DE84916C

DE84916C -

Info

Publication number: DE84916C
Application number: DENDAT84916D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Bei Krempeln und anderen Faserbearbeitungs-Maschinen ist es von wesentlicher Bedeutung, dafs der Krempel das Material in recht lockerem, dabei aber doch möglichst gleichrnäfsigem Zustande zugeführt wird. Zu diesem Zweck hat man an den bei den genannten Maschinen benutzten Selbstauflegern zum Bearbeiten von längerem Fasernmaterial sowohl einen Abstreichkamm als auch einen Regulirkamm angebracht, welche beide von einem oder mehreren Excentern aus in eigenthümlichen, geschlossenen Curven bewegt werden, derart, dafs in dem der Zuführungsbahn zunächst liegenden Theil der Curven die Bewegung der Kämme entgegengesetzt zu der Zuführungsbahn erfolgt.

Wenngleich nun durch die Verwendung der oben genannten beiden Kämme eine gewisse Lockerung des Materials herbeigeführt wird, so läfst doch die Gleichmäfsigkeit sowohl der Lockerung als auch der Zuführung immer noch sehr zu wünschen übrig. Diese Fehler der bisherigen Einrichtung sollen jedoch vermieden werden, sobald man dem einen Abstreichkamm einen zweiten oder noch zwei (falls erforderlich auch mehr) und dem einen Regulirkamm ebenfalls einen zweiten oder noch zwei (event. auch mehr) zuordnet, so dafs dann sowohl ein Vorstrecken als auch ein Nachstrecken des Materials und ebenso ein Vorreguliren und ein Nachreguliren desselben bewirkt wird.

Es liegt also das Wesen der Erfindung darin, dafs sowohl das Abstreichen bezw. Strecken als auch das Reguliren des Materials in zwei Phasen bezw. in eine Vorbehandlung und eine Nachbehandlung geschieden wird, während bisher nur eine einzige Behandlung bei jeder der beiden Operationen stattfand.

Die vorliegende Zeichnung stellt eine Ausführungsform der neuen Einrichtung dar, bei welcher aufser dem Abstreich- oder Vorstreckkamm E noch zwei Nachstreckkämme D C, und aufser dem Vorregulirkamm B noch ein Nachregulirkamm A angeordnet ist. Diese Kämme brauchen nicht nothwendigerweise fest an ihrem von dem Excenter F aus bewegten Träger G zu sitzen, sondern sie können einstellbar sein; auch können zur Bewegung der Kämme mehr wie ein Excenter oder überhaupt auch andere Bewegungsvorrichtungen Anwendung finden und die Kämme können in jeglicher Form und jeglichem Material ausgeführt sein.

Der die Kämme A bis E haltende Träger G sitzt an dem Excenterring G¹, welcher durch Vermittelung der Lenkerstange H von dem festen Ansatz J aus gehalten wird. Bei der Drehung des Excenters F beschreiben die Kämme geschlossene Curven von eigenthümlicher Form, und zwar bewegen sich die Kämme in demjenigen Theil der Curve, welche dem Zuführungsbande am nächsten liegt, in entgegengesetzter Richtung zu dem letzteren, also in der Richtung des Pfeiles. Bei dem Abwärtsgang greifen die Kämme in das Material ein, und zwar die Abstreich- bezw. Streckkämme in dasjenige Material, welches von dem Zuführungsbande noch nicht mitgenommen ist, während die Regulirkämme in das von dem Zuführungsbande bereits mitgenommene Material eingreifen. Während der Zeit, während

welcher sich die Kämme zurück-, d. h. aufwärts bewegen, sind dieselben aufserhalb des Materials, während sie bei ihrer eigentlichen Arbeitsbewegung in das Material eingreifen und nun ihre Wirkung ausüben.

Claims

Patent-Anspruch:

Ein Selbstaufleger für Krempeln und andere Faserbearbeitungs - Maschinen mit einem in geschlossener Curve bewegten Kamm zum Abstreichen des Materials vor der Mitnahme durch das Zuführungsband und mit einem ähnlich bewegten zweiten Kamm zum Reguliren des Materials bei der Mitnahme durch das Zuführungsband, dadurch gekennzeichnet, dafs beiden Kämmen (E und B) noch je ein oder mehrere, ebenfalls in geschlossenen Curven bewegte Kämme (D, C und A) zugeordnet sind, mittelst deren das Abstreichen und das Reguliren in eine Vor- und Nachbehandlung geschieden wird, zum Zwecke, sowohl die Lockerung als auch die Zuführung des Materials zu einer andauernd gleichmäfsigen zu machen.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.