DE852016C - Regelung von Gasturbinenanlagen mit teilgeschlossenem Kreislauf - Google Patents

Regelung von Gasturbinenanlagen mit teilgeschlossenem Kreislauf

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DE852016C DEST762D DEST000762D DE852016C DE 852016 C DE852016 C DE 852016C DE ST762 D DEST762 D DE ST762D DE ST000762 D DEST000762 D DE ST000762D DE 852016 C DE852016 C DE 852016C
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Description

  • Regelung von Gasturbinenanlagen mit teilgeschlossenem Kreislauf Die Erfindung bezieht sich auf eine Gasturbinenanlage mit einem Kreislauf des Arbeitsmittels, aus welchem ständig eine Teilmenge entnommen und hierfür eine Ersatzmenge zugeführt wird, wobei mindestens eine Turbine durch die itn Kreislauf umströmende Arbeitsmittelmenge und mindestens eine andere Turbine durch die aus dem Kreislauf entnommene Teilmenge beaufschlagt wird. Sie besteht darin, daß die Leistung der Entnahmeturbine durch Verändern der Drehzahl der Kreislaufturbine verschieden eingestellt wird.
  • Der Drehzahlregler der Kreislaufturbine kann die Entnahme von Arbeitsmittel aus dem Kreislauf, insbesondere die Zufuhr des Arbeitsmittels zur Entnahmeturbine, einstellen. Die Drehzahlregelcinrichtung I)esitzt gegehenenfalls eine Vorrichtung zum Einstellen des Drehzahlsollwertes der I@reislaufturbine. Mindestens ein Verdichter der Anlage läßt sich mit einer Umgehungsleitung versehen, deren Durchflußregelorgan durch den Drehzahlregler der Kreislaufturbine eingestellt wird. Die Vorrichtung zum Einstellen des Sollwertes der Drehzahl der Kreislaufturbine kann zusätzlich die Brennstoffzufuhr zum Gaserhitzer einstellen.
  • Die Erfindung ist nachstehend an Hand der Zeichnung näher erläutert.
  • Fig. i zeigt eine Ausführungsform einer Gasturbinenanlage nach der Erfindung; Fig.z läßt eine für die Gasturbinenanlage nach Fig. i verwendbare Regelvorrichtung erkennen. In beiden Figuren sind gleiche Teile mit den gleichen Bezugsziffern bezeichnet.
  • Die Gasturbinenanlage nach Fig. r arbeitet mit einem Kreislauf eines gasförmigen Arbeitsmittels, z. B. Luft, aus welchem ständig eine Teilmenge entnommen und welchem hierfür ständig eine Ersätzmenge zugeführt wird. Das vom Nieder= druckverdichter i verdichtete Arbeitsmittel gelangt durch den Zwischenkühler 2 in den Hochdruckverdichter 3. Nachdem es auf den höchsten Druck gebracht ist, strömt es durch die Leitung 4 in den Wärmeaustauscher 5, in welchem es beim Durchströmen der Rohre 6 vorgewärmt wird. Durch die Leitung 7 strömt das Arbeitsmittel weiter, bis es an der Stelle 8 in zwei Teile aufgeteilt wird.
  • Ein größerer Teil gelangt durch die Leitung in den Gaserhitzer io und wird beim Umströmen der Wärmeaustauschrohre i i auf die höchste Temperatur erhitzt und dann durch die Leitung 12 der Turbine 13 zugeführt. Das in der Turbine entspannte Arbeitsmittel tritt durch die Leitung 14 in den Wärmeaustauscher 5 über und gibt hier beim Umströmen der Wärmeaustauschrohre 6 einen Teil seiner Restwärme an das durch die Rohre strömende Arbeitsmittel ab. Durch die Leitung 15 gelangt das Arbeitsmittel weiter in den Kühler 16, in welchem ein weiterer Teil seiner Restwärme an ein Kühlmittel abgeführt wird. Durch die Leitung 17 wird schließlich das Arbeitsmittel 6 wieder zum Niederdruckverdichter i zurückgeführt, in dem der Kreislauf von neuem beginnt.
  • Aus dem beschriebenen Kreislauf des Arbeitsmittels wird an der Stelle 8 ständig eine Teilmenge aus dem Kreislauf entnommen und durch die Leitung 18 als Verbrennungsluft dem Brenner i9 des Gaserhitzers in zugeführt. Die Verbrennungsgase strömen durch die Wärmeaustauschrohre i i, in welchen die Wärme an das die Rohre umströmende Arbeitsmittel des Kreislaufs abgeführt wird. Danach gelangen die Verbrennungsgase durch die Leitung 20 in die Turbine 21.
  • Als Ersatz für die an der Stelle 8 dem Kreislauf entnommene Arbeitsmittelmenge wird durch den Verdichter 22 ständig Luft aus der Atmosphäre in den Kreislauf eingeführt. Diese Ersatzmenge wird durch die Leitung 23 an einer Stelle 24 in den Wärmeaustauscher 5 eingeführt, an der das die Wärmeaustauschrohre 6 umströmende Arbeitsmittel ungefähr die gleiche Temperatur und den gleichen Druck wie die Ersatzmenge aufweist.
  • Die durch die im Kreislauf umströmende Ärbeitsmittelmenge beaufschlagte Turbine 13 treibt die Verdichter i, 3 und 22, während die durch die aus dem Kreislauf abgeführte Teilmenge beaufschlagte Turbine 2i als Nutzleistungsturbine z. B. über ein Getriebe 25 einen Schiffspropeller 26 antreibt. Es könnte aber auch umgekehrt die Kreislaufturbine zur Efzeugung der Nutzleistung herangezogen und die Entnahmeturbine zum Antrieb eines oder mehrerer Verdichter verwendet werden. Der Propeller 26 kann als Verstellpropeller ausgebildet sein, dessen Flügel je nach der Fahrtrichtung oder nach der Fahrgeschwindigkeit etwa einen veränderlichen Steigungswinkel aufweisen. Die Turbine 13 und die Verdichter 1, 3 und 22 sind noch mit einer elektrischen Maschine 27 gekuppelt, welche als Anlaßmaschine und als Hilfsmaschine :zum Ausgleich von überschüssiger oder mangelnder Leistung dient.
  • Die Leistung der Entnahmeturbine 21 wird durch Verändern der Drehzahl der Kreislaufturbine 13 verschieden eingestellt. Um die Drehzahl der Kreislaufturbine 13 und der Verdichter 1, 3 und 22 auf einem eingestellten Sollwert einzuhalten, wird die Zufuhr des Arbeitsmittels zur Entnahmeturbine 21 durch den Drehzahlregler 28 der Kreislaufturbine eingestellt. Der Drehzahlregler 28 steuert durch Vermittlung eines Impulsgebers 29, der Impulsleitung 30 und des Servomotors 31 ein Durchflußregelorgan 32. Das Durchflußregelorgan ist in einer Umgehungsleitung 33 angeordnet, welche Arbeitsmittel aus der Leitung 20 unter Umgehung der ersten Stufe der Turbine 21 den nachfolgenden Stufen zuführt. Der Impulsgeber 29 ist als Isodromvorrichtung ausgebildet. Nach jedem Regelvorgang stellt er an der Kreislaufturbine 13 die Solldrehzahl genau wieder her, wie .groß auch die Belastung der Turbine sein möge. Eine dauernde Ungleichförmigkeit kann nicht entstehen.
  • Der Durchflußquerschnitt des Regelorgans 32 wird vermindert, sobald die Drehzahl der Turbine 13 unter den Sollwert fällt, umgekehrt aber vergrößert, sobald die Drehzahl der Turbine 13 über den Sollwert ansteigt. Eine Verminderung des Durchflußquerschnittes des Regelorgans 32 hat zur Wirkung, daß dem Kreislauf eine geringere Arbeitsmittelmenge entnommen wird. In der Brennkammer des Gaserhitzers io entsteht eine höhere Temperatur. Durch die Leitung 9 wird eine größere Arbeitsmittelmenge dein Gaserhitzer und dann durch die Leitung 12 der Turbine 13 zugeführt.
  • Die Turbine 13 erhält also eine vermehrte Arbeitsmittelmenge von erhöhtem Wärmeinhalt, so daß das die Regelung anfänglich einleitende Sinken der Drehzahl der Kreislaufturbine unter den Sollwert wieder behoben wird. Umgekehrt verursacht eine Vergrößerung des Durchflußquerschnitts des Regelorgans 32 eine Verstärkung der Entnahme aus dem Kreislauf. Der Turbine 13 wird dann eine kleinere Arbeitsmittelmenge von geringerem Wärmeinhalt zugeführt, so daß die anfänglich angestiegene Drehzahl der Kreislaufturbine wieder auf den gewünschten Sollwert zurückgeführt wird.
  • Der . Impulsgeber 29 besitzt eine Vorrichtung 34, mit deren Hilfe der Sollwert, welcher durch den Regler 28 eingehalten wird, der gewünschten Leistung der Gesamtanlage entsprechend von Hand einstellbar ist. Wird ein kleinerer Sollwert für die Drehzahl an der Kreislaufturbine eingestellt, so ergibt sich an der Turbine 21 eine kleinere Nutzleistung; hei größerem Sollwert stellt sich dagegen eine größere Nutzleistung ein.
  • Die vorübergehende Beeinflussung der Zufuhr von Arbeitsmittel zur Entnahmeturbine 21 während des Regelvorganges hat für den Betrieb keine nachteiligen Folgen, da diese sekundäre Beeinflussung nach Einstellen des neuen Beharrungszustanden wieder aufhört. Insbesondere bei Verwendung als Schiffsantriebsanlage hat die hieraus entstehende kurzzeitige und geringe Veränderung der Drehzahl keine Bedeutung. Bei Landanlagen kann die Kreislaufturbine 13 mit der Entnahmeturbine 21 gekuppelt sein. Dann ergeben sich überhaupt keine Drehzahlveränderungen, insbesondere wenn eine der Turbinen einen Stromerzeuger treibt, der auf ein Netz parallel geschaltet ist.
  • In die Abfuhrleitung 35, welche aus der Zufuhrleitung 2o der Entnahmeturbine 21 unter Umgehung der Turbine unmittelbar in die Abfuhrleitung 36 führt, ist ein Durchflußregelorgan 37 eingebaut. Der Servomotor 38 wird über die Impulsleitung 39 durch den Drehzahlregler 4o der Enttiahmeturl)itte 2i beeinflußt. In die ZufuhrleitUttg 20 ist noch ein Abschlußorgan 41 eingesetzt, welches mittels des Servomotors 42 über die Impulsleitung 43 ebenfalls vom Drehzahlregler 40 gesteuert wird. Der Servomotor 38 des Regelorgans in der Abfuhrleitung 35 kann außerdem über die Impulsleitungen 44 und 30 und den Impulsgeher 29 durch den Drehzahlregler 28 der Kreislaufturbine i3 beeinflußt werden.
  • Das Durchflußregelorgan 37 der Abfuhrleitung 35 und das Abschlußorgan 4i wirken gemeinsam als Schnellschlußvorrichtung, um die Arbeitsmittelzufuhr zur Entnahmeturbine 2i beim Überschreiten der Grenze des zulässigen Drehzahlbereiches sofort zu unterbrechen. Eine plötzliche Unterbrechung der Leistungsabgabe ist notwendig, wenn die Drehzahl der Turbine 21, z. B. wegen Austauchens des Propellers bei höherem Seegang oder beim Versagen eines Verstellpropellers, unzulässig hoch ansteigen sollte und andererseits, wenn z. B. infolge Gefahr die Leistungsabgabe sofort unterbrochen werden soll.
  • Wird von der Entnahmeturbine 21 die Grenze der zulässigen Drehzahlen erreicht, so beeinflußt der Regler 4o die Servomotoren 38 und 42 gleichzeitig derart, daß das Durchflußregelorgan 37 geöffnet und das Abseltlußorgan 4i geschlossen wird. Die Verbrennungsgase des Gaserhitzers io strömen dann nicht mehr zur Turbine 21, sondern durch die Abfuhrleitung 35 unmittelbar in die Ab-@fuhrleitung 36. Durch die Beeinflussung des Servomotors 38 mittels des Drehzahlreglers 28 wird der vom Durchflußregelorgan 37 bei einem Schnellschluß freigegebene Querschnitt der Drehzahl der Kreislaufturbine und der Belastung der Gesamtanlage entsprechend eingestellt.
  • Erfolgt der Schnellschluß bei kleinerer Belastung, bei der der Turbine 21 nur eine geringere Arbeitsmitteltnenge zugeführt wird, so ist der Durchflul3qtterschnitt des Organs 37 in der Abfuhrleitung 35 kleiner als bei größerer Belastung mit einer entsprechend größeren Arbeitsmittelmenge. Der bei einem Schnellschluß vom Organ 37 eingestellte Durchflu(3querschnitt wird durch den Regler 28 so bemessen, daß nach einem Schnellschluß gleich viel Arbeitsmittel durch die Abfuhrleitung 35 abgeführt wird wie unmittelbar vor dem Schnellschluß durch die Entnahmeturbine 2i. Dadurch wird erreicht, daß ein Schnellschluß keine unmittelbaren Rückwirkungen auf den Kreislauf ausüben kann.
  • Die Durchflußregelorgane 47 und 51 und das Drosselorgan 55) kommen bei stark verminderter Belastung und im Leerlauf der Reihe nach zur Wirkung, um das Pumpen der Verdichter zu verhindern. Mit den Durchflußregelorganen können einzelne Stufen oder ein ganzer Verdichter in Kurzschluß geschaltet werden, so daß die verminderte Arbeitsmittelmenge nur noch einen Teil der Verdichterstufen durchströmt. Hierdurch werden I'umperscheinungen verhindert.
  • Der Verdichter 22 besitzt eine Umgehungsleitung 45, welche die Saugleitung 46 mit einer Zwischenstufe verbindet. In dieser Umgehungsleitung ist das Durchflußregelorgan 47 angeordnet, das durch einen Servomotor 48 gesteuert wird. Der Servomotor 48 steht über die Impulsleitung 49 mit dem Impulsgeber 29 in Verbindung.
  • Zwischen den Kühlern 16 und 2 besteht eine Verbindung über die Leitung 5o, in welche das Durchflußregelorgan 5i eingebaut ist. Das Durchflußregelorgan wird mit Hilfe eines Servomotors 53 beeinflußt, der über die Impulsleitung 54 und 49 an die Impulsgebevorrichtung29 angeschlossen ist. Mit Hilfe dieser Umgehungsleitung kann der N iederdruckverdichter i ausgeschaltet werden, so daß das Arbeitsmittel aus der Leitung 15 unmittelbar durch den Kühler 16 und den Zwischenkühler 2 in den Hochdruckverdichter 3 gelangt.
  • In die Saugleitung 46 des Verdichters 22 ist das Drosselorgan 55 eingebaut, das mittels des Servomotors 56 durch den Impulsgeber 29 über die Leitungen.49 und 57 beeinflußt wird.
  • Zunächst wird mittels der Einstellvorrichtung 34 über den Impulsgeber 29 das Regelorgan 47 des Verdichters 22 und dann das Regelorgan 5 i des Niederdruckverdichters i geöffnet. Zuletzt wird eine weitere Verminderung der Leistung noch durch Schließen des Drosselorgans 55 erreicht. Das Umströmorgan 47 läßt einen Teil der vom Aufladeverdichter 22 geförderten Luft wieder in die Saugleitung zurückströmen, so daß entsprechend der geringeren Belastung ein niedrigerer Druck des Arbeitsmittels im Kreislauf eingestellt wird. Beim Öffnen des Ventils 51 wird der Niederdruckverdichter i kurzgeschlossen. Der Hochdruckverdichter 3 wird dann das im Kreislauf umströmende Arbeitsmittel auf einen geringeren Druck verdichtcn. Bei Drosselung der Ansaugleitung des Aufladeverdichters 22 durch das Regelorgan 55 wird schließlich der Druck des Arbeitsmittels so stark gesenkt, daß die Anlage ohne Belastung im Leerlauf bei normaler Drehzahl umlaufen kann.
  • Die Brennstoffzufuhr zum Gaserhitzer tnuß der durch die Drehzahl eingestellten Leistung entsprechend verändert werden. Die Anpassung soll während der Änderung der Leistung von Hand beschleunigt werden können. Zu diesem Zweck ist in der Brennstoffleitung 58 des Brenners ein Regelorgan 59 angeordnet, dessen Servomotor 6o über die Impulsleitungen 30 und 64 durch die Handeinstellvorrichtung 34 des Impulsgebers 29 beeinflußbar ist. Außerdem erfolgt eine Beeinflussung durch die Temperatur des Arbeitsmittels in der Leitung 12 mittels des Temperaturimpulsgebers 63 über die Leitung 62 und schließlich eine Beeinflussung durch den Druck im Brennraum des Gaserhitzers io durch die Impulsleitung 61.
  • Die in Fig.2 dargestellte Regelvorrichtung kann für die Gasturbinenanlage nach Fig. i Verwendung finden. Der Drehzahlregler 28 wird durch die Welle 74 der Kreislaufturbine angetrieben. Er beeinflußt über eine Isodromvorrichtung das Regelorgan 32 in der Umgehungsleitung 33 der Entnahmeturbine so, daß der für die Kreislaufturbine mit Hilfe der Handeinstellvorrichtüng 34 eingestellte Drehzahlsollwert eingehalten wird. Die Isodromvorrichtung ist mit einer nachgiebigen Rückführung ausgerüstet und besteht aus dem Servomotor 31 mit Steuerschieber 75, der Rückführungsschleppvorrichtung 76 und der Feder 77.
  • Die Isodromvorrichtung kann nur zur Ruhe kommen, wenn der Hebel 78 in einer Lage steht, in welcher die Feder 77 spannungslos ist und der Steuerschieber 75 in Mittellage die Steuerkanäle 79 Land 8o des Servomotors 31 zudeckt. Diese Lage des Hebels 78 kann nur in einer einzigen Stellung des Drehzahlreglers 28 eintreten, nämlich in derjenigen, welche der durch den Hebel 34 eingestellten Solldrehzahl entspricht.
  • Weicht die Drehzahl der Kreislaufturbine vom eingestellten 'Sollwert nach oben ab, so steigt die Reglermuffe 81. Der Drehpunkt 82 des Hebels 78 bleibt vorerst unbewegt, der Schieber 75 wird jedoch aufwärts gezogen. Aus der Leitung 83 kann Druckflüssigkeit durch den Steuerkanal 8o in den über dem Servomotorkolben 84 befindlichen Zylinderraum eindringen. Der Kolben wird nach unten gedrückt, so daß mittels des Hebels 85 und des Jochs 86 der Durchflußquerschnitt des Regelorgans 32 vergrößert wird. Es strömt nun eine größere Arbeitsmittelmenge nach der Entnahmeturbine und eine kleinere Menge nach der Kreislaufturbine. Die den Regelvorgang einleitende anfängliche Drehzahlabweichung wird dadurch wieder aufgehoben.
  • Ein ähnlicher Regelvorgang, jedoch mit umgekehrten Bewegungsrichtungen, entsteht, wenn die Drehzahl der Kreislaufturbine vom Sollwert nach unten abweicht. Dann wird durch den Regler 28 mit Hilfe der Isodromvorrichtung der Durchflußquerschnitt des Regelorgans 32 verkleinert. Der Entnahmeturbine strömt weniger Arbeitsmittel zu, der Kreislaufturbine dagegen mehr, so daß die Drehzahl wieder auf den Sollwert ansteigt.
  • Um ein Überregeln und ein daraus entstehendes Pendeln der Regelvorrichtung zu vermeiden, führt während des Regelvorganges der Servomotorkolben 84 mit Hilfe der Schleppkupplung 76 und des Hebels 78 den Steuerschieber 75 wieder gegen seine Mittellage zurück. Hierbei wird die Feder 77 gespannt. Dadurch wirkt auf das Gehäuse der Schleppkupplung 76 eine Kraft, welche über den Flüssigkeitsinhalt der Zylinderräume auf den Schleppkolben 87 einwirkt. lin Zylinderraum unter dem Schleppkolben entsteht im Fall eines Drehzahlanstiegs ein Überdruck gegenüber dem Zylinderraum über dem Schleppkolben, so daß der Flüssigkeitsinhalt unter dem Kolben durch die Drosselbohrung 88 des Kolbens in den oberen Zylinderraum gelangt.
  • Die Verschiebung des Kolbens 87 im Zylinder der Schleppvorrichtung 76 erfolgt so lange, bis die Feder 77 spannungslos wird und der Schieber 75 in der Mittellage bleibt. Der Servomotorkolben 84 wird dann nicht mehr verschoben, und auf die Schleppkupplung wird keine Federkraft mehr ausgeübt. Die Ruhelage ist nur möglich, wenn der Regler 28 genau in die der eingestellten Solldrehzahl entsprechende Stellung zurückgeführt ist und damit die den Regler antreibende Kreislaufturbine wieder die verlangte Solldrehzahl erreicht hat.
  • Mittels des Hebels 34 wird der gewünschte Sollwert für die Drehzahl an der Kreislaufturbine und damit die verlangte Nutzleistung der Gesamtanlage eingestellt. Wird der Hebel in Minusrichtutig des Doppelpfeiles 89 verschoben, so wird die Feder 77 angehoben. Der Hebel 78 kann dann nur in einer Lage zur Ruhe kommen, in welcher die Stellung der Reglerhülse 81 entsprechend tiefer und dementsprechend der Wert für die Solldrehzahl vermindert ist. Die Nutzleistung wird dann ebenso vermindert.
  • Umgekehrt wird beim Verschieben des Hebels in Plusrichtung des Doppelpfeiles 89 der Wert für die Solldrehzahl erhöht. Die Feder 77 wird nach unten verschoben, die Ruhelage der Reglermuffe 8i wird also höher liegen und die einzuhaltende Solldrehzahl der Kreislauftucbine entsprechend erhöht. Bei der erhöhten Drehzahl stellt sich eine erhöhte Leistung ein.
  • Das Regelorgan 37 in der aus der Zufuhrleitung 2o der Entnahmeturbine abzweigenden Abfuhrleitung 35 und das Abschlußorgan 41 in der Zufuhrleitung 2o werden mit Hilfe des durch die Welle 9o der Entnahmeturbine angetriebenen Reglers 40 beeinflußt, wenn die Drehzahl dieser Turbitte über die obere Grenze des zulässigen Drehzahlbereiches hinaus ansteigt.
  • Bei zulässigen Drelizahlef der Entnahmeturbine befindet sich der Steuerschieber 9i in einer Lage, in welcher aus der Leitung 92 Druckflüssigkeit in die Leitung 93 strömen kann. Diese Druckflüssigkeit gelangt in die Zylinderräume über den Kolben 94 und 95 der Servomotoren 38 und 42, so claß das Regelorgan 37 geschlossen und das Abschlußorgan 4i geöffnet ist. Das Arbeitsmittel strömt durch die Leitung 2o ungehindert in die Entnahmeturbine.
  • Erreicht die Drehzahl der Entnahmeturbine den oberen Grenzwert des zulässigen Drehzahlbereiches, so wird mit Hilfe des Hebels 96 der Bund 97 angehoben. Der Schieber 9i gelangt in eine obere Stellung, in welcher die Verbindung zwischen den Leitungen 9i und 93 unterbrochen, dagegen eine Verbindung zwischen den Leitungen 92 und 98 hergestellt wird. Die Druckflüssigkeit strömt nunmehr in die Zylinderräume unter den Servomotorkolben 94 und J 95. Das Ventil des Regelorgans 37 wird angehoben, bis der Servomotorkolhen 94 am Kolben gg zum Anschlag kommt, und das Abschlußorgan 4i wird in die vollständig geschlossene Stellung gebracht.
  • Der Kolben gg wird mittels des Jochs 86 und der Isodromvorrichtung durch den Regler 28 der Kreislaufturbine so eingestellt, daß die durch die Abfuhrleitung 35 abgeführte Arbeitsmittelmenge gerade gleich groß ist wie die unmittelbar vor der Unterbrechung durch die Leitung 2o zur Entnahmeturbine strömende Arbeitsmittelmenge. Durch diese Dlaßnahine wird erreicht, daß bei einem Schnellschluß der Entnahmeturbine keine unmittelbaren Rückwirkungen auf den Betrieb des Kreislaufs entstehen.
  • Ein Schnellschluß kann auch eingeleitet werden, wenn der Hebel 34 im Minussinn des Doppelpfeiles 89 in seine Endlage verstellt wird. Dann wird der Schieber gi mittels des Hebels 7& und der Stoßstange angehoben, so daß aus der Leitung 92 Druckmittel durch die Leitung 98 zu den Servomotorell 38 und 42 strömen kann. Schließlich kann auch der Regler 28 der Kreislaufturbine bei zu hohen Drehzahlen über den Hebel 78 den Schieber gi in die Schnellschlußstellung bringen. Eine solche Beeinflussung wird insbesondere dann Bedeutung bekommen, wenn im Betrieb eine Störung eintritt.
  • Unabhängig von der Isodromvorrichtung steuert der Regler 28 das Durchflußorgan 47 in der Umgehungsleitung 45, das Durchflußregelorgan 51 in der Umgehungsleitung 5o und das Drosselorgan 55 in der Saugleitung 46 nach Maßgabe der Drehzahl der Kreislaufturbine, um bei geringen Leistungen ein Pumpen der Verdichter zu verhüten. Der Hebel ioo wird durch die :Muffe 81 um den festen Punkt ioi gedreht. Bei steigender l)relizalil der Kreislaufturbine wird das Drosselorgan 102 einen größeren und bei fallender Drehzahl einen kleineren Durchflußquerschnitt freigellen. Den Servomotoren 48, 53 und 56 wird durch die Zahnradpumpe 103 Flüssigkeit zugeführt, deren Druck um so mehr steigt, als das Drosselorgan io2 einen kleineren Querschnitt freigibt. Die Federn, welche die Kolben der Servomotoren 48, 53 und 56 belasten, sind gegeneinander so abgestimmt, daß zunächst der Servomotor 48, dann bei gesteigertem Steuerdruck der Servomotor 53 und zuletzt bei höchstem Steuerdruck der Servomotor 56 zur Wirkung kommt.
  • Bei einer bestimmten Drehzahl der Kreislaufturbine ist der Flüssigkeitsdruck so hoch, daß der Kolben des Servomotors 48 das Ventil des Regelorgans 47 anhebt. Bei sinkender Drehzahl wird der Durchflußquerschnitt des Regelorgans mehr und mehr geöffnet. Während dieses Sinkens der Drehzahl und des entsprechenden Steigens des Steuerdruckes in den Servomotoren beginnt auch der Kolben des Servomotors 53 das Ventil 51 zu heben. Bei ganz niedriger Drehzahl ist der Druck so hoch, daß der Kolben des Servomotors 56 gegen die Abschlußstelliing drückt. Zur Beschleunigung der Anpassung der Brennstoffmenge an eine veränderte Belastung kann die Brennstoffzufuhr zum Brenner i9 von Hand und außerdem noch selbsttätig durch die Temperatur des erhitzten Arbeitsmittels eingestellt werden. Das in der Brennstoffleitung 58 angeordnete Durchflußregelorgan 59 besitzt ein Ventil 104, welches durch den Handhebel 3-1 und zusätzlich durch den Teinperaturimpulsgeber 63 in der Leitung 12 für das erhitzte Gas eingestellt werden kann. Diese Einstellmöglichkeit wird mittels des Druckimpulsgebers io5 so begrenzt, daß Pendelungen der Regelung verhindert werden.
  • Der Handhebel 34 wirkt über das Gestänge 129 und den Hebel 13o auf den Hebel 121, welcher über die Feder 122 und die Stange io6 das Ventil 104 des Regelorgans 59 verstellt. Wird der Hebel 34 in Plusrichtung des Doppelpfeiles 89 verschoben, so wird das Ventil io4 nach unten gezogen und die Brennstoffzufuhr vergrößert. Ein Abfallen der Temperatur während des Ansteigens der Leistung wird dann verhindert.
  • Eine Bewegung des Hebels 34 in '.Minusrichtung verursacht in entsprechender Weise eine Verminderung der Brennstoffzufuhr. Dadurch wird ein Ansteigen der Temperatur während der Leistungsverminderung verhütet.
  • Die genaue Einstellung der Temperatur auf den Sollwert nach einer Leistungsänderung wird durch den Temperaturimpulsgeber 63 selbsttätig durchgeführt. Die temperaturempfindliche Stange des Impulsgebers 63 besitzt ein Ausdehnungsvermögen, welches wesentlich größer ist als dasjenige des sie umgebenden Rohres 12. Die Temperaturausdehnungen werden über die Hebel 117, 118, den Servomotor i i9, das Gestänge 12o, den Hebel 121 und die Feder 122 auf das Gestänge io6 des Brennstoffregelorgans 59 übertragen. Ein Ansteigen der Temperatur in der Leitung 12 verursacht ein Anheben des Steuerschiebers P23 im Servomotor vig. Hierdurch tritt aus der Leitung 124 Druckflüssigkeit in den über dem Servomotorkolben 125 befindlichen Zylinderraum, so daß der Kolben gesenkt wird. Über den Hebel 126, das Gestänge 120, den Hebel 121, die Feder 122 und das Gestänge io6 wird der Durchflußquerschnitt des Brennstoffregelorgans 59 verkleinert. Die anfänglich den Regelvorgang einleitende Temperaturerhöhung wird durch Verminderung der zugeführten Brennstoffmenge wieder behoben.
  • Ein entsprechender Regelvorgang setzt ein, wenn die Temperatur unter den Sollwert fällt. Die Brennstoffzufuhr wird dann vergrößert, so daß die Temperatur wieder angehoben wird.
  • Der Servomotor 125 beeinflußt ferner den Rückführschleppkolben 127, durch welchen derRückführhebel i 18 verstellt und die Feder 128 gespannt wird. Durch die Verstellung des Hebels 118 wird der Steuerschieber 123 beim Eintreten der Wirkung eines Regelvorganges wieder gegen seine Mittellage zurückgestellt, so daß der weitere Regelausschlag des Servomotorkolbens 125 gedämpft bzw. unterbrochen wird. Die ganze Regelvorrichtung kommt nur in einer bestimmten Lage des Hebels 118 zur Ruhe, in welcher nämlich die Feder 128 spannungslos ist und der Schieber 123 sich in seiner Mittellage befindet. Diese Mittellage entspricht der durch den Thermostat 63 einzustellenden Solltemperatur.
  • Zur Begrenzung der Regelausschläge ist am Gestänge io6 des Ventils 104 ein Zapfen 107 befestigt, der in die Kurvenausnahme io8 der Platte iog eingreift. Diese Platte wird mittels des Gestänges i io und des Hebels i i i durch den Kolben 112 des Druckimpulsgebers io5 in Richtung (los Doppelpfeiles 113 verschoben. Eine Erhöhung des Druckes in der Brennkammer des Gaserhitzers lo ergibt eine Verschiebung in der Plusrichtung des Doppelpfeiles 113, eine Verminderung des Brennkammerdruckes eine Verschiebung in der Minusrichtung. Diese Verschiebung kann zusätzlich noch durch den Hebel 114 von Hand verbessert werden.
  • Die Kurven der Ausnehmung io8 besitzen eine solche Form, daß bei den verschiedenen, iin Brennraum des Gaserhitzers io herrschenden Drücken bzw. bei den verschiedenen Belastungen für das Brennstoffregelorgan 59 ein Regelbereich freigegeben wird, in welchem keine Pendelungen der Regelungen entstehen können. Bei größeren Brennstoffmengen ist der Regelbereich größer als bei kleineren Brennstoffmengen, weil insbesondere bei kleineren Brennstoffmengen die Temperaturregelvorrichtung Gefahr läuft, in einen unstabilen Betrieb einzutreten.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Gasturbinenanlage mit mindestens zwei Turbinen, dadurch gekennzeichnet, daß ein gegen die Atmosphäre abgeschlossener Kreislauf des Arbeitsmittels vorgesehen ist, ans welchem ständig eine Teilmenge entnommen und hierfür eine Ersatzmenge zugeführt wird, wobei mindestens eine Turbine durch die im Kreislauf umströmende Arbeitsmittelmenge und mindestens eine andere Turbine durch die aus dem Kreislauf entnommene Teilmenge beaufschlagt wird, der Drehzahlregler der Kreislaufturbine die Entnahme von Arbeitsmittel durch die Entnahmeturbine einstellt und die Leistung der Entnahmeturbine durch Verändern des Drehzahlsollwertes der Kreislaufturbine verschieden eingestellt wird, während die Brennstoffzufuhr zur Brennkammer in der Hauptsache selbsttätig, und zwar insbesondere dein oberen Gasdruck im Kreislauf und/oder der an der Brennkammer herrschenden Temperatur angepaßt wird.
  2. 2. Gasturbinenanlage nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß unabhängig von dem am Drehzahlregler der Kreislaufturbine jeweils eingestellten Drehzahlsollwert ein Durchflußregelorgan, welches in einer mindestens einen Verdichter der Anlage umgehenden Leitung angebracht ist, vom Drehzahlregler dem Drehzalilistwert entsprechend eingestellt wird. ,
  3. 3. Gasturbinenanlage nach Anspruch dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung, welche die Brennstoffzufuhr dem Gasdruck anpaßt, einen in Abhängigkeit vom Gasdruck begrenzten Bereich für eine zusätzliche Verstellung der Brennstoffzufuhr durch die Vorrichtung zum Einstellen des Drehzahlsollwertes und/oder durch die an der Brennkammer herrschende Temperatur frei läßt.
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