DE848418C - Kippzaehler fuer die Messung von Fluessigkeitsmengen - Google Patents

Kippzaehler fuer die Messung von Fluessigkeitsmengen

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DE848418C
DE848418C DES10833D DES0010833D DE848418C DE 848418 C DE848418 C DE 848418C DE S10833 D DES10833 D DE S10833D DE S0010833 D DES0010833 D DE S0010833D DE 848418 C DE848418 C DE 848418C
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DE
Germany
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chamber
measuring
measuring chamber
inflow
tipping
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DES10833D
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English (en)
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Heinrich Dr-Ing Garthe
Walter Dr Phil Splechtna
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Siemens AG
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Siemens AG
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    • GPHYSICS
    • G01MEASURING; TESTING
    • G01FMEASURING VOLUME, VOLUME FLOW, MASS FLOW OR LIQUID LEVEL; METERING BY VOLUME
    • G01F3/00Measuring the volume flow of fluids or fluent solid material wherein the fluid passes through the meter in successive and more or less isolated quantities, the meter being driven by the flow
    • G01F3/24Measuring the volume flow of fluids or fluent solid material wherein the fluid passes through the meter in successive and more or less isolated quantities, the meter being driven by the flow with measuring chambers moved during operation
    • G01F3/26Tilting-trap meters

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  • Physics & Mathematics (AREA)
  • Fluid Mechanics (AREA)
  • General Physics & Mathematics (AREA)
  • Basic Packing Technique (AREA)

Description

  • Kippzähler für die Messung von Flüssigkeitsmengen Zur Messung von Fliissigkeitsmengen sind Becher Kippzäliler l)ek'tnnf mit einer oder mehreren Nleßkammern, hei denen ein mittels einer waagerechten Achse frei schwingend aufgehängter Becher mit dem Meßgut beschickt wird und bei Erreirhung eines bestimmten Fiillvolumens umkippt. Dabei wird die Flüssigkeit ausgeschüttet, worauf sich das Gefäß infolge geeigneter Schwerpunktslagerung selbsttätig wieder aufrichtet, so daß das Wechselspiel des Befüllens und Entleerens von neuem beginnen kann.
  • Fig. r zeigt einen Einbecher-Kippzähler, dessen Wirkungsweise ohne weiteres verständlich ist. Der Becher wird über das Zulaufrohr bis zu einem hestimmten Füllvolumen gefiillt, worauf er um die waagerechte Achse umkippt und sich nach Entleerung selbsttätig wieder aufrichtet.
  • Die Fig. 2 und 3 zeigen einen Zweikamtner-Kippzähler in Vorder- und Seitenansicht. Die beiden durch die Haupttrennwand I getrennten Meßkamrnern 2 ünd 3 haben dreieckigen Querschnitt. Wenn eine Meßkammer gefüllt ist, erfolgt die Drehung um die waagerechte Achse (Kippvorgang). Eine entsprechende Kippstellung ist in der Fig. 2 punktiert angedeutet. Dabei liegt die rechte Meßkammer 2 auf dem Anschlag 5 auf, während' die linke Meßkammer hochgeschwenkt ist und von dem Zulaufrohr aus gefüllt werden kann.
  • Nach Beendigung der Füllung dieser Kammer kippt der Zähler nach links. Es liegt dann die linke Meßkammer 3 auf dem Anschlag 6 auf, während die rechte Meßkammer 2 gegen das Zuflußrohr hochgeschwenkt ist.
  • Es tritt nun sowohl beim Einbecher-Kippzähler als auch beim Zweikammer-Kippzählet ein Meßfehler auf, der in beiden Fällen die gleiche Ürsadie hat. Beim Einbecher-Kippzähler fließt während des Entleerungsvorganges eine der Zuflußgeschwindigkeit proportionale Menge (der Kippfehler) ungemessen an dem Becher vorbei, wodurch ein prozentualer Meßfehler entsteht, der nur für einen einzigen Zuflußbetrag durch die Eichung eliminiert werden kann, während er für alle anderen Zuflußbeträge eine lineare Funktion der Zuflußgeschwindigkeit ist. Da ferner vom Beginnt des Kippens bis zum Entleeren eine gewisse Zeit vergeht, so füllt sich in dieser Zeit bei großen Belastungen das Gefäß höher als bei kleinen. Das ergibt einen zusätzlichen Fehler im gleichen Sinne wie der erste Fehler.
  • Die Zähler arbeiten daher nur über einen sehr kleinen Bereich mit einer brauchbaren Meßgenauigkeit.
  • Beim Zweikammer-Kippzähler liegt der Grund des Kippfehlers darin, daß von Beginn des Kippens bis zu dem Augenblick, in dem die Trennwand durch den Flüssigkeitsstrahl geht, eine gewisse Zeit verstreicht, während der Flüssigkeit in die schon in Entleerung begriffene Meßkammer fließen kann. Diese entgeht aber der Messung, da der Kippvorgang bereits eingeleitet ist. Die Menge dieser Flüssigkeit ist gleichfalls proportional dem Durchfluß, da sich die Kippzeit mit dem Durchfluß praktisch nicht ändert.
  • Da das vorstehende Meßprinzip aber andererseits große Vorzüge besitzt, nämlich große Einfachheit und Betriebssicherheit, welche die Beibehaltung desselben wünschenswert machen, so setzt sich die Erfindung das Ziel, die Meßgenauigkeit durch Ausschaltung des Kippfehlers zu verbessern. Sie geht bei der Lösung von dem Gedanken aus, daß eine Kompensation des an sich unvermeidlichen Kippfehlers dann erreicht wird, wenn in der Meßkammer ein Fehler herbeigeführt wird, der gleich groß, aber entgegengesetzt ist wie der Kippfehler. Dabei kann man entweder so vorgehen, daß die während des Entleerungsvorganges entsprechend der Zuflußgeschwindigkeit auftretende Fehlermenge selbst oder eine dem Fehler proportionale Flüssigkeitsmenge der zu füllenden Meßkammer vor deren Füllung zugesetzt wird, oder man läßt das Kippvolumen mit wachsendem Zufluß in der gleichen Größenordnung abnehmen, wie der Meßfehler zunimmt.
  • Die Fig. 4, 4a und 5 zeigen zwei Ausführungsbeispiele für den erstgenannten Lçsungsweg, und zwar angewendet auf einen Zweikammer-Kippzähler.
  • Bei der Ausführungsform gemäß der Fig. 4 (Ruhestellung) und 4a (Betriebsstellung) ist ein becherförmiges Hilfsgefäß 2 oberhalb der Meßkammer 3 angeordnet, das in einem Drehpunkt I fest gelagert ist.
  • Die Drehung des Hilfsgefäßes wird dadurch herbeigeführt, daß ein mit der Meßkammer fest verbundener Stift 4 mittels einer kulissenförmigen Führung 5 das Hilfsgefäß mit der Meßkammer mitbewegt. Dadurch ist jeweils während eines Füllvorganges der einen Kammer bzw. einer Entleerung der anderen Kammer das Hilfsgefäß seitwärts geneigt, um den Zufluß in die zu füllende Meßkammer aus dem Zuflußrohr zu ermöglichen. Sobald der Kippvorgang einsetzt, dreht sich das Hilfsgefäß unter das Zuflußrohr und fängt die zufließende Fehlermenge auf. Während des Hochschwenkens der zu füllenden Kammer wird sodann das Hilfsgefäß wieder seitwärts geneigt und gießt seinen Inhalt in die zu füllende Meßkammer aus. Das Hilfsgefäß fängt also während des Kippens die früher der zu entleerenden Meßkammer zufließende Flüssigkeit auf und setzt sie der anderen, neu zu füllenden Meßkammer zu.
  • Die Ausführungsform gemäß Fig. 5 sieht für jede Kammer eine weitere Scheidewand ' parallel zur Haupttrennwand T vor, die nahe dem Boden durchbohrt ist. Bei geeigneter Bemessung der Höhe dieser Scheidewand, ihres Abstandes von der Haupttrennwand und des Lochdurchmessers wird der Kippfehler dadurch kompensiert, daß beim Entleeren einer Kammer hinter der Scheidewand eine konstante Menge Wasser zurückgehalten wird, die nun durch das Loch langsam ausfließt, während die andere Kammer gefüllt wird. Hierzu ist je nach der Zuflußgeschwindigkeit eine mehr oder weniger lange Zeit erforderlich.
  • Das hinter der Scheidewand zurückgehaltene Wasser fließt also bei ganz kleiner Zuflußgeschwindigkeit ganz ab, während es bei großer Zuflußgeschwindigkeit nicht Zeit genug dazu hat. In diesem Falle bleibt also ein mehr oder weniger großer Rest hinter der Scheidewand stehen. Es ist also bereits in jeder Kammer eine dem jeweiligen Fehler entsprechende Wassermenge zugesetzt, so daß die jeweils zur Kippung erforderliche zufließende Wassermenge mit wachsender Zuflußgeschwindigkeit abnimmt.
  • Einige Ausführungsbeispiele für den angegebenen zweiten Lösungsweg zeigen die Fig. 6 bis I4, von denen die Fig. 6 bis 10 sich auf einen Einbecher-Kippzähler, die Fig. II bis 14 sich auf Zweikammer-Kippzähler beziehen.
  • Wie schon erwähnt, fußen alle diese Ausführungsformen auf dem Gedanken, eine Verbesserung der Meßeigenschaft dadurch herbeizuführen, daß man das Kippvolumen, worunter die Menge verstanden ist, welche sich zu Beginn des Entleerungsvorganges in einem Becher befindet, mit wachsendem Zufluß in derselben Größenordnung abnehmen läßt, wie der Kippfehler zunimmt.
  • Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 6 bringt man, starr verbunden mit der eigentlichen Meßkammer a, an dem Becher eine zweite, im allgemeinen kleinere Kammer, die Kompensationskammer b an, welche mit der Meßkammer durch eine oder mehrere geeignet bemessene und angeordnete kleine Durchbrüche c in Verbindung steht. Wenn der Spiegel des Meßgutes, das in die Meflkammer geleitet wird, die Öffnung(en) erreicht, beginnt ein Teil des Meßgutes in die Kompensationskammer zu fließen, während der Rest ein weiteres Ansteigen des Spiegels in der Meßkammer bewirkt und im wesentlichen schließlich das Kippen des ganzen Gefäßes auslöst.
  • Da die Menge, die durch die engen Öffnungen in die Kompensationskammer fließt, um so kleiner ist, je schneller die Befüllung der Meßkammer vor sich geht, je größer also die Zuflußgeschwindigkeit ist, so befüllt sich erstere stark bei kleinem, schwach bei großem Zufluß. Wenn man die Anordnung der Kompensationskammer so gestaltet, daß ihr Inhalt bei Erreichung der Kippstellung kein nennenswertes Drehmoment auf das Gefäß ausübt, so wird der Gesamtinhalt der Meßkammer zu Beginn der Kippung bei verschiedener Zuflußstärke mehr oder weniger kon- stant bleiben, so daß also für beide Kammern zusammen ein Kippvolumen resultiert, das mit wachsendem Zufluß abnimmt.
  • Es sei noch erwähnt, daß infolge der exzentrischen Anordnung der Kompensationskammer b in bezug auf die Achse d durch eine teilweise Befüllung der Kippkammer sogar ein Drehmoment entgegen der Kipprichtung (Pfeilrichtung) auftritt, so daß, um die Kippung zu erzwingen, der Kippinhalt der Meßkammer a um so größer werden muß, je größer der Kippinhalt der Kompensationskammer b wird, d. h. je kleiner die Zuflußstärke ist.
  • Bei der Anordnung gemäß Fig. 7 leitet man den durch einen senkrechten Pfeil angedeuteten Flüssigkeitsstrahl zunächst in die Kompensationskammer f, die durch einen Durchbruch (Überfall g) mit der Meßkammer e in Verbindung steht. Der Flüssigkeitsstrahl ergießt sich in die rechte Ecke h der Kompensationskammer f, fließt am Boden der Kammer f entlang zum Durchbruch g, durch diesen in die Meßkammer e.
  • Das ganze Gefäß ist so konstruiert, daß für tropfenweisen Zufluß zu Beginn der Entleerung der Boden der Kompensationskammer f ein schwaches Gefälle von der Ecke h zum Durchbruch g hin hat. Für größere Zuflüsse wird durch den zum Durchbruch g fließenden Strom kurz vor Erreichung des Kippvolumens das Gefäß so stark in Pfeilrichtung gedreht, daß der Boden der Kompensationskammer ein Gefälle vom Durchbruch g zur Ecke hin hat, so daß sich also außer dem zum Durchbruch g hin fließenden Strom noch ein ruhendes Flüssigkeitsvolumen in der Ecke h befindet und mithin sich eine recht bedeutende Flüssigkeitsmenge in der Kompensationskammer f befindet. Da der Schwerpunkt dieses Volumens in der Nähe der Ecke lt liegt, übt dieses Volumen wegen des großen Hebelarms ein weit größeres Drehmoment in der Kipprichtung aus, als wenn sich die gleiche Menge kurz vor der Kippung in der Meßkammer e, d. h. mit ihrem Schwerpunkt in großer Nähe der Achse befände.
  • Es folgt daraus, daß, um das von dem Kippinhalt der Kompensationskammer f erzeugte Drehmoment gleichwertig zu ersetzen, dadurch, daß man den Kippinhalt der Kammer f ersetzt durch ein geeignetes in die Meßkammer e zu gebendes Flüssigkeitsvolumen, man dieses Ersatzvolumen mehrmals so groß wählen müßte als den Kippinhalt der Kompensationskammerf.
  • Daher muß das Kippvolumen des Systems Meßkammer + Kompensationskammer mit wachsendem Zufluß wie gewiinscht abnehmen. Oder mit anderen Worten, mit wachsendem Zufluß wächst zwar der Kippinhalt der Kompensationskammer, jedoch sinkt der Kippinhalt der Meßkammer noch stärker, so daß wieder eine in erster Annäherung dem Zufluß proportionale Abnahme des Kippvolumens des Systems Meßkammer + Kompensationskammer erfolgt.
  • Der Vorteil der in Fig. 7 gezeigten Anordnung gegenüber der Fig. 6 besteht darin, daß enge Öffnungen, welche der Verschmutzung und Querschnittsveränderungen unterworfen sind, in Wegfall kommen.
  • In den beiden Methoden zur Kompensation des Kippfehlers gemäß den Fig. 6 und 7, bei denen das Vorhandensein und die Ausbildung einer zweiten Kammer, der Kompensationskammer, das Wesentliche waren, brauchten keinerlei spezielle Forderungen für die Ausbildung der eigentlichen Meßkammer gestellt zu werden. Erfindungsgemäß liefert nun die Möglichkeit, über die Form der Meßkammer noch weitgehend frei verfügen zu können, eine weitere Möglichkeit zur Kompensation des Kippfehlers. Wie man nämlich leicht einsehen kann, ändert sich die Stellung des leeren oder auch ganz oder teilweise gefüllten Gefäßes, wenn man den Ort des Gefäßschwerpunktes und/oder die Masse des Gefäßes verändert. Der Grund hierfür ist der, daß durch derartige Änderungen normalerweise zusätzliche (gegenüber dem Zustand vor der betreffenden Änderung) Drehmomente auf das Gefäß wirken, die auf die Stellung desselben nicht ohne Einfluß bleiben. Dementsprechend tritt auch eine Änderung der Gefäßstellung ein, wenn statt eines durch Gefäßänderungen erzeugten Drehmomentes ein anders erzeugtes zusätzliches Drehmoment auf das Gefäß einwirkt. Die hierauf zu gründende Kippfehlerkompensationsmethode besteht nun erfindungsgemäß in folgendem: Durch irgendeine Maßnahme wird zunächst bewirkt, daß für jede beliebig gewählte Befüllung des Gefäßes die Stellung desselben eine eindeutige Funktion der Zuflußstärke Z ist. Hierdurch wird erreicht, daß es für zwei beliebige Zuflußstärken Z1 und Z2 wobei Z2 <Z1 sei, eine Befüllung (Füllvolumen) V gibt, bei welcher das Gefäß für Z, seine Kippstellung erreicht hat, für Z2 aber noch nicht. Zu Z1, Z2 mögen die Kippfehler K1 bzw. K2 gehören, wo K2 <K1 ist. Für Z = Zl fließt also vom Beginn einer Befüllung bis zum Beginn der nächsten Befüllung die Menge V1= V + K1, entsprechend für Z = Z2 die Menge V2 = V 1' + K2 + a v. Es ist daher V1 V2 = K1 - K2 V. Sofern AV = K1 - K2 ist, entsprechen nun einer gleichen Anzeige des Gerätes verschiedene tatsächlich durchgeflossene Mengen, d. h. der prozentuale Anzeigefehler ist verschieden. Erfindungsgemäß wird nun das Gefäß bei seiner Entwicklung in seiner ursprünglichen Gestalt so abgeändert, daß J K1 - K2 wird, V1 aber ungeändert bleibt. Daß dies möglich ist, sei an Hand der Fig. g erläutert. Fig. g stelle dabei einen Schnitt senkrecht zur Achse des in Fig. 8 dargestellten Gefäßes dar. Der Kurvenzug A BCD ist das Profil des Gefäßes. Bei der Befüllung V möge sich nun der Flüssigkeitsspiegel für Z = Z1 von X1 nach Y1, für Z = Z2 von X2 nach Y2 erstrecken, wobei X1 X2 = Y1 Y2 ist. Nehmen wir weiter an, daß für Z = Z Z1 der Flüssigkeitsspiegel vor Erreichung des Füllvolumens V niemals einen Punkt etwa der Strecke X2A erreicht habe, was man leicht einrichten kann, so ändert sich nichts an dem Befüllungsvorgang und dem Kippvolumen für Z = Z1, wenn man das Profil zwischen X2A verändert, sofern nur Gewicht und Schwerpunktsort des Gefäßes unverändert bleiben, was wir immer voraussetzen wollen. Letzteres ist durch Ausgleichgewichte leicht zu erreichen. Unwesentliche Veränderungen des Trägheitsmomentes bringen auch kaum eine nennenswerte Veränderung der Kippzeit und der Kippfehler K1 und K2. Für Z = Z2 spielt jedoch die Ausbildung des Profils oberhalb des Punktes X2 eine entscheidende Rolle, da zur Erreichung der Kippstellung noch die Menge dV in das Gefäß fließen muß. Man kann nämlich z. B., wie leicht einzusehen ist, für Z = Z2 die Erreichung der Kippstellung beschleunigen, d. h. J V klein machen, indem man die Profillinie BA an der Stelle X2 knickt, und zwar die Strecke X2A nach innen knickt, und entsprechend verzögert man die Erreichung der Kippstellung, d. h. man macht zlV groß, wenn X2A nadi außen gedreht wird, so daß A etwa nach A2 wandert.
  • Es besteht also die Möglichkeit, L3i V K1 --- K2 zu machen durch geeignete Ausbildung des Profils oberhalb von X2 oder eines anderen Punktes der Profillinie BA, der für Z = Z1 von dem Flüssigkeitsspiegel nie, für Z = Z2 von diesem aber bestimmt erreicht wird. Wählt man Z1 und Z2 genügend nahe beieinander, so ist durch eine derartige Gefäßänclerung innerhalb des Zuflußintervalls von Z2 bis Z1 eine praktisch horizontale Fehlerkurve erreichbar. Von Z2 ausgehend kann man durch Wiederholen derselben Methode in einem Intervall von /:s (Z3 <Z2) bis Z2 wieder die Fehlerkurve linearisieren usf., bis innerhalb des ganzen Zuflußbereiches von o bis zur vorgegebenen Meßbereichsgrenze Z1 die Fehlerkurve praktisch eine horizontale Gerade ist.
  • Zur Erzeugung desjenigen Effektes, der die Gefäßstellung von der Zuflußgeschwindigkeit abhängig macht, kann eine im Sinne der Fig. 7 wirkende Kompensationskammer dienen, jedoch ist dies keine notwendige Voraussetzung, da man auch ohne eine zweite Kammer auskommen kann, z. B. wenn man den einfallenden Flüssigkeitsstrahl auf eine Seitenwand (etwa im Punkt E, Fig. 9) so aufprallen läßt, daß ein in Kipprichtung wirkendes Drehmoment eintritt, welches mit wachsendem Zufluß wächst. Dabei ist es mehr oder weniger gleichgültig, welches Gesetz für diese Abhängigkeit besteht. Zu bemerken ist noch folgendes: Da dieser Effekt schon eine zum mindesten teilweise Kompensation des Kippfehlers auslöst, noch ehe die Meßkammer für den Zweck der Kippfehlerkompensation abgeändert worden ist, ist es zweckmäßig, es so einzurichten, daß nicht schon hierdurch eine Überkompensation eintritt. Dadurch wird nämlich erreicht, daß man das Meßgefäß bei der späteren Abänderung nach der Öffnung hin nicht zu verengen braucht, was weniger angenehm wäre als das Umgekehrte.
  • Als Beispiel für diese Kompensationsmethode diene das in Fig. Io dargestellte Gefäß. Die Funktion desselben kann aus dem Obengesagten ohne weiteres gefolgert werden. Man ist hier vor allem in der Lage, das Kippvolumen für den vorgegebenen zweiten Zufluß so groß zu machen, daß die Summe aus Kippfehler und Kippvolumen für beide Zuflüsse gleich groß ist, und mithin für die beiden Zuflußgeschwindigkeiten einer gleichen Anzeige auch gleiche, tatsächlich durchgeflossene Mengen entsprechen.
  • Ein weiteres Ausführungsbeispiel für einen Zweikammer-Kippzähler zeigt die Fig. II. Hier erfolgt der Fehlerausgleich durch eine vom Durchfluß abhängige Gewichtsverschiebung. Zu diesem Zweck ist eine allseitig geschlossene Ausgleichskammer I vorgesehen, die mit dem Kippgefäß 2 fest verbunden wird. In der Ausgleichskammer befindet sich eine abgewogene Menge einer geeigneten Flüssigkeit, z. B. Paraffinöl: In die Hilfskammer ist ferner eine in der Nähe des Bodens durchbohrte U1)erlaufwan(1 3 eingebaut. Die Wirkungsweise dieser Einrichtung ist folgende: Im gekippten Zustand der Meßkammer befindet sich die ganze Flüssigkeitsmenge der Hilfskammer in dem gerade am tiefsten liegenden Ende derselben.
  • Wenn nun das Kippgefäß und mit ihm die Ausgleichskammer kippt, so fließt die Flüssigkeit in der Ausgleich skammer an das andere Ende derselben. I)al)ei wird aber die Hälfte der l'liissigkeit an der in der Mitte angeor<lneten Überlaufwand zurückgehalten. Durch <as in der Nähe des Bo(1ells vorgese11ene Loch in der Scheidewand fließt dann larlgsam auch diese Menge ab, je nachdem der mehr oder weniger große Zufluß in die zu füllende Meßkammer ihr Zeit dazu läßt. Diese Zeit wird durch die 1'ächste Kippung begrenzt. Bei großem Zufluß wird daher an der Scheidewand noch fast das ganze zurückgehaltene Öl vorhanden sein, wenn die nächste Kippung eintritt hillgegell wird bei kleinem Zufluß alles in den tiefliegenden Teil der Ausgleichskammer geflossen sein. In diesem Fall ist also das der Kippung durch die gerade zu fiillende Meßkammer entgegenwirken(le Gewicht und damit das Gegendrehmoment größer :ils hei groBem Durel' fiu ß.
  • Die Folge davon ist, daß sich <uch die Meßkammer bis zum Eintritt der Kippung mit mehr Flüssigkeit füllen muß. Genau das Umgekehrte tritt bei großem Zufluß ein. Hier wird das durch die Ausgleichskammer ausgeübte Gegendrehmoment kleiner und in folged essen das Kippvolumen kleiner.
  • Eine weitere Möglichkeit des Fehlerausgkiclis ergibt eine Anordnung gemäß Fig. 12 bis 14. Hier wird, wie aus den Fig. I2 und I3 in einer Seitenansicht und einer Draufsicht zu ersehen, am Kippgefäß I über jeder Meßkammer eine flache Ausgleichswanne 2 angebracht. Sie ist, wie die Fig. 14 erkennen läßt, als ein Überlaufgefäß ausgebildet, welches sich nach außen zu verbreitert. Die zu messende Flüssigkeit fließt zunächst in diese Wannen und dann über den Überlauf in die Meßkammer. Je nach dem Durchfluß staut sich nun die Flüssigkeit in der Wanne mehr oder minder hoch auf. Da die Wannen schwach geneigt sind, und zwar so, daß die der Achse näher gelegenen Enden tiefer liegen, reicht das Wasser hei größerem Durchfluß immer weiter nach außen und erzeugt so durch sein Gewicht ein die Kippung förderndes Drehmoment, das mit dem Durchfluß wächst.
  • In die Meßkammer selbst gelangt mit wachsendem Zufluß weniger Wasser. nas Gesamtvolumen sinkt also auch hier mit steigendem Zufluß bzr. wächst mit abnehmendem Zufluß.
  • Zur Beruhigung der Wasseroberfläche wird man zweckmäßigerweise in jede Kammer ein Beruhigungsröhr einbauen.

Claims (9)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Ein- oder Mehrkammer-Kippzähler zur Messung von Flüssigkeitsmengen, dadurch gekennzeichnet, daß die während des Entleerungsvorganges entsprechend der ZuflulSstärke auftretende Fehlermenge selbst oder eine ihr proportionale Flüssigkeitsmenge der zu fiillenden Meßkammer vor deren Füllung durch den Hauptstrom zugesetzt wird.
  2. 2. Ein- o<ler lhrkammer-Kippzähler nach Anaspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß über der Meßkammer ein Hilfsgefäß angebracht ist und zwangsläufig von der Meßkammer, z. B. über eine kulissenförmige Fiihrung, so mitgenommen wird, daß es die während des Kippvorganges und Entleerung der einen Kammer zufließende Fehlermenge auffängt und sie unter Freigabe des Zuflusses nach Beendigung des Kippvorganges an die nunmehr zu füllende Kammer abgibt.
  3. 3. Zweikammer-Kippzähler nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Hilfsgefäß die beim Kippvorgang auftretende Fehlermenge von der zu entleerenden Meßkammer fernhält und sie in die neu zu füllende Meßkammer ausgießt (Fig. 4.)
  4. 4. Zweikammer-Kippzähler nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß parallel zur Haupttrennwand in den beiden Meßkammern jeweils eine weitere, mit Durchflußöffnungen versehene Scheidewand vorgesehen ist, durch welche eine mit der Zuflußgeschwindigkeit zunehmende Wassermenge n;lrll dem Kippvorgang in der entleerten Meßkammer zurückgehalten wird (Fig. 5).
  5. 5. Ein- oder Mehrkammer-Kippzähler zur Messung von Flüssigkeiten, dadurch gekennzeichnet, daß die Meßkammer mit Vorrichtungen versehen wird, durch welche das zu Beginn einer Entleerung in der Kammer befindliche Flüssigkeitsvolumen (Kippv<lumen) mit w:'chsendem Zufluß in einer solchen (,r(ißenord1lung zunimmt wie der Kip1)-fehler abnimmt.
  6. 6. Ein- oder XTehrkammer-KiT)pzähler nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Meßkammern mit H ilfsgefäßen o(ler H ilfskammern versehen sind, welche, durch kleine Offnungen (Bohrungen, Durchbrüche od. dgl.) mit der Meßkammer in Verbindung stehend, sich bis zum Beginn des Kippvorganges mit zunehmender Zuflußstärke weniger, mit abnehmender Zuflußstärke mehr füllen so daß das Gesamtfüllvolumen von Haupt- und Hilfskammer annähernd konstant bleibt (Fig. 6).
  7. 7. Ein- oder Mehrkammer-Kippzähler nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Meßkammern so mit Hilfskammern oder Hilfsgefäßen versehen sind, daß mit zunehmender Zuflußstärke durch Gewichtsverlagerung der in die Hilfsgefäße oder -kammern fließenden Flüssigkeitsmenge ein den Kippvorgang förderndes zusätzliches Drehmoment erzeugt wird, welches eine Abnahme des Gesamtkippvolumens mit zunehmender Durchflußstärke zur Folge hat (Fig. 7, 12 bis 14).
  8. 8. Ein- oder Mellrkammer-Kippzähler nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß als Hilfsgefäß als eine seitlich der Meßkammer angeordnete Kompensationskammer mit Überlauf oder eine auf die Meßkammer aufgesetzte flache Wanne mit Überlauf vorgesehen ist.
  9. 9. Ein- oder Mehrkammer-Kippzähler nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß mit der Meßkammer ein völlig geschlossenes, mit einer geeigneten Flüssigkeit, z. B. Paraffinöl, gefülltes Hilfsgefäß fest verbunden ist, in dessen Innern sich eine in der Nähe des Bodens mit Öffnungen versehene Überlaufwand befindet, die beim Kippvorgang der Meßkammer nur eine allmähliche Verlagerung dieser Flüssigkeitsmenge auf eine oder die andere Seite des Hilfsgefäßes und damit die Ausübung eines entgegengesetzten Drehmomentes in bezug auf die gerade zu füllende Meßkammer zuläßt.
    Io. Ein- oder Mehrkammer-Kippzähler nach Anspruch q, dadurch gekennzeichnet, daß das Hilfsgefäß bei großer Zuflußstärke ein großes Gegendrehmoment und bei kleiner Zuflußstärke ein kleines Gegendrehmoment ausübt, so daß das ursprünglich vorhandene Kippvolumen der zu füllenden Meßkammer mit wachsendem Zufluß verkleinert wird und ein von der Belastung nahezu unabhängiges Kippvolumen erreicht wird.
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