DE85159C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet eine Registrirvorrichtung für Controlapparate, deren Registrirstift mit Hülfe eines von dem Controlapparat bethätigten Schwinghebels · während jeder ganzen oder einer bestimmten Theilbewegung des sich bewegenden und zu controlirendcn Körpers derart beeinflufst wird, dafs der unter Federwirkung stehende Registrir- oder Merkstift mit plötzlicher Bewegung, ähnlich wie die Zunge einer Schlange, vorschnellt , um ein Zeichen auf ein sich vor ihm entlang verschiebendes Papierblatt oder dergleichen zu machen, nachdem dies geschehen, aber sofort wieder zurückschnellt, so dafs das sich verschiebende Papierblatt durch den Merkstift während der Aufzeichnung weder festgehalten, noch in seiner Bewegung verlangsamt oder sonstwie nachtheilig beeinflufst werden kann, wie dies bei anderen Merkstiften häufig der Fall ist, welche diese eigenartige vor- und zurückschnellende Bewegung nicht besitzen. Damit nun auch beim Zurückgehen des Schwinghebels das Papierblatt etc. in keiner Weise durch den Merkstift beeinflufst wird, erhält letzterer durch den zurückgehenden Schwinghebel nur eine Drehbewegung, aber keinerlei vorschnellende Bewegung.

Die neue Registrirvorrichtung ist besonders für Controlapparate für Körper mit Drehbewegungen bestimmt, bei welchen Controlapparaten auf einem gleichmäfsig verschobenen Blatte Vermerke über die Bewegungs- und Ruheverhältnisse der Körper gemacht werden, wobei der Registrir- oder Merkstift unter dem Einflufs der Bewegungen steht.

Auf der Zeichnung ist die neue Registrirvorrichtung in einer Ausführungsform zur Veranschaulichung gebracht.

Das von dem Uhrwerk des in einer Kapsel unterzubringenden und mit dieser an dem Drehkörpertheil zu befestigenden Apparates vorbewegte bezw. umgedrehte Papierblatt c, * Streifen bezw. Scheibe (Fig. 2), bewegt sich über dem Ausschnitt d^l der Gehäuseplatte d entlang. Unterhalb des Ausschnittes d^l befindet sich der mit Hülfe eines Schlitzes i^l verschiebbar auf dem Zapfen z'³ gelagerte Registrirstift i, welcher durch eine Feder i¹ in Verbindung mit einem Anschlagstift i² in der in Fig. 2 gezeigten Stellung niedergehalten wird, so dafs die Spitze des Merkstiftes / das Papierblatt nicht berührt.

Die Bethätigung des von der Platte A getragenen Merkstiftes i erfolgt nun durch die Bewegung eines Schwinghebels h, welcher mit Hülfe z. B. eines Excenters g und einer an den Hebel h (auf der anderen- Seite seines Drehpunktes /z²) angreifenden Feder /ζ¹ hin- und hergeschwungen wird (Fig. 1). Die Drehung der Excenterachse e¹ geschieht unabhängig von dem das Papierblatt c vorschiebenden Uhrwerk ζ. B. durch einen in dem Gehäuse des Apparates vorgesehenen. Gewichtshebel, dessen Schubkegel in das Zahnrad e der Achse e¹ eingreift. Wird nach einer gewissen Anzahl Umdrehungen der Achse e¹ der Hebel h gegen den niedrigsten, eine Abstufung bildenden Theil des Excenters g gezogen, so unterfafst er den Stift i und drückt dessen Spitze in das Blatt c ein, wobei ein als Gegenhalter dienendes Plättchen öP die betreffende

Blattstelle niederhält. Dieser Vorgang vollzieht sich in der denkbar kürzesten Zeit, weil das abgeschrägte Hebelende nicht unter dem Stift liegen bleibt, sondern unter den Stift durchgezogen wird und auf die andere Seite des Stiftes zu liegen kommt, wie in Fig. 2 punktirt dargestellt. Während dieser Unterdurchführung des Hebelendes wird der Stift am seitlichen Ausweichen durch -den Anschlagstift z² verhindert. Dagegen kann der von der Feder i¹ zurückgezogene Vermerkstift i seitlich um seinen Führungsstift i³ ausschwingen, ohne in das Blatt c einzudringen, wenn das Hebelende wieder durch das Excenter g in die Ursprungslage unter dem Stift hinweggeht. Die Eindrücke im Papierblatt c durch den Stift i ge_r schehen um so dichter neben einander, je mehr Drehungen der Körper gemacht hat, ganz gleich unter welchen sonstigen Verhältnissen; aus den nebenstehenden Zeitangaben etc. des Papierblattes läfst sich ohne Weiteres erkennen, zu welcher Zeit eine Bewegung unternommen ist, wie lange sie gedauert hat und welche Geschwindigkeitsveränderungen innerhalb des Bewegungsvorganges stattgefunden haben. Die Bewegungsünterbrechungen werden durch die uneingedrückten Strecken des Papierblattes erkannt.

Claims (1)

1. Patent-Ansprüch:

   Registrirvorrichtung für Controlapparate, gekennzeichnet durch einen verschiebbar und ausschwingbar angeordneten Merkstift (i), der durch einen unter ihm hin- und herbewegten Schwinghebel (h) derart bethätigt wird, dafs bei dem Hingange des Hebels (Jn) der Merkstift (i) zwecks Erzeugung des Merkzeichens eine vorschnellende Bewegung ausführt, während er bei dem Zurückgange des Hebels (Ji) nur eine seitliche Ausschwingung erfährt, wodurch alle nachtheiligen Einwirkungen des Merkstiftes auf das Registrirblatt vermieden sind.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.