DE851852C - Verfahren zur Abformung und Vervielfaeltigung von Gegenstaenden - Google Patents

Verfahren zur Abformung und Vervielfaeltigung von Gegenstaenden

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DE851852C
DE851852C DESCH244A DESC000244A DE851852C DE 851852 C DE851852 C DE 851852C DE SCH244 A DESCH244 A DE SCH244A DE SC000244 A DESC000244 A DE SC000244A DE 851852 C DE851852 C DE 851852C
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Fritz Dr Schmidt
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Hoechst AG
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Hoechst AG
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    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08GMACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED OTHERWISE THAN BY REACTIONS ONLY INVOLVING UNSATURATED CARBON-TO-CARBON BONDS
    • C08G73/00Macromolecular compounds obtained by reactions forming a linkage containing nitrogen with or without oxygen or carbon in the main chain of the macromolecule, not provided for in groups C08G12/00 - C08G71/00
    • C08G73/02Polyamines
    • C08G73/0206Polyalkylene(poly)amines
    • C08G73/0213Preparatory process
    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61CDENTISTRY; APPARATUS OR METHODS FOR ORAL OR DENTAL HYGIENE
    • A61C13/00Dental prostheses; Making same
    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61KPREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
    • A61K6/00Preparations for dentistry
    • A61K6/80Preparations for artificial teeth, for filling teeth or for capping teeth
    • A61K6/884Preparations for artificial teeth, for filling teeth or for capping teeth comprising natural or synthetic resins
    • A61K6/891Compounds obtained otherwise than by reactions only involving carbon-to-carbon unsaturated bonds
    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B29WORKING OF PLASTICS; WORKING OF SUBSTANCES IN A PLASTIC STATE IN GENERAL
    • B29CSHAPING OR JOINING OF PLASTICS; SHAPING OF MATERIAL IN A PLASTIC STATE, NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; AFTER-TREATMENT OF THE SHAPED PRODUCTS, e.g. REPAIRING
    • B29C39/00Shaping by casting, i.e. introducing the moulding material into a mould or between confining surfaces without significant moulding pressure; Apparatus therefor
    • B29C39/003Shaping by casting, i.e. introducing the moulding material into a mould or between confining surfaces without significant moulding pressure; Apparatus therefor characterised by the choice of material
    • B29C39/006Monomers or prepolymers

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Description

  • Verfahren zur Abformung und Vervielfältigung von Gegenständen Die körperliche Wiedergabe der reinen Form durch die Methode des Abgipsens ist seit langem bekannt, aber unbequem und untollkommen. Auch die längst bekannten Abformungen mittels Ton, Zement und Wachs haben Mängel, die in den Eigenschaften dieser Materialien begründet sind. Weiter ist bekannt, außer diesen harten Abformmassen Gummi zum Abformen zu verwenden, daneben aber auch andere weiche Massen, beispielsweise solche, die aus Leim bzw.
  • Gelatine und Glycerin oder aus Agar-Agar hergestellt werden. Die letzteren Massen werden z. B. mittels Pinsel so oft über das Objekt gestrichen, bis die Lage dick genug wird; nach dem Erstanen sind die Massen elastisch wie eine Gummihülle und können daher an Unterschneidungen ohne Verletzung abgenommen werden. Das Ausgießen dieser Negative erfolgt dann mit einer wachsartigen Positivmasse. Damit hat man ein einfaches Verfahren zur exakten körperlichen Wiedergabe von Objekten mit ihren feinsten Einzelheiten, jedoch mit dem Nachteil, daß das Reproduktionsmaterial wegen seiner Feuchtigkeitsempfindlichkeit und seiner geringen Härte und Festigkeit nur für bestimmte Zwecke, z. B. für medizinische Abformungen, Bedeutung hat.
  • Neuerdings hat man, insbesondere für die Herstellung von Zahnprothesen, neben Celluloid, Acetylcellulose und Kunstharzen aus Phenol und Formaldehyd auch schon gewisse Polymerisationsprodukte zu Abformungen herangezogen. Als solche sind zu erwähnen: Polystyrol, Polyvinylchlorid und Mischpolymerisate des Polyvinylchlorids sowie vor allem Polymethacrylsäureester. Besonders gut hat sich die Verwendung von Gemischen aus festem Polymethacrylsäureester mit flüssigen (monomeren) oder nur teilweise polymerisierten ungesättigten organischen Verbindungen eingeführt, weil derartige Gemische stopfbar bzw. knetbar sind. Sie müssen zur weiteren Polymerisation einer Nachbehandlung in der Wärme unterzogen werden.
  • Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Abformung und Vervielfältigung von Gegenständen, insbesondere von Münzen, Schmuckgegenständen, Reliefs und Plastiken aus Stoffen aller Art (Gips, Holz, Stein, Edelsteinen und Halbedelsteinen, Marmor, Terrakotta, Ton, Blei, Bronze, Eisen, Stahl, Gummi, Plastilin, Leim usw.), ferner zur Herstellung von Prothesen aller Art (u. a. auch Zahnprothesen, Gaumenplatten), unter Verwendung solcher Äthyleniminderivate, und den im folgenden noch näher bezeichneten Gemischen, deren Polymerisation in Gegenwart von Kontaktmitteln größtenteils während des Abformungsvorganges bei gewöhnlicher oder nur mäßig erhöhter Temperatur erfolgt. Die Verwendung dieser in flüssiger Form vorliegenden Derivate und Gemische hat gegenüber den obenerwähnten anderen Kunststoffabformungsmaterialien den entscheidenden Vorteil, daß man den abzuformenden Gegenstand nur damit zu übergießen und stehenzulassen braucht, ohne Druck oder Wärme zuzuführen oder auch nur zu stopfen, zu kneten oder zu pinseln. Dadurch, daß man von einer Flüssigkeit ausgeht und bei gewöhnlicher oder nur mäßig erhöhter Temperatur polymerisiert, erreicht man eine unübertrefflich exakte Abformung der feinsten Einzelheiten ohne störende Schrumpfungserscheinungen und ohne Blasenbildung. Das Abformungsmaterial kann glashell oder beliebig gefärbt sein; das nach verhältnismäßig kurzer Zeit auspolymerisierte Produkt ist auf Grund seiner Feuchtigkeitsunempfindlichkert, seiner weitgehenden Lichtbeständigkeit, Härte, mechanischen Festigkeit und chemischen Beständigkeit den vielseitigsten Ansprüchen gewachsen. Durch die Einfachheit des Verfahrens und die Genauigkeit der Abformung werden in Verbindung mit der Güte und Haltbarkeit der Abformmasse die bisher bekannten Abformverfahren erheblich übertroffen.
  • Für die Zwecke der vorliegenden Erfindung eignen sich besonders solche Äthyleniminderivate, welche durch Anlagerung von Äthylenimin an die Doppelbindungen der Biscrotonsäureester des 1, 3- bzw.
  • 1, 4-Butylenglykols oder anderer Diole erhalten werden; aber auch Mischungen der vorgenannten Äthyleniminderivate unter sich und/oder mit anderen ungesättigten organischen Verbindungen, insbesondere solchen, die durch Anlagerung von Äthylenimin an andere ungesättigte Verbindungen, wie z. B. Acrylsäure, entstehen, sind, da sie in ähnlicher Weise bei Raumtemperatur nach Zusatz von Kontaktmitteln polymerisieren und dabei zum Teil Erzeugnisse mit noch besseren Eigenschaften ergeben, für die Abformung und Vervielfältigung von Gegenständen und zur Herstellung von Prothesen aller Art geeignet.
  • Durch Mischpolymerisation mit gewissen ungesättigten organischen Verbindungen kann man auch zu bei gewöhnlicher Temperatur langsamer polymerisierenden Abformmassen gelangen, die bei der Poly merisation vorübergehend in einen gummiartigen Zustand übergehen, bevor sie hart werden. In diesem gummiartigen Zustand lassen sie sich ohne Verletzungen auch von Originalen mit Unterschnitten oder Durchbrüchen abnehmen. Eine solche Abformmasse erhält man, wenn man z. B. dem Monomeren aus Äthylenimin und dem Biscrotonsäureester des I, 3-Butylenglykols hergestellten Äthyleniminderivat außer dem üblichen Kontaktmittel, z. B. Di-n-propyl sulfat, einen erheblichen Prozentsatz monomeren a-Cyansorbinsäureester zumischt. Obwohl letzterer sonst bekanntlich nur in Gegenwart von alkalischen Kontaktmitteln, wie z. B. Magnesiumoxyd, polymerisiert, erfolgt in Gegenwart des mit Kontaktmitteln versetzten Äthyleniminderivats eine gemeinsame Polymerisation beider Monomeren ohne Zumischung zusätzlicher alkalischen Kontaktmittel bei gewöhnlicher Temperatur. Im Verlauf dieser Mischpolymerisation, die wesentlich langsamer als die Polymerisation des Äthyleniminderivats allein verläuft, geht die Masse in einen gummiartigen Zustand über, bevor sie hart wird, und kann in diesem von dem abzuformenden Gegenstand entfernt und weiter gehärtet werden.
  • Erfindungsgemäß hat man es ferner in der Hand, durch Zusatz von bestimmten Weichmachern die Härte und sonstige Eigenschaften der neuen Abformungsmasse zu verlieren. Als geeignet wurden beispielsweise gewisse Phthalsäureester und Thiodibuttersäureester, z. B. Phtbalsäuredibutylester und Thiodibuttersäureäthylhexanolester, gefunden.
  • Beispiel I Ein vom Bildhauer aus Ton, Marmor oder Metall ausgearbeitetes Relief wird zur Herstellung eines Negativs z. 3. mit einer Metallegierung abgeformt.
  • Das erhaltene Reliefnegativ wird nun mit einem Wall aus Wachs, Fett oder Gips bis zur Höhe der gewünschten Schichtdicke des Aufgusses eingefaßt und dann mit einem Gemisch aus monomerem Äthylen iminderivat mit der erforderlichen geringen Menge Kontaktmittel, z. B. Di-n-propylsulfat, und etwaigen Farben und/oder Füllmitteln übergossen. Nach etwa 2stündigem Stehenlassen ist die Flüssigkeit erstarrt, doch wartet man mit dem Ablösen aus der Negativform zweckmäßig noch einige Stunden, um die Polymerisation zu Ende zu führen und ein glattes Ablösen ohne jede Beschädigung der Form zu ermöglichen.
  • (Zu letzterem Zweck ist unter Umständen auch noch ein dem Guß voraufgehendes Überziehen der Negativform mit einer hauchdünnen Schicht Ö1, Paraffin, Fett oder Wachs zu empfehlen.) Da die Negativform weder durch Wärme noch Druck beansprucht wird, kann der Vorgang ohne wesentlichen Formenverschleiß sehr häufig wiederholt werden, und das Verfahren ermöglicht somit die Vervielfältigung künstlerisch hochwertiger Bildhauer-und Graphikarbeiten in einer bisher nicht bekannten Vollkommenheit in einem Material, das nicht nur hervorragende physikalische und chemische Eigenschaften aufweist, sondern auch zu außerordentlich vielseitigen Abstufungen in bezug auf Farbtöne und Effekte (Marmorierung usw.) befähigt ist. Eine für manche Zwecke besonders interessante Möglichkeit besteht darin, vor dem Gießen Leuchtfarben zuzusetzen, die in dieses Polymerisat eingebettet, da weder Wärme noch Druck zum Polymerisieren gebraucht wird, im Vergleich zu anderen Kunststoffen besonders gut zur Wirkung kommen. Auch ein Zusatz von Fischsilber oder von anderen zur Erzielung eines Perlmutteffekts geeigneten Zusätzen kommt bei diesem glasklaren Material, bei dessen Herstellung weder Druck noch Hitze angewandt wird, besonders schön zur Geltung.
  • Beispiel 2 Man verfährt, wie in Beispiel I beschrieben, jedoch mit dem Unterschied, daß man von dem Originalrelief, nachdem man dasselbe mit einer hauchdünnen Schicht von Fett oder Paraffin (durch Übergießen mit heißflüssigem Fett oder Paraffin und Ablaufenlassen) überzogen hat, schon das Negativ anstatt mit Metallegierung durch Übergießen mit einem Gemisch aus monomerem Äthyleniminderivat und wenig Kontaktmittel herstellt, nach vollendeter Polymerisation ablöst und nun das Positiv, nachdem man das Polymerisatnegativ wiederum mit einer Fett- oder Paraffinschicht überzogen hat, ebenfalls durch Übergießen mit Äthyleniminderivat, dem vorher das nötige Kontaktmittel beigemischt wurde, herstellt.
  • Beispiel 3 Eine Brosche oder eine Halskette aus Bernstein oder einem Edelstein oder Halbedelstein oder aus Perlmutt wird in üblicher Weise mit irgendeiner geeigneten Negativmasse abgeformt und darauf ein Positiv aus Äthyleniminderivat mit Kontaktmitteln unter Zusatz geeigneter organischen oder anorganischen Farben oder Fischsilber und sonstiger für Sondereffekte geeigneten Zusatzstoffen in ähnlicher Weise wie in Beispiel I und 2 beschrieben hergestellt.
  • Beispiel 4 Ein Gaumenplattennegativ aus Gips wird mit einem hauchdünnen Film z. B. aus nachchloriertem Polyvinylchlorid überzogen und dann durch Eingießen eines rosagefärbten Gemisches aus monomerem Äthyleniminderivat und Kontaktmitteln und nachfolgende Polymerisation bei Raumtemperatur die Prothese hergestellt.

Claims (4)

  1. PATENTANSPRUCHE I. Verfahren zur Abformung und Vervielfältigung von Gegenständen und zur Herstellung von Prothesen, dadurch gekennzeichnet, daß man solche flüssige Äthyleniminderivate verwendet, welche durch Anlagerung von Äthylenimin an die Doppelbindungen der Biscrotonsäureester des I, 3- bzw. I, 4-Butylenglykols oder anderer Diole erhalten werden, deren Polymerisation in Gegenwart von Kontaktmitteln ganz oder größtenteils während des Abformungsvorganges bei gewöhnlicher oder mäßig erhöhter Temperatur erfolgt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß Mischungen der Äthyleniminderivate unter sich und/oder mit anderen ungesättigten organischen Verbindungen, insbesondere solchen, die durch Anlagerung von Äthylenimin an andere ungesättigte Verbindungen, wie z. B. Acrylsäure, entstehen, verwendet werden.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß den Äthyleniminderivaten solche ungesättigte Verbindungen, wie z. B. Cyansorbinsäuieester, beigemischt werden, welche die Polymerisation bei Raumtemperatur oder mäßig erhöhtel Temperatur in dem Sinne beeinflussen, daß die Mischung vorübergehend oder endgültig in einen gummiartigen Zustand übergeht und sich in diesem Zustand auch von Originalen mit Unterschnitten und Durchbrüchen abnehmen läßt.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch I,2, 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß man geeignete Weichmacher sowie gegebenenfalls Farben, Füllstoffe, Leuchtfarben, Fischsilber usw. vor dem Abformungsvorgang zusetzt.
DESCH244A 1949-10-29 1949-10-29 Verfahren zur Abformung und Vervielfaeltigung von Gegenstaenden Expired DE851852C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US3107427A (en) * 1958-06-06 1963-10-22 Espe Pharm Praep Filling of dental cavities and fastening substitute tooth members with admixture of a polyethyleneimine compound and an alkyl or aryl sulfonic acid ester

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US3107427A (en) * 1958-06-06 1963-10-22 Espe Pharm Praep Filling of dental cavities and fastening substitute tooth members with admixture of a polyethyleneimine compound and an alkyl or aryl sulfonic acid ester

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