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Auffangvorrichtung zum Gebrauch in steilen Rohrleitungen, z. B. Tiefbrunnen
Gegenstand der Erfindung ist eine Vorrichtung, in steilen Rohrleitungen, wie in
Tiefbrunnen, herabfallende Gegenstände aufzufangen. Bei Tiefbrunnen ist an solchem
Auffangen besonders gelegen, weil beim Hinabfallen eines Gegenstandes stets mit
dem Unbrauchbarwerden des am untersten Ende oft in beträchtlichen Tiefen befindlichen
Filters durch den fallenden und bei den tiefen Brunnenanlagen im Fall noch erheblich
beschleunigten Gegenstand zu rechnen ist. Mit der Wiederherstellung des aus Kupfer,
Porzellan oder mit erheblichem Aufwand an hochwertiger Facharbeit aus Holz hergestellten
Filters ist neben dessen kostspieliger Neubeschaffung in der Regel eine völlige
Neuanlage des noch kostspieligeren Brunnens verbunden infolge der schweren Zugängigkeit
des Filters und seiner Schüttung am unteren Brunnenende, wie an Hand der Zeichnung
unten beschrieben. Die Neuerung betrifft einesteils die das Auffangen ohne beachtliche
Beeinträchtigung des Brunnenbetriebes bewirkende Vorrichtung selbst, besonders aber
die auch sonst anwendbaren lösbaren und in jeder gewollten Tiefe zur Wirksamkeit
zu bringenden Verankerungsmittel.
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Gemäß der Neuerung ist die Vorrichtung mit willkürlich einlegbaren
Gresfkeilen zum reibschlüssigen Greifen an der Rohrwandung versehen. Die Greifkeile
können an einem von der Rohrleitung zu umschließenden Plattenstern längs der mit
entsprechendem Gegenkeilanzug verlaufend-en Flügel dieses Sternes liegen und daran
geführt sein, während die Platten innen um die Sternmitte terrassenförmig aufeinanderfolgend
xurze Rohrenden verschiedenen, von oben nach unten abnehmenden Durchmessers und
unten einen seitlich wieder vorspringenden Außenring tragen, der fast gegen die
umgebende
Rahrwandüng schließt. Die Ringe bilden in der Projektion der fürherabfallende Gegenstände
in Frage kommenden Fallrichtung einen wirksam sperrenden Ringrost, und ihre terrassendörmige
Anbringung vermindert den Durch st römwiderstand für das Wasser auf ein praktisch
unbeachtliches Maß. Die Keile werden durch das Eigengewicht der Vorrichtung mittels
der schrägen Außenränder der Plattenflügel an die umgebende Rohrwandung zu reibendem
Greifen angepreßt, sobald sie in beliebiger Tiefenlage zwischen die Plattenränder
und die Rohrwandungen eingezogen werden, während der am unteren Ende der Vorrichtung
seitlich vorspringende Außenring jederzeit ein Abstürzen etwa sich lösender Keile
verhindert und die Keile bei unbenutzter Vorrichtung jederzeit zum Einziehen bereithält.
Das Einziehen der Keile in ihre Wirkungslage kann gemäß der Erfindung in der Weise
erfolgen, daß vor dem Einbringen der Vorrichtung in den damit zu sichernden Rohrquerschnitt
an die schmalen oberen Enden der Keile Seile, z. B. Draht seile, mittels eines Anschlußmittels
geringerer Zerreißfestigkeit angeschlossen werden und, nach Absenken der Vorrichtung
auf die gewollte Tiefe durch Anziehen der Seile zunächst die Keile in. ihre Wirkungslage
gehoben werden und dann nach dem Greifen der Keile das Anschlußmitte.l durch weiteres
Anziehen der Seile abgerissen wird. Die Keile können hierzu an ihren schmalen oberen
Stirnflächen Anschlußösen für die Einlegseile haben, und das Anschlußmittel für
die Seile beispielsweise Kupferdraht sein, während die gesamte Vorrichtung an ihrem
oberen Ende zweckmäßig mit einem massigen Gesamttragbügel versehen. ist.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel für die Erfindung dargestellt.
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Fig. i zeigt die Auffangvorrichtung von der Seite gesehen, die linke
Hälfte im Schnitt dargestellt; Fig. a ist eine Draufsicht zu Fig. i, Fig. 3 in größerem
Maßstab eine Draufsicht auf einen der Greifkeile; Fig. 4 zeigt die Vorrichtung in
Gebrauchslage in einem Tiefbrunnen; Fig.5 ist eine ausführliche Darstellung einer
Brunnenanlage mit dem Gegenstand der Neuerung. Die Plattenflügel a des vierflügeligen
Plattensternes sind an ihrem Innenrand um die Sternmitte herum abgetreppt, bis sie
am Grunde der Vorrichtung in der Mitte aneinander anschließen. In der Abtreppung
sind kurze Rohrenden b eingesetzt, deren Durchmesser von oben nach unten abnimmt,
so daß sie in der Draufsicht, wie Fig. 3 zeigt, einen ringförmigen Rost ergeben,
dabei aber durch verschiedene Höhenlage einen weit geringeren Durchströmw-iderstand
bieten, als es bei einem einfachen Ringrost der Fall sein würde. Bei- dem dargestellten
Beispiel liegen meistens Unterkanten und Oberkanten der aufeinanderfolgenden Rohrenden
bündig miteinander. Am unteren Ende der Vorrichtung tragen die Außenecken der Plattenflügel
einen flachen offenen Ring c, dessen Außenumfang fast gegen die umgebende Rolirwandung
schließt. Oben ist ein größerer Haltebügel d angebracht, der zwischen die beiden
obersten Rohrenden b hineinreicht. Der Plattenstern verjüngt sich an den äußeren
Plattenrändern nach unten hin und der Verjüngung der Plattenränder entsprechende
Keile e sind rundum den Plattenrändern zugeordnet. Bei dem dargestellten Beispiel
umgreift jeder der Keile den zugehörigen Plattenrand mit einem Paar Führungslappen
f und ist in einem entsprechend dem Keilanzug und der Verjüngung des Plattenrandes
geführten Schlitz i des zugehörigen Plattenflügels durch einen Bolzen 1a geführt.
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An ihren schmalen oberen Stirnflächen können die Keile, wie dargestellt,
Ösen g haben und jedem Keil e ein Drahtseil k und zum Anschließen des Drahtseils
an die Öse g eine Länge eines Anschlußmittels geringerer Festigkeit, z. B. aus Kupferdraht,
beigegeben sein. Die Vorrichtung wird dann zum Einbringen, nachdem die Drahtseile
mittels des aus Kupferdraht angenommenen Anschlusses an die Ösen g der Keile angeschlossen
sind, an das Gestänge gehängt und auf die gewollte Tiefe gesenkt. In der gewollten
Tiefenlage werden an den Drahtseilen die Keile e angezogen, so daß sie zu reibschlüssigem
Greifen zwischen den Plattenrändern und der inneren Rohrwandung rundum kommen, worauf
nach einigem Anheben des aus dem Bügel d ausgehakten Gestänges durch nochmaliges
Absenken auf dien Bügel d ein leichter Schlag nach unten auf die Vorrichtung ausgeübt
werden kann, der das Greifen der Keile noch besonders sichert. Alsdann werden die
Drahtseile k durch starkes Anziehen bis zum Zerreißen des Anschlußmittels von den
Oseng der Keile getrennt und ebenso wie das Gestänge mit dem Haken ausgebaut. Soll
die Vorrichtung wieder gelöst werden, im Brunnenbetrieb etwa um den Brunnen mit
der Schlammbüchse oder einem anderen Werkzeug zu befahren, dann bedarf es nur eines
kräftigen Anhebens mittels dies wieder einzuführenden und in dien Bügel d wieder
einzuhakenden Gestänges; die Außenkanten des Plattensternes heben sich dann zwangsläufig
von den Keilen ab, und die Keile können sich darauf auf den unieren Abschlußring
c der Vorrichtung senken; soweit sie an der Rohrwandung haftenbleiben, werden sie
beim Herausheben der Vorrichtung von diesem Ring mitgenommen. Fig. 4 und 5 zeigen
die Vorrichtung in Gebrauchslage in einem Tiefbrunnen, und zwar unterhalb der meist
zur Anwendung kommenden Unterwasserpumpe p, die am unteren Ende des Steigrohrs um
ein geringes unter dem abgesenkten Wasserspiegel s liegt. In einem links in Fig.
5 beispielsweise dargestellten Ausschnitt einer am Brunnenort erbohrten Bodentschichtung
liegt die wasserführende Schicht in größerer Tiefe unter mehreren anderen Schichten,
auch unterhalb der aus Geschiebemergel bestehenden Hauptschicht. Das! Brunnenrohr
ist zunächst bis zu dieser wasserführenden Schicht und dann um die Baulänge des
Filters F weiter in diese hinein niedergebracht. Nach Einbringen des Filters und
der zugehörigen Kiesschüttung (Innen- undAußenischüttung) ist das Rohr in die dargestellte
Lage bis Oberkante Filter wieder angehoben, so daß das Wasser zur ganzen Länge dies
Filters
Zutritt hat, durch das. es infolge des Ströinungswiderstandes innerhalb der wasserführenden
Schicht auf die Dauer nur bis zur Höhe des abgesenkten Wasserspiegels s, während
es den höher liegenden ruhenden Wasserspiegel r, der der Höhenlage anderer Teile
der im Boden nichteben verlaufenden wasserführenden Schicht entspricht, nur bei
ruhendem Brunnenbetrieb erreicht. Die Zeichnung veranschaulicht augenscheinlich,
wie bei einem Abstürzen der Pumlre oder eines Teiles davon oder auch eines Teiles
des Steigrohrs mitsamt der daran aufgehängten Pumpe trotz eines gewissen Gewichtsverlustes
im Wasser der Aufprall auf das Filter vernichtend für dieses sein muß und daß die
Lage des Filters unten im Tiefbrunnen durchweg mit einer völligen Erneuerung des
Brunnens verbunden sein muß. Die in mäßiger Entfernung unterhalb der Pumpe im Rohr
verankerte Auffangvorrichtung läßt aber abstürzende Teile, auch solche, ,die vom
oberen Ende dies Brunnens an der Pumpe vorbei abstürzen sollten, nicht bis zu dem
Filter gelangen, und es bedarf dann zur Hauptsache nur des Ausbauens des Steigrohres
oberhalb der Pumpe und der Bergung des abgestürzten Gegenstandes von der Fangvorrichtung;
äußerstenfalls noch des Heraushebens und Wiedereinsetzens der Fangvorrichtung in
der oben beschriebernen Weise. Dieses alles ist geringfügig im Vergleich zu der
völligen Erneuerung des Brunnens, zu dem die kostspielige Neubeschaffung des Filters
noch hinzukommen würde.