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Sicherheitsantrieb, insbesondere für Bewegungseinrichtung im Wasserbau
7.ur Vermeidung von Antriebsüberlastungen, be- |
sonders bei Antrieben, hei denen in der Totlage |
kleine Nlotnente große Stangenkräfte auszuüben |
verniögeii, genügt nicht immer der Einbau einer |
hutschkulililutig. I l ier soll durch geeignete druck- |
abhängige Anordiumg die Möglichkeit geschaffen |
lterdeti, (las Antriebsglied ausweichen zu lassen, so |
dali Triebwerksiiberlastungen vermieden werden. |
1?s ist bekannt, zti diesem "/.weck hedern in die An- |
triebe eittzuschalteti. Doch getiiigt der Federweg |
wohl, um kleine =@usweichwege zu erlauben. aber |
nicht für große I3ewegutigen. |
Bei Schleusent(ireti, besmiders Stetntntoreit, tritt |
diese Forderung häufig auf. Im normalen Betrieb |
geniigt tvolil eine Federung in der Antriebsstange |
des Tores. Hingegen bei Schleusen, bei denen der |
Wasserstand wechselnd auf der Außen- oder der |
I>,iiinenseite einen Vberstau haben kann, wie z. 13. |
ini Tiedegebiet, würde einmal der Wasserdruck |
vorn Steinindruck der Tore aufgenommen, einmal |
niiifite er aller von dem Antriebsgestänge gelialtet) |
werden. |
Diese Forderung wird üblich nicht gestellt, da zu |
große Abniessutigen erforderlich werden. Man setzt |
in solchen Fällen gegenwendend angeordnete Tore |
ein oller verwendet Schiebetore. Letztere bedingen |
eine besondere Anordnung der Baulichxeiten, so daß ihre Verwendung
unerwünscht sein kann. Bei Verwendung von Stemmtoren werden z. B. zusätzliche Ebbetore
erforderlich.
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Die Betätigung der Ebbetore ist aber abhängig von der Zuverlässigkeit
des Bedienungspersonals und der Anlage.
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Die Folge ist, daß bei Abfallen des Oberwassers, z. 13. beim Ablaufen
der Flut, die Tore umgekehrt belastet werden und ein Bruch eintritt. Hiergegen soll
der Erfindungsgegenstand eine stets betriebsbereite Sicherung bieten.
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Dies geschieht erfindungsgemäß dadurch, daß beispielsweise an einem
Stemmtor mit Kurbelradantrieb, bei dem bei geschlossenem Tor der Kurbelradantrieb
in der Totlage ist, so daB ein Moment auf den Antrieb durch Stangenkräfte vom Tor
hier nicht erzeugt wird, der Angriffspunkt der Torstange nun nicht mehr fest im
Kurbelrad liegt, sondern in einer Schwinge, die im Kurbelrad gelagert ist. Im normalen
Betrieb ist die Schwinge durch eine Verriegelung am Kurbelrad festgelegt, so daß
beide Teile arbeitsmäßig ein unveränderliches Ganzes bilden. Erst bei Auftreten
unerwünschter Kräfte wird durch diese Kräfte die Verriegelung aufgehoben, so daß
nun die Schwinge um ihren Drehpunkt im Kurbelrad infolge der drehenden Wirkung der
Stangenkraft schwenken kann. Die Stange weicht aus, und das Tor öffnet sich. Im
Beispiel ist ein Zurückschwenken der Stange unter Druck dargestellt. Die Stange
kann aber auch vorlaufen bzw. bei entsprechender Anordnung durch Zugkräfte und nicht
Druckkräfte die gewünschte Bewegung veranlassen.
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Die Entriegelung der Schwinge wird zweckmäßig in der Weise vorgesehen,
daß durch den Druck der Stange der Drehpunkt der Schwinge sich gegen den Druck einer
Feder verschiebt, so daß die Schwinge aus einer Klauenfassung z. B. als Halterung
heraustritt und nun ausweichen kann.
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Im folgenden sind Ausführungsbeispiele der Erfindung unter Bezugnahme
auf die schematischen Abb. I, 11, 111 und IV beschrieben. Abb.I stellt ein
Stemmtor mit Kurbelradantrieb dar, Abb.II die zugehörige Schwinge mit der Verriegelung
im Schnitt; Abb.III zeigt den Erfindungsgegenstand auf den Verschluß eines Wasserlaufes
angewandt, Abb. IV auf die Sicherung einer Klappbrücke.
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An einem Stemmtor i greift in bekannter Weise an dem Drehpunkt 2 die
Torstange 3 an, die wiederum an den Bolzen 4 angelenkt ist. Dieser Bolzen liegt
in der Schwinge 5, die einmal über den Bolzen 6, zum anderen über die Anschläge
7 und 8 mit dem Kurbelrad 9 verbunden ist. Dabei legt sich die Schwinge 5 mit einer
Anlagefläche 7 so gegen den Anschlag 8, daß bei einer bestimmten axialen Verschiebung
der Schwinge 5 gegen das Kurbelrad 9 die Anlageflächen der Schwinge 5 und des Anschlages
8 außer Eingriff kommen. Diese Verschiebung der Schwinge 5 bedingt aber eine Verkürzung
des Abstandes zwischen dem Drehpunkt io des Kurbelrades 9 und dem Stangenangriffspunkt
2 am Tor i. Das Tor i muß also eine Schwenkung ausführen, durch die auch die Torstange
3 ihre Richtung ändert, so daß selbst bei Lage des Schwingendrehpunktes 6 auf der
Verbindung der Mitten von 2 und io ein Moment um den Schwingendrehpunkt an der Schwinge
auftritt.
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Wird also am Tor i ein dem Schleusenbetrieb entgegengesetzter Druck
auftreten, so drückt die Torstange 3 über den Bolzen 4 auf die Schwinge 5. Der Bolzen
6 ist am Kurbelrad 9 in einem Langloch i i oder einer Führung gelagert, die eine
Bewegung zuläßt. Durch die Feder 12 wird der Bolzen 6 in der Betriebslage gehalten.
Erst wenn der Stangendruck die Vorspannung der Feder 12 überwindet, bewegt sich
der Bolzen 6 mit der Schwinge 5 so lange axial, bis der Anschlag 7 der Schwinge
5 von .dem Anschlag 8 freikommt und die Schwinge 5 unter dem an ihr wirkenden Stangenmoment
ausschlägt. Das Tor i kann sich nunmehr öffnen, wobei die Torstange 3 frei ausschlägt.
Die Torstange ist so ausgebildet, daß sie frei an dem Kurbelrad vorbeigeht.
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In ähnlicher Weise ist eine Ausbildung möglich, bei der bei grundsätzlich
gleicher Anordnung die Federung in die Torstange 3 gelegt ist. Der Federweg löst
die Verbindung zwischen Schwinge 5 und Kurbelrad 9, so daß in vorher beschriebener
Weise das Tor ohne Beschädigung dem Druck ausweichen kann. Dabei kann die Verriegelung
aus einem Riegel mit Falle oder einem Dorn bestehen. Die Federung zieht diese Teile
auseinander.
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Ein weiteres Anwendungsgebiet bilden Verschlüsse in Wasserläufen,
bei denen sich der Wehrkörper, eine Aufsatzklappe oder ein sonstiger Verschluß bei
auftretenden Hochwasserwellen umlegen oder absenken sollen (Abb. III). Auch bei
Klappbrücken kann diese Anordnung zum Schutz der aufgerichteten Brücke verwendet
werden (Abb.IV). Die Verbindung mit energievernichtenden Mitteln als Senkbremsen
und Puffern z. B. ergibt sich aus den jeweiligen Betriebsverhältnissen.