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Elektromagnetisch gesteuertes Drehschild für Weichenstellwerke \\Deichen
für Straßenbahnen werden im allgemeinen vom Fahrer vom Wagen aus elektromagnetisch
gesteuert. _\n besonders verkehrsreichen Stellen wird in den Zeiten starken Verkehrs
die Verstellung von einem Weichensteller von einer Schaltsäule aus vorgenommen.
Um dem Fahrer anzuzeigen, oli er die \Veiche selbst verstellen muß oder ob sie von
<lein Weichensteller verstellt wird, ist vor der Weiche in Höhe der Fahrleitung
ein Drehschild vorgesehen. Jauß die \\'eiche vom Fahrer elektromagnetisch verstellt
\verden, so kehrt (las Drehschild dein Fahrer die Vorderseite zu, auf welcher sich
im allgemeinen ein \V befindet, xvährend (las Drehschild um go° gedreht wird, wenn
die \\'eiche von der Schaltsäule aus bedient wird. Uni den Fahrer bei einem Versagen
der elektroinagnetischen \\'eiclienstellvorrichtung darauf aufinerksani zu machen,
daß er nunmehr die Weiche init dein Stelleisen verstellen muß, erhält das Drehschild
eine dritte Stellung, in welcher es die Rück-suite dein Fahrer zukehrt, die
im allgemeinen mit cinein Kreuz bezeichnet wird.
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Gegenstand der Erfindung ist ein elektromagnetisch gesteuertes Drehschild
für eine Weichenstellvorrichtung, das drei Stellungen, eine o°-, eine go°-und eine
i8o°-Stellung besitzt. Gemäß der Erfindung wird das Drehschild durch die Bewegung
eines :\nlccrs gedreht, der unter dem Einfluß zweier \lagnetspulen steht, von denen
bei Erregung der einen der Anker in die eine (o°-Stellung), bei Erregung der anderen
derAnker in die andere Endlage (i 8o°-Stellung) gezogen wird, und es ist ein Sperrinagnet
vorgesehen, der im Fall seiner Wirksamkeit die Bewegung des Ankers begrenzt, so
daß (las
Drehschild bei Erregung der einen Magnetspule dann nur
um go° gedreht werden kann. Zweckinäßigerweise wird man dabei die Anordnung so treffen,
daß der Sperrmagnet, wenn er erregt ist, die Sperrung aufhebt.
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Die Umsetzung der Bewegung des Ankers auf die Drehbewegung kann man
beispielsweise mit Hilfe eines mit Zähnen versehenen Segmentes vornehmen, das auf
ein Ritzel einwirkt, das mit der Welle des Drehschildes verbunden ist. Man kann
aber auch einen Stiftzahnantrieb vorsehen, indem mit der Welle eine mit zwei Schlitzen
versehene Scheibe verbunden ist, in welche zwei Stifte eingreifen, die durch die
Bewegung des Ankers verstellt werden. Um zu erreichen, daß der Anker und damit das
Drehschild in jeder seiner drei Stellungen festgehalten wird, auch wenn die Magnetspule,
welche die Bewegung bewirkt hat, nicht mehr erregt ist, kann man eine Kippfederanordnung
oder auch eine Rastung vorsehen.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt.
Bei der Anordnung nach Fig. i und 2 sind zwei Hubmagnete i und 2 vorgesehen. Fig.
i zeigt die Anordnung von oben, Fig. 2 zeigt sie von vorn gesehen. 3 ist ein Teil
des Tragarmes. Der Anker besteht aus beiden Magnetkernen 4 und 5, die durch eine
Stange 6 mit kreuzförmigem Profilquerschnitt miteinander verbunden sind. In der
gezeichneten Lage ist der Magnetkern 4 in den Hubmagneten i vollständig hineingezogen.
Die Stange 6 besitzt eine Aussparung, in welche ein balliges Auge 7 eingreift, das
einen Teil des Segmentes 8 bildet, das um eine Welle g drehbar ist. Das Segment
8 besitzt an seinem äußeren Umfang Zähne io, die auf ein Ritzel i i einwirken, das
mit der Welle 12 des Drehschildes i3 verbunden ist. Mit dem Auge 7 ist ein Zapfen
14 verbunden, an welchem eine Feder 15 eingehängt ist, die sich auf der anderen
Seite gegen einen feststehenden Zapfen 16 abstützt. Wie in der Figur gestrichelt
angedeutet, können zwei solche Federn auf beiden Seiten des Ankers vorgesehen sein.
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Mit 17 ist ein Sperrmagnet bezeichnet, dessen Wirkungsweise aus Fig.
3 zu ersehen ist, die einen Schnitt längs der Linie A-B durch das Segment 8 darstellt.
Mit dem Anker 18 des Sperrmagneten 17 ist ein Bolzen ig verbunden, der einen Bund
2o besitzt. Dieser Bolzen wird bei nicht erregtem Sperrniagneten 17 durch eine Feder
21 in der dargestellten Lage gehalten. Das Segment 8 besitzt eine bogenförmige Aussparung,
die, wie aus Fig. i und 3 ersichtLich, auf der unteren Hälfte 22 verbreitert ist,
so daß ein Absatz entsteht, in welchen sich der Bund 2o in der dargestellten Lage
einlegt. Wird daher der Magnet 2 erregt und bleibt der Sperrmagnet 17 unerregt,
so kann sich das Zahnsegment nur um den halben Winkel des bogenförmigen Schlitzes,
in dem der Bolzen ig sich bewegt (Fig. i) drehen, da der Bund dann an die verbreiterte
Aussparung des Zahnsegmentes anstößt. Infolgedessen wird das Drehschild 13 nur um
9o° gedreht. Wird die Spule i erregt, so kehrt das Drehschild in die o°-Stellung
zurück. Wird nun der Sperrmagnet 17 und der Magnet 2 erregt, so kann sich das Zahnsegment
8 bis in seine andere Endstellung bewegen, und das Drehschild 13 wird um i8o° gedreht.
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Wie bereits erwähnt, wird durch die Kippfederanordnung erreicht, daß
in jeder der drei Stellungen der Anker bzw. das Drehschild gehalten wird, auch wenn
der Magnet, welcher die Bewegung hervorgerufen hat, nicht mehr erregt ist. Damit
dies erreicht wird, _ist der Zapfen 16 nicht in der Mitte zwischen den beiden Hubmagneten,
sondern in einer bestimmten Entfernung rechts von der Mitte angeordnet, so daß sich
eine unsymmetrische Totpunktfederanordnung ergibt, welche in allen drei Stellungen
den Anker festhält. Die Anschläge für den Anker in der o°- und i8o°-Stellung sind
im Ausführungsbeispiel nicht dargestellt.
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In Fig. 4 und 5 ist ein anderes Ausführungsbeispiel der Erfindung
dargestellt. Soweit die Teile finit denen der Fig. i bis 3 übereinstimmen, sind
die gleichen Bezugszeichen verwendet. Bei der Anordnung nach Fig. 4 und 5 ist mit
der Welle 12 des Drehschildes 13 eine Scheibe 26 verbunden, die zwei Schlitze besitzt.
Mit 27 ist ein Hebel bezeichnet, der zwei Stifte 28 und 29 besitzt und um die Achse
3o drehbar ist. Der Stiftzahnliebel trägt ferner einen Bolzen 31, der in eine Ausnehmung
32 des Ankers eingreift. Ferner besitzt der Anker noch eine zweite Ausnehmung 33,
in welche der Anschlagstift 34 eingreift, der mit dem Anker 35 des Sperrmagneten
36 verbunden ist und die dargestellte Lage einnimmt, wenn der Sperrmagnet nicht
erregt ist. Mit der Welle 12 ist noch eine Rastenscheibe 37 verbunden, die vier
um go° versetzte Öffnungen besitzt. 38 ist eine federnde Scheibe, welche zwei um
i8o° versetzte Stifte 39 besitzt. In der in Fig. 4 und 5 dargestellten Lage
des Ankers steht das Drehschild in der o°-Stellung. Wird die Magnetspule 2 erregt,
so zieht sie den Anker nach rechts. Dadurch wird durch den Stift 29 die Scheibe
26 gedreht, aber nur um go°, da der Anschlag 33 eine weitere Bewegung hindert. Die
Rastenscheibe und der Hebel 27 nehmen die in Fig. 6 dargestellte Lage ein. Wird
der Magnet i kurzzeitig erregt, so kehrt die Anordnung wieder in die in Fig. 5 dargestellte
Lage zurück. Wird nunmehr der Magnet 2 und der Sperrmagnet kurzzeitig erregt, so
hebt der Sperrmagnet 36 den Anschlagstift 34 und gibt damit den Anker frei. Die
Scheibe 26 wird nunmehr um i8o° gedreht und nimmt die in Fig. 7 dargestellte Lage
ein. In allen drei Lagen wird das Drehschild 13 durch die Raste 37-39 (Fig- 4) gehalten,
auch wenn der Magnet nicht mehr erregt ist, welcher die Bewegung hervor- i gerufen
hat.