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Verfahren zur Bild-Gleichlaufsteuerung in Fernsehgeräten Der Aufbau
von Fernsehbildern geschieht heute fast ausschließlich nach dem Zwischenzeilenverfahren;
zur Vermeidung des Flimmerns bei niedrigen Bildwechselzahlen und zu günstiger Ausnutzung
der zur Übertragung vorgegebenen Bandbreite wird jedes Bild aus zwei Halbbildern
zusammengesetzt, welche ineinandergeschachtelt sind. Beispielsweise erfolgt der
Bildaufbau in 625 Zeilen je Bild, 25 Bildern je Sekunde, also 5o Halbbildern je
Sekunde. jedes Halbbild besteht damit aus 312',', Zeilen.
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Es ist üblich, den Einsatz der Ablenkgeräte durch Rechtecksignale
am Zeilen- und Bildende zu geben, diese Synchronisiersignale gemeinsam mit den Helligkeitssignalen
vom Sender zum Empfänger zu übertragen, sie dort voneinander zu trennen und ihrem
besonderen Arbeitszweck zuzuführen. Hierbei unterscheiden sich die Signale für die
Gleichlaufsteuerung in den beiden Abtastrichtungen durch ihre Dauer und die zeitliche
Lage ihres Einsatzes. Beispielsweise ist das Zeilen-Gleichiaufsignal io" " der Zeilendauer,
das Bild-Gleichlaufsignal 35',/, der Zeilendauer lang. Das eine Halbraster-Bild-Gleichlaufsignal
beginnt gleichzeitig mit dem Beginn eines Zeilen-Gleichlaufsignals, das andere Halbraster-Bild-Gleichlaufsignal
ist gegenüber dem Beginn der Zeile um die Dauer einer halben Zeile versetzt. Aus
dem Gemisch wird die Vorderfront der Zeilen-Gleichlaufsignale zur Steuerung des
Einsatzes der Zeilenablenkung und die Rückfront des Bild-Gleichlaufsignals zur Steuerung
des Einsatzes der Bildablenkung verwendet. Dieses Verfahren ist als Rückfrontsynchronisierung
bekannt. Da die zeitliche Folge der Bild- und Zeilen-Gleichlaufsignale verschieden
in beiden Halbrastern ist, wird hinter bzw. vor und hinter dem Bild-Gleichlaufsignal
ein Zeilen-Gleichlaufsignal in gleichem Abstand in beiden Halbrastern, der sogenannte
Trabant, gegeben. Dadurch
soll erreicht werden daß die- Synchronisierung
der beiden Halbraster mit einarider völlig gleichen Sigüälen erfolgt.
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Trotz dieser Vorkehrungen gelingt es. erfahrungsgemäß nicht, im Betrieb
ein dauernd einwandfreies Zwischenzeilenraster zu erzeugen; vielmehr zeigt sich
häufig, mehr oder minder wechselnd, eine starke Paarigkeit der beiden Halbraster;
sie stehen nicht symmetrisch ineinander, sondern fallen mehr oder weniger eng zusammen;
es tritt damit zeitweilig oder sogar dauernd der die Bildqualität herabsetzende
Eindruck der halben Zeilenzahl auf.
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Die geschilderten Fehler und Nachteile werden gemäß der Erfindung
bei einem Verfahren zur Bild-Gleichlaufsteuerung in Fernsehgeräten nach dem Zwischenzeilenverfahren
unter Verwendung eines Bild-Gleichlaufsignals, welches kürzer als Eine halbe Zeile
ist und dem ein Trabant folgt, der in dem ersten Halbraster ein Zeilen-Gleichlaufsignal
ist, in dem zweiten Halbraster in der Zeilenmitte beginnt und in der Form einem
Zeilen-Gleichlaufsignal gleicht oder ähnelt, dadurch vermieden, daß der Trabant
zur Steuerung der Bildablenkung benutzt wird. Das kann zweckmäßig , z. B. dadurch
geschehen, daß zunächst aus der Rückfront des Bild-Gleichlaufsignals ein Rückfrontsignal
abgeleitet wird, daß dieses Signal mindestens so weit verbreitert wird, daß es den
jeweils folgenden Trabanten überdeckt, mit diesem additiv oder multiplikativ zusammengefaßt
wird, und daß schließlich der Trabant herausgetastet und zur Steuerung der Bildablenkvorrichtung
verwandt wird.
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Durch die Erfindung wird der Vorteil erreicht, daß die Bildablenkung
in beiden Bildhalbrastern eAakt am Anfang einer Zeile oder in der Mitte einer Zeile
einsetzt, so daß die störende Paarigkeit der beiden Zeilen mit Sicherheit vermieden
wird.
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An Hand der graphischen Darstellungen in der Zeichnung soll das erfindungsmäßige
Verfahren näher erläutert werden. Es zeigt Abb. i eine Einkanalsignalfolge, welche
Zeilen-Gleichlaufsignale mit einem Bild-Gleichlaufsignal enthält; und zwar zeigen
die jeweiligen Abb. a den Bildwechsel. vom Ende des ersten Halbrasters zum Anfang
des zweiten Halbrasters und die jeweiligen Abb. b den Bildwechsel vom Ende des zweiten
Halbrasters zum Anfang des ersten Halbrasters; Abb. 2 bis 6 zeigen im Text näher
erläuterte, aus der Folge der Abb. i herausgegriffene und umgewandelte Signale.
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In der graphischen Darstellung der Abb. i in welcher zur Erhöhung
der Deutlichkeit die Bildhelligkeitssignale weggelassen sind, bezeichnet i die jeweilige
Vorderfront des am Ende jeder Zeile gesandten Zeilen-Gleichlaufsignals, und zwar
zeigt die Abb. i a den zeitlichen Verlauf am Ende des ersten und Beginn des zweiten
Halbrasters, die Abb. i b den Verlauf am Ende des zweiten und Beginn des ersten
Halbrasters. Wie man sieht, fällt der Anfang des Bild-Gleichlaufsignals 2 beim ersten
Raster mit dem Anfang eines Zeilen-Gleichlaufsignals i zusammen, während sie im
zweiten Raster (Abb. i b) um eine halbe Zeile verschoben sind. Das Bild-Gleichlaufsignal
hat üblicherweise eine Länge von 35°;'o einer Zeile; erfahrungsgemäß schwankt diese
Länge im Betrieb.
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Es `ist üblich, genau eine halbe Zeile vor dem Beginn 2 des Bild-Gleichlaufsignals
einen Trabanten 3 und eine halbe Zeile nach dem Beginn 2 des Bild-Gleichlaufsignals
einen Trabanten 4 einzufügen und mitzusenden. In dem zweiten Raster (Abb. i b) muß
naturgemäß sowohl die Vorderfront des Trabanten 3 als auch die Vorderfront des Trabanten
7 mit einer Vorderfront i eines Zeilen- Gleichlaufsigcials zusammenfallen. Es ist
üblich, den Trabanten die gleiche Dauer wie einem Zeilen-Gleichlaufsignal zu geben,
so daß sie in dem zweiten Halbraster mit den entsprechenden Zeilen-Gleichlaufsignalen
identisch sind. Es ist ferner üblich, die Rückfronten 5 und 6 des Bild-Gleichlaufsignals
durch irgendwelche Verfahren herauszuholen, -so -daß sie etwa den in Abb. 2 a und
2 b mit 5' und 6' gezeigten Verlauf nehmen, und sie dann zur Steuerung der Ablenkplatten
zu benutzen. Dieses Signal fällt je nach der benutzten Schaltung steiler oder flacher
ab.
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Nach der Erfindung wird nun nicht dieses Rückfrontsignal 5' und 6'
zur Steuerung benutzt, sondern es wird wie folgt verfahren: Zunächst wird das Rück'-frontsignal
5' und 6' in der Weise verbreitert, daß es auch den Trabanten 4 bzw. 7 mit einschließt,
so daß ein Rückfrontsignal 5" bzw. 6" entsteht, etwa nach Abb. 3.
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Zu dem Signal der Abb. 3 werden die Signale der Abb. i additiv oder
multiplikativ hinzugefügt, so daß sich bei additiver Hinzufügung unter Berücksichtigung
der Polarität der Signale etwa die Signalfolge nach Abb. 4 ergibt. Aus den Signalen
der Abb. i ist jedesmal der dem Bildimpuls folgende Trabant amplitudenmäßig hervorgehoben.
Durch ein Amplitudensieb können aus dieser Signalfolge die Trabanten 4' und 7' herausgesiebt
werden und ergeben die Signale 4" und 7" der Abb. 5 ; sie können auch, wie in Abb.
6 dargestellt, verlängert werden, 4"' und 7"', und dienen zur Steuerung der Ablenkvorrichtung.
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Zum Verbreitern und zum additiven oder multiplikativen Hinzufügen
der Signale können alle in der Praxis bekannten Verfahren benutzt werden, so daB
auf die Beschreibung eines Ausführungsbeispiels hier verzichtet werden kann.