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Tastatur für Schreibmaschinen oder ähnliche Maschinen, insbesondere
für Blinde und Ohnhänder Die Erfindung bezieht sich auf eine Tastatur für Schreibmaschinen
oder ähnliche Maschinen, insbesondere für Winde uiid Ohnhänder mit Armstumpf, bei
welcher die Tasten durch verschiedenartige Foringel>ung bzw. verschiedenartiges
Material dem Tastsinn erkennbar gemacht sind, und besteht im wesentlichen darin,
daß abwechselnd hohe und niedrige Tasten einander folgen, und zwar insbesondere
derart, claß je eine hohe Taste mit zwei niedrigen Tasten abwechseln. Zweckmäßig
sind sämtliche Tasten der oberen Reihen gegenüber einer üblichen Tastenausfiihruci"
z. E3. durch Aufsetzen eines Metallkörpers od. d-1., stufenweise erhöht, und zwar
die Tasten der jeweils höheren Reihe stärker als die der jeweils niederen Reihe.
Hierdurch ist es auch dem Armamputierten ohne zusätzliche Vorrichtung möglich, die
Tasten unbehindert reit seinem Armstumpf anschlagen zu können.
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Es sind bereits Tastaturen für Schreibmaschinen bekannt, bei denen
einzelne Tasten zum Führen der Hände Erhöhungen bzw. reliefartige Oberflächen aufweisen.
Eine derartige Ausbildung der Tasten stellt jedoch an das Tastvermögen erhebliche
Anforderungen und ist insbesondere für Ohnhänder, welche nur mit einem Armstumpf
arheiten können, praktisch unbrauchbar.
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Durch <las abwechselnde Anordnen von höheren und niederen Tasten
wird es jedoch auch dem blinden Ohnhänder ermöglicht, mit seinem Armstumpf alle
Tasten der Schreibmaschine anzuschlagen, wobei die erhöhten Tasten als Anschlag
und Führung mit Bezug auf die tieferen Tasten dienen.
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Die Ver"vendung verschiedenartigen Materials
kann
zw-eckmäßigerweise dazu benutzt werden, die einzelnen Tastenreihen untereinander
unterschiedlich zu kennzeichnen, indem z. B. einzelne oder alle Tasten der gleichen
Reihe jeweils gleiches Material aufweisen. Besonders vorteilhaft ist es, wenn für
die Tasten bzw. Tastenreihen atwechselnd rauhes Material, z. B. Filz, Gummi, Kork
öd. dgl., und hierauf glattes Material, z. B. Stahl, Aluminium usw., verwendet werden,
beispielsweise derart, daß die oberste Reihe (Zahlenreihe) Tasten aus Filz, die
dritte Reihe Tasten aus Gummi aufweist.
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Eine Anordnung, bei welcher jeweils in einer Tastenreihe abwechselnd
eine hohe Taste und hierauf zwei niedrige Tasten aufeinand erfolgen, ist vor allem
auch für Armamputierte mit Armstumpf, z. B. mit Krukenberg-Spaltung, besonders geeignet,
da sie auch einem solchen Amputierten das Anschlagen jeder einzelnen Taste ermöglicht
und ihm hierbei ein sicheres Orientierungsgefühl vermittelt, insbesondere dann,
wenn die einzelnen Tasten oder Tastenreihen gleichzeitig durch verschiedenartiges
Material erkennbar gemacht wird.
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Es genügt in der Regel, wenn sich die hohen Tasten durch ihr Material
unterscheiden, indem z. B. auf einen für alle Tasten bzw. alle Tasten einer Reihe
gleichartigen Tastenkörper, z. B. aus Metall, Plättchen aus dem betreffenden Material
aufgesetzt sind. Die Tastenkörper können hierbei ein- oder mehrteilig ausgeführt
sein, z. B. derart, daß auf eine normale Grundtaste abnehmbare hutförmige Aufsatzkörper
aufgesetzt sind.
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Ein weiteres Merkmal der Erfindung bezieht sich ferner darauf, daß
zur Bedienung des Umschalters die Umschalttaste mit einem auch durch einen Armstumpf
hedienbaren Hebelarm verbunden ist. Letzterer kann sich hierbei in besonders zweckmäßiger
Weise auf einem elastischen Block, z. B. aus Schwammgummi, abstützen.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt,
und zwar zeigt Fig. i eine Ansicht der gesamten Tastatur einer Schreibmaschine und
Fig. 2 eitlen senkrechten Schnitt durch eine Einzeltaste.
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In dem Maschinengestell i der Schreibmaschine besteht die Tastatur
in üblicher `'eise aus vier iil>ereinander angeordneten Tastenreihen. In jeder Tastenreihe
folgen abwechselnd je eine hohe und zwei niedrige Tasten aufeinander, wobei die
hohen Tasten der obersten Tastenreihe (der sogenannten Zahlenreihe) mit Filzbelägen,
die hohen Tasten der dritten. Reihe mit Gummibelägen versehen sind. Die Tasten einer
jeweils höheren Reihe haben hierbei grundsätzlich eine größere Höhe als die einer
jeweils niederen Reihe, wobei zweckmäßig die hohen Tasten der zweiten und vierten
Reihe den niederen Tasten nach Abmessung und Ausbildung entsprechen.
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Im einzelnen beginnt die oberste Reihe mit einer hohen Taste 2 mit
einem Filzbelag 3, worauf zwei niedrigeTasteti4 und 5 und hierauf einehoheTaste6
mit Filzbelag 7 usw. folgen. Die Tastenkörper der hohen Tasten ohne Filzbelag sowie
der niedrigen Tasten sind der Einfachheit halber alle von gleicher Größe und haben
zweckmäßig leicht kegelstumpfförmige Gestalt.
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Die zweite Reihe ist zweckmäßig als glatte Tastenreihe ausgebildet,
indem z. B. auf zwei niedrige Tasten 7 und 8 eine hohe Taste g folgt. Die hohen
Tasten werden in diesem Fall z. B. aus einheitlichen Tastenkörpern gebildet, welche
zweck mäßig den niederen Tasten der ersten Reihe entsprechen.
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Die dritte Tastenreihe beginnt beispielsweise wieder mit einer hohen
Taste i o, auf welche ein Gummibelag i i aufgesetzt ist. Abgesehen von der Höhe
der Tasten und dem aufgesetzten Material ist die dritte Reihe in gleicher Weise
wie die erste Reihe aufgebaut.
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Die vierte Reihe besteht wiederum grundsätzlich aus Tasten glatten
Materials, indem zwischen hohen Tasten 12 je zwei niedrige Tasten 13 und 14 angeordnet
sind. Während alle "fasten der drei oberen Reihen, also auch die niedrigen Tasten,
gegenüber einer üblichen Ausführung erhöht sind, sind die niedrigen Tasten der untersten
Reihe in: der üblichen Weise ausgeführt.
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Besonders gestaltet ist die erste Taste 15 der untersten Reihe, welche
z. 13. zum Umschalten von kleinen auf große Buchstaben dient und mit einem Bügel
oder Hebelarm 16 verbunden ist, der sich auf einem mit ihm fest verbundenen Block
17 aus Schwammgummi abstützt. Hierdurch ist es insbesondere auch dem Armamputierten
mit einem linken Armstumpf möglich, die Umschaltung der Maschine mühelos vorzunehmen.
Unter den vier Reihen der Tastatur ist ferner in üblicher Weise die Zwischenraumtaste
18 angeordnet.
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Als Material für die Tastenkörper kann ein beliebiger Werkstofft,
z. B. Metall, wie Stahl, :1luminium, oder auch ein nichtmetallischer Werkstoff,
z. B. Kunststoff, Glas od. dgl., verwendet werden. Die zum N iederdTücken der Tasten
dienenden Oberflächen der zweiten und vierten Reihe sind zweckmäßig poliert. Die
Tastenkörper können aus einem Stück bestellen oder aus mehreren Teilen zusammengesetzt
sein.
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In Fig.2 ist eine beispielsweise Ausführungsform für eine hohe Taste
dargestellt. Auf die normale übliche Grundtaste 13 ist ein z. B. aus Aluminium.,
Preßstoff od. dgl. hergestellter hutförmiger Körper i9 von der jeweils gewünschten
Höhe aufgesetzt, welcher aus räumlichen Gründen zweckmäßig leichte Kegelstumpfform
besitzt. Zum Aufbringen eines Filz- oder Gummibelages 20 ist der Körper i9 auf seiner
Oberseite leicht ausgebohrt, so daß der Belagteil pfropfenartig in die von dem Rand
21 umschlossene Austiehmung 22 eingesetzt werden kann. Die hutförmige Ausbildung
der Aufsatztaste bietet den Vorteil, daß dieselben auf die Tasten jeder normalen
Schreibmaschine leicht aufgesetzt bzw. jederzeit wieder abgenommen werden können,
ohne daß an der Maschine selbst Änderungen vorgenommen werden können.
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Gegebenenfalls können jedoch auch entsprechend ausgebildete, z. B.
einteilige Tasten von vornherein
an der Maschine vorgesehen bzw.
mit diesen fest verbunden werden. Auch können die Beläge aus Filz, Gummi od. dgl.
auf die Tastenkörper aufgeschraubt, aufgeitietet oder in sonstiger Weise mit den
Tastenkörpern, z. B. den Aufsatztasten i9, 20, verbunden sein. Die niedrigen Tasten
der gleichen IZeilie unterscheiden sich von den hohen Tasten z. 13. nur dadurch,
daß die Ausbohrung 22 in Fortfall kommt.
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Durch die erfindungsgemäß ausgebildete Tastatur ist es auch dem armamputierten
Blinden, welchem lediglich Armstumpfe zur Bedienung der Maschine zur Verfügung stehen,
ohne Schwierigkeiten möglich, die Maschine einwandfrei zu bedienen und eine hohe
Zahl von Anschlägen zu erreichen. Fine ähnliche Tastatur kann auch für andere Zwecke,
z.13. für Ferrisprechwählapparate, vorgesehen werden.