der anhydrischen Phosphorsäuren, wie Pyro-, Meta-und Polyphosphaten zusetzt.
• Zur besseren Löslichmachung der Trockenmilch hat man bereits vor dem Eindampfen Salze, wie Natriumzitrat, Natriumorthophosphat und Natriumbicarbonat zugesetzt. Ihre Wirkung beruht auf einer Beeinflussung des PH-Wertes der Milchlösung.
• Demgegenüber bewirken die Salze der anhydrischen Phosphorsäure eine Änderung des kolloidalen Zustandes der eiweißhaltigen Bestandteile, quellen diese auf'und machen sie leicht löslich.
• Bereits geringe Zusatzmengen unter i %, bezogen auf den Trockeneiweißgehalt der Milch, genügen, um größte Wirkung im gewünschten Sinne herbeizuführen.
• Da Phosphate für den Aufbau des menschlichen und tierischen Organismus unbedingt erforderlizh sind und eine arteigene Substanz darstellen, die besonders in der Milch wie auch in vielen anderen Nahrungsmitteln enthalten ist, ist auch vom physiologischen Standpunkt aus die Erhöhung des Phosphatgehaltes im Trockenprodukt von Milch und Molke gemäß der Erfindung von hoher Bedeutung.
• Im gleichen Sinne wirken auch Gemische von Phosphaten mit den organischen Genussäuren, wie Weinsäure, Zitronensäure, Adipinsäure oder deren Salze günstig auf die Löslichkeit des Milchpulvers, wenn der pH-Wert der Substanz in der Nähe des Neutralpunktes gehalten wird.
• Der Zusatz der beschriebenen Stoffe kann sowohl zur Milch in der Ausgangszentration als auch zu dem vor der Trocknung gegebenenfalls voreingedampften Konzentrat erfolgen. Das gleiche Verfahren kann man auch anwenden, um bei der Herstellung von Kondensmilch das Dick-oder Käsigwerden zu verhindern.

Claims (3)

1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung eines voll löslichen Milchkonzentrats oder :Milchpulvers, dadurch gekennzeichnet, das man der einzudickenden oder zu trocknenden Milch Salze der anhydrischen Phosphorsäuren, wie Pyro-, Meta-und Polyphosphorsäuren einzeln oder im Gemisch untereinander, zusetzt.
2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, das ein Gemisch von Phosphaten und organischen Genussäuren, wie Weinsäure, Zitronensäure, Adipinsäure oder deren Salze zugesetzt wird.
3. 3. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, das der Zusatz der Salze zu dein voreingedampften Konzentrat erfolgt.