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Verfahren und Anordnung zur stereophonischen Mehrkanalübertragung
von Tönen Es ist bekannt, zur Erzielung eines räumlichen oder die Richtung eines
Schallereignisses bestimmenden Effektes den Schallvorgang mittels mehrerer Mikrophone
aufzunehmen und in mehreren der Anzahl der Mikrophone entsprechenden Kanälen zu
übertragen; diese Übertragung kann hierbei zu einer direkten Wiedergabe mittels
Lautsprecher führen oder auch zu einer Aufzeichnun" indem so viele Tonspuren erzeugt
werden wie Übertragungskanäle vorhanden sind; diese Tonspuren können dann zur Wiedergabe
dienen.
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Die Erfindung hat den Zweck, bei derartigen Mehr@kanalülxrtra,gungen
von Tönen die Überwachung der Aussteuerung zu vereinfachen und zu verbessern. Dies
wird gemäß der Erfindung dadurch erreicht, daß die Aussteuerungsüberwachung der
Kanäle durch den Kanal mit der jeweils größten Amplitude bedingt wird. Der Vorteil
der Erfindung ergibt sich aufs folgendem: Würde man bei der Mehrkanalübertragung
die beim Einkanalsystem übliche Aussteuerungsüberwachung anwenden, so müßte der
Tonmeister beim Zweikanalsystem zwei Instrumente und beim Dreikanalsystem sogar
drei Instrumente gleichzeitig überwachen. Wenn man. nun bedenkt, da'ß bei den gewöhnlichen
Aussteuerungsinstrumenten ein Mittelwertanzeiger und ein Spitzenwertanzeiger vorhanden
sind, erkennt man leicht, daß eine Überwachung eines Mehrkanalsystems
in
der bekannten Art praktisch unmöglich ist, weil der Tonmeister nicht mehr in der
Lage ist, alle Instrumente gleichzeitig zu überschauen und sich nach ihnen zu richten.
Die Erfindung ermöglicht .es nun, nur ein einziges Aussteuerungsinstrument, das
selbstverständlich in bekannter Weise die zwei Systeme Mittelwert- und Spitzenwertanzeiger
enthalten'kann, zu verwenden. Dieses Instrument wird an beide Kanäle angeschlossen,
und seine Anzeige richtet sich immer nach .dem Kanal, der im Augenblick gerade die
größte Amplitude führt.
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Für die Durchführung der Aussteuerungsüberwachung wird' gemäß der
weiteren Ausbildung der Erfindung eine Anordnung vorgeschlagen, bei der im Steuerkreis
durch beliebige physikalische Größen, z. B. Licht oder Elektrizität, die Amplituden
der verschiedenen Kanäle getrennt voneinander derart zur Wirkung kommen, daß die
jeweils maximale Steueramplitude allein oder zum größten Teil die Steuerung übernimmt.
Zweckmäßig erfolgt der Anschluß des Überwachungsinstrumentes über eine Verstärkerröhre,
in deren Gitterkreis eine der Kanalzahl entsprechende Anzahl Widerstände über Gleichrichter
derart parallel geschaltet ist, daß auf das Gitter der Röhre der an den Widerständen
größte Spannungsabfall allein oder fast allein wirkt. Vorteilhaft wird hierbei im
Gitterkreis der Röhre eine Parallelschaltung von mit Widerständen in Reihe liegenden
Gleichrichtern vorgesehen, der der Steuerstrom über die Widerstände zugeführt wird.
Für die Durchführung der Aussteuerungsüberwachung können gemäß der weiteren Ausbildung
der Erfindung in einem Lichtsteuerkanal eine der Anzahl der Übertragungskanäle entsprechende
Zahl Steuerblenden hintereinander angeordnet sein.
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Die Erfindung und .weitere Einzelheiten werden an Hand der Fig. i
bis 7 beispielsweise erläutert. In Fig. i ist ein Stereotonfilmaufnahmevorgang in
zwei Kanälen dargestellt. Die vom Mikrophon Ml aufgenommenen Schallereignisse werden
in Odem ersten Kanal als elektrische Ströme dem Verstärker V1 zugeführt. Über den
Regler R1 und .den Verstärker V 3 gelangen s.ie in das Lidhtsteuerorgan L1 und werden
dann auf dem Film Fi aufgezeichnet. Der zweite Kanal besteht aus den gleichen Schaltelementen
M2, V2, R2, V d' L2 .und F2. Die beiden Filme F1 und F2 können auch zwei
verschiedene Tonspuren eines Filmstreifens sein. Die beiden Regler R1 und R2 sind
mechanisch miteinander verbunden, so daß sie mit Hilfe des Handrades H gemeinsam
verstellt werden können. An die beiden Kanäle ist gemäß der Erfindung das Aussteuerinstrument
A angeschlossen, welches von beiden Kanälen gespeist wird und nur die Amplitude
des Kanals anzeigt, welcher in diesem Augenblick den größeren Spannungs- oder Stromwert
hat. Die Regelung am Handrad H richtet sich jetzt lediglich nach dem einen Aussteuerungsinstrument
A und kann jetzt so vorgenommen werden, als ob es sich um eine Einkanalaufnahme
handelt. . Die gemeinsame Regelung .mittels des Handrades H ist nötig, damit der
Stereotoneffekt nicht während der Aufnahme durch Änderung des Lautstärkenverhältnisses
der beiden Kanäle geändert wird.
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In Fig.2 ist eine Ausführungsform dargestellt, die nach einem optisch-elektrischen
Prinzip mit einer Lichtsteuerung arbeitet. Der viereckige Spalt a wird mittels eines
Kondensors gleichmäßig ausgeleuchtet und die beiden Blenden b und c von den Energien
zweier Kanäle einer Stereotonaufnahme angetrieben. Das durch den Spalt a fallende
Licht richtet sich .dann immer nur nach der einen Blende, in diesem Fall nach der
Blende b, welche den größten Ausschlag macht.
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In Fig. 3 ist eine rein elektrische Ausführungsform dargestellt, die
für die Ausführung der Erfindung besonders, einfach ist. In dem Gitterkreis der
Röhre VS liegt die Parallelschaltung der Widerstände R, und R4. An den Widerstand
R3 ist über die Klemmen m und n die Spannung des ersten Kanals und an den
Widerstand R4 über die Klemmen k und yi die Spannung des zweiten Kanals gelegt.
Würde man die Widerstände R3 und R4 an .der Gitterseite miteinander verbinden und
an das Gitter der Röhre legen, so würde der Anodenstrom nicht eine Funktion der
jeweils größten Spannung des einen oder des anderen Kanals sein, da an der Parallelwiderstandsschaltung
von R3 und R4 immer die gleiche Spannung herrscht. Um dies zu verhindern, sind die
Gleichrichter G1 und' G2 eingebaut, so daß der Strom von in nach n
nur über
R3 und der Strom von k nach 1i nur über R4 laufen kann. Die jeweils größere Spannung
an den beiden Widerständen wirkt dann über die Gleichrichter auf das Gitter der
Röhre V5, so da'ß der Anodenstrom sich nur nach der im Augenblick größeren Spannung
an den Gitterwiderständen R3 oder R4 richtet. Dementsprechend ist das Überwachungsinstrument
in den Anodenkreis gelegt.
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In Fig. 4 ist eine Anordnung, die auf dem Prinzip der Fig.2 beruht,
näher dargestellt. Der erste Kanal arbeitet auf den Transformator i und der zweite
Kanal auf den Transformator 2. In beiden Kanälen wird' über die Gleichrichter 3
und 4 eine Gleichrichtung vorgenommen, wobei 5 und 6 an sich bekannfte Schaltungen
von Aussteuerungsinstrumenten enthalten. Der Strom der Aussteuerungsinstrumente
5 und 6 arbeitet auf die Antriebssysteme 7 und 8, welche die Blenden 9 und io betätigen.
Diese Blenden liegen in einem Lichtkanal, welcher gebildet wird von der Lampe 12,
dem Kondensor i i, dem Spalt 13 und der Photozelle 14. Der in dem Widerstand 15
der Zelle fließende Strom richtet sich nur nach dem Licht, das @duroh den Spalt
13 fällt, -und .dieses wird nur durch die Blende bestimmt, die den größten Ausschlag
macht. So kann also die Spannung an 15 zum Antrieb eines Anzeigeinstrumentes benutzt
werden, um die erfindungsgemäße Aufgabe zu lösen. Da es schwierig ist, nebeneinander
wegen des Platzes mehrere Antriebssysteme 7 und 8 anzubringen, stellt man diese
vorteilhaft gegenüber, wie dieses in Fig. 4 gezeigt ist, und bildet sie vorteilhaft
so aus, wie es die Fig. 5 zeigt. Dort ist der Spalt wieder mit 13 bezeichnet und
die Blende, die
durch (las :ltitriel)ssystem 7 in Richtung des Pfeilei,
I angetrieben wird, mit g. Die andere B1end,° io wird in Richtung des Pfeiles II
angetrieben und ist so geformt, daß sie bei Bewegung in Richtung des Pfeiles 1I
einen größeren Teil des Spaltes freigibt, genau so, als ob, die Blende g in Richtung
des Pfeiles I bewegt wird.
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In Fig.6 ist für die Erfindung eine weitere Ausführungsform dargestellt,
die einen an sich bekannten Mittelwertanzeiger für die A.ussteuerungskontrolle mit
der erfindungsgemäßen Einrichtung zur Lrberwachung zweier oder mehrerer Kanäle mittels
eines Instrumentes verbindet. An dem Widerstand 38 wird in an sich bekannter Weise
ülaer die Gleichrichter 34, Widerstände 35 und 37 und über die Gleichrichter 36
eine Spannung erzeugt, die dem Mittelwert der Aussteuerung des ersten Kanals gleich
ist. Auf dieselbe :@rt und Weise wird über die entsprechenden Schaltelemente 3.4',
35', 36', 37' an dem Widerstand 38' eine pulsierende Mittelwertspannung des zweiten
Kanals erzeugt. Beide Spannungen, d. h. die vom Widerstand 38 und Widerstand 38',
gelangen über die Gleichrichter 4o und 41 einerseits und 4o' und 41' andererseits
auf das Gitter der Röhre 44. Die Vorspannung wird durch die Batterie 43 in bekannter
Weise erzeugt. Der Anodenstrom ist dann proportional der jeweils größeren Spannung
an den Widerständen 38 und 38'. Das Aussteuerungsinstrument 48 kann direkt in den
Anodenkreis mit dem Anodenwiderstand 45 gelegt werden, wird aber vorteilhaft als
Spannungsanzeiger, wie es in Fig. 7 dargestellt ist, verwendet. Das Instrument 48
liegt hier in Reihe mit dem Widerstand 47 und parallel zum Widerstand 46'. Die Schalter
42 und 42' sind deshalb vorgesehen, um die Aussteuerung des ersten oder des zweiten
Kanal: für sich zu kontrollieren. Es kann auch bisweilen, wenn eine größere Ungleichheit
in derLautstärke der beidenKanäl@e besteht, von Interesse sein festzustellen, welcher
der beiden Kanäle das für sie gemeinsame Instrument betätigt.
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In Fig. 7 ist wiederum eine bekannte Einrichtung mit der erfindungsgemäßen
vereinigt, und zwar arbeiten die beiden Spitzenwertinstrumente, bestehend aus den
Elementen 49, 50, 51, 52 des ersten Kanals und den entsprechenden Elementen 49',
50', 51', 52' des zweiten Kanals über die Gleichrichter 53 bzw. 53' auf die
Röhre 55, die ihre Vorspannung in bekannter Weise aus der Batterie 54 erhält. Die
Anzeige erfolgt an dem Instrument 6o, das in den Anodenkreis der Röhre 55 mit dem
:\nodenwiderstand 56 parallel zu dem Widerstand 57 und in Reihe mit der Batterie
58 und dem Widerstand 59 eingeschaltet ist. Dieses Instrument zeigt nur Spitzenwerte
an, die größer sind als die Spannung der Batterie 58. Wenn also die Spannung am
Widerstand 57 kleiner ist als die Spannung der Batterie 58, so schlägt das Instrument
6o nicht aus. Wenn man bereits auf der Gitterseite durch Gegenschaltung .einer Batterie
in dem Gleichrichterkreis 52 und` 52' das Prinzip der Spitzenwertanzeige verwirklicht
hat, so braucht man dasselbe im Anodenkreis nicht noch einmal, wie dargestellt,
zu verwirklichen. In dieser Schaltung 'können, ähnlich wie das an Hand der Fig.
6 beschrieben ist, auch die Umschalter 42 und 42' vorgesehen sein. Die Erfindung
kann nicht nur bei der direkten stereophonischen Übertragung mit oder ohne Draht
verwendet werden, sondern auch bei der Herstellung .und Wiedergabe von Stereotonschriften.