DE84840C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT,

Gewebte Treibriemen dahin zu vervollkommnen , dafs sie sich auch bei grofser Breite von vornherein an gewölbte Riemenscheiben in ihrer ganzen Breite gut anzuschmiegen und daher'in voller Breite der Kraftübertragung dienstbar zu sein vermögen, ist der Zweck, welcher mit dem hier vorliegenden Verfahren verfolgt wird.

Dasselbe besteht darin, dafs die Fäden einer jeden der mehrfach über einander liegenden Ketten sowohl, als auch das fertige Gewebe, der Treibriemen, statt wie bisher im Querschnitt geradlinig, in entsprechender Wölblinie geführt wird und diese Wölbung an allen dafür in Frage kommenden Stellen des Webstuhles bis zur Abnahme des Treibriemens von demselben beibehalten wird.

Die gewölbte Führung der Ketten bedingt ein gröfseres Fachmachen, wenn der Webschützen, wie bisher, geradlinig zwischen dem Fach hindurchgeführt werden soll. Giebt man dem Webschützen eine der Kettenwölbung entsprechende gekrümmte Bewegungsbahn, so. genügt die gebräuchliche Fachhöhe.

In Folge der gewölbten Führung der Ketten findet ein nach deren Mitte hin zunehmendes längeres Einweben der Kettenfäden statt, in dessen weiterer Folge der fertige Treibriemen die im Querschnitt gewölbte 'Form beibehält, vermöge welcher er sich an gewölbte Riemscheiben in seiner ganzen Breite dicht anzuschmiegen vermag.

Zur Ausübung dieses Verfahrens wird am Webstuhl folgende, aus der beiliegenden Zeichnung ersichtliche Einrichtung getroffen.

Fig. ι stellt einen Webstuhl in der Oberansicht, Fig. 2 im Längsschnitt dar.

m m sind die Kettenbäume, α α die Streichbäume, b ist der Brustbaum; / deutet die Kettenfäden, d das fertige Gewebe, den Treibriemen, an.

Die Kettenbäume m sind, damit sie nach der Mitte hin längere Kettenfäden abzugeben vermögen, also das Einweben bei geringerer Spannung gestatten, wie in Fig. 4 aus einzelnen auf ihrer Welle festsitzenden Rollen hergestellt, deren Durchmesser nach der Mitte der Kettenbreite hin zunehmen.

Um sowohl den Kettenfäden i, als dem fertig gewebten Treibriemen d die im Querschnitt gewölbte Führung zu geben, werden sowohl die Streichbäume α als auch der Brustbaum b nach beiden Enden hin verjüngt so gestaltet, wie es die im Querschnitt gewölbte Auflagefläche c des Treibriemens d (s. Fig. 3) erfordert. Die gleiche Gestaltung erhalten auch die den fertig gewebten Riemen d nach dem Waarenbaum g hinleitenden Abzugswalzen h und der Waarenbaum g.

Um sowohl die Kettenfäden in der für ihr gleichmäfsiges Einweben erforderlichen Spannung abzuziehen, als auch das fernere Gewebe gleichmäfsig gespannt nach dem Waarenbaum g hinzuführen und dabei ein auf das Gewebe egalisirend wirkendes Verstrecken desselben zu bewirken, ist sowohl beim Brustbaum b als bei den Abzugswalzen h je. eine Prefswalze s

angeordnet. Zwischen dieser und dem Brustbaum b bezw. den Abzugswalzen h wird das Gewebe fest eingeprefst hindurchgeführt. Da das erste Walzenpaar h s eine etwas gröfsere Umfangsgeschwindigkeit hat als das Walzenpaar b s und die Umfangsgeschwindigkeit bei jedem weiteren Walzenpaar hs zunimmt, so findet immer zwischen je zwei Walzenpaaren ein Verstrecken des Gewebes statt.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Verfahren zur Herstellung gewebter, an gewölbten Riemenscheiben sich gut anschliefsender Treibriemen, bei welchem die Kettenfäden unter Benutzung eines gewölbten Kettenbaumes in um so gröfserer Länge, daher mit um so geringerer Spannung eingewebt werden, je näher sie der Gewebemitte liegen.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.