DE850916C - Widerstandsmaterial und Verfahren zur Herstellung desselben - Google Patents

Widerstandsmaterial und Verfahren zur Herstellung desselben

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DE850916C
DE850916C DEI3090A DEI0003090A DE850916C DE 850916 C DE850916 C DE 850916C DE I3090 A DEI3090 A DE I3090A DE I0003090 A DEI0003090 A DE I0003090A DE 850916 C DE850916 C DE 850916C
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DE
Germany
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resistance
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pulses
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DEI3090A
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Edmund A Evans
Garnett H Porter
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General Electric Co
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General Electric Co
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    • HELECTRICITY
    • H01ELECTRIC ELEMENTS
    • H01TSPARK GAPS; OVERVOLTAGE ARRESTERS USING SPARK GAPS; SPARKING PLUGS; CORONA DEVICES; GENERATING IONS TO BE INTRODUCED INTO NON-ENCLOSED GASES
    • H01T1/00Details of spark gaps
    • H01T1/16Series resistor structurally associated with spark gap
    • HELECTRICITY
    • H01ELECTRIC ELEMENTS
    • H01BCABLES; CONDUCTORS; INSULATORS; SELECTION OF MATERIALS FOR THEIR CONDUCTIVE, INSULATING OR DIELECTRIC PROPERTIES
    • H01B1/00Conductors or conductive bodies characterised by the conductive materials; Selection of materials as conductors
    • H01B1/04Conductors or conductive bodies characterised by the conductive materials; Selection of materials as conductors mainly consisting of carbon-silicon compounds, carbon or silicon
    • HELECTRICITY
    • H01ELECTRIC ELEMENTS
    • H01CRESISTORS
    • H01C7/00Non-adjustable resistors formed as one or more layers or coatings; Non-adjustable resistors made from powdered conducting material or powdered semi-conducting material with or without insulating material
    • H01C7/10Non-adjustable resistors formed as one or more layers or coatings; Non-adjustable resistors made from powdered conducting material or powdered semi-conducting material with or without insulating material voltage responsive, i.e. varistors
    • H01C7/105Varistor cores
    • H01C7/118Carbide, e.g. SiC type
    • HELECTRICITY
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    • H01CRESISTORS
    • H01C7/00Non-adjustable resistors formed as one or more layers or coatings; Non-adjustable resistors made from powdered conducting material or powdered semi-conducting material with or without insulating material
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    • H01C7/12Overvoltage protection resistors

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Microelectronics & Electronic Packaging (AREA)
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  • Electromagnetism (AREA)
  • Emergency Protection Circuit Devices (AREA)

Description

  • Widerstandsmaterial und Verfahren zur Herstellung desselben Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Widerstandsmasse, die insbesondere zur Verwendung in elektrischen Entladungsgeräten, wie z. B. Blitzschutzvorrichtungen, bestimmt ist und die einen veränderlichen Widerstandswert hat, so daß ihr Widerstand sich beim Einschalten in einen Stromkreis mit Anwachsen der Spannung in dem Stromkreis vermindert.
  • Blitzschutzvorrichtungen, in denen Widerstandsmaterialien nach der Erfindung Verwendung finden, sind meist derart konstruiert, daß eine Luftspaltanordnung in Reihe mit dem Widerstandsmaterial geschaltet ist. Im Falle eines Stromstoßes, wie er z. B. bei Blitzschlag erfolgt, tritt ein Überbrücken des Luftspalts ein und wird ein Stromkreis von niedrigem Widerstand durch die Widerstandsmasse zur Erde geschlossen, wodurch der Stromstoß in die Erde abgeleitet und Schaden an dem an die Leitung angeschlossenen elektrischen Gerät vermieden wird. Die Widerstandsmasse wird daher oft als das Ventilelement der Einrichtung bezeichnet. Ein Ansteigen der Spannung in dem Ventilelement wird dabei infolge des gleichzeitig mit dem Stromstoß absinkenden Widerstandes vermieden. Andererseits tritt bei Wiederherstellung der normalen Leitungsspannung ein genügendes M'iederanwachsen des Widerstandes des Ventileiements ein, so daß der nachfolgende Betriebs- Strom innerhalb der Grenzen bleibt, innerhalb deren der Luftspalt wieder die Stromunterbrechung bewirken kann.
  • Um seine Funktion auszuüben, muß das Ventilelement demnach, da der gesamte [Spannungsstoß durch die Widerstandsmasse hindurchgeht und der Luftspalt eine Unterbrechung des Stroms unter den angegebenen Umständen nicht herbeiführt, in der Lage sein, die volle Entladung auszuhalten, ohne daß ein Stromdurchschlag oder Überschlag eintritt und ferner auch ohne daß seine elektrischen Eigenschaften wesentlich verändert werden.
  • Die Erfindung hat demgemäß zum Ziel, ein Widerstandsmaterial für die angegebenen Zwecke zu schaffen, welches sogenannte langanhaltende Blitz- und Schaltungsstromstöße, d. h. Stöße von einer Millisekunde oder längerer Dauer, aushalten kann. Ein weiteres Ziel -der Erfindung ist ein Widerstandsmaterial dieser Art zu schaffen, dessen Schutzeigenschaften von größerer Dauerhaftigkeit sind 'als die des bisher benutzten Materials. Auch bezweckt die Erfindung, die Fabrikation der Widerstandsmasse zu vereinfachen und zu verbilligen. - -Zwecks Verdeutlichung der praktischen Anwendung der erfindungsgemäßen Widerstandsmasse werden zwei Ausführungsformen von Entladungsgeräten, in denen die Masse Verwendung findet, in Fig. 1 und 3 ,in Draufsicht und teilweise im Schnitt dargestellt. -Fig.2 zeigt eine Ansicht in Perspektive einer Widerstandsscheibe, wie sie in dem Gerät nach Fig. 1 verwendet wird, und Fig. 4 ist eine ähnliche Ansicht einer Scheibe für das Gerät in Fig. 3.
  • Fig. 5, 6 und 7 sind Kurvendarstellungen zur weiteren Erläuterung der Erfindung, und Fig.8 bis 11 veranschaulichen Eigenschaften des Widerstandsmaterials vor und nach Durchführung des erfindungsgemäßen Vergütungsverfahrens.
  • Das elektrische Entladungsgerät der Fig. 1. stellt eine Blitzschutzvorrichtung 1 dar, innerhalb deren Gehäuses 2 sich eine allseitig umschlossene Ltiftspaltanordnung 3, bestehend aus in Serie angeord= neten einzelnen Luftspalten 4, befindet. Ein Ventilelement 5- ist in Serie mit der Luftspaltordnung 3 geschaltet. Das Ventilelement besteht aus einer Anzahl von Widerstandsplatten oder Scheiben 6, die in einem Stapel angeordnet sind, so daß benachbarte Siirnflächen der Scheiben miteinander in Kontakt stehen; Die Stirnflächen sind vorzugsweise mit einem Überzug von leitendem Material, z: B. Metall, versehen. Die einzelnen Platten oder Scheiben bestehen zweckmäßig aus einem äußeren ringförmigen Teil 7, der als Fassung dient und aus Isoliermaterial besteht, und -aus einem im Innern der Fassung angebrachten Kern 8 des erfindungsgemäßen Widerstandsmaterials. Eine Klemme 9 dient zur Verbindung mit der Leitung, und eine Klemme 1o versieht den Erdschluß.
  • Eine etwas andere Form einer Blitzschutzvorrichtung, in der jedoch eine ähnliche [Form einer Widerstandsplatte oder- -Scheibe verwendet wird, ist in Fig: 3 dargestellt. Das dort gezeigte Gerät 11 hat-ebenfalls-ein geschlossenes zylindrisches Gehäuse 12, innerhalb dessen eine Mehrzahl von Scheiben 13 vorgesehen ist. Die Scheiben bestehen gleichfalls aus dem erfindungsgemäßen Widerstandsmaterial; sind aber abwechselnd mit den Luftspaltanordnungen 14 angebracht. Die Luftspaltanordnungen 14 #und Widerstandsscheiben 13 liegen elektrisch zwischen der Leitungsklemme 15 und der Erde 16. Die Widerstandsscheibe 13, die in Fig. 4 besonders dargestellt ist, besteht aus einer ringförmigen Fassung 17, die der vorerwähnten Fassung 7 entspricht, und einem Kern 18 aus dem erfindungsgemäßen Material.
  • Die Anordnung der Kerne 8 und 18 innerhalb der Isolierfassung 7 und 17 hat den Zweck, einen Überschlag zu verhindern. In dem gezeigten Ausführungsbeispiel haben die Scheiben 6 einen größeren Durchmesser als die Scheiben 13; doch kann jede beliebige Größe von Scheiben verwendet werden.
  • Die Widerstandsmasse nach der Erfindung besteht aus Siliciumcarbid- oder Karborundkristallen, die durch ein geeignetes Bindemittel zusammengehalten werden: Um dem Widerstandsmaterial größere Kraft gegen anhaltende Stromstöße infolge Blitz oder Schaltungsmaßnahmen zu verleihen und um den Schutzeigenschaften größere Dauerhaftigkeit zu geben, wird gemäß der Erfindung ein feuerbeständiges keramisches Bindematerial verwendet, dem eine begrenzte Menge Talk beigemengt ist. Die Widerstandsmasse wird ferner nach Formung zu Scheiben oder Platten Stromimpulsen von bestimmter Größe, Dauer und Polarität ausgesetzt. Die Talkbeimengung und die elektrische Vergütung können sowohl- zusammen wie getrennt zur Anwendung kommen.
  • Die Beimengung einer kleinen Menge Talk macht 'das Bindemittel wirksamer sowie mehr glasig und fließend während der Verglasung des Materials, und dies wiederum führt zu einen[ 'besseren und flächenmäßig größeren Kontakt zwischen dem Bindemittel und den Siliciümcarbidkristallen. Anscheinend tritt" beim Verfestigen eines Talk enthaltenden Bindemittels eine bessere Haftung zwischen dem ,Bindemittel- und den.. SiLiciumcarbidkristallen ein, wodurch die Anzahl der Kontaktstellen vermehrt und der sich hauptsächlich an den Kontaktstellen ergebende Widerstand der Scheiben vermindert wird. Daher wird die an den Kontakten bei starken Stromstößen entstehende Spannung herabgesetzt, und.selbst sehr starke Ströme können durch die Masse hindurchgehen, ohne rlaß eine Überbeanspruchung eintritt.
  • Möglicherweise ist die Ursache der beobachteten Erscheinungen auch, daß die besseren Fließeigenschaften des Talk enthaltenden B Bindemittels eine Verteilung desselben über eine größere Fläche der Kristalloberflächen bewirken und daß daher mehr Kontaktstellen geschaffen werden, an denen nur eine dünne Isolationsschicht zwischen den Kristallen .liegt. Daraus wiederum ergibt sich ein Aufbau der Masse, der in besonderer Weise: der erfindungsgemäßen Vergütung durch elektrische. Stromstöße zugänglich ist. . -. :' _ Diese Theorie soll jedoch lediglich der Erleichterung des Verständnisses dienen und nicht eine Beschränkung des Schutzumfanges darstellen, falls die an sich feststellenden Ergebnisse der Erfindung wissenschaftlich auf andere Weise zu erklären sind.
  • Ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Widerstandsillassebesteht aus 75%Siliciumcarbidkristallen und --,5% Bindemittel. Die Korngröße der Siliciumcarbidteile ist zweckmäßig so, daß die Teile durch ein Sieb hindurchgehen, das je nach Anwendungsform eine Lochgröße zwischen 0,074 und o,8,1 mm hat. Vorzugsweise bestellt das Bindematerial aus einer Porzellanmischung, der derTalk, z. B. in Form .von Steatit oder wasserhaltigem Mägnesitimsilicat, beigemischt ist. 5 % Talk ist äußerst zweckmäßig, aber die besondere Wirkung der Erfindung erstreckt sich auf den gesamten Bereich von 2 bis io% Talkgehalt.
  • Die Größe des Talkanteils ist entscheidend wichtig. Wird zuviel Talk verwendet, z. B. über io%, so wird der nachfolgende normale Betriebsstrom, der durch die Scheibe gehen kann, größer als die mit den Scheiben in Reihe geschaltete Luftspaltanordnung abzusperren vermag. Zuviel Talkgehalt macht auch die Scheiben mechanisch unzulänglich. Der Zusammenhang zwischen Talkgehalt und normalem Betriebsstrom ist aus der graphischen Darstellung der Fig. 5 ersichtlich.
  • Wenn der Talkgehalt zu niedrig ist, z. & unter 2010, so ist die Widerstandsfähigkeit der Scheiben im Falle von langanhaltenden Entladungen, das sind Entladungen von einer Millisekunde oder länger, zu gering. Die Bedeutung des Talkgehalts für die Widerstandsfähigkeit bei langanhaltenden Entladungen ergibt sich aus Fig.6, worin graphisch diejenigen Stromstöße dargestellt sind, welche die Scheiben ohne Durchschlagung auszuhalten vermögen.
  • Vorzugsweise enthält das Widerstandsmaterial nach der [,'-rfiildung neben 75% Siliciumcarbidkristallen 23,75 % Porzellanmasse und 1,25 % Talk. Die Porzellanmasse kann aus Ton, Feldspat, Feuerstein oder einem ähnlichen Material bestehen.
  • Es ist äußerst wichtig, daß der Talk trotz der geringen \lenge gleichmäßig durch die ganze Masse verteilt ist. Vorzugsweise wird der Talk zunächst gründlich mit der Porzellanmasse vermischt, worauf die Siliciumcarbidkristalle zugesetzt werden und die ganze blasse wiederum einer Durch-Mischung unterworfen wird. Sodann wird die ,lasse in einen Zylinder oder röhrenförmigen Behälter gebracht, der seinerseits in eine zylindrische oder röhrenförmige Form gesetzt wird, so daß sich ein ringförmigerZwischenraum innerhalb derForm ergibt, in den man das Material für die isolierende Fassung einbringt. Nach der erforderlichen Bearbeitung wird der Zylinder oder die Röhre entfernt und Druck gleichzeitig auf den inneren Kern des Widerstandsmaterialsund die äußereIsolierfassung zur Anwendung gebracht. Zweckmäßig wird die Druckausübung wiederholt unterbrochen, um das Entweichen der eingeschlossenen Luft zu ermöglichen, was wünschenswert ist, um eine von Materialfehlern freie Widerstandsscheibe zu erhalten. Der angewandte Druck beträgt vorzugsweise zwischen 280 und 844o kg pro Quadratzentimeter.
  • Nach dem Trocknen der Widerstandsmasse wird dieselbe für eine bestimmteDauer bestimmtenTem-1>eraturen unterworfen, wie aus der Kurve in Fig. 7 ersichtlich ist. In einer Ausführungsform der \-\,' iderstandsmasse hat sich eine Spitzentemperatur innerhalb des Bereiches von 121o bis zu 12,1o° als zweckmäßig erwiesen. Die bevorzugte Höchsttemperatur ist 1225°. Selbstverständlich müssen aber für Widerstandsscheiben etwas verschiedener Zusammensetzung andere Temperaturen und Zeiten zur Anwendung kommen.
  • Die Wirkung des obenerwähnten elektrischen Vergütungsverfahrens auf die Qualität des Widerstandsmaterials kann in folgender Weise erklärt werden, wobei zu bemerken ist, daß diese Erklärung zwar wissenschaftlich begründet erscheint, aber nicht als eine Beschränkung des Erfindungsgedankens angesehen werden soll.
  • Die elektrischen Impulse, denen die Widerstandsscheiben unterworfen werden, zerstören vermutlich einen Teil der isolierenden Schicht der Bindemasse, die sich zwischen einem Teil der Siliciumcarbidkristalle befindet. Als eine Folge davon werden zusätzliche Stromwege für den Entladungsstrom geschaffen. Zur weiteren Erklärung wird auf Fig.8 bis i i der Zeichnung verwiesen. Fig. 8 zeigt einen Schnitt durch eine Widerstandsscheibe 6 vor An-,#vendung des Vergütungsverfahrens. Fig. 1o zeigt denselben Schnitt nach Abschluß der Vergütungsbehandlung. Die gestrichelten Linien im Verlauf der Pfeile in Fig. 8 lassen die ungleichmäßige Stromverteilung durch die Scheibe erkennen. Diese beruht darauf, daß die Teile i9 bis 25 der Scheibe Siliciumcarbidteile enthalten, die voneinander durch Schichten des Bindemittels isoliert sind. Dies ist in vergrößertem Maßstab in der Fig. 9 gezeigt, die ein einzelnes Bild des Teiles i9 der Scheibe darstellt. Die Siliciumcarbidteilchen sind darin mit 26 bezeichnet, während die Isolierschichten des Bindemittels zur Veranschaulichung durch schwarze blecken 27 angedeutet sind. Tatsächlich ist das Bindemittel nicht nur auf die dunklen Flecken konzentriert, sondern findet sich in vielen der Zwischenräume zwischen den Kristallen. Auch sind tatsächlich die Siliciumcarbidkristalle schwarz, während das Bindemittel weiß ist. Die Zeichnung dient daher nur der Veranschaulichung.
  • In dem Vergütungsverfahren werden die Isolierschichten der Biildemasse 27 durchschlagen, so daß Stromwege mitten durch den Teil i9 geschaffen werden, wie sich aus Fig. i1 ergibt. Fig. io zeigt die Widerstandsscheibe 6, nach der Vergütung und läßt erkennen, daß der Strom nunmehr in einer wesentlich gleichmäßigeren Weise verteilt wird. Dadurch sind Gebiete, in denen überanspruchung auftreten könnte, mehr oder weniger beseitigt.
  • Offensichtlich führt eine Entladung durch eine Reihe von Kontaktstellen zwischen den Kristallen zu einer höheren Spannung an den Stellen höheren Widerstandes und dadurch zu einer größeren Erhitzung solcher Stellen im Gegensatz zu Kontaktstellen niedrigeren Widerstandes. Durch solche Erhitzung wird jedoch der Widerstand der Kontaktstellen, die ursprünglich höheren Widerstand hatten, erniedrigt und eine gleichmäßigere Widerstandsverteilung je Kontaktstelle ermöglicht. Mit anderen Worten, die Spannungsverhältnisse innerhalb der Scheiben werden durch die Vergütungsbehandlung ausgeglichen. Jeder Abschnitt eines Stromweges wird daher ziemlich gleichmäßig vom Strom belastet, und das dürfte zu der Erhöhung der Belastbarkeit der Scheiben führen.
  • Das folgende Experiment stellt eine Bestätigung dieser Theorien dar. Zwei Scheiben derselben ursprünglichen Zusammensetzung und Widerstandseigenschaften wurden parallel zu einander geschaltet, so daß im Falle eines Stromstoßes dieselbe Spannung in jeder der beiden Scheiben auftrat. Eine der Scheiben wurde einer Vergütung unterworfen mittels dreier Stromstößen von je 5ooo Ampere und einer Stromkurve, bei der der Scheitelwert in g Mikrosekunden erreicht wurde und bei der der Strom sich in 16 Mikrosekunden auf den halben Wert verminderte. Die andere Scheibe war nicht vergütet worden.
  • Das Experiment ergab, daß die vergütete Scheibe zweimal soviel Strom leitete wie die andere Scheibe. Im Gegensatz zu der vergüteten Scheibe versagte die nicht vergütete Scheibe völlig, obwohl sie nur die Hälfte des Stromes leitete und daher nur die halbe Energie nötig war. Eine dreimalige Wiederholung desselben Experiments, worin die gleiche V ergütungssr,heibe nacheinander mit drei weiteren nicht vergüteten Scheiben zusammengeschaltet wurde, hatte dasselbe Ergebnis. Die nicht vorbehandelte Scheibe wurde durchschlagen, die andere Scheibe nicht. Dieselbe Reihe von Experimenten wurde dann mit dem gleichen Ergebnis mit zwei weiteren vergüteten Scheiben wiederholt.
  • Zusammenfassend kann als wahrscheinlich angesehen werden, daß die höhere Belastbarkeit der drei vergüteten Scheiben darauf zuriickzuführen ist, daß die Entladung sich über eine größere Fläche verteilt und daß dadurch die Spannungsverhältnisse und Spannungsbeanspruchungen innerhalb der Scheibe ausgeglichen werden.
  • Die zur Anwendung gebrachten Stromimpulse können von verschiedener Art sein. Vorzugsweise werden die Scheiben sowohl negativen wie positiven Impulsen ausgesetzt, um die Widerstandsfähigkeit sowohl gegen positive wie negative Stromstöße zu erhöhen. Würde nur eine Polarität, z. B. die positive, zur Anwendung gebracht, so würde dies die Scheibe wesentlich belastbarer durch negative Stromstöße machen, würde aber nur mäßig ihre Belastbarkeit durch positive Stöße erhöhen. Das Umgekehrte trifft im Falle der Vorbehandlung mit negativen Impulsen zu.
  • Vorzugsweise wird die Scheibe zunächst zwei negativen Impulsen mit derjenigen Seite ausgesetzt, die nach der Leitung liegt. Dem folgen dann zwei positive Impulse. Dadurch wird die Scheibe .in etwas höherem Grade durch negative Stromstöße belastbar, was erwünscht ist, weil Blitzentladungen gewöhnlich negativ sind, während gewöhnliche Schaltentladungen sowohl positiv wie negativ sein können.
  • Bei den Scheiben für das Gerät nach Fig. i haben die negativen ebenso wie die positiven Impulse vorzugsweise eine Stärke von io ooo Ampere. Die Stromkurve der Impulse ist derart, daß der Scheitelwert des Stromes innerhalb von io bis zu 2o Mikrosekunden, vorzugsweise innerhalb von io Mikrosekunden, erreicht wird und sich dann auf den halben Stromwert in 2o bis 4o Mikrosekunden, vorzugsweise 20 Mikrosekunden, vermindert. Im Falle der Widerstandsscheiben für die Vorrichtung der Fig. 3 genügt es, wenn der Strom eine Stärke von 5ooo Ampere hat bei sonst gleicher Polarität, Aufeinanderfolge und Dauer der Stromstöße.
  • Wenn man,für das Vergütungsverfahren Ströme von größerer Stärke und gleicher oder längerer Zeitdauer benutzt als angegeben, wird der nachfolgende Betriebsstrom unnötig verstärkt und die Anforderung an die Unterbrechungsfähigkeit der Luftspaltanordnung zu sehr erhöht. Wenn andererseits niedrigere Ströme für dieselbe oder gar eine kürzere Zeit benutzt werden, so wird die Belastbarkeit des Ventilelements für länger anhaltende Stromstöße heruntergesetzt. Gegebenenfalls mag es jedoch erwünscht sein, einen Strom von etwas größerer Stärke, dafür aber etwas kürzerer Dauer zu benutzen. Eine sehr hoch belastbare Scheibe ergibt sich z. B. durch Impulse, die einen Scheitelwert von 13 bis 15 ooo Ampere in i bis 4 Mikrosekunden erreichen und die dann innerhalb von 3 bis 7 Mikrosekunden auf die halbe Stärke heruntergehen. Theoretisch ist solch ein kurzer, aber starker Stromimpuls deshalb wünschenswert, weil der Spannungsstoß, der erforderlich ist, um die Isolierschicht zwischen den Siliciumcarbidteilchen zu durchbrechen, bei so kurzer Zeitdauer weniger Gefahr einer Beschädigung der Kontakte zwischen den Kristallen mit sich bringt. In mechanischer Hinsicht ist es zweckmäßig, wenn der Impulsgenerator zur Erzeugung solchen Stroms klein gehalten wird. Wünschenswert wäre ferner, wenn die Stromkurve eine steil ansteigende Form von hoher Schwingungszahl aufwiese und für positive und negative Hälften der Sinuskurve gleiche oder nahezu gleiche Größe der Amplitude hätte, da dadurch eine Bearbeitung mit positiven und negativen Impulsen in ein und demselben Verfahrensgang möglich wäre. Eine Stromkurve dieser Art ist aber schwierig zu erzeugen, da die tatsächlichen Ströme gewöhnlich aufeinanderfolgende Halbwellen von abnehmender Stromstärke aufzeigen.
  • Die Benutzung von Talk und die Vergütung der Widerstandsscheiben nach der Erfindung führt auch zu einer größeren Dauerhaftigkeit der beschriebenen Schutzeigenschaften. Vorbekanntes Widerstandsmaterial, das Stromentladungen in der Größe von ioo ooo Ampere unterworfen wurde, zeigte danach ein beträchtliches Anwachsen der Spannung in dem Ventilelement und daher auch der Spannung in dem angeschlossenen elektrischen Gerät bei Strömen in der Größenordnung von nur einigen ioo Ampere. Im Gegensatz dazu bleibt unter ähnlichen Bedingungen die Spannung in dem erfindungsgemäßen Ventilelement im wesentlichen unverändert. Dies ist wichtig, weil es höchst unerwünscht ist, wenn die Schutzeigenschaften eines derartigen Widerstandsmaterials sich erheblich ändern, sobald das Material einem starken Entladungsstrom ausgesetzt worden ist. Das Ergebnis der Erfindung ist daher ein Material, das größere Dauerhaftigkeit seiner Eigenschaften mit einer erhöhten Belastbarkeit durch sogenannte langanhaltende Blitz- und Schaltstöße verbindet.
  • Das beschriebene Widerstandsmaterial läßt im Rahmen der Erfindung noch verschiedene Abänderungen und Ausgestaltungen zu und soll daher nur den Grundgedanken der Erfindung erläutern, ohne diesen auf eine spezielle Ausführungsform zu beschränken.

Claims (6)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Widerstandsmaterial, das aus Siliciumcarbidkristallen, vorzugsweise in einer Menge von 75% des Gesamtmaterials, und einer Bindemasse besteht, welch letztere zum Zusammenhalten benachbarter Kristalle dient, gekennzeichnet dadurch, daß das Bindemittel aus einem feuerbeständigen keramischen Material besteht, welches 2 bis to, vorzugsweise 5 % Talk enthält.
  2. 2. Widerstandsmaterial nach Anspruch i, gekennzeichnet dadurch, daß das Bindemittel außer Talk 9o bis 98% Porzellan enthält.
  3. 3. Verfahren zur Herstellung eines Widerstandsmaterials nach Ansprüchen i und 2, gekennzeichnet dadurch, daß das Bindemittel nach Formung zu Scheiben, vorzugsweise unter Anwendung von Drücken zwischen 280 und 84o kg pro Quadratzentimeter, einer Trocken- und Hitzebehandlung unterworfen wird, vorzugsweise bei einer Höchsttemperatur von ungefähr t225°, und daß die Scheiben darauf einer Reihe von Stromimpulsen ausgesetzt werden.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 3, gekennzeichnet dadurch, daß jeder Stromstoß einen Bruchteil einer Sekunde dauert.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, gekennzeichnet dadurch, daß die Impulse eine Stärke in der Größenordnung von Tausenden von Ampere haben.
  6. 6. Verfahren nach Ansprüchen 3 bis 5, gekennzeichnet dadurch, daß die Impulse entgegengesetzte Polarität aufweisen. Verfahren nach Ansprüchen 3 bis 6, gekennzeichnet dadurch, daß die Impulse eine Stromkurve aufweisen, deren Scheitelwert innerhalb von 1o bis 20 Mikrosekunden erreicht wird und bei der eine Verminderung des Stroms auf den halben Wert innerhalb von 2o bis 4o Mikrosefkunden eintritt.
DEI3090A 1945-03-29 1950-10-03 Widerstandsmaterial und Verfahren zur Herstellung desselben Expired DE850916C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1002462B (de) * 1953-07-03 1957-02-14 Vickers Electrical Co Ltd Elektrische Lampe und Verfahren zu deren Herstellung

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE1002462B (de) * 1953-07-03 1957-02-14 Vickers Electrical Co Ltd Elektrische Lampe und Verfahren zu deren Herstellung

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