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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Beschleunigung bzw. Verzögerung der Drehbewegung einer drehbaren Brückenkonstruktion, insbesondere Drehbrücke, mittels einer am Ende der drehbaren Brückenkonstruktion oder Vorbrücke angeordneten Antriebseinrichtung.
Zum Antrieb einer Drehbrücke sind hydraulische Einrichtungen, wie beispielsweise in der AT-PS Nr. 333829 beschrieben, bekannt. Bei diesen Einrichtungen wird die gesamte Drehkraft über den Antrieb hydraulisch bzw. den Mittelpfeiler aufgebracht, wodurch dieser entsprechend dem Anfahrmoment ausgelegt werden muss und entsprechend gross wird. Darüber hinaus ist auch die Öffnungs-und Schliesszeit vom Trägheitsmoment abhängig und daher bei den bekannten Bauarten sehr gross, wodurch die Verkehrsunterbrechung und die damit bewirkte Stauwirkung untragbar wird. Zur Verkleinerung des Anfahrmomentes sind aus den DE-PS Nr. 239538 und Nr. 494010 bzw. der US-PS Nr. 865, 839 an den Enden der drehbaren Brückenkonstruktion technische Hilfsantriebe bekanntgeworden, deren Anwendung kompliziert und für grössere Drehbrücken nicht möglich erscheint.
Die genannten Erfindungen ermöglichen wohl die Beschleunigung der Öffnung, aber nicht bei der Abbremsung der Massen die Rückgewinnung der Bewegungsenergie nach erfolgtem Bewegungsspiel.
Ein weiterer wesentlicher Nachteil der mechanischen Antriebe liegt in der Empfindlichkeit gegen das Überfahren von Steinen.
Die Erfindung hat es sich zur Aufgabe gestellt, dem erwähnten Nachteil zu begegnen, und ist dadurch gekennzeichnet, dass als Antriebseinrichtung ausserhalb des Mittelpfeilers ein oder mehrere hydraulische Zylinder vorgesehen sind, die mit dem festen Ende der Vorbrücke oder der drehbaren Brückenkonstruktion zeitweise mittels eines Zentriertrichters und einer Kupplung verbunden sind, und dass die hyraulischen Zylinder als Abstoss- bzw. Abbremseinrichtung mit genauer Steuerung der Endlage und anschliessender Verriegelung der drehbaren Brückenkonstruktion ausgebildet sind. Wesentliche ausgestaltete Erfindungsmerkmale sind in den Unteransprüchen 2 bis 4 angeführt.
Die Erfindung ist in den Zeichnungen beispielsweise und schematisch dargestellt. So zeigen Fig. 1 den Aufriss einer Drehbrücke, Fig. 2 einen zugehörigen Grundriss und Fig. 3 ein Detail vergrössert.
In Fig. 1 ist eine auf einem Pfeiler --3-- drehbare Brückenkonstruktion --1--, in der verschwenkten Lage mit-l'-bezeichnet, zwischen zwei Vorlandbrücken-2-vorgesehen. Diese drehbare Brückenkonstruktion-l-ist am Pfeiler --3-- um einen Königszapfen --5-- drehbar gelagert, wobei die Auflagerkräfte über die Drehlagerung --4-- in den Brückenpfeiler --3-- einge- tragen werden.
Unterhalb der Brückenkonstruktion befindet sich die Wasseroberfläche --10--, links und rechts des Pfeilers --3-. - sowie am Randpfeiler --7-- sind Federn --6-- vorgesehen, die die schiffbare Breite zwischen den Brückenpfeilern --3 und 7-- begrenzen. Die Feder --6-- zum Schutz der Brücke sind etwas länger als der Pfeiler --3-- ausgebildet. Die Verschwenkbewegung der Brückenkonstruktion-l-ist durch den Doppelpfeil 8 symbolisch angedeutet. Insbesondere in der geschlossenen Stellung sind Verriegelungen --9-- vorgesehen, die die Drehbrücke bzw. die drehbare Brückenkonstruktion-l-genau in der Verlängerung der Vorlandbrücken --2-- fixie- ren.
Diese Verriegelungen --9-- sind hydraulisch ausgebildet und mit Abstosseinrichtungen kombiniert, die so ausgelegt sind, dass die drehbare Brückenkonstruktion-l-zu Beginn der Öffnungsbzw. Schliess bewegung durch die Abstossbewegung eine Beschleunigung erhält, wodurch der Antrieb geringer dimensioniert werden kann bzw. bewirkt die Stosseinrichtung eine Verkürzung der Öffnungsbzw. Schliesszeiten der Brückenkonstruktion. Der Antrieb der Brückenkonstruktion ist nicht dargestellt und kann in bekannter Weise mechanisch oder auch hydraulisch erfolgen. Ein besonderer Vorteil wird darin gesehen, wenn der Abstossantrieb auf die notwendige Beschleunigungsarbeit und der Drehantrieb auf die effektive Dreharbeit ausgelegt wird.
Die erfindungsgemässe Abstoss- oder Verzögerungsvorrichtung für Brückenkonstruktionen umfasst im wesentlichen einen hydraulischen Zylinder --11--, der an der drehbaren Brückenkonstruktion, wie in Fig. 3 dargestellt, in horizontaler Richtung um die Drehachse --16-- schwenkbar oder auch ausserhalb des Mittelpfeilers an der unbewegbaren Konstruktion wie z. B. Ufer angeschlossen ist.
Der hydraulische Zylinder übt über seine Kolbenstange --14-- ein Drehmoment auf die drehbare Brückenkonstruktion --1-- aus, wobei der Bewegungsimpuls ein Verschwenken der Brückenkonstruktion --1-- aus ihrer Ruhelage bewirkt. Gleichzeitig wirkt der unabhängige Drehantrieb, so dass in der Anfahrphase ein grösseres Anfahrdrehmoment zur Überwindung der Reibung und der Anfangs-
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bzw. Schliesszeit.ge --14-- auf. Ein Ende der Kolbenstange --14-- ist in einer Verriegelungslage von der Auffang- vorrichtung --13-- gehalten, die an der unbewegbaren Konstruktion ausserhalb des Mittelpfeilers oder an der Brückenkonstruktion befestigt ist.
Wird nun die Drehbrücke geöffnet, werden die Ver- riegelungen freigegeben, und es erfolgt bei anlaufendem Antrieb des Motors ein Anstoss durch den Hydraulikzylinder --11--, wobei sich die Kolbenstange --14-- gegen ein Widerlager, welches als
Kupplung --12-- ausgebildet ist, presst. Nach Lösen der Kolbenstange vom Widerlager wird die
Kolbenstange --14-- in die ursprüngliche Lage zurückgeführt, so dass sie beim Anfahren an das
Gegenlager als Puffer und in der Offenstellung als Verriegelung wirkt, wobei ein eigener Zentrier- riegel entfallen kann. Hiebei ist die Hydraulik so ausgebildet, dass ein Grossteil der Bewegungs- energie der Drehbrücke durch den hydraulischen Puffer aufgenommen wird.
Nach Verriegelung der
Kolbenstange wird der hydraulische Zylinder zur Feineinstellung verwendet, so dass die Drehbrücke in der vorgegebenen Stellung gehalten werden kann. Der Schliessvorgang erfolgt in umgekehrter
Richtung, wobei der hydraulische Zylinder --11-- in der Schliessstellung die Steuerung der ge- nauen Lage übernimmt, so dass auch hier wieder ein exakter Anschluss der Brückenteile möglich ist. Zur genauen Lageausrichtung der Kolbenstange --14-- ist der Zylinder --11-- in Federn gehalten, so dass die Kolbenstange --14-- von der Auffangvorrichtung --13-- immer gefan- gen werden kann.
Die Auffangvorrichtung --13-- führt das Kolbenstangenende zum Kupplungspunkt, in welchem die Verriegelung durch die Kupplungsbacken-12'-erfolgt. Die in Fig. 3 dargestellte
Gelenkigkeit über die Drehachse --16-- kann durch eine kardanische Aufhängung verbessert wer- den, wodurch auch Höhenabweichungen überbrückbar sind. Die Anordnung des hydraulischen Zylin- . ders an der drehbaren Brückenkonstruktion hat den Vorteil, dass nur jeweils ein oder eine bestimm- te Anzahl von hydraulischen Zylindern an einem Ende der Drehbrücke angeordnet werden müssen, wobei allerdings die Kolbenstange auf beiden Seiten des Zylinders entweder in der Schliessstellung oder in der Offenstellung von einer Kupplungsvorrichtung gehalten wird.
Wird hingegen der hydrau- lische Zylinder an der festen Konstruktion, also beispielsweise an der Vorlandbrücke --2-- und auf einem Hilfspfeiler --17--, dem Mittelpfeiler vor-und nachgelagert, so benötigt man die doppel- te Anzahl von Hydraulikzylindern, die aber immer nur von einer Seite der Kolbenstange beauf- schlagt werden, wodurch sich eine Vereinfachung der Zylinderkonstruktion ergibt. Die Auffangvor- richtung --13-- an der drehbaren Konstruktion muss dann aber doppelseitig verwendbar ausgebildet sein.
Diese Konstruktion kann auch bei unsymmetrischen Brücken verwendet werden. Vorteilhaft wird dann der hydraulische Zylinder --11-- nur auf einer Seite verwendet. Es können allerdings auch mehrere hydraulische Zylinder verwendet werden, wenn ihre Grösse und ihr Arbeitsbereich entsprechend der Unsymmetrie der Brücke vergrössert bzw. verkleinert wird.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Vorrichtung zur Beschleunigung bzw. Verzögerung der Drehbewegung einer drehbaren
Brückenkonstruktion, insbesondere Drehbrücke, mittels einer am Ende der drehbaren Brückenkon- struktion oder Vorbrücke angeordneten Antriebseinrichtung, dadurch gekennzeichnet, dass als Antriebseinrichtung ausserhalb des Mittelpfeilers (3) ein oder mehrere hydraulische Zylinder (11) vorgesehen sind, die mit dem festen Ende der Vorbrücke (2) oder der drehbaren Brückenkonstruktion (1) zeitweise mittels eines Zentriertrichters (12) und einer Kupplung (13) verbunden sind, und dass die hydraulischen Zylinder (11) als Abstoss - bzw. Abbremseinrichtung mit genauer Steue-
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det sind.